Unior Speichenspannungsmesser

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Moin,
habe mir für den Laufradbau und -wartung das Tensiometer von Unior zugelegt. Macht guten Eindruck, Preis etwas über 100€ (siehe Bild). Zur Kalibrierung ist ein Stahlstab mit aufgedruckten Wert beiliegend, auf den das Tensiometer dann schnell vor einer Messserie justiert werden kann.
Die ersten Messungen an Laufrädern gingen problemlos und sind auch reproduzierbar. Das Teil sieht ähnlich aus wir das Parktool TM-1 und ist komplett aus Stahl gefertigt (beim TM-1 weiss ich es nicht).
Gibt's andere Nutzer des Tools und ein paar Erfahrungen?
 

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.... es liegen 2 Tabellen bei:
  • Steel Round mit 9 Speichenmaßen (z.B. 2.0/1.8/2.0, keine Fabrikate)
  • Steel Blade mit 7 Speichenmaßen (z.B. 0,9 x 3,5, keine Fabrikate).
Steel Blades kann man auch einspannen. Diese sind ja sinnigerweise in Fahrtrichtung längs ausgerichtet, so dass man senkrecht dazu von der Seite den Tensiometer ansetzen und die Speiche in der richtigen Ebene biegt. Die Stiftlängen am Meßgerät, zwischen die die Speiche eingespannt wird, sind etwa 7mm lang. Sollte also gehen.
Gerade messe ich ein Rad im Radständer (Reifen montiert und aufgepumpt) komplett durch, um mal zu sehen, wie das geht und wie die Werte streuen.
Man benötigt vom Messprinzip genügend freie Länge (ca. 11cm, besser 12cm) vom Kreuzungspunkt einer Speiche bis z.B. Beginn der Verdickung zum Speichennippel hin. Bei 26"-Felge mit Rohloff-Nabe (100mm-Flansch) und 2-fach-Kreuzung mit 2.0/1.8/2.0-DT-Swiss-Comp. geht es noch gut. Alles andere (27,5", kleinere Nabenflansche, ....) dürfte problemlos passen.
 
Sieht irgendwie besser als das TM-1 aus und die Tabelle sollte so ziemlich alle Speichenarten, die gängig sind, abzudecken. Dass extra 1,65mm aufgelistet sind (Maß der D-Light) wird auch kein Zufall sein ;)
Hast du es mit anderen Tensiometern/Messmethoden vergleichen können?
 
Sieht irgendwie besser als das TM-1 aus und die Tabelle sollte so ziemlich alle Speichenarten, die gängig sind, abzudecken. Dass extra 1,65mm aufgelistet sind (Maß der D-Light) wird auch kein Zufall sein ;)
Hast du es mit anderen Tensiometern/Messmethoden vergleichen können?

.... ja, 2.0/1.65/2.0 ist eine der 9 Angaben für Steel Round.

Ich konnte noch nicht mit einem anderen Tensiometer vergleichen. Habe aber mal versucht, den Ton zu erfassen (da gibt's noch einen anderen Thread, der sich damit befaßt).
Hier mal die Ergebnisse für ein gut eingespeichtes Vorderrad von 2005, ausrangiert wegen Umstieg auf Scheibenbremse, aber komplett ok und ohne Sturzschäden, Dellen, Seitenschlag, Höhenschlag, Bremsflanke noch gut im Futter. Wird jetzt zum Zentrierständermitten benutzt:
Felge: Mavic 317M - 26"; Speichen: DT-Swiss-Comp. 2.0/1.8/2.0; Nabe: DT-Swiss-Onyx, symmetrisch eingespeicht, dreifach gekreuzt, ohne Reifen/Schlauch/Felgenband: Messwert mit Unior: 53 (=1100N), sehr gleichmäßig (weniger +/-1) über die 32 Speichen (ein anderes, neueres Laufrad war bei weitem nicht so schön). Wenn man eine Speiche anschlägt, dann bekommt man als niedrigste und stärkste Resonanzfrequenz 520Hz (Android App SpecScope). Ich hab noch nicht den anderen Thread durchgewühlt, um nach einer Tabelle für die zu 520Hz gehörigen Speichenspannung zu suchen. Dann hätte man mal eine ganz andere Vergleichsmethode.
 
520 Hz sollte passen - hängt natürlich von der Speichenlänge ab. Ja, in dem anderen Thread kamen wir schon zu ein paar Ergebnissen :) nimm dazu mal das Programm Spokomat
 
520 Hz sollte passen - hängt natürlich von der Speichenlänge ab. Ja, in dem anderen Thread kamen wir schon zu ein paar Ergebnissen :) nimm dazu mal das Programm Spokomat

.... danke für den Tipp. Habe den Spokomat mal installiert, die Werte eingegeben und dann an der realen Felge eine definierte Speiche nochmals genau gemessen:
Anzeige Unior: 51 (900N). Gemessene Frequenz mit der App: 490Hz (+/-20Hz), wobei das keine scharfe Linie ist. Rechnung im Spokomat mit manueller Eingabe von 900N Spannung: 530Hz (korrigierte Frequenz). Also paßt so einigermaßen.
Wichtig bei der Messung mit dem Unior (und wahrscheinlich den anderen auch): man muss den Hebel langsam und gleichmäßig loslassen und nicht "schnalzen" lassen, sonst taucht er wesentlich weiter ein und täuscht eine niedrigere Speichenspannung vor. Das steht aber in der Anleitung auch so drin.
 
Hmm also ich komme bei 900N auf 540Hz im Programm bei deinem Vorderrad.

Habe heute ein 29er gebaut, da waren die gemessen Hz tendenziell eher einen Tick höher als im Programm. Kann gut sein das mein TM-1 einen Tick zu hoch anzeigt. Darauf basieren nämlich die Hz in Spokomat.
 
Hmm also ich komme bei 900N auf 540Hz im Programm bei deinem Vorderrad.

Habe heute ein 29er gebaut, da waren die gemessen Hz tendenziell eher einen Tick höher als im Programm. Kann gut sein das mein TM-1 einen Tick zu hoch anzeigt. Darauf basieren nämlich die Hz in Spokomat.

... habe gerade nochmals eingegeben (Mavic XM317, DT-Onyx-Nabe, DT-Swiss-comp, Messing-Nippel, Reifendruck 0, 900N in der Lasche "Speichen" und dann finde ich in der Lasche "SoundTensio" 532Hz. Benutze das Programm aber das erste Mal.
 
Hast du da irgendwas anders stehen?

Edit: Ah da gibts noch eine andere 317 Felge
 

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.... stimmt, bei der XM317 Disc kommt 540Hz heraus, es ist aber die Felgenbremsversion der XM317. Da ergibt die Rechnung dann 532Hz.

Hallo Mario8,

einmal hast du 53 (=1100N) und dann 51 (=900N) gemessen. Bein unachtsamen messen mit dem Tension kann man sich also schnell um 200N vertun. Das sind fast eine ganze Umdrehung!
Selbst bei +-1 Messgenauigkeit sind das ja immer ~ 200N Schwankung da.

Ich überlege jetzt auch mal ein Tensio zu holen um zu probieren ob es mir hilft. Aber bei der Ungenauigkeit stellt sich die Frage wozu man es braucht. Fürs grobe Prüfen eventuell gut. Aber feine Speichenspannung damit einstellen?
 
Fürs grobe Prüfen eventuell gut. Aber feine Speichenspannung damit einstellen?
.... ja, die verschiedenen Werte von mir sind auch das Ergebnis von unsauberer Messung, d.h. die späteren Werte sind besser. Da habe ich mehrfach und sorgfältiger gemessen und auch immer die gleiche Speiche - die ich dann auch für die Frequenzmessung angepingt habe. Man muss sich an das Gerät erst gewöhnen und es muss auch ein wenig einlaufen.
Bei dem Messprinzip muss man sehr sauber arbeiten und den Hebel immer etwa gleich (langsam) auf die Speiche senken. Eventuell 2 mal. Ein schnelles "Schnalzen" lassen führt dazu, dass der Messstift die Speiche mehr verbiegt und dadurch weicher (weniger Spannung) anzeigt. Ich schätze mal, dass ist aber bei allen Geräte mit diesem Funktionsprinzip so. Bei den ersten Messungen habe ich schnell (zu schnell) durchgemessen und auch die Unterschiede zwischen den Speichen "großzügig" vernachlässigt. Inzwischen klappt es aber ganz gut. Ich hatte nochmals vor, so eine Art Eichung zu probieren, d.h. eine einzelne Speiche einer definierten Spannung zu unterwerfen (Gewicht, Feder o.ä.) und dann mit dem Gerät zu messen. Hat aber bisher aus Zeitgründen nicht geklappt.
 
Die Messwerte vom Unior sind ganzahlig oder gibt es Zwischenstufen bzw. Nachkommastellen?
... die Striche auf dem Gerät sind ganzzahlig. Du kannst mit gutem Augenmaß auch noch grob die Mitte dazwischen - also 0,5 - schätzen und dann in der Tabelle linear interpolieren. Aber feiner gibt es das ganze Messprinzip m.M. nach nicht her.
Danke für den Link, den schaue ich mir mal durch.
 
Guten Tag.
Hat noch Jemand diese wohl beiliegende "Kalibrierungs - Speiche" des "Unior"? Mittlerweile habe ich ein sehr ähnlich aufgebautes "TM - !" (Park Tool) und beim Vergleich an einem nagelneuem Vorderrad mit 2mm - Stahlspeichen und zwei anderen "TM - 1"ern ergaben sich Alle-samt eigentlich zu hohe Spannungswerte (Konkret "24" bis "27" statt "25" auf der Disk - Seite) :( ...
Hier und Anders-wo werden "Kalirierungs - Aufbauten" beschrieben / gezeigt - Das möchte aber nicht wirklich umsetzen so Es eben eventuell eine andere Möglichkeit der einfacheren und / oder schnelleren Kontrolle gäbe.

Es gibt ja einige Threads bezüglich Ungenauigkeiten dieser Prüfgeräte - ich habe mal Diesen Hier genommen eben weil ich diese "Kalibrierungs - Speiche" ansprechend fand ;).
Falls Es in einem der anderen Threads doch Passender wäre bitte ich um Mitteilung um dann Dort diesbezüglich weiter zu schreiben - Danke Euch :).

MfG

Andreas
 
Hat noch Jemand diese wohl beiliegende "Kalibrierungs - Speiche" des "Unior"?
Die ist natürlich im Aufbewahrungskasten des Unior und wird auch bei jeder Nutzung des Geräte vorher als Kalibrierung neu benutzt. Wenn das Gerät lagert, habe ich die Kalibrierungsschraube zurückgedreht (ähnlich wie bei einem Drehmo). Ob die für den Parktool-TM-1 verwendbar ist? :ka:
 
Guten Morgen, Mario 7 Gemeinde :).
Da das Funktionsprinziep des "Unior" dem "TM - 1" doch Gleich scheint sollte eine Kalibrierung mit dieser Mess - Speiche meiner Ansicht nach durchaus funktionieren.
Einzeln kann ich Die von "Unior" leider nicht bekommen - deshalb frage ich in diesem Faden nach.

Das Entspannen der für die "Messung" verantwortlichen Feder halte auch ich für sinnvoll - eben wie schon Angesprochen bei den Drehmomentschlüsseln. Das genaue Alter des nun in meinem Besitz befindlichem "TM - 1" kann ich nicht genau eruieren - Es sollte ca. 3 Jahre Alt sein und sieht soweit pfleglich behandelt aus.
Aber eben die bei dieser Art Prüfmittel vorhandene Streuung der ermittelten Werte machen mich etwas "Konvus".
In den zwei vorhandenen Fahrradläden - mit Werkstatt natürlich ;) - scheint Es ein Prüfgerät nicht zu geben - aber ich habe Dort auch noch Nie Jemanden ein Laufrad z. Bspl. Einspeichen gesehen. Lediglich "mal Eben" einen kleine Achter raus-drehen ...

Es müsste ein "Stahldraht" mit dem dem "Unior" - Prüfstück möglichst identischen Eigenschaften gefunden werden ...

MfG

Andreas
 
Da das Funktionsprinziep des "Unior" dem "TM - 1" doch Gleich scheint sollte eine Kalibrierung mit dieser Mess - Speiche meiner Ansicht nach durchaus funktionieren.
Einzeln kann ich Die von "Unior" leider nicht bekommen - deshalb frage ich in diesem Faden nach
Dann müßte die Tabelle des Unior und des TM-1 gleich sein. D.h. bei gleicher Speiche und jeweils kalbriert den gleichen Wert anzeigen und in der Tabelle auch den gleichen Spannungswert finden. Die Unior-Kalibrierspeiche ist 120mm lang, Durchmesser 3mm, Stahl, Kalibrierwert 60. Laut Tabelle zeigt dann auch eine 2,0/1,8/2,0-Speiche den Wert 60 an, wenn sie mit 450N vorgespannt ist.
 
Grüß' Dich :).
Mhhhh - DT - Speichen finde ich in meiner beiliegenden Konversionstabelle jetzt nicht ... Davon Abgesehen ist die Bereichsaufsplittung unserer beider Fabrikate verschieden:
Das "TM - 1" ist gefächert von "0" bis "50" - dementsprechend ist die Kennlinie der bei Deinem Gerät verbauten Feder wohl Anders (?).

Ob ich mir mal einfach eine Moped - Stahlspeiche in 3 mm besorge und probiere Was Meins dann anzeigt ( Wäre beim "TM - 1" ja dann in etwa "15" bei iener 2 mm - Stahlspeiche).

Alles nicht so einfach manchmal wenn man nicht Hin- und Herschicken möchte; Das wäre wohl im Endeffekt Teurer als ein neues Schätzeisen ;).

MfG

Andreas
 
Im Post #19 habe ich einen dicken Fehler geschrieben (Anzeige und N-Wert verdreht) :(. Hier noch mal korrekt: Wenn das Geräte richtig kalibriert ist und bei gemessenen Speichen auch die Anzeige "60" lautet, dann für Stahl-Rundspeichen nach Unior-Tabelle:
1,80/1,40/1,80: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,00/1,50/2,00: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,00/1,65/2,00: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,00/1,70/2,00: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,20/1,80/2,00: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,00/1,80/2,00: zu hoch, außerhalb der Tabelle
2,00/2,00/2,00: 1450N
2,30/2,00/2,00: 1300N
2,30/2,30/2,30: 800N
....
keine weitere Tabellenwerte
....
3,00/3,00/3,00: 0N (Kalibrierspeiche)

Ob die Kalibrierspeiche materialmäßig anders als eine normale Speiche ist, weiss ich nicht, aber das E-Modul über die Stahlsorten schwankt nicht stark. Was stark schwankt ist die Streckgrenze. Für Speichen nimmt man Sorten mit sehr hoher Streckgrenze (Spannstähle). Das dürfte aber nicht auf die Tensio-Messung wirken (?).
Die Speichendicke geht zweifach ein: einmal wird das Verbiegen schwerer, aber wegen der Dicke berührt der Taststift viel früher die zu messende Speiche.
 
Danke Dir für die Auflistung :). Bei durchgängigen 2 mm - Stahspeichen sind die "TM - 1" - Werte:
17 = 53 KGf
18 = 58 KGf
19 = 63 KGf
20 = 70KGf
21 = 77 KGf
22 = 86 KGf
23 = 96 KGf
24 = 107 KGf
25 = 120 KGf
26 = 135 KGf
27 = 153 KGf
28 = 173 KGf

Zur Testspeiche des "Unior"s bzw. Alternative: Habe mal vorhin telefoniert und in den beiden Werkstätten haben Die wohl 3 mm - Speichen in verchromter Ausführung. Werde Da mal in den kommenden Tagen vorbei-schauen und ausprobieren ...

MfG

Andreas
 
Moin Moin :).
Ich hatte die Tabelle schon runter-geladen - trotzdem Danke für den entsprechenden Link ;). Muss mal schauen Wie ich mein "Problem" löse ...
Habe Hier schon eine Ersatzfelge + Speichen nebst Nippeln und einer einfachen Nabe liegen und werde die Teile mal am Wochenende "verheiraten".
Im Zentrierständer dann erst einmal Grob die vorhandenen Schläge raus-ziehen sowie am Schluss mal schauen Was mein Tensio dazu "sagt" ...
In dem Zuge werde ich wohl entweder einen eigenen Thread aufmachen oder aber in einem Anderen weiter-machen um Diesen Hier nicht weiter ausschweifen zu lassen.

MfG

Andreas
 
Habe zufällig einen 3mm-Draht aus rostfreiem Stahl gefunden und mal mit der Kalibrierspeiche verglichen. D.h. mit Kalibrierspeiche den Unior auf "60" eingestellt und dann ein paar Mal verglichen: der "3mm-Draht" hat im Mittel etwa 1 Strich mehr angezeigt, ist aber auch minimal (3,05 - 3,1mm) dicker, während die Kalibrierspeiche 3mm anzeigt (Meßschieber). Also wenn man nur diesen Draht hätte, wäre es eine "61-Kalibrierspeiche".
 
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