Kann Mountainbiken das neue Skifahren werden?

...so könnte man die Frage vielleicht stellen, wenn man nach der Verlesung der Tiroler Winterbilanz den Vorsitzenden des österreichischen Liftverbandes gemeinsam mit dem Chef der Tirol-Werbung mit Rädern auf dem Foto sichtet. Was passiert mit dem alpinen Bike-Tourismus, was sind die Alternativen?


→ Den vollständigen Artikel "Kann Mountainbiken das neue Skifahren werden?" im Newsbereich lesen


 
Familienfreundlichkeit ist immer relativ - für den handelsüblichen Specializedfahrer, dessen Frau/Freundin auf dem überschweren 750€-Ghost-Lanao-HT hinterherzuckeln muss sind schon 5 % zu viel...für eine bikebegeisterte Partnerin eher nicht. Da hat auch die holde Weiblichkeit eine gewisse Bringschuld, denn Spaß kommt nur mit Übung, da ist es nicht mit "Mein Bike kann das nicht, also kann ich das auch nicht" getan.

Das zielt natürlich auch auf die Männer, die für ihr Bike 10mal so viel ausgeben wie für ihres. Seit meine Partnerin auf dem AM-Fully statt auf dem HT unterwegs ist, definiert sie Familientauglichkeit auch ganz anders.
 
.... Und es müsste ein eindeutiges Kennzeichnungssystem für Strecken geben. Da ist mir selbst die Singletrailskala teils zu schwammig. (Für mich persönlich zwar nicht, aber wenn ich mit bikefremden Freunden über diese Rede, kommt bei denen nur Bahnhof an)

Da könnte man doch die Skala aus dem Skisport übernehmen, die kennt jeder...
 
Also die bikeparks hier die ich kenne sind meist ausgelastet (lac Blanc, LA Bresse, Todtnau).
Von Leogang hab ich gehört dass die bereits 30% ihres Umsatzes im Sommer machen. Das größere Problem ist eher dass es keine Möglichkeit gibt zu regionalen Parks zu kommen ohne Auto. Das hält schon mal die ganzen Jugendlichen ab und ich kann auch nur hin wenn ich das Auto bekomme. In chatel gab es nen Bus mit Rad Anhänger, warum ist so ne logistische Einfachheit hier nicht möglich?

Das sind aber Parks. Was ist mit den Touren Allmountaineers und Enduristen, die gerne stundenlang auf dem Trail unterwegs sind? Die sind es, die letztlich den Touristiker interessieren.
 
Das sind aber Parks. Was ist mit den Touren Allmountaineers und Enduristen, die gerne stundenlang auf dem Trail unterwegs sind? Die sind es, die letztlich den Touristiker interessieren.

Exactly. Die geben auch Geld aus. Die 16jährigen Freerider eher weniger, die campen und essen Döner (überspitzt gesagt).
 
Familienfreundlichkeit ist immer relativ - für den handelsüblichen Specializedfahrer, dessen Frau/Freundin auf dem überschweren 750€-Ghost-Lanao-HT hinterherzuckeln muss sind schon 5 % zu viel...für eine bikebegeisterte Partnerin eher nicht.

'Familie' heisst vor allem _Kinder_. Frau/Freundin ist wurscht, fuer die gibt's ja Wellness (Kinder kann man mit sowas nicht abspeisen, die wollen Spass ;).

Was ist mit den Touren Allmountaineers und Enduristen, die gerne stundenlang auf dem Trail unterwegs sind? Die sind es, die letztlich den Touristiker interessieren.

Nein, auch das sind nicht die Massen.
 
Also die Grundannahme ist ja, wenn ich das richtig verstehe, dass Seilbahnbetreiber wenig Interesse am Sommergeschäft haben, weil es für sie zu wenig Umsatz bringt und das ggfls. durch den Klimawandel noch mal verschärft wird, weil sie dann über das Wintergeschäft nicht mehr ins Sommergeschäft subventionieren können.

Nun ist es aber so, dass Seilbahnen im Alpenraum immer schon Mittel zum Zweck waren. Und der Zweck war das Füllen von Gästebetten. Ein schönes Beispiel ist die Silvretta Seilbahn AG, vermutlich die erfolgreichste Liftbetreiberin überhaupt: 70 Mio Umsatz, 15 Mio Gewinn, 270 Aktionäre und noch nie wurde eine Dividende ausgeschüttet.
Und freilich gibt es auch Bahnen, die jetzt schon im Sommer besser laufen, als im Winter. Die Rofanbahn ist so eine. Die wurde explizit gebaut, um im Sommer die Gäste auf den Berg zu hieven. Ob das dann Wanderer, Paraglider, Kletterer oder Mountainbiker sind, spielt keine Rolle. Der Punkt ist viel mehr: Wie bekommt man eine brauchbare Auslastung hin und das ist gar nicht so einfach hin zu bekommen. Ich glaube, dass wir hier von unserem egozentrischen Bild weg müssen. Denn der normale Touri wird nie einen Bikepark wollen. Er will wahrscheinlich die schöne Bergkulisse genießen und gemütlich auf 2.000 m Seehöhe von einer Alm zur nächsten Rollen. Mit einer Seilbahn kann man das ganz wunderbar realisieren. Man karrt den Gast eben auf 2.000 m rauf, dort wartet das Leihbike, mit dem der Gast dann auf einem Panoramweg dahin rollen kann und alle sind happy. Nur eben der Knackpunkt: Eine moderne Seilbahn kann pro Stunde 2.500 Personen befördern.

Das mit dem Klimawandel ist mir zu heiß. Niemand weiß, wie der sich auswirken wird. Derzeit nimmt das Wintergeschäft bei uns in Tirol eher zu. Auch in Norditalien profitieren jene Regionen, die weit rauf gehen. Für den Bezirk Kitzbühel schaut es schlecht aus, aber ab dem Zillertal westwärts läuft es blendend. Trotzdem wird auch in dieser Region versucht, das Sommergeschäft anzukurbeln. Der Druck kommt wieder von den Hotelieren, weil sie die Sommerauslastung brauchen.

Gefühlt wächst der Sport noch immer. Die Generation zwischen 20 und 30, die ohne mit der Wimper zu zucken sich mit Apple Zeug um 3.000 Euro eindeckt, hat generell keine Probleme mit dem Kauf teurer Sportgeräte. Meine Nachbarn sind ein Paradebeispiel. Jungärzte, keine Kinder, aber Kohle mit diesem derzeit hippen Naturhedonismus. Ein anderer Kollege, auch ein Arzt, Mitte 30, will sich jetzt ein Levo kaufen, damit er nach der Arbeit noch schnell auf die Alm rollen kann... Und das sind alles ganz normale Menschen.

Allerdings werden auch die nie in einen Bikepark fahren und wenn die eine Seilbahn in Anspruch nehmen, dann nur einmal oder zweimal am Tag und da kommen wir auf den obigen Punkt: Eine Seilbahn kann pro Stunde 2.500 Menschen befördern. Ein Skigebiet hat von mir aus 20 solche Anlagen. Ein Bikeparkbesucher nutzt die Bahn intensiv, sagen wir 3 mal die Stunde. Macht also über 16.000 Menschen, die da unterwegs sein müssten. Das ist wirklich utopisch. das funktioniert wirklich nur im Winter.
Eine gute Einzelauslastung kann ich mir gut vorstellen. Eine Bahn, 6 Strecken und 500 bis 800 Mountainbiker. Unterschlagen habe ich jetzt, dass die Bikes auch noch transportiert werden müssen. Das senkt die Beförderungskapazität erheblich, außer man mischt Mountainbiker und Fußgänger.

Bevor ich ausschweife: Ob Mountainbiken das neue Skifahren wird, hängt in erster Linie davon ab, wie man Mountainbiken definiert. Mit einem guten Wegenetz könnte man sehr sehr viel erreichen. Ob Seilbahnen dabei eine Rolle spielen, bejahe ich unter der Voraussetzung, dass eine Seilbahn auch nur ein Verkehrsmittel ist.
lirum larum...

1. Auslastung der Betten ist ein fragwürdiger indikator. Sollte daher stets mit Wertschöpfung pro Gast betrachtet werden. (BSP: Pitztal/Ischgl im Sommer; da kosten die Zimmer in den 4Sterne Hotels ein Bruchteil von den Winterpreisen. Ob die dann mit 40€ die Nacht überhaupt kostendeckend sind, wage ich zu bezweifeln)

2. Klimawandel: Der Trend ist klar, Modelläufe zeigen sehr zuverlässig wie aktuell geltende Indikatoren (100-Tage Indikator, mögliche Beschneiungstage, usw.) sich in den kommenden jahrzehnten entwickeln, und dass sieht wirklich nicht gut aus. Dazu muss man aber auch sagen, dass aktuell schon Auswirkungsn zu spüren sein sollten aber sich die Gäste wie auch die Seilbahnen dem angepasst haben und die Trends der Beherbergungsbetriebe und der Seilbahnen im schlimmsten fall neutral sind. Was man also aktuell sagen kann: die Vorraussetzungen für einen Wintersport wie wir ihn kennen und schätzen werden schlechter. Ob Aufgrund der schlechteren Bedingungen auch die Gästezahlen zurück gehen oder sich die nachkommenden Wintersportler den kommenden Rahmenbedingungen anpassen, lässt sich ähnlich gut vorhersagen wie ein Würfelwurf oder das wetter in drei wochen ;)
 
Ich finde das "Problem" im Artikel gut heraus gearbeitet.
- Die ganze Bikeindustrie spricht vor allem eine bestimmte Zielgruppe an: Den klassischen männlichen Biker mittleren Alters mit Geld in der Tasche.
- Urlaubsentscheidungen laufen hingegen oft über Frauen.
- Derzeit wird noch stark E-Bikes gehypt. Das nützt den Liftbetreibern rein gar nichts.
- Das Hauptproblem: Das Steckenangebot in den meisten Bikeregionen ist wirklich schlecht.
Für Einsteiger und weniger versierte Fahrer gibt es kaum Stecken, die denen auch Spaß machen. Entweder zu schwer, oder langweilige Forststraßen. Und selbst für die Könner sieht es oft nicht toll aus, um mal irgendwo wirklich mal eine Woche Urlaub zu machen. Zu wenig Strecken, oft immer noch technisches Downhill-Gehack, aber ohne Flow oder Spaßige Teile (macht mal Spaß, aber wollen die wenigsten eine Woche lang fahren), oder wieder relativ langweilige Strecken.
Man kann immer noch nur mit Neid nach Whistler oder auch Queenstown schauen. Da gibt´s eigentlich alles, was uns fehlt. Und seltsamer Weise fahren da deutlich mehr Frauen und Familien ...
 
'Familie' heisst vor allem _Kinder_. Frau/Freundin ist wurscht, fuer die gibt's ja Wellness (Kinder kann man mit sowas nicht abspeisen, die wollen Spass ;).

Meine Freundin will kein Wellness - die hat mehr Federweg als ich. Und den meisten anderen Frauen die ich kenne geht es im Urlaub um das gemeinsame Erleben. Was erlebt wird, ist zweitrangig.

Um die Kiddies mach dir mal keine Sorgen - Helm auf, dann fahren die überall runter. Da kennen die nix.
 
La Bresse und Leogang hat sehr coole Strecken für enduros, ich sehe keinen Grund das auszuschließen. Im Gegenteil: für den liftbetreiber ist es doch besser wenn der Lift benutzt wird. Er verdient an einer Tages Karte mehr als an einer einfachfahrt.
 
La Bresse und Leogang hat sehr coole Strecken für enduros, ich sehe keinen Grund das auszuschließen. Im Gegenteil: für den liftbetreiber ist es doch besser wenn der Lift benutzt wird. Er verdient an einer Tages Karte mehr als an einer einfachfahrt.

Die will ich gewiss nicht ausschließen. Im Gegenteil. Die sind sogar eine Bereicherung. Was mich persönlich aber deutlich mehr reizt sind Rundkurse wie z.B. Big5 - Saalbach/Leogang, Biketicket to Ride - Lenzerheide, etc... Davon gibt es aber eindeutig zu wenige. Auch die Trans Provence als Tour würde mich sehr interessieren.
 
La Bresse und Leogang hat sehr coole Strecken für enduros, ich sehe keinen Grund das auszuschließen. Im Gegenteil: für den liftbetreiber ist es doch besser wenn der Lift benutzt wird. Er verdient an einer Tages Karte mehr als an einer einfachfahrt.

Das ist doch nicht die Frage - die Frage ist, ob im Sommer die Kosten (Energie, Personal, Wartung) nicht höher sind als die Einnahmen. Und das ist wohl meistens so. Liftpässe sind im Winter teurer und es werden mehr verkauft. Egal ob Tag oder einzeln.
 
Kopfweh verursacht bei mir der Gedanke, dass ich im Park -mehr oder weniger- immer auf die selbe Strecke oder selben Strecken angewiesen bin. Wohingegen ein Skigebiet meist ein Verbund aus zig Strecken, Tälern und Bahnen ist. Gäbe es Angebote, bei denen man auch gerne mal 2 Tage benötigt um eine komplette Runde zu fahren, wäre das top. Mit und ohne Lift. Von einer Auslastung wäre das aber mehr als weit entfernt.
Fahr mal nach Portes du Soleil, dort hast Du das. Mehrere Parks im Verbund und Alle untereinander mit dem Bike erreichbar. Da kannst Du Dir auch mehr als 2 Tage Zeit lassen und bist nichts zweimal gefahren.
 
Das größere Problem ist eher dass es keine Möglichkeit gibt zu regionalen Parks zu kommen ohne Auto. Das hält schon mal die ganzen Jugendlichen ab und ich kann auch nur hin wenn ich das Auto bekomme. In chatel gab es nen Bus mit Rad Anhänger, warum ist so ne logistische Einfachheit hier nicht möglich?


In Schöneck bsw. hast du einen Bahnhof der ca. 200m vom Hotel und ca. 100m vom Streckeneinstieg entfernt liegt
 
...Thema Lift und Investitionen: Natürlich sind diese Mittel zum Zweck, allerdings müssen deren Kosten aufgefangen werden und das senkt den Deckungsbeitrag des Sommertourismus einfach massiv. Bei der gleichen Übernachtungszahl von Sommer und Winter würde der Sommer immer noch wesentlich weniger Wertschöpfung bringen, da sehr viel Leistungen in der Destination über Umlagen finanziert werden. Wesentlich niedrigere Nächtigungspreise plus ein Haufen Inklusivleistungen führt einfach zu wesentlich niedrigerem Deckungsbeitrag. Und hier habe ich ganz subjektiv das Gefühl, dass es eher schlimmer wird...

Und das geht im Winter auch schon los, in den schwachen Monaten wie Mitte Dezember, den kompletten Januar und im April gibt es auch schon kostenlose Tageskarten bei sehr günstigen Übernachtungspreisen. Das klingt erst einmal verlockend, ist aber hoffentlich nicht der Sargnagel auf bereits im Winter schließende Lifte in höheren Lagen... Dann geht auch irgendwann der Plan: "Der fette Winter ernährt den schwachen Sommer" nicht mehr auf.
Das im Artikel angesprochene Konzept wird ja in ähnlicher Weise bereits in Flims seit Jahren probiert, also die Möglichkeit einfache Genußtouren durchzuführen (Radeln mit Bergkulisse zum Caumasee, kulinarische Touren, E-Bike Touren mit Akkuwechselstationen seit Ewigkeiten usw.), dazu den Runca-Flowtrail und auch die Möglichkeiten auf Trails für Freerider incl. Bergbahn oder Postbus. Mich würde mal interessieren ob sich das rechnet bzw. ob die Auslastung sich dadurch erhöht hat.
 
Um Anfängern die Angst vor Parks zu nehmen, sollten sich die Betreiber ein Lösung für das Problem überlegen, dass "Profis" auf den Anfängerstrecken wildbremsend von hinten an die Anfänger aufschließen.
Das ist nämlich der Eindruck den meine Freundin von Winterberg mitgenommen hat.
Ansonsten hätte sie dort sicherlich Spaß gehabt.
Die Einzige Lösung für mich ist, dass ich hinter ihr fahre um ihr den Rücken frei zu halten. Dann habe ich aber wenig Spaß.

Gruß xyzHero

Klar muss man Rücksicht nehmen als schnellerer Fahrer, gerade wenn man auf Anfängerstrecken unterwegs ist. Allerdings gibt es halt meistens auch keine "Profi"-freundlichen Flow Strecken, wie beispielsweise die Rollercoaster in Hafjell, sondern meist bestenfalls Strecken wie die Flowcountry am Geisskopf, die eben als Anfängerstrecke gehandelt wird. Die machen eben aber auch schnelleren Fahrer Spaß und man will halt auch etwas Abwechslung. Das Problem ist mMn nur durch genügend Strecken in den Griff zu bekommen. Dann kann man eine einzelne als Anfängerstrecke ausschreiben, wo dann explizit nur Anfänger gewünscht und geduldet sind. Ansonsten muss man sich halt arrangieren. Und mal ernsthaft, was kann man den machen außer "wildbremsend von hinten aufzuschließen"? Abartig eng überholen, wenn mal irgendwo ne Lücke ist ist ja wohl eher uncool. Einfach lang genug warten geht oft auch nicht, weil sonst halt der nächste Anfänger im Weg ist. Und wieviel vorher ich schon entspannt beginne zu bremsen merken Anfänger nicht. Wenn ich es schaffe ganz langsam runter zu bremsen, dann müsste ich die restliche Abfahrt langsam hinterher fahren, denn Anfänger merken normal auch nicht, wenn jemand zu Ihnen aufschließt. Und wie du ja schon selbst gesagt hast macht das keinen Spaß. Bleibt also nur dem Anfänger irgendwie zu signalisieren, dass man überholen will. Da man ja selten ne Hupe oder Klingel dabei hat bleibt noch zu rufen oder scharf anzubremsen. Klar gibt es auch einfach Leute die sich Assi verhalten. Aber vielleicht sollte deine Freundin sich die andere Seite auch mal überlegen und anstatt sich darüber unnötig aufzuregen, sich ein Stück weit darauf einstellen und versuchen schnellere Fahrer auch überholen zu lassen.
 
Es ist nicht die Aufgabe des Anfängers dafür zu sorgen, dass der Ablauf auf dem Trail reibungslos funktioniert. Und in dem Fall hat der erfahrenere Biker dafür zu sorgen, den Anfänger nicht zu bedrängen oder in eine blöde Situation zu bringen.
 
l
1. Auslastung der Betten ist ein fragwürdiger indikator. Sollte daher stets mit Wertschöpfung pro Gast betrachtet werden. (BSP: Pitztal/Ischgl im Sommer; da kosten die Zimmer in den 4Sterne Hotels ein Bruchteil von den Winterpreisen. Ob die dann mit 40€ die Nacht überhaupt kostendeckend sind, wage ich zu bezweifeln)

Die müssen das machen, damit sie ihre Liquidität erhalten können. Um Gewinne geht's dort schon lange nicht mehr, sondern darum, zahlungsfähig zu bleiben. Mit fetter Sommernachfrage steigen auch die Sommerpreise. In den guten Sommerdestinationen kosten Winter und Sommer gleich viel.

Thema Klimawandel: Modelle sind eben Modelle und haften will dafür niemand. Die Tendenzen sind schon klar und Seilbahnbetreiber kalkulieren ja auch nur mehr auf 20 Jahre, obwohl es 40 sein sollten.
 
Meiner Meinung nach haben viele Skiorte, die vermehrt auf MTB-Angebote setzen einfach einen schweren Stand wegen der Topographie und der Höhenlage.
Am Beispiel Ischgl wird das deutlich. Verbringt man dort eine Woche mit der Familie zum Biken stellen sich folgende Probleme:
Da Ischgl auf 1500 hm liegt ist es selbst im Sommer empfindlich kalt und die Touren sind wetteranfällig.
Will man eine Tagestour machen, muss man bzw. die ganze Familie schon einige steile Höhenmeter verkraften. Alleine einmal hoch zur Idalp sind es ja schon 1000 hm und dann ist man erst ca. 1,5 Stunden gefahren. Einfache lange Strecken gibt es dort kaum. Gut, mann kann zur Heidelberger Hütte hoch oder in das Jamtal fahren, aber eben nur ca. 1-2h. Dann geht es auf selben weg wieder langweilig zurück. Und was macht man dann nach 11 Uhr noch mit dem Tag?
Die Abfahrten bzw. Trails sind logischerweise ebenfalls steil.
Fazit: Für Ischgl ohne ähnliche Skigebiete sehe ich für einen breiten Mountainbike-Tourismus kein Potenzial.
 
Es ist nicht die Aufgabe des Anfängers dafür zu sorgen, dass der Ablauf auf dem Trail reibungslos funktioniert. Und in dem Fall hat der erfahrenere Biker dafür zu sorgen, den Anfänger nicht zu bedrängen oder in eine blöde Situation zu bringen.

Und wie wäre es wenn beide Rücksicht nehmen, anstatt sämtliche Schuld nur dem "Profi" zuzuschieben? Ich hab für mein Ticket genauso gezahlt. Und auch ich will Spaß haben. Wenn ich auf den Anfängerstrecken unterwegs bin nehme ich natürlich auch verstärkt Rücksicht. Wenn der Anfänger aber auf den Fortgeschrittenen-Strecken ist erwarte ich aber gegenseitige Rücksichtsnahme. Da muss man dann halt damit rechnen, dass jemand versucht durch scharfes Bremsen oder rufen ein Signal zu geben und auch mal ein wenig zur Seite fahren um überholen zu lassen. Sorry aber wenn sich ein Anfänger dadurch bedrängt fühlt, dass ich auf dem gleichen Trail fahre, dann ist das nicht mein Problem.
 
Sicherlich stimmt die Meinung im Artikel, doch fällt mir auch direkt ein Positivbeispiel ein: das Erzgebirge. Mit dem Trailcenter Rabenberg steht ein Familienfreundliches Konzept mit sehr gutem Preis/Leistungsverhältnis für den Biker bereit, mit dem Stoneman Miriquidi ein weitererer Punkt der viele Biketouristen anlockt. Nicht weit davon entfernt die Downhillstrecken am Keilberg (Klinovec in Tschechien). Eine sehr geniale und passende Mischung wie ich finde die von allen 3 genannten Beispielen bestens für den Biker ausgeführt wird. Allerdings rühren auch alle 3 nicht in dem Ausmaße die Werbetrommel wie bsw. Leogang und co

Am Keilberg hat jetzt auch eine 10km lange Strecke eröffnet, die sich den Bildern nach an Pod Smrkem anlehnt. Dazu gibts noch rot (afaik nicht offen, im Bau), schwarz (siehe rot) und orange (hat wohl jetzt auch eröffnet). Schwarz und Orange werden bzw. sind wohl reine DH-Pisten, evtl. sind das die, die es vorher schon gab?


"Problem" ist aber auch hier, dass eine flowige Strecke (mal gucken wie die rote irgendwann wird) mit 10km nur einen Bruchteil des Streckennetzes von Pod Smrkem abdeckt. Glaube die blaue Strecke da ist genauso lang. Das Gute ist dort halt, das rot und schwarz auch problemlos von nahezu jedem gefahren werden können.


Zum Artikel als solches: sehr lesenswert! :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
Wirklich guter Artikel!!

Deckt sich sehr mit meinen Eindrücken hier vor Ort im Werdenfelser Land und meinen Erfahrungen mit bikebegeisterter Ehefrau und kleinen Kindern.

In Europa haben wir genau einen Ort gefunden, wo wir als Familie Urlaub machen "können": Elba. Capoliveri ist ein wunderschönes Beispiel, dass es eigentlich nur ein paar gepflegte Wege braucht. Nicht mehr.

Und das Meer schadet natürlich auch nicht:



 
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