Fullface mit oder ohne Nackenschutz?

Ich trage meinen Fullface

  • mit Nackenschutz

    Stimmen: 19 31,1%
  • ohne Nackenschutz

    Stimmen: 42 68,9%

  • Umfrageteilnehmer
    61
Registriert
14. April 2013
Reaktionspunkte
301
Ort
Landau
Salute,

jetzt isses soweit, ich trage jetzt auch nen Fullface. Von daher stellt sich mir die Frage. Nackenschutz Ja oder Nein. Die Gefahr das ein FF die Wahrscheinlichkeit die Halswirbelsäule zu schädigen erhöht ist klar. Nur, st das wirklich so dringend bei nem FF nen Nackenschutz zu tragen?
Ich stelle mir vor frontal aufs Gesicht zu fallen, davor soll der FF ja schützen, aber ohne Nackenschutz reißts meinen Kopf wahrscheinlich nach hinten was wiederum die Halswirbelsäule schädigen kann. Bietet der FF also mehr Schutz oder eigentlich nur in Verbindung mit nem Nackenschutz?

Ps.: Ich lese immer nur von Stürzen bei denen ein Neckbrace geholfen hat. Gibts auch Berichte bei denen man sagen würde das in diesem Fall ein NB hätte nötig sein müssen aber trotzdem nichts passiert ist?

Lg
 
Zuletzt bearbeitet:
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Moin :bier:

Seit vier Jahren fahr ich DH mit Fullface Helm und hab schon zwei unterschiedliche Nackenstützen getragen.
Hab auch bereits ein paar Absteiger über den Lenker mit teils heftigen blauen Flecken/Prellungen/Abschürfungen usw. hinter mir (jedoch keine Brüche).

Meine Meinung ist die:

FF schützt meines Erachtens wirklich besser als offene Helme, da einfach besserer Kinnschutz und teilweise nach Motorradnorm geprüft (z.B. MX Helme).

Anfangs hatte ich dazu eine Leatt Brace Adventure I. Das war ein relativ frühes Modell, welches v.a. auf der Brust noch nicht optimal aufgelegen ist und an den Seiten noch relativ weit aufgetragen hat. Bei zwei, drei Stürzen merkte ich schon etwas die geringere Bewegungsfreiheit beim abrollen. Das führte jedoch weniger zu schwereren Verletzungen, sondern eher zu Schäden an Bauteilen des Helmes und der Brace selbst: 1xHelmschild gebrochen (relativ billig), 1xRückenteil der Leatt Brace gebrochen (Ersatzteil teuer!).

Habe daraufhin eine Alpinestars BNS II gekauft. Das ist ein neueres Modell und die Auflagepunkte auf der Brust sind nun besser. Trägt nicht mehr so hoch auf, Bewegungsfreiheit besser, v.a. am Schlüsselbein gibt sie mehr Vertrauen. Und vor allem! Das Rückenteil, welches bei einem Aufprall bei jeder Brace die Energie aufnimmt und als erstes kaputt geht, ist im vgl. zu Leatt relativ billig (25€) und schnell austauschbar.

Ganz neue Modelle von Leatt Brace fühlen sich garantiert noch besser an und sind noch sicherer. Jedoch wird auch bei denen im Fall eines Falles das Rückenteil als erstes kaputt gehen und da explodieren die Preise exponentiell! D.h. Kosten/Nutzen Faktor glaube ich momentan ganz gut dabei zu sein.

Wie es bei anderen Herstellern aussieht weiß ich nicht, jedoch würde ich bei der Anprobe auf freie Beweglichkeit des Schlüsselbeins achten und ob die Brace an günstigen Punkten auf der Brust und am Rücken aufliegt.

Generell muss ich noch sagen, kommt es aber auch sehr(!) auf die Abrolltechnik selbst, während des Abgangs drauf an!
Wenn man DIE drauf hat, braucht man meines Erachtens nicht unbedingt eine Brace! Im Judo lernt man z.B. ein paar so Falltechniken, die ich ganz gut drauf hab. Instinktives Abrollen, das finde ich eigentlich fast nützlicher, als Ellbogenschoner, oder eben vielleicht auch als eine Brace, je nachdem.. Fällt man wie ein nasser Sack, wird man sich auch mit Brace die Arme brechen..
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahre meinen Fullface im Park ebenfalls ohne Brace.

Konnte mich bisher auch immer gut abrollen und irgendwie abfangen. Diverse Braces habe ich beim Anprobieren als sehr, sehr störend empfunden. Vermutlich ist das aber auch Gewöhnungssache.

Ich finde es aber ehrlich gesagt immer wieder amüsant zu sehen, wie viele Leute im Park nen massiven Fullface und eine Brace, dafür aber keine Ellbogenschützer oder sonstigen Oberkörperschutz tragen.

Ein Bekannter von mir ist Unfallchirug und sagte kürzlich beim Anschauen von ein paar Bildern aus dem Park:
"Wenn die Leute wüssten, wie viel schwieriger es ist, einen Ellbogen wieder hinzubekommen als ein Knie, würden da alle nur mit Ellbogen- anstatt mit Knieschonern rumfahren..."
 
"Wenn die Leute wüssten, wie viel schwieriger es ist, einen Ellbogen wieder hinzubekommen als ein Knie, würden da alle nur mit Ellbogen- anstatt mit Knieschonern rumfahren..."

Komplexer als Ellbogen und Knie ist die Schulter. Grundsätzlich wäre ein Schutz aller Gelenke von Vorteil.
Interessant wären mal Unfallstatistiken und die Häufigkeit der einzelnen Verletzungen. Dadurch sollte schnell herausfindbar sein welches Körperteil am häufigsten verletzt wird.
 
Ich fahre im Park seit Jahren mit Leatt Brace. Stört mich nicht beim Fahren. Reine Gewohnheitssache. Und die korrekte Anpassung auf sich, den Helm und Rückenprotektor ist zentral. Ich kenne niemanden, bei dem der Neckbrace negative Auswirkungen bei einem Sturz gehabt hätte. Aber mehrere, bei denen er möglicherweise geholfen hätte. Statistisch nicht aussagekräftig, aber ich habe meine Schlüsse gezogen.

Abrolltechnik ist gut und recht. Jedoch es gibt Stürze, da hat man keine Zeit zu reagieren. Im Park habe ich grundsätzlich Sas-Tec auf den Schultern. Hilft möglicherweise dem Schlüsselbein nicht, aber das ist weit weniger tragisch, als wenn die Schulter (auch) kaputt ist. Stumpfe Impacts auf die Schulter werden aber effektiv abgedämpft. Kann durchaus den Unterschied zwischen Prellung/Zerrung oder Bruch/Riss bedeuten.
 
Ich fahr ohne. Wenn so ein Teil in der Fachwelt umstritten ist, hat das sicher seine Gründe. Und die Fachleute werden sich damit wohl ne Portion besser auskennen als wir Leute hier im Forum..

Ps.: Ich lese immer nur von Stürzen bei denen ein Neckbrace geholfen hat. Gibts auch Berichte bei denen man sagen würde das in diesem Fall ein NB hätte nötig sein müssen aber trotzdem nichts passiert ist?

Deshalb frage ich mich auch wie man als Laie beurteilen kann ob nach nem Sturz das Teil hilfreich war oder nicht. Ein Sturz ist ein mechanisch sehr komplizierter Vorgang. z.B.: Vieleicht wäre ein Sturz bei dem es einen massiven Einschlag iwo gegeben hat ohne Nackenschutz ganz harmlos verlaufen, weil die Dämpfung der Schulter, Abrollen, usw den Aufprall abgefedert hätte usw.. wer weiß das schon.. Ich denke diese Erfahrungberichte sind größtenteils wilde Spekulation..

Kann mich da eher @Stevemckream anschließen, hab jahrelang Judo gemacht und nicht selten kommt, nach nemAbgang, ne mehr oder weniger schöne Rolle mit anschließendem Stand raus. Vor allem nimmt es dir die Angst mit kopf voraus iwo gegen Boden zu fliegen und es nimmt dir den Reflex die arme gestreckt nach vorne zu halten was oft den übliche Schlüsselbeinbruch zur Folge hat.

Aber klar es hilft natürlich nicht immer.

Gruß
 
Instinktives Abrollen, das finde ich eigentlich fast nützlicher, als Ellbogenschoner, oder eben vielleicht auch als eine Brace
Also sorry, aber wie kann man bitte einen brace mit nem ellbogenschoner vergleichen?? :spinner:
Ich habe noch nie einen ernsten Sturz gehabt nach dem ich nicht wenigstens schrammen, oder sogar richtige schürfwunden am ellbogen hatte, das hat sich natürlich geändert sobald ich mir ellbogenschoner geholt habe. Andererseits dachte ich mir noch nie nach nem Sturz "autsch mein Hals!" Auch habe ich noch nie HWS verletzungen bei Kumpels gesehen.
Also dass ein Brace Ansichtssache bleibt, unterschreibe ich direkt, aber ich würde lieber meine Knieschoner weglassen als die ellbogenschoner. Rollst du richtig ab, ists quasi unmöglich deine Ellbogen nicht aufzuschürfen.

p.S. Sorry ich weiß der Thread ist sau alt und mein Post ist inzwischen wahrscheinlich längst irrelevant, aber diese Aussage konnte ich einfach nicht stehen lassen :D
 
Ich fahre im Park seit Jahren mit Leatt Brace. Stört mich nicht beim Fahren. Reine Gewohnheitssache. Und die korrekte Anpassung auf sich, den Helm und Rückenprotektor ist zentral. Ich kenne niemanden, bei dem der Neckbrace negative Auswirkungen bei einem Sturz gehabt hätte. Aber mehrere, bei denen er möglicherweise geholfen hätte. Statistisch nicht aussagekräftig, aber ich habe meine Schlüsse gezogen.

Abrolltechnik ist gut und recht. Jedoch es gibt Stürze, da hat man keine Zeit zu reagieren. Im Park habe ich grundsätzlich Sas-Tec auf den Schultern. Hilft möglicherweise dem Schlüsselbein nicht, aber das ist weit weniger tragisch, als wenn die Schulter (auch) kaputt ist. Stumpfe Impacts auf die Schulter werden aber effektiv abgedämpft. Kann durchaus den Unterschied zwischen Prellung/Zerrung oder Bruch/Riss bedeuten.

habe auch die evoc jacke - die ist jedoch nicht leatt kompatibel oder?
fahre auch ohne neck brace
 
Also sorry, aber wie kann man bitte einen brace mit nem ellbogenschoner vergleichen?? :spinner:
Ich habe noch nie einen ernsten Sturz gehabt nach dem ich nicht wenigstens schrammen, oder sogar richtige schürfwunden am ellbogen hatte, das hat sich natürlich geändert sobald ich mir ellbogenschoner geholt habe. Andererseits dachte ich mir noch nie nach nem Sturz "autsch mein Hals!" Auch habe ich noch nie HWS verletzungen bei Kumpels gesehen.
Also dass ein Brace Ansichtssache bleibt, unterschreibe ich direkt, aber ich würde lieber meine Knieschoner weglassen als die ellbogenschoner. Rollst du richtig ab, ists quasi unmöglich deine Ellbogen nicht aufzuschürfen.

p.S. Sorry ich weiß der Thread ist sau alt und mein Post ist inzwischen wahrscheinlich längst irrelevant, aber diese Aussage konnte ich einfach nicht stehen lassen :D

Größtenteils haste Recht. Verletzungen im HWS Bereich hab ich noch nie erlebt.
Ich fahr wenn ich nicht im Park bin nur mit Knieschonern. Hab mit dem Ellenbogen eher selten Ärger. Braucht man nur wenn man kopfüber n Abgang macht. Passiert mir eher selten. Aber kleinere Malheure bei denen die Beine und Knie in Mitleidenschaft gezogen werden eher häufiger. Egal hier gehts ja um den Nackenschutz.. Also zurück zum Thema.
Ich sehe halt des öfteren n paar Kandidaten die aufm stinknormalen Trail mit Nackenschutz rumeiern. Und dabei noch nicht mal superschnell fahren. (meine allerliebsten Freunde sind die vollgepanzerten "Turtles", die mit 3 km/h den Trail runterstolpern..)
Da frag ich mich schon nach dem Sinn. Hab den Nackenschutz (vlt fälschlicherweise) unter "Geldmacherei" der Firmen abgelegt. Zumindest bis mir irgendjemand mit ner professionellen Studie oder ähnlichem das Gegenteil beweist.
 
Will zu den letzten paar Kommentaren doch eine Gegenansicht anbringen. Typisches Pro Neckbrace Szenario aus meiner Erfahrung:
Downhill, Inside-Line, Schrägfahrt am Hang oder Anliegerkurve. Schnell gefahren.

Und nein, damit meine ich weder das übliche Enduro-Schnell noch das Park-Schnell, sondern das DH-Race-Schnell.

Du pushst, gehst an dein Limit und dann geht dir das Vorderrad weg. Abrupt. Zack, weg! Nix mit abrollen, Judo und anderen Weisheiten. Im selben Moment, wo du ev. noch erkennst, dass das schief geht, legst du dich bereits lowside seitlich auf die Schulter, hängst an und gehst stumpf zu Boden. Gefühlt in den Boden. Wer schon mal belämmert, mit zerkratztem Helm und MX-Brille, fehlendem Helmschild und Schmerzen überall (hoffentlich wieder) aufgestanden ist, weiss, wovon ich rede.

Bei diesem seitlichen Aufprall kommt man mit Arm/Schulter zuerst auf, wird abgebremst und einen Bruchteil später schlägt es den Kopf seitlich oder seitlich-frontal gegen den Boden. Ob der dabei entstehende Peitscheneffekt dank Helm und Brace noch vor dem Überdehnen von Halsmuskulatur und HWS abgefangen wird oder sich unbegrenzt entfalten kann, wirst du danach def. spüren.

Sowas ist mir in jüngerer Vergangenheit 2x passiert, Verbier 2013, Crans-Montana 2015. Früher weiss ich nicht mehr. Jedenfalls, der LeattBrace hat beide Male geholfen, mögliche schlimmere Folgen zu verhindern. Ich kenne mehr als einen, der mit Titan im Nacken rumläuft, vom DH. Alle aus alten, noch brace-losen Zeiten. Darum brauche ich keine wissenschaftliche Studien. Mir reicht die Erfahrung von mir und im Kollegen-/Bekanntenkreis, um diese Dinger für nützlich zu halten.

Zugleich aber kann ich relativieren, ausserhalb Parks und generell mit dem Enduro trage ich auch keinen Kragen. Nicht mal Jacket, Rückenprotektor selten und Integral sowieso nicht. Bisschen gasgeben tut man zwar auch da, rutscht sogar gelegentlich mal aus, aber das sind tatsächlich die Abrollen-und-mit-höchstens-nem-Kratzer-wieder-aufstehen Sachen. Also das, was die meisten und man am meisten tut. In diesem Sinne, stimmt, Brace macht recht selten Sinn.
 
schon klar, dass es hier nicht um ne enduro ausfahrt am hometrail geht.
und wenn dir der brace hilft vlt auch nur psychisch will ich dir den nicht madig machen, aber woher willst du genau wissen dass es ohne schlimmer verlaufen wäre. Spekulation.. Von mir auch das weiß ich selbst. Hab mich nur gefragt warum die als umstritten gelten, wenn es doch ne prima methode wäre mehr kohle zu machen, wenn man sie als uneingeschränkt sinnvoll deklariert. Das macht mich vorsichtig. Hab iwann mal was gelesen von wegen der brace könnte auch mal bei nem sturz mehr schaden verursachen usw. Genau weiß ichs aber nicht. Wenn du ahnung davon hast klär mich auf..

hab übrigens genau so sturz wie du ihn beschrieben hast letzten monat hinter mir. In lac blanc zu weit oben an nem den recht kleinen anlieger rausgekommen, der dann oben weggebrochen ist.. Und stimmt mit abrollen is da nix mehr. Geht viel zu schnell. Aber zum glück nix weiter passiert außer prellungen und Schürfwunden..
 
Will zu den letzten paar Kommentaren doch eine Gegenansicht anbringen. Typisches Pro Neckbrace Szenario aus meiner Erfahrung:
Downhill, Inside-Line, Schrägfahrt am Hang oder Anliegerkurve. Schnell gefahren.

Und nein, damit meine ich weder das übliche Enduro-Schnell noch das Park-Schnell, sondern das DH-Race-Schnell.

Du pushst, gehst an dein Limit und dann geht dir das Vorderrad weg. Abrupt. Zack, weg! Nix mit abrollen, Judo und anderen Weisheiten. Im selben Moment, wo du ev. noch erkennst, dass das schief geht, legst du dich bereits lowside seitlich auf die Schulter, hängst an und gehst stumpf zu Boden. Gefühlt in den Boden. Wer schon mal belämmert, mit zerkratztem Helm und MX-Brille, fehlendem Helmschild und Schmerzen überall (hoffentlich wieder) aufgestanden ist, weiss, wovon ich rede.

Bei diesem seitlichen Aufprall kommt man mit Arm/Schulter zuerst auf, wird abgebremst und einen Bruchteil später schlägt es den Kopf seitlich oder seitlich-frontal gegen den Boden. Ob der dabei entstehende Peitscheneffekt dank Helm und Brace noch vor dem Überdehnen von Halsmuskulatur und HWS abgefangen wird oder sich unbegrenzt entfalten kann, wirst du danach def. spüren.

Sowas ist mir in jüngerer Vergangenheit 2x passiert, Verbier 2013, Crans-Montana 2015. Früher weiss ich nicht mehr. Jedenfalls, der LeattBrace hat beide Male geholfen, mögliche schlimmere Folgen zu verhindern. Ich kenne mehr als einen, der mit Titan im Nacken rumläuft, vom DH. Alle aus alten, noch brace-losen Zeiten. Darum brauche ich keine wissenschaftliche Studien. Mir reicht die Erfahrung von mir und im Kollegen-/Bekanntenkreis, um diese Dinger für nützlich zu halten.

Zugleich aber kann ich relativieren, ausserhalb Parks und generell mit dem Enduro trage ich auch keinen Kragen. Nicht mal Jacket, Rückenprotektor selten und Integral sowieso nicht. Bisschen gasgeben tut man zwar auch da, rutscht sogar gelegentlich mal aus, aber das sind tatsächlich die Abrollen-und-mit-höchstens-nem-Kratzer-wieder-aufstehen Sachen. Also das, was die meisten und man am meisten tut. In diesem Sinne, stimmt, Brace macht recht selten Sinn.
Wahrscheinlich der sinnvollste Post soweit! :daumen:
Ich denke bei solchen Themen Vorsicht ist besser als Nachsicht. Wenn man soweit ist, dass man in einem Forum fragen muss ob man Schützer XY fahren sollte, kennt man die Antwort meißtens selber schon. Trag das worin du dich wohlfühlst, und was dir die nötige Sicherheit gibt den Trail runterzukommen.
Ich sage immer ausziehen kannste dich immer, zum Anziehen ists dann wenn man zu dem Entschluss kommt man hätte es doch gebraucht meißtens zu spät :lol:
 
Habe selber im Park auch einen Abflug übern Lenker Kopf voraus in den nächsten Anlieger gemacht, ohne ff und brace wäre ich wohl nicht nur leicht benebelt sofort wieder aufgestanden....
 
Bin mal 2009 in Willingen unten an den 4x-Sprüngen bei einem Double viel zu kurz gekommen weil ich ihn für einen Table hielt - voll mit dem VR in den Hügel gedonnert, das Rad ging nach hinten Weg, ich den Kies geknutscht und den Kopf nach hinten überdehnt. Ohne FF hätte ich einen Zahn weniger, mit Leatt weniger Nackenschmerzen gehabt. Es ging glimpflich aus, aber einen Nackenschutz hätte ich mir auch da schon gewünscht. Im Park habe ich den immer samt FF, Weste, Bein- und Armschoner an, zuhause nur FF und Beinschoner.
 
Wer hat gestern Elliot Jackson am Stepdown abfliegen sehen? :eek: 1. Gute Besserung! :) 2. In solchen Situationen bist froh, ein Brace zu tragen.

War übrigens gestern als Zuschauer an nem MX-Rennen. Gefühlt 80% der Fahrer tragen Brace. Diskussion über den Nutzen, nein. Die, welche keinen tragen, tun dies idR, weil sie das Ding beim Fahren als störend empfinden (sagt einer davon) .
 
Weil es mich angenervt hat, selber nicht Bescheid zu wissen, Halbwarheiten zu verbreiten und zu empfangen hab mich am We stundenlang durch internet gewühlt um rauszufinden warum die immer noch als umstritten gelten, obwohl so viele sie tragen.

Wenn es einen interessiert, hier die Zusammenfassung:

Der Brace wurde von nem Arzt namens Leatt für den Motocrosssport entwickelt um Halswirbelsäulenverletzungen vorzubeugen, da ein Freund oder bekannter von ihm eine derartige schwere Verletzung erlitten hat. Eine HWS Verletzung zieht meistens auch eine Schädigung des Rückenmarks nach sich. Bei den ersten Tests wurde festgestellt, dass durch die Abstützung des Braces auf der Brustwirbelsäule und auf den Schlüsselbeinen es zu einer vermehrten Verletzungsrate an eben jeden Körperteilen kam. Das wurde bewusst in Kauf genommen, da eine Verletzung der Brustwirbel eben nicht so häufig (eher selten) eine Verletzung des Rückenmarks nach sich zieht. Die Schlüsselbeifrakturen wurden ebenfalls in Kauf genommen da diese als harmlos und leicht verheilbar gelten. Eine besondere Aufgabe war die Dämpfung eines axialen Stoßes abzumildern, da ein solcher Stoß das schlimmste für die Wirbelsäule darstellt. Ereicht wird das aber nur wenn der Helm in den ersten Milisekunden des Stoßes bereits auf dem Brace aufliegt, was nur sichergestellt werden kann wenn der Brace sehr nah (20mm) unterhalb des Helmes getragen wird, was wiederrum zu einer sehr limitierten Kopffreiheit führt. Ist mittlerweile eher im Motorsport (4rädrig) anzutreffen. Seitliches abkippen des Kopfes wird als relativ harmlos beschrieben, weil eine abruptes Abkippen durch einen Sturz keine HWS verletzung verursacht sondern nur muskuläre und gewebeartige Rupturen nach sich zieht. Ein rein bewegungseinschränkender Schutz ohne Abstützung ist deshalb dort ausreichend. Anders als die landläufige Meinung, schützt der Brace nicht vor Schlüsselbeinfrakturen oder Schulterverletzungen.

Der erste Kritikpunkt beim Mtb ist, dass die Verletzungsrate an der HWS bedingt durch weniger Geschwindigkeit und weniger Masse des Gefährts sehr viel niedriger ist als beim Motocross. Ein Brace ist aber dafür da, eine schwerwiegende HWS Verletzung in mehrere nicht so schwerwiegende andere Verletzungen umzuwandeln.(Energie wird abgeleitet und umverteilt) Es wird also eine Verletzungsart umgangen, die beim MTB-Sport sehr selten ist. Funktionsweise: Eine Versteifung des Gelenks HWS, erschafft eine Art Hebel (Kopf mit helm+Halsmit Brace), der an den Enden des Braces sehr stark auf den Körper einwirkt und diese Teile schädigt (Strut Threat). Man hat beobachtet, dass es bei Stürzen mit Braces vermehrt zu Schlüsselbeinbrüchen kommt. Und zwar häufiger als wenn kein Brace getragen wird. Auch kommt es zu vermehrt zu Kopfschmerzen, die auf die wegfallende Dämpfung der HWS zurückzuführen ist (Der Einschlag auf den Kopf ist heftiger sobald dieser mit dem Helm auf dem Brace aufliegt). Der Vorwurf besteht somit darin, dass das Brace bei Stürzen kleine Verletzungen hervorruft, die ohne Brace nicht entstanden wären (durch die Hebelwirkung) und jener Sturz auch zu keiner schwerwiegenden Verletzung geführt hätte. Es gibt aber mittlerweile Braces mit Aussparungen an den Schlüsselbeinen, die auf eine Abstützung auf jenen verzichtet und somit den unnötigen Schlüsselbeinbruch vermindern soll und welche mit gegabelter hinterer Abstützung die eine Verletzung der Brustwirbelsäule verhindern soll.

Ein zweiter Kritikpunkt ist, dass viele Amateure (im Sinne von nicht-Profi) das Brace falsch tragen bzw. iwelche Polster dazufügen oder wegmachen damit es angenehmer wird. Das Brace ist bei falscher Tragweise und beim Tragen mit unpassender Protektorjacke sogar eher ein Verletzungsrisiko als ein Schutz. Da bei zuviel Bewegungsfreiheit ein Hebelpunkt zwischen Brace und Helm entsteht (der Kopf mit Helm steht über das Brace und hebelt an der HWS; Fulcrum Threat). Als Hinweis für eine falsche Tragweise gilt, wenn sich Nackenschmerzen oder lang anhaltenes Kopfschmerzen schon nach ganz kleinen harmlosen Stürzen einstellen.
Beide Punkte zusammen werden als Argument verwendet, dass es außerhalb des Profisports (viel Risiko und sehr hohe Geschwindigkeiten) eher unnötig ist, ein Brace zu tragen.

Allerdings verstummen die Kritiken zunehmend. Vlt ist es die fortschreitende Entwicklung und die immer besser werdenden Braces, die die angesprochenen Schwächen zunehmend ausmärzen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass es wohl nicht schädlich ist ein Brace zutragen und man verhindert zu fast hundert prozent eine Verletzung im HWS Bereich, vorausgesetzt man trägt es richtig und nimmt etwaige Schlüsselbeinfrakturen und Kopfschmerzen in Kauf. Aber wirklich nötig sind sie im Amateurbereich nicht.

So Ende der Geschichte, ich hoffe ich konnte helfen.

PS: Hab versucht nur neutrale Quellen zu benutzen, also keine Herstellerseiten und auch keine Foren, sondern Berichte in Magazinen und dokumentierte Interviews mit Fachpersonal. Natürlich ist das kein Garant für die Neutralität, aber vlt etwas objektiver als anders. Es gibt auch es keine aussagekräftigen Statistiken, mit denen man argumentieren könnte.
 
@_Vader: Ganz gut zusammengefasst. So in etwa hatte ich das auch in Erinnerung, nur nicht so ausführlich.

Und wie ich vor 2 Wochen in meinem 1. Beitrag hier schon schrieb, die korrekte Anpassung ist zentral.

Mit nem Schlüsselbein hatte ich zum Glück noch nie was. Neuere Alternativen zu Leatt aus softerem Material (z.B. Ortema, Alpinestars) sollen diesbezüglich idealer sein.

Für die Schultern hilft ein Brace nicht, richtig. Die Schultergelenke wirksam zu schützen, ist recht schwierig. Schläge dämpft z.B. ein Sas-Tec Protektor ganz gut ab. Hilft aber längst nicht immer.
 
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