Vyro Kurbel im Test: Wie gut funktioniert die Schaltungs-Innovation?

Bereits im Jahr 2012 stellten wir euch das Crowdfunding-Projekt Vyro hier bei uns vor. Die Idee hinter Vyro ist, eine Schaltung ohne den herkömmlichen Umwerfer zu ermöglichen - indem sich das Kettenblatt vergrößert bzw. verkleinert. In den vergangenen knapp vier Jahren ist die Entwicklung weit fortgeschritten und so hatten wir die vor Kurzem die Möglichkeit, die fertig entwickelte Vyro Kurbel mehrere Tage zu testen. Wir berichten von unseren Erfahrungen mit dem innovativen Schaltkonzept:


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Re: Vyro Kurbel im Test: Wie gut funktioniert die Schaltungs-Innovation?
Naja, das muss die Zeit zeigen, klar. Über den Daumen gepeilt müsstest du deine 10-fach-Kassette + Vyro-Teile gegen 'ne 11-fach-Kassette derselben Qualität + NW-Kettenblatt rechnen. Du musst ja nicht die superteuren Teile fahren.
Aber ich finde die Vyro ja auch unabhängig vom Geld interessant, einfach des anderen technischen Ansatzes wegen.
 
Naja, das muss die Zeit zeigen, klar. Über den Daumen gepeilt müsstest du deine 10-fach-Kassette + Vyro-Teile gegen 'ne 11-fach-Kassette derselben Qualität + NW-Kettenblatt rechnen. Du musst ja nicht die superteuren Teile fahren.
Aber ich finde die Vyro ja auch unabhängig vom Geld interessant, einfach des anderen technischen Ansatzes wegen.

Fahrzeit.z.z.eine 11-42 xt 10 Fach kassette durch mirfe rot Tel.bei 2Fach vorne hätte ich auch nich mehr Gänge mit einer 36er kassette als bei einer einfach Lösung und eine höhere spreizung .reicht mir schon.dann brauch ich nicht zwingend 1*11 :)
 
Fahrzeit.z.z.eine 11-42 xt 10 Fach kassette durch mirfe rot Tel.bei 2Fach vorne hätte ich auch nich mehr Gänge mit einer 36er kassette als bei einer einfach Lösung und eine höhere spreizung .reicht mir schon.dann brauch ich nicht zwingend 1*11 :)
Ähhh ... ja, klar. Da will ich nicht widersprechen. :D
 
Ich hab mir letztes Wochenende eine der Schaltnasen mit nem bösen Chainsuck abgeschert. Die Kette hatte sich so übel verklemmt dass ich die linke Kurbel abnehmen und die Achse ein Stück raus schieben musste um es wieder frei zu bekommen.
Ich hatte auf dem kleine Blatt angehalten und dann beim Anfahren gleich geschaltet. Kette war hinten irgendwo in der Mitte. Wo lag der Fehler dass es den unteren Trumm so hoch gezogen hat?
Hab bei meinen Kumpels ordentlich Werbung gemacht und dann die Nummer. War jetzt irgendwie nicht sooo überzeugend...
 
Wie ich in meinem Erfahrungsbericht auch schon schrieb, ist es umso kritischer vorn hochzuschalten je kleiner das Ritzel hinten ist, auf dem die Kette liegt. Der Raum für das einklappende Element verkleinert sich, dadurch kann die Kette schlechter ausweichen.
Ausserdem sollten die Segmente leicht zu klappen sein, hier habe ich an den Achsen mit Wachsschmierstoff nachgeholfen. Graphit ginge auch, soll halt keinen Schmutz festhalten.
Ich habe mir angewöhnt, vorn länger auf dem großen Blatt zu bleiben. Bzw andersrum früh aufs große Blatt schalten wenn ich hinten noch auf grossen Ritzeln bin.
Eine Kassette mit mind. 40 Zähnen hilft in jedem Fall!
 
Wichtig ist ein sicherer Schutz der Kettenblattsegmente vor einem harten Aufsetzer.
...ich spare schon drauf :)
mit dem Bash kein Problem! Zur Zeit noch als Zugabe dabei, aber auf jeden Fall empfehlenswert.

Bin gestern eine schöne Trailtour gefahren, ca. 500 HM, munter vorn geschalten, null Probleme. Verschleiß: nichts erkennbar!
 
Wie ich in meinem Erfahrungsbericht auch schon schrieb, ist es umso kritischer vorn hochzuschalten je kleiner das Ritzel hinten ist, auf dem die Kette liegt. Der Raum für das einklappende Element verkleinert sich, dadurch kann die Kette schlechter ausweichen.
Ausserdem sollten die Segmente leicht zu klappen sein, hier habe ich an den Achsen mit Wachsschmierstoff nachgeholfen. Graphit ginge auch, soll halt keinen Schmutz festhalten.
Ich habe mir angewöhnt, vorn länger auf dem großen Blatt zu bleiben. Bzw andersrum früh aufs große Blatt schalten wenn ich hinten noch auf grossen Ritzeln bin.
Eine Kassette mit mind. 40 Zähnen hilft in jedem Fall!
Hmm, dann muss ich mich da wohl noch ein wenig umgewöhnen. Werde dann wohl noch in eine 11-42 10-Fach investieren, oder gleich auf 11-Fach XT umschwenken, dann hätte ich wenigsten gleich noch ein gedämpftes Schaltwerk. Obwohl Vyro mit ungedämpftem schon ohne Abwurf funktioniert. Aber das ich eigentlich noch eine Vyro für das ICB 2.0 haben will...
Hat eigentlich schonmal jemand versucht eine Vyro mit einem linken X.0-Gripshift zu verheiraten?
 
Wieso sollte die Vyro mit Gripshift nicht funktionieren? Könnte mir sogar vorstellen, dass ein Poplock Hebel genügt oder ein Milo. Vorausgesetzt der Seileinzug passt halbwegs.
Mit einer Hebel-Lösung könnte man sogar mit einer Hand vorn und hinten schalten, wenn man den Hebel rechts ranbaut.
 
:eek: habe den Test/Bericht heute zum 1. mal entdeckt und bin hin und weg als bekennender Hammerschmidt-Fahrer :eek:
sollte es wircklich eine Gewichtsalternative zur HS im 2 fach Antrieb ohne Umwefer geben,
dann koennte ich mir einen Umstieg durchaus vorstellen :ka:
 
aktuell ist es bei mir so, dass es beim runterschalten aufs kleine Kettenblatt ab und zu (sehr selten!) Probleme gibt!

Das erste große Segment klappt nicht richtig aus und dann wird die Kette mit dem nächsten Segment hochgezogen! Und jetzt kommts: Das passiert nur bei niedrigen Kurbeldrehzahlen! Also in etwa folgende Situation: Man rollt langsam zu einem Punkt, bei dem man schon weiß, dass man stehen bleiben muss. Dann kurz davor noch "schnell" vorn runterschalten, damit beim anfahren alles geschmeidig anläuft. Das mag die Vyro nicht so. Bei höheren Kurbeldrehzahlen ist alles gut!
 
Dreck? Klingt als würde der Schieber ein wenig klemmen. Bei höherer Drehzahl reicht es dann mit der zusätzlichen Kraft.
Ich habe meine Kefü Bastelei wieder abgebaut. Das hat leider nicht vernünftig gehalten. Ich habe dann aber eine 11-fach Kette aufgezogen und seither keine Probleme mehr gehabt.
 
Dreck ist es keinesfalls. Ich vermute, dass beim langsamen kurbeln das Segment beim ausklappen nicht "schnell genug" von der Kette loskommt. Ich habe nochmal mit Trockenschmierstoff gearbeitet, damit die Segmente auf jeden Fall geschmeidig gehen. Mal sehen.

Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass z.B. 6 Segmente deutlich weniger Probleme machen würden. Es ist in jedem Fall so, dass die Segmente die Kette unten berühren und dieser Umstand mehr zum Tragen kommt je kleiner das hintere Ritzel ist. Dadurch verringert sich der verfügbare Raum in dem sich das Segment frei bewegen kann. Vermutlich ist das auch ausschlaggebend für den Effekt bei mir, da ich wohl hinten auf einem (zu) kleinen Ritzel bin.
 
Mein Kettenklemmer passierte ja auch in einer ähnlichen Situation. Bei mir war es viel Absagen schon mal prophylaktisch geschaltet und dann hart es die Kette und Yoke gezogen, so dass ich die Kurbel raus ziehen musste um sie zu befreien.
 
Na dann schreib ich mal meinen Sommerlochbericht zur Bewährungsprobe meiner Vyro AmEn auf der TransOst Klassik. Von der Strecke hat man schon hin und wieder in der Bike gelesen und man fährt von Sebnitz in der Sächsischen Schweiz (das mit Gabriels "Pack") aus über diverse Mittelgebirge um die Schneekoppe herum und wieder zurück nach Sebnitz. Dabei fährt man zwischen Start und Ziel in Deutschland meistens in Tschechien und einen Tag in Polen.

Wir waren zu viert und haben lediglich den GPS-Track von den TransOst-Leuten gekauft, eine supportete oder geguidete Tour, die auch angeboten werden, war nichts für uns. Unterkünfte haben wir vorab gebucht und unsere 7 Tagesetappen damit schon festgelegt. Der Tourüberblick sieht so aus:

2051265-5425uw53vau6-transost_2016_0001-medium.jpg


Als Crowdfunder und Betatester, der auch schon mal falsch gespacert hatte, habe ich ca. 2 Wochen vor Tourstart bereits meine 3. Vyro an mein On One 456 Evo2 montiert. Zur Kompatibilität: Es ist an der Kettenstrebe zumindest beim 16er Rahmen so eng, dass es eigentlich nicht geht. Die Kurbel wird so gespacert, dass sie 1cm außerhalb der Mitte steht. Testkilometer vorab waren eher knapp, aber Gregor hat mir noch ein paar Ersatzschieber zugeschickt, so dass ich mich ohne große Sorge ins Ausland wagen konnte.

Zur Tour und den 400 Fotos könnte man jetzt einige Seiten schreiben, aber hier sind immernoch 26°C und mir fehlt die Muße, außerdem geht es ja um die Kurbel. Dazu wiederum lässt sich nicht viel sagen, sie tut was sie soll und verrichtet unauffällig ihren Dienst. Auf den unbekannten Strecken kam es mir ungemein zugute, in jeder Situation zuverlässig schalten zu können. Kettenabwürfe gab es trotz teilweise heftigem Einsatz in Kombination mit einem Shadow+ -Schaltwerk keine. Genau 1x kam ein Segment nicht sofort aus dem Knick, also Schaltvorgang wiederholen und alles io.
Vom Dreck und mangelnder Reinigung unterwegs hat sich die Vyro nicht beeindrucken lassen...

2051266-nucuqliuvbry-transost_2016_0172-medium.jpg


...auch wenn es mitunter haarig zuging:

2051267-sym34ayb0p7q-transost_2016_0173-medium.jpg


Die sogenannte Hochebene, die bald nach dem langen Anstieg (Serpentinen, alter!) auf den Heufuder wartete, erwies sich nach einigem Starkregen als harter Gegner. Die Vyro hat glücklicherweise alles klaglos mitgemacht. Insgesamt habe ich lediglich den Eindruck, dass ich meine Kette öfter ölen musste, als die KollegInnen mit Standard-Kettenschaltungen - vielleicht hab ich auch nur mehr drauf geachtet.

Am Tag 7 hab ich einen der Titanbolzen wieder in Postion schieben müssen, dass gelang mit meinem Autoschlüssel, Werkzeug auspacken war nicht nötig. Das Bild habe ich nach dem Eingriff aufgenommen, sauber habe ich aber nichts gemacht, die Selbstreinigung ist echt okay.

2051268-fd41akoh8jfj-transost_2016_0417-medium.jpg


Man sieht allerdings auch ganz gut, dass es an der Kettenstrebe eng zugeht. Die Kratzer stammen allerdings afaik aus früherern Montagen.

Zum Einsatz insgesamt: Obwohl Gregor ja naturgemäß eher das Hochgebirge im Visier hat, glaube ich, dass die Vyro besonders in den Mittelgebirgen punkten kann: Ich habe mit der Kurbel mein bisheriges "System" (22er Blatt + 32er Blatt ohne Schalthilfen und ohne Umwerfer, geschaltet wird mit "Hackentrick" bzw. manuell) ersetzt, ein Kollege fuhr noch genau diese Kombi - simpel, kein Umwerfer, gute Führung durch 32er SSP-Blatt.
Gegenüber dem Einsatz im Hochgebirge, wo in der Regel nur 1 langer Anstieg und 1 lange Abfahrt zu bestreiten sind, ist es im Mittelgebirge besonders fein, wenn man viel schalten kann. Hier erwarten einen nämlich viele kurze Anstiege, die besonders an den Vulkanen auch richtig knackig sind ("Na schieben kann man das hier nicht"), gefolgt von kürzerern oder längeren Abfahrten, die wieder ein großes Blatt erfordern.

Der integrierte Bash und die hohe Bodenfreiheit waren ebenfalls willkommen. Hier klare Vorteile gegenüber den 3-fach Systemen.
Und unvergessen bleibt - neben vielen tollen Eindrücken von Land und Leuten, Trails und Knoblauchbrot - dass jeder Anstieg schöner wird, wenn einen selbst das Geräusch beim Runterschalten ein Lächeln ins Gesicht treibt. Klack-klack-klack-klack.

Story am Rande: Verarztungspause am Tag 6 in irgendeinem Garagenkomplex: "I am friend to Bikers" und stellt uns 2kg Starkbier hin. Morgens halb elf in Tschechien. Für jeden 1 Knoppers wäre mir lieber gewesen.

2051270-x0hfeejbpgqj-transost_2016_0338-medium.jpg


All in all kann ich sowohl die Tour als auch die Kurbel weiterempfehlen, mir hat die Kombination absolut gefallen. Die Vyro ist bei den wechselnden Bedingungen im Mittelgebirge absolut am rechten Fleck und selbst mit einer eng gestuften 10fach-Kassette kommt man gut zurecht. Die Sache mit den wandernden Bolzen soll wohl auch schon behoben sein, hier muss ich den @tiger6 nochmal anfragen.

Der direkte Support ist btw. ein herausragendes "Feature" bei der ganzen Geschichte. Danke dafür.
 
Guter Bericht :cool:
Vielleicht wären -klack-klack-klack-klack-klack- für besseres und sicheres Schalten günstiger...kleinere Segmente - mehr Platz für Schaltvorgänge.
(25/35 könnte mir gefallen :) )
 
Zuletzt bearbeitet:
moin, ich fürchte, dass kleinere Segmente die Kraft nicht aufnehmen können und verbiegen. Beim Schalten von klein auf groß muss ja ein Segment alles aushalten. und das geht echt unter volllasst :)
 
Ich würde mich freuen, wenn es endlich einmal die passende KeFü geben würde. Am Hardtail hatte ich auch selbst mit ungedämpftem Schaltwerk keine Abwürfe, am Fully war das so unfahrbar und selbst nach dem Wechsel auf ein gedämpftes Schaltwerk und ultrakurze Kette springt die Kette hin und wieder nach rechts vom großen Blatt und ich bewege mich lediglich auf XC-Kursen.
 
Guter Bericht :cool:
Vielleicht wären -klack-klack-klack-klack-klack- für besseres und sicheres Schalten günstiger...kleinere Segmente - mehr Platz für Schaltvorgänge.
(25/35 könnte mir gefallen :) )
Laut Gregor können die Segmente auch unterschiedlich sein, also man könnte mit 4 Segmenten z.B. auch 34 Zähne realisieren.

moin, ich fürchte, dass kleinere Segmente die Kraft nicht aufnehmen können und verbiegen. Beim Schalten von klein auf groß muss ja ein Segment alles aushalten. und das geht echt unter volllasst :)
Kleinere Segment sind imho stabiler, da die Hebelverhältnisse anders sind.

Ich würde mich freuen, wenn es endlich einmal die passende KeFü geben würde.
Ich bin dran, die Scott Kettenführung vom Crossrad zu probieren. Es geht ja eher darum, dass die Kette nicht nach oben abheben kann und genau das verhindert diese Führung. Ich glaube, die fährt auch der Nino Schurter...

Btw: eigentlich hatte ich noch gar keinen Abwurf...
 
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