Fragenkatalog Laufrad-Kaufberatung

Hallo,
da hier ja sie geballte Laufradbauer Kompetenz versammelt ist mal eine etwas "heikle" Frage.
Ich habe einen DT Swiss Spline Laufradsatz mit dem ich ganz zufrieden bin.
War am Neurad dran und nach einer Saison habe ich etwas nachzentriert und die Speichen auf ca 5% genau gespannt.
Soweit das mit einem Parktool Tensiometer geht;)

Nach einem Jahr wieder kontrolliert.Eine Speiche war etwas lockerer,hinten Antriebseite.Knapp unter 22 wobei die anderen ca. 23 am Tensio anzeigten.
Etwas nachgespannt aber der Wert lies sich nicht erhöhen:mad:
Mittlerweile den Nippel ziemlich beansprucht und beschlossen Nippel und Speiche zu tauschen.
Dann die Überraschung, die Speiche hat schon min 3mm über den Nippel rausgeschaut:confused:
Kann sich eine Speiche so längen?Laut Tensio entspricht der Wert 23 ungefähr 1300 Nm, was auch die Empfehlung von DT Swiss ist.
So daneben kann der Park Tool nicht liegen da ich, an einem Laufradsatz von "schnellerpfeil", auch ca 1300 Nm an der Antiebsseite gemessen habe.
Die neue hat sich auch schlecht spannen lassen.Bei 22 war Schluss.Kann man eine Speiche so längen bei den Werten?Ich habe mich einfach nicht getraut noch mehr zu spannen weil sich der Nippel zu verabschieden drohte.
Ich habe zwar noch keinen LRS selbst aufgebaut aber schon einige nachzentriert und gleichmässig gespannt.Normalerweise brauche ich danach nichts mehr dran machen.
Kann mir jemand sagen was ich da falsch mache?

Gruß Rainer
 
Die Speichen waren mit Sicherheit vorher schon zu lang.
Man sagt dünnen Dt Speichen nach, sie würden sich mit der Zeit längen, meist wohl nur die Zugspeiche, in Wirklichkeit jedoch halte ich das für einen schlechten Aufbau und 3mm sind da ganz und garnicht drin.
Bei derart weit herausragenden Gewinden droht auch ein Speichenbruch durch Kerbwirkung, bedingt auch durch wenig zur Verfügung stehendem Gewinde im Nippel.
Eine gelöste Speiche ist eigentlich auch ein sehr schlechtes Zeichen. Vor allem, wenn wie du sagst, alle derart gleichmäßig gespannt wurden.
 
Es ist nur die eine Speiche so lang.Alle anderen sind in Ordnung.
Das ist es ja was ich nicht verstehe:confused:
Die betroffene Speiche habe ich getauscht.
Um eine Speiche so zu längen sind doch sicher andere Kräfte nötig als ich mit einem Alunippel aufbringen kann,oder?
 
Hat die spank spike race 33 diese Passhülsen?

jede* Felge hat diese Passhülse, egal ob nur gesteckt oder zusätzlich verklebt oder verschweißt.

*ausser gepinnte Felgen, aber die werden uns hier kaum begegnen.

Hatte letztens die Ehre eine gemeinsamen Bekannten in aller Frühe vom Frankfurter Flughafen abzuholen. Der war gerade auf Felgen-Schweißautomaten-Einkaufs(tor)tour in Asien. Auch bei den Fixierungshülsen gibt es verschiedene Möglichkeiten. So wie es zB. mavic, Sun-Rims (Pacenti/Notubes) u.a. machen. Das heißt eine durchgehende Hülse, die zur Hälfte in jedem Profilende steckt. Die muss aber fixiert werden und kann nervig klappern. Dann gibt es andere, wie zB. Shimano, die stecken in jedes Ende eine separate Hülse, die quasi nur zur Wandstärkenvergrößerung dient. Ist schon spannend, was da alles gemacht wird.
Den einzigen nennenswerten Vorteil, den ich bei geschweißten Felgen sehe, ist dass die Felgenhörner beim Impact, genau an der Fügestelle, sich nicht bewegen können.

Es ist nur die eine Speiche so lang.Alle anderen sind in Ordnung.
Das ist es ja was ich nicht verstehe:confused:
Die betroffene Speiche habe ich getauscht.
Um eine Speiche so zu längen sind doch sicher andere Kräfte nötig als ich mit einem Alunippel aufbringen kann,oder?

Sicher ist es praxisfremd, eine Speiche soweit zu spannen, bis sie sich plastisch verformt. Aber es ist sehr wenig Kraft nötig um eine dünne Revolution so zu tordieren, bis sie zum Korkenzieher wird und sich längt wie ein Gummiseil. Habe das schon selbst erstaunt erlebt. Deswegen kommen mir die verklebten Dinger auch nicht mehr zum Service ins Haus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Servus miteinander,

mir wird es mit meinen knarzenden Laufrädern (SUNringle Equalizer mit DemonII-Naben) langsam zu viel. Ölen der Speichenkreuze und der Ösen hilft immer nur kurzzeitig und das kann ja auch keine Lösung sein. Da schon mehrfach die Speichen neu gespannt und die Laufräder neu zentriert wurden (ebenfalls mit nur sehr kurzfristigen Erfolg) ist das Maximum an Speichenspannung erreicht und ich komme wohl um einen neuen Laufradsatz nicht rum.

Es handelt sich bei meinem Radon Skeen noch um das alte Model (bis 2015) mit X12er Steckachse hinten und vorne QR15. Ich wiege mit Ausrüstung etwa 90-95kg und bewege das Skeen sowohl bei Marathons (nur aus Spaß an der Freude), als auch auf Touren mit knackigen Trails, auf denen es auch mal etwas ruppiger zugehen kann (schnelle Wurzelpassagen, kleine Absätze bis 30cm, ...). Das heißt ich benötige ein Laufradsatz der auch ein wenig was ab kann und in die Richtung Allmontain/Trail geht.

Habe mir mal folgende Kandidaten rausgesucht:
Syntace W35M: https://www.bike-components.de/de/Syntace/W35-M-Disc-6-Loch-26-Laufradsatz-32-Loch-p46502/
Hope Pro 4: https://www.bike-components.de/de/Hope/Pro-4-Tech-XC-Disc-6-Loch-26-Laufradsatz-p49962/
Fulcrum Red Metal 3: https://www.bike-discount.de/de/kaufen/fulcrum-red-metal-3-disc-6-loch-26-schwarz-42695/wg_id-507
Spank Oozy Trail: https://www.bruegelmann.de/spank-oozy-evo-trail-lrs-26-schwarz-372463.html

Meine aktuelle Reifenkombi:
vorn: Conti RubberQueen 2.2
hinten: Conti MountianKing 2.2
kein Tubeless!

Hat jemand mit den 4 Erfahrung oder kann noch ein anderen Laufradsatz ins Spiel bringen?
Preisliche Obergrenze 500€ für vorn und hinten zusammen.

gruß
Robby


Ein gutes neues Jahr allerseits.
Kann keiner was zu meiner Frage oben sagen? Wenn Infos/Angaben fehlen einfach melden oder per PN. ;)

grüße
Robby
 
Geschweisst ist eigentlich am besten ?


Geschweißt hat meiner Meinung nach mehr Nachteile als Vorteile.
Warum?
1- Weil Felgenringe nach der Wärmebehandlung gebogen werden.
Nach dem Biegen werden die Felgen nicht noch einmal wärmebehandelt. Wird eine Felge geschweißt, wird im Bereich der Schweißnaht das Materialgefüge durch das Schweißen geändert. Jeder Hersteller hat da so seine Trickse um das zu möglichst einfach und ohne zusätzliche Wärmebehandlung wieder „hinzubiegen“ … aber besser wird eine geschweißte Felge dadurch ganz sicher nicht. Außerdem entstehen durch das Schweißen Spannungen.
2- Weil im Bereich neben der Schweißnaht Material abgetragen wird.
Damit die Schweißnaht optisch und bei der Verarbeitung der Felgen nicht „stört“ wird sie überdreht, geschliffen, gefräst, oder was auch immer.
Wer schon einmal eine Schweißnaht verschliffen hat weiß, dass man dabei nicht nur die Schweißnaht abträgt, sondern auch einen Teil des „gesunden“ Materials.
Gerade bei dünnwandigen Felgen ist hierbei das Problem, dass der Bereich direkt neben der Schweißnaht geschwächt wird, da hier „gesundes“ Material der Felge abgetragen wird.

Klar sieht eine geschweißte Felge wertiger aus und es ist auch beim Bau des Laufrades schön, wenn es keinen störenden Stoß gibt.
Aber das sind meiner Meinung nach die kleineren Übel …

Viele Grüße,
Michi Grätz


P. S. ich gehe jeweils von hochwertigen Felgen (sowohl geschweißt als auch gesteckt) aus und spreche hier ausschließlich von MTB Felgen für Disc.
 
Warum sind aber dann, zB bei DT, die hochwertigeren/hochpreisigen Ex-Felgen geschweißt?

Weil sie es können und weil es mittlerweile Schweißverfahren gibt, die den Anforderungen angepasst sind.
Betrachtet man eine Felge mit übler Schweißwulst, so ist das sicherlich auch kein Hingucker.
Generell würde ich hier nichts pauschalisieren. Haltbarkeitsprobleme in dem Bereich gibt es so gut wie keine.
Viele Felgen sind am Stoß leider etwas verspannt. Wenn mann hier den Rundlauf seitens des Herstellers im Nachhinein versucht zu optimieren, scheint es mir bei der Schweißverbindung einfacher zu gehen.
Bei Mavic ist es aus meiner Erfahrung seit einiger Zeit genau umgekehrt.
Also, was soll's?! Das gute Laufrad beginnt selten an der Fügestelle der Felge. Chargen bedingt schwankt die Qualität vieler Felgen doch sehr ordentlich. Auch bei DT.
 
Warum sind aber dann, zB bei DT, die hochwertigeren/hochpreisigen Ex-Felgen geschweißt?

Wie entscheidet der Endverbraucher?
Er achtet in der Regel auf die Optik.
Und eine geschweißte Felge wirkt optisch nunmal hochwertiger als eine gesteckte.
Der Preisunterschied in der Herstellung ist marginal.

Da bietet sich es für einen Hersteller natürlich an die günstigeren Felgen gesteckt auszuführen und die teuren geschweißt.

Bei den gesteckten Versionen gibt es übrigens neben den verschiedenen Steckvarianten auch noch den Unterschied der Eloxierung.
Die günstigeren Felgen werden vor dem biegen schon eloxiert, die teureren nach dem biegen.
 
Hallo,
ich brauche etwas Hilfe
ich versuche Speichen lange ausrechnen für Kombi Felgen Ryde Edge 26 (650B) und Naben Novatec
(Vorne D811SB-15 und hinten D142SB-X12) 32L 3x gekreuzt
ich hatte 3 verschiedene Rechner benutzt aber kommt jedes mal etwas andere Ergebnis

Rechner VR L VR R HR L HR R

Sapim 272 275 273 272
DT Swiss 268 272 269 268
Spokomat 270 274 272 270

Welche sollte ich nehmen goldene Mitte oder habe ich etwas falsch ausgefüllt bei die Rechner

Info Felge Ryde Edge 26 650B
ERD = 555 Size=584 Offset=3mm Gewicht=490

Info VR Naben
O.L.D.=100 P.C.D.=58/45(R/L) F.T.F.=62 Offset=7,2 KA=26,2 KB=11,8

Info HR Nabe
O.L.D.=142 P.C.D.=58 F.T.F.=60 Offset=5,4 KA=35,8 KB=46,4

Danke für jede Rat
Svato
 
Hier mal ein Beispiel mit der " Unehrlichkeit" von geschweißten Felgen. Optisch super sauber verarbeitet, weg zentrieren kann man das aber nicht. Gleichmäßige Speichenspannung ist in dem Bereich trotzdem sehr gut. Bei einer Edge hätten die meisten gemault, weil optisch und haptisch erfassbar und die gleichmäßige Speichenspannung im Rauschen der Optik völlig untergeht.
Leider um 90° gedreht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier mal ein Beispiel mit der " Unehrlichkeit" von geschweißten Felgen. Optisch super sauber verarbeitet, weg zentrieren kann man das aber nicht. Gleichmäßige Speichenspannung ist in dem Bereich trotzdem sehr gut. Bei einer Edge hätten die meisten gemault, weil optisch und haptisch erfassbar und die gleichmäßige Speichenspannung im Rauschen der Optik völlig untergeht.
Leider um 90° gedreht :)

Also Fazit: Gesteckt und Geschweißt ist gleichgut/gleichschlecht ?
 
Man kann einzelne Felgen nicht als "Beispiel" heranziehen, aufgrund der deutlichen Fertigungstoleranzen. Sprich Wandstärken.

Es gibt DT Felgen: Gestern eine 26er 471 von DT, die referenzmäßig aufbaubar war und wiederum eine rr511 (nur als Beispiel) die nur mühsam in Form zu bringen war.

Von Felge zu Felge gibt es bei mittlerweile fast allen Herstellern deutliche Toleranzen. Insbesondere auch bei Ryde, die bislang am Stoß selten rund liefen, was in der Tat nicht das oberste Kriterium ist.
 
Also Fazit: Gesteckt und Geschweißt ist gleichgut/gleichschlecht ?

Das wollte ich mit dem Filmchen gar nicht beweisen. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile. Einen Vorteil sieht man hier..Die mittelmäßig ausgerichtete Verbindung ist mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Das macht <diese> Felge nicht schlechter, da sie trotzdem gut zentrierbar war. Bei einer gesteckten Felge, hätte diese Verbindung optisch schlecht gewirkt, obwohl sie es im Grunde gar nicht ist.

Letztendlich ist das ein richtig schöner und super steifer 29er Boost Laufradsatz geworden. Verbaut wurden die XM481 mit Acros nineteen Boost.
 
Ne Sixpack Sam hat am verschweißten Stoß auch ziemlich getanzt während ne gesteckte Oozy 295 deutlich ruhiger war.
Für die Gesteckten Felgen wäre eine 28L oder 36L Einspeichung tendenziell besser, weil die Kreuzspeichen den Stoß dann zusätzlich zusammenziehen können.

Geschweißte Verbindung ist in der Produktion teurer, da der Austoß an Müll größer ist.
Ja, DT Swiss bietet mit die schönsten/saubersten Schweißnähte an. Die Easton Arcs waren/sind da nicht ganz auf dem Level.
Hat in der Praxis/Stabilität aber nicht wirklich Relevanz.


Also Fazit: Gesteckt und Geschweißt ist gleichgut/gleichschlecht ?
 
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