Anna, bei all deinen Fragen erkenne ich ein wenig die Grenzen eines Forums.
Denn es ist ja leider nicht so, dass sich jedesmal die Frage nach dem besten Trail oder der besten von mehreren möglichen Varianten so zweifelsfrei beantworten liesse.
Manchmal ist es so, dass von mehreren Varianten möglicherweise alle einigermaßen in Ordnung sind, ohne dass einer irgendwie herausragt. Manchmal sind auch alle Varianten irgendwie mittelprächtig oder verschmerzbarer Mist. Ich glaube, uncle hat das am Beispiel Rifugio San Pietro versucht, darzustellen. Wie du da vom Monte Casale kommend rüber zum Rifugio San Pietro querst und anschließend wieder ab ist irgendwie Jacke wie Hose. Wichtiger erscheint mir, Gelände zu "verstehen" und seine Entscheidungen danach auszurichten.
Vom Monte Casale kommend, passierst du ja zuvor schon die Kreuzung bei Treni. Das ist sozusagen der tiefste Punkt vor der Wiederauffahrt Richtung Monte San Pietro. Und fürs Rauffahren eignen sich die Trails nunmal nicht so gut wie die Forststraße. Daher ist für mich die entscheidende Frage, ob man denn zum Rifugio rauf WILL (Futter, Trinken, Aussicht), oder ob man darauf verzichten kann.
Die Hütte liegt auf einem Bergsporn. Ob man da dann die normale Forststraße fährt, oder sich einen zugewachsenen Trail hochquält (nur weil man glaubt, Schotterstraßen vermeiden zu müssen), das lehrt einen dann die Erfahrung, die dir auch ein Forum nicht abnehmen kann/soll.
Kann man aufs Rifugio verzichten, dann sind alle von uncle genannten Optionen für die Abfahrt brauchbar, ohne dass dir bei irgendeiner das Herz aufgehen wird. Dein "Trail 2" ist die ehemalige Abfahrt des BIKE Marathons - einst ein genialer Trail, jetzt im unteren Bereich zur Autobahn zerstört worden. Eine wahre Enttäuschung.
"Trail 1" kommt von oben zum Rifugio, musst also erstmal einige Höhenmeter überflüssigerweise bergauf machen.
"Trail 3" käme als Abfahrt vom Rifugio theoretisch in Frage, würde ich aber dringend davon abraten, da eine ziemlich ausgesetzte und erodierte Stelle in ansonstem sehr steilem Gelände. Wie schon erwähnt, ist es der Zugangsweg für Wanderer und Ärger ist da vorprogrammiert.
Es ist also nicht so sehr, dass du mit deinen Fragen "nerven" würdest, als dass diese vielmehr erkennen lassen, dass du alle Überraschungen durch Vorplanung und Selektion ausschließen möchtest. Da geht dann aber Meinung nach ein entscheidender Aspekt unserer Freizeitbeschäftigung verloren: Du machst keine eigenen Erlebnisse mehr, sondern wirst zum Widerkäuer gemachter Erfahrungen.
Deswegen mein Tipp: Relax, lehn dich zurück und such dir DEINE beste Option! Oder gebe dich in die Hände eines guten örtlichen Guides...