Ich habe Deine Geschichte von Anfang an durchgelesen und kann Dich nur bestärken weiterzumachen und unbedingt dranzubleiben auch wenn die erste Euphorie - vielleicht wenn es jahreszeitlich bedingt draußen ungemütlich wird- nachlässt. Auch ich bin ein Neueinsteiger, habe 2006 aus beruflichen Gründen aufgehört, intensiv zu biken und zum Glück schon seit 2001 das Rauchen aufgegeben. Über die Jahre bin ich körperlich immer träger und auch massiger geworden, habe immer einen Nachschlag auf dem Teller zuviel gegessen und war mit meiner Fitness gar nicht mehr zufrieden. Angefangen habe ich wieder Anfang April mit einem regelrechten Spontankauf eines MTBs beim Fahrradhändler und einem "Startgewicht" von 99,8kg verteilt auf 1,98m Meine Touren hielt ich bewusst moderat auf höchstens 20-25km mit wenig Steigungen und einem Wochenziel von auf jeden Fall mindestens 100km. Sehr hilfreich und vor allem überaus motivierend war und ist der kostenfreie Streckeneditor
https://www.gpsies.com/#10_51_9_hikebike mit dem ich meine Strecken (meist Rundstrecken) ganz gezielt auf meine Bedürfnisse und Fähigkeiten plane, diese als GPX-Datei dann auf mein Smartphone in die Open-Streetmap App übertrage und diese dann abfahre.
Nebenher läuft auch noch CycleDroid (ebenfalls kostenlos) welche meine gefahrene Strecken mit allen relevanten Daten trackt. Allein die auf der Kartenansicht abgefahrenen Strecken zu sehen und die gefahrene Kilometer mit den jeweiligen Durchschnittsgeschwindigkeiten zu vergleichen gibt mir immer wieder erneut einen Ansporn und auch Bestätigung. Die Sache mit den Schmerzen am Allerwertesten musste ich und muss wohl jeder Anfänger mehr oder weniger durchleben, es war gut zusammengerechnet ein 250-300km langer Leidensweg abzufahren bis ich weitestgehend schmerzfrei fahren konnte, trotz dass ich mir wohlweislich gleich eine gute und teure Radhose gekauft habe und kräftig eingecremt habe.
In Sachen Ernährung habe ich auch schon meinen Weg gefunden, so nehme ich keine Süßgetränke zu mir und wenn, dann nur stark mit Mineralwasser verdünnt. Wenn mich Cola anmacht dann ebenfalls nur stark mit Mineralwasser verdünnt, daran kann man sich tatsächlich gewöhnen.
Ich trinke vor den Touren auch gerne mal einen halben Liter guten, hochwertigen Kaffe und zwar ungesüßt und ohne Milch, erhöht die Konzentration beim fahren und gibt mir über die Zeit einen angenehmen Kick
Über die Sommermonate genehmige ich mir gerne Alkoholfreies Weizenbier, ist isotonisch, reich an Nährstoffen und sogar kalorienärmer als Apfelsaft-Schorle!
Apropos Trinken: Hast Du mal über einen Trinkrucksack nachgedacht? Diesen befülle ich mit 1,5 l Vittel-Wasser und schmeiße zwei Magnesium-Brausetabletten (Aldi/Lidl) rein, das hilft auch gut gegen schwere Beine und Muskelschmerzen.
Insgesamt achte ich bei der Ernährung auf eine negative Kalorienbilanz, esse viel weniger Nudeln oder Brot, dafür mehr Eiweißhaltige Kost, viel Gemüse, Salate, weißes Fleisch, Fisch, auch mal ein gutes Rinder-Steak.
Auch ein guter Tipp, wenn es Dir schmeckt: Sehr gerne verquirle ich mir nach langen ermüdenden Ausfahrten mit dem Stabmixer eine Banane oder jetzt auch zusammen mit Erdbeeren in einem Becher gut gekühlte Buttermilch, süße mit zwei Spritzern Süßstoff etwas nach, das gibt mir auch wieder Kraft und schmeckt einfach geil. So, das waren mal ein paar Anregungen und Tipps meinerseits, ist natürlich alles Geschmacksache, jeder nimmt sein Projekt anders in Angriff
Das wichtigste ist meiner Meinung, dass Du Deinen Körper nicht stresst, weder beim biken noch beim abnehmen. Mehr Gewicht in einem kürzeren Zeitraum abzunehmen halte ich für gefährlich, erst recht, wenn Du Dich sportlich betätigst. Mein Rezept mit der negativen Kalorienbilanz geht bis jetzt ohne Probleme auf und habe in drei Monaten 10kg abgestrampelt ohne mich dabei völlig auszupowern oder zu hungern.
Viel Erfolg wünsche ich Dir weiterhin!