Hmmm. So kann ganz verstehe ich auch nach intensivem Lesen nicht ganz, was dieses Interview nun eigentlich aussagt. Mir fehlt vor allem der Bezug zum Mountainbiken irgendwie.
Bei XC-Rennen sehe ich beispielsweise Damen- und Herrenrennen ziemlich gleich gern, momentan sogar Damen fast lieber, weil spannender.
Beim DH gibt es nun mal einen klaren Unterschied in der Leistung - ich schaue mir gern immer die Damen an, die besten Fahrerinnen sind auch sehr gut, aber wenn man dann das Herrenrennen sieht, ist das einfach eine andere Liga. Schneller, dynamischer, knapper -> spannender! Das hat NICHTS damit zu tun, dass es sich um FRAUEN handelt. Wären es Amateure, Jugendfahrer etc pp mit der gleichen Leistung, verhielte es sich gleich.
Die im Interview erwähnten 10% Leistungsunterschied (bei gleichem Gewicht - die Herren sind sicher aber auch noch meist schwerer!) SIEHT man einfach. weshalb das rennen der Herren atraktiver ist. Mit Gender (auf Deutsch übrigens "Geschlecht") hat das rein gar nichts zu tun. In der Montur sieht keine Fahrerin für mich "sexy" oder nicht aus.
Ähnlich ist es beim Frauenfußball. Den schau ich mir mittlerweile auch an, er ist nämlich deutlich besser geworden. Vor allem, weil die Frauen athletischer geworden sind. Denn interessanter Fußbal ist heute sehr schnell und eben athletisch. Wer sich eine Herrenfußball-Aufzeichnung aus den Siebzigern ansieht, weiß, was gemeint ist.
Nun mag ich weder besonders athletische Frauen noch finde ich Frauen in Fußball-Outfits "sexy". Es geht einfach um die Atraktivität des Sports, nicht des Sportlers - jedenfalls nicht MIR und sicher ist das bei vielen anderen Männern ähnlich.
Worauf ich hinaus will: meines Erachtens werden hier immer zwei völlig unterschiedliche "Dinge" durcheinander-gewürfelt und zum "Kurnikova-Syndrom" zusammengefasst, die miteinander nichts zu tun haben.
1. die Anerkennung des Sportlers/der Sportlerin durch die Anhänger dieses Sports, die Bedeutung des/der Selben für den Sport etc. Also der Athlet aus SPORTLICHER Sicht.
2. Marketing. Ein völlig anderer Schuh - generiert durch Verkaufsinteresse durch Firmen.
Nur kann Punkt 2 eben auch durchaus Effekte auf Punkt 1 haben und VOR ALLEM kann Punkt 2 teilweise deutlich mehr Auswirkung auf die Popularität bzw "Berühmtheit" eines Sportlers haben als die reinen sportlichen Leistungen.
Wenn man von einem Kurnikova-Syndrom sprechen mag, sollte dieses aus meiner Sicht eher den Effekt beschreiben, was Marketing mit einem Sportler machen kann.
Anna Kurnikova war übrigens eine hervorragende Sportlerin, unter den besten 10 Tennisspielerinnen ihre Zeit im Einzel und auf Platz 1(!) im Doppel mit zwei Grand Slam Siegen! Ein Teil des "Kurnikova-Syndroms" ist wohl die gemeinsame Missachtung der sportlichen Leistung durch die breite Masse.