Sportwissenschaftlerin Sophie Knechtl im Interview: Das "Kournikova-Syndrom"

Sie analysiert Instagram-Profile, forscht über Fußballerinnen und fährt leidenschaftlich gerne Mountainbike: Sportwissenschaftlerin Sophie Knechtl. Hier erzählt sie, was Fußballerinnen von Mountainbikerinnen unterscheidet – und warum es beide schwerer haben als ihre männlichen Kollegen.


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Doch, nirgendwo offenbart sich der körperliche bzw. biologische Geschlechterunterschied so wie im Sport. Für uns als Sportwissenschaftler ist deshalb klar: den biologischen Unterschied gibt es. Man sagt, dass sich Frauen und Männer um 10% Leistungsfähigkeit unterschieden. Ein 60kg schwerer Mann wird 10% leistungsfähiger sein als eine 60kg schwere Frau, die gleich gut trainiert ist. Frauen haben eine kleinere Lunge, ein kleineres Herz und sind auch aufgrund ihres hormonellen Zyklus benachteiligt, weil es da zu einem Leistungsabfall kommt. Sie haben ein breiteres Becken, sie haben weniger Hämoglobin, das zur Sauerstoffaufnahme benötigt wird. Das sind biologische Parameter, die nicht verändert werden können.

Dazu gehen Männer mit mehr Freude Gefahren ein, fertig.
Damit wäre doch so ziemlich alles gesagt, was es zu dem Thema zu sagen gibt.

G.:)
 
Ein hochinteressantes Thema, allerdings ist das Interview insgesamt etwas unbefriedigend: In dem Moment, in dem das Gespräch auf mountainbikespezische (interessante) Themen kommt, fällt der Satz "Ich kenne mich da mit den Hintergründen, gerade im Mountainbiken, nicht so gut aus." - und danach geht es um Frauenfußball und allgemein um Genderforschung.

Dabei kann man gerade Fußball und MTB-Sport nur schwer vergleichen - so sind zB die Preisgelder im Gravity-Bereich bei den meisten Rennen für Frauen und Männer identisch (die Strecken sowieso) und es gibt so einige gemischte Teams (zB Polygon UR, Trek, Radon und Commencal), bei denen eindeutig die Frauen die Stars sind und eine weit größere Medienpräsenz haben als ihre männlichen Teamkollegen - ein Zustand, von dem Fußballerinnen noch weit entfernt sind und den man so vielleicht nur noch im Damentennis findet.
Ich habe auch noch nie von besonderen Anstrengungen großer Sportkonzerne gehört, mehr Frauen mittels frauenspezifischer Fußballschuhe in den Sport zu bekommen, wie das ja in der Bikeindustrie zB bei Spezi, Giant oder Cube mittlerweile zum guten Ton gehört.

Da wäre es doch interessant zu hören, wie der MTB-Sport in dieser Hinsicht aufgestellt ist und wo er noch lernen kann...stattdessen: s.o.
 
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Hmmm. So kann ganz verstehe ich auch nach intensivem Lesen nicht ganz, was dieses Interview nun eigentlich aussagt. Mir fehlt vor allem der Bezug zum Mountainbiken irgendwie.
Bei XC-Rennen sehe ich beispielsweise Damen- und Herrenrennen ziemlich gleich gern, momentan sogar Damen fast lieber, weil spannender.
Beim DH gibt es nun mal einen klaren Unterschied in der Leistung - ich schaue mir gern immer die Damen an, die besten Fahrerinnen sind auch sehr gut, aber wenn man dann das Herrenrennen sieht, ist das einfach eine andere Liga. Schneller, dynamischer, knapper -> spannender! Das hat NICHTS damit zu tun, dass es sich um FRAUEN handelt. Wären es Amateure, Jugendfahrer etc pp mit der gleichen Leistung, verhielte es sich gleich.
Die im Interview erwähnten 10% Leistungsunterschied (bei gleichem Gewicht - die Herren sind sicher aber auch noch meist schwerer!) SIEHT man einfach. weshalb das rennen der Herren atraktiver ist. Mit Gender (auf Deutsch übrigens "Geschlecht") hat das rein gar nichts zu tun. In der Montur sieht keine Fahrerin für mich "sexy" oder nicht aus.
Ähnlich ist es beim Frauenfußball. Den schau ich mir mittlerweile auch an, er ist nämlich deutlich besser geworden. Vor allem, weil die Frauen athletischer geworden sind. Denn interessanter Fußbal ist heute sehr schnell und eben athletisch. Wer sich eine Herrenfußball-Aufzeichnung aus den Siebzigern ansieht, weiß, was gemeint ist.
Nun mag ich weder besonders athletische Frauen noch finde ich Frauen in Fußball-Outfits "sexy". Es geht einfach um die Atraktivität des Sports, nicht des Sportlers - jedenfalls nicht MIR und sicher ist das bei vielen anderen Männern ähnlich.
Worauf ich hinaus will: meines Erachtens werden hier immer zwei völlig unterschiedliche "Dinge" durcheinander-gewürfelt und zum "Kurnikova-Syndrom" zusammengefasst, die miteinander nichts zu tun haben.
1. die Anerkennung des Sportlers/der Sportlerin durch die Anhänger dieses Sports, die Bedeutung des/der Selben für den Sport etc. Also der Athlet aus SPORTLICHER Sicht.
2. Marketing. Ein völlig anderer Schuh - generiert durch Verkaufsinteresse durch Firmen.
Nur kann Punkt 2 eben auch durchaus Effekte auf Punkt 1 haben und VOR ALLEM kann Punkt 2 teilweise deutlich mehr Auswirkung auf die Popularität bzw "Berühmtheit" eines Sportlers haben als die reinen sportlichen Leistungen.
Wenn man von einem Kurnikova-Syndrom sprechen mag, sollte dieses aus meiner Sicht eher den Effekt beschreiben, was Marketing mit einem Sportler machen kann.
Anna Kurnikova war übrigens eine hervorragende Sportlerin, unter den besten 10 Tennisspielerinnen ihre Zeit im Einzel und auf Platz 1(!) im Doppel mit zwei Grand Slam Siegen! Ein Teil des "Kurnikova-Syndroms" ist wohl die gemeinsame Missachtung der sportlichen Leistung durch die breite Masse.
 
dass man sagt, dass es keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern aus sozialkonstruktivistischer Perspektive geben sollte. Dass Frauen und Männer aber auch nicht gleich sind!

Frauen und Männer sind aber nicht gleich. Weder psychisch, noch physisch...in keiner Hinsicht. Der Leistungsunterschied ist auch sehr unterschiedlich. Würden bspw. Frauen und Männer im Downhill-Sport zusammen fahren, so käme Rachel Atherton bestenfalls auf Plätze zwischen 50-70. Da ist es doch logisch, dass Männer "finanziell und generell" stärker gefördert werden.

Mir kommt eher so vor, als würde man Unterschiede die klar da sind, wegdiskutieren wollen.

Zum Glück sind diese Leistungsunterschiede im Sport messbar und damit leicht beweisbar ist. So manch einer könnte jetzt auf die Idee kommen und sagen "Wenn im Sport, dann doch auch bestimmt im Beruf...?"
 
Frauen und Männer sind aber nicht gleich. Weder psychisch, noch physisch...in keiner Hinsicht. Der Leistungsunterschied ist auch sehr unterschiedlich. Würden bspw. Frauen und Männer im Downhill-Sport zusammen fahren, so käme Rachel Atherton bestenfalls auf Plätze zwischen 50-70. Da ist es doch logisch, dass Männer "finanziell und generell" stärker gefördert werden. Im Fußball sind die Unterschiede ähnlich groß.

Mir kommt eher so vor, als würde man Unterschiede die klar da sind, wegdiskutieren wollen.

Zum Glück sind diese Leistungsunterschiede im Sport messbar und damit leicht beweisbar ist. So manch einer könnte jetzt auf die Idee kommen und sagen "Wenn im Sport, dann doch auch bestimmt im Beruf...?"
 
Ja, aber völlig unterrepräsentiert, weil die Ressourcen in die Gender-Studies fließen.
Es könnte auch der Grund sein, warum die Gender-Studies relativ erfolglos sind und auf so viel Widerstand stoßen.
 
Es geht doch nicht um Leistungsunterschiede. Sowas hier nach dem Artikel dauernd aufzuführen, bestätigt doch eher das Thema.

Ich glaube die Vorherrschaft der männlichen Strukturen werden erst relativiert werden können, wenn sich die Genderstudien mehr mit den Männern befassen. Solange nicht klar ist wo und wie man von sowas selbst betroffen sein könnte, ob nun positiv oder negativ besetzt, wird sich kaum eine Vorstellung dafür aufbauen lassen wie es anderen dabei geht.

Der Fokus (natürlich nicht zu Unrecht) der (zumindest in der Öffentlichkeit) Studien auf die Auswirkungen unserer sozialen Strukturen auf Frauen ist sicher auch ein Teil warum es so viele trotzige Reaktionen auf das Thema gibt, Mann hat irgendwie genug davon gehört.
 
Irgendwie finde ich die Kommentare besser als den Artikel. Und es zeigt ja auch das man sich auch als Mann schon mit dem thema auseinandersetzt.

Fußball und Radsport sind aber nicht so leicht zu vergleichen denke ich, das eine ist ein Massensport das andere ein Individualsport, wer schaut sich den so ein dh Live Event an? Hauptsächlich Leute die selber fahren oder?

Woher kommt denn diese Sport Lücke bei den Frauen ab der Pubertät bis ca 30?
 
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Witzig ist: wenn man als Mann (ich) versucht, eben auf die Geschlechter-Unterschiede einzugehen und vorschlägt, z.B. beim DH die Strecke Frauen-spezifischer zu wählen, werde ich von Frau(en) angegriffen... :D
 
Bezüglich der Homosexualität haben die Männer das gleiche Problem ... weswegen hat sonst ein Hitzlsberger mit seinem outing gewartet ist zu seinem karriereende ? Ich selber warm 5 Jahre lang Torwartrainer einer Damen Regionaliga Mannschaft und kann sagen das dort auch die "Quote" höher ist, bei uns waren ca. 60 bis 80% Homosexuell. Und es war weder beim Verein noch beim Sponsor ein Problem. Das Problem macht "die Gesellschaft" und da gehören Frauen mit zu den Problembären.


Ich glaube, Frauen sind meistens das größte Problem im Geschlechterkampf. Frauen degradieren sich selbst. Es sind gar nicht so sehr die Männer. Wenn die Frauen noch mehr Mut hätten, zu sagen, ich kann genau so gut sein – ich kann genau so gut schwimmen, ich genauso gut kochen und du kannst genau so gut bügeln, wäre schon viel erreicht. Das ist das Problem

Genau so ist es......Erstens seid ihr Euch untereinander nicht grün, macht zwar immer einen auf dicke Freundinnen gönnt aber der anderen nicht das schwarze unter den Nägeln... Könnt ja sein das sie hübscher, besser, sonst was ist. Wenn mehr Frauen mehr Frauenfussball gucken würden gings dem Frauenfussball auch besser ... dito in allen anderen Bereichen.
Zweitens müssen Frauen nichts "genauso gut" können. Vergleicht euch doch nicht immer darin liegt nämlich auch ein dickes Problem. Man kann Frauenfussball nicht mit Männerfussball vergleichen um beim Beispiel zu bleiben. Ich behaupten mal das die Damen Nationalmannschaft schon gegen eine gute Landesliga Herrenmannschaft verliert. Das ist aber auch egal ....Seid gut in dem was IHR macht nicht in dem was andere machen. Meine Frau kann einige Sachen besser als Meinewenigkeit, dafür kann ich andere Sachen. Sollen wir deswegen jetzt ständig wetteifern ?Wo führt das hin .? Besser ist doch die Ergänzung oder?
 
Witzig ist: wenn man als Mann (ich) versucht, eben auf die Geschlechter-Unterschiede einzugehen und vorschlägt, z.B. beim DH die Strecke Frauen-spezifischer zu wählen, werde ich von Frau(en) angegriffen... :D

Weil der Punkt nicht ist, das Frauen langsamer sind (oder eben generell andere physische Leistungen erbringen) oder es gar einfacher im Sport konkret haben wollen.
 
Wenn die Sprünge im DH Weltcup um ein, zwei Meter weiter werden, brauchen die Damen überhaupt nicht mehr an den Start gehen. Mit einer Ausnahme: Rachel Atherton.

Das Homo Problem gibt es im Männerfußball genauso.
 
Ohne die Aspekte Postkolonialismus, Diversity, white Privilege etc. vollkommen gefährlicher Artikel!
Was soll das werden? Mit 1stworldproblems entwickeln wir uns weiter zu Nazitransen auf dem Mars? Checkt mal eure Privilegien!
Infantiler Protofaschismus ohne Anfassen, widerlich!
da muss aber jemand dringend ablachsen (-;
 
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