Shimano Zee BR-M640 - Erfahrungen

Die Free Stroke Einstellung verschiebt die Ruheposition des Geberkolbens. Da die Einstellung aber so gering ist, und man selbst bei ganz eingedrehter Schraube den Kolben nie soweit nach vorne verschieben könnte (und dürfte), dass der Weg zum AGB zu, also das System geschlossen ist, bleibt es egal, ob man das zum entlüften verstellt.
Es ist nicht ganz egal. Wenn man bei rausgedrehter Schraube und komplett zurückgedrückten Nehmerkolben entlüftet und dann, nach dem Entlüften, die Freestroke-Schraube wieder auf Anschlag reindreht, ist die Bremse überfüllt. Deshalb ist es meiner Meinung nach besser, in dem Zustand zu entlüften, in dem man die Bremse danach auch fahren will. Wenn jemand, aus welchen unerfindlichen Gründen auch immer, mit mehr oder weniger rausgedrehter Freestroke-Schraube fahren will, sollte auch in diesem Zustand entlüftet werden.
Nach meiner Beobachtung stimmt es nicht ganz, dass die Freestroke-Schraube gar nichts macht. Sie macht schon etwas - nur eben so wenig, dass man es nur bei genauem Hinschauen sieht, wie die Ruheposition des Hebels langsam nach vorne wandert, wenn man die Freestroke-Schraube rausdreht. Der volle Hub der FS-Schraube übersetzt sich gemäß dem mechanischen Übersetzungsverhältnis der Shimano-Pumpen und der Schrägstellung der FS-Schraube zu ca. 5 mm zusätzlichem Hebelleerweg.
 
Ist das nicht ein Gedankenfehler? Überfüllung könnte es dann nur geben, wenn das gesamte Gebergehäuse komplett flüssigkeitsgefüllt, d.h. auch oberhalb der Membran absolut luftleer wäre. Einen Volumenunterschied Free Stroke Schraube komplett rein vs. komplett raus gleicht sich doch über die Membran aus (?)....oder stehe ich jetzt auf dem Schlauch?
 
Deine Überlegung ist schon richtig. Aber ich gehe davon aus, dass bei "voller Befüllung" die Membran vollflächig am AGB-Deckel anliegt und keine Möglichkeit mehr hat, sich noch weiter nach außen zu wölben bzw. bei der derzeitigen Shimano-Membran, die ja in diesem zylindrischen AGB steckt, zu "schrumpfen".
 
Dann würde die Membran aber keinen Sinn oder Zweck erfüllen. Die Membran ist ja extra keine platte Gummischeibe, die am Deckel anliegt. Über ihr muss zwangsweise Luft sein. Diese Luft ist ja vom gesamten System soweit entkoppelt, eben über die Membran. Sonst wäre ein AGB doch generell überflüssig, bzw. nicht funktionsfähig.
 
Die Membran hat die Aufgabe zu verhindern das Luft in die Hydraulik rein kommt.
Und sie verhindert genauso das Bremsflüssigkeit, die zuviel ist, einfach rausgedrückt werden kann.
Was dazu führt das bei manchen Bremsen von Shimano oder Magura z.B. der Plastikdeckel vom AGB hochgedrückt wird.
Manchmal soll der dabei entstehende Überdruck auch dazu führen das die Membran kaputt geht. (Gesehen habe ich aber noch keine.)

Bei Abnahme der Flüssigkeitsmenge im AGB dehnt sie sich aus, dazu ist sie gemacht worden.
 
Hallo Ich nochmal.

Sind gestern knapp 2700 Tiefenmeter mit dem Tandem runter geschossen. Hinten war schon nach kurzer Zeit wieder ein starkes quietschen und vibrieren der Bremse zu vernehmen....Laufe der Zeit so stark das mir 5 Speichen dadurch gebrochen sind. Vorn mit Icetech Scheibe hatte ich auf einmal gar keinen Druckpunkt mehr....Öl ist nirgends ausgetreten. Nach kurzer Zeit war er wieder da und blieb auch....wasn das?
Ich bin noch recht neu in der Shimano Bremsmaterie.
 
Du hast die Bremsen einfach zu heiß gebremst, bist vmtl. zu oft dauerhaft stehen geblieben auf der Bremse. Bei der Bergabfahrt müssen die Bremsen eher immer wieder kurz und kräftig benutzt, und dann auch wieder komplett gelöst werden, als dass sie dauerhaft schleifen dürfen, und dann im schleifen mal mehr oder weniger gebremst wird. Bei einem Tandem müssen die Bremsen natürlich auch schon ordentlich was leisten!
 
Und du konntest mit 5 gebrochenen Speichen weiterfahren . Ich frage mich wie können Speichen durch eine vibrierende Bremse brechen ? Sehrwohl kann es aber beim Bremsen vibrieren weil schon Speichen locker sind .
 
Bei den Voraussetzungen muss man halt das Maximum an Kühlmöglichkeiten (-und Bremstechnik-) ausschöpfen. Kühlrippen werden da schon etwas bringen, dazu möglichst hinten und vorne 203er Scheiben (wenn zulässig), möglichst dick (Dächle evtl.).
Grundsätzlich muss man sich natürlich auch fragen, ob das Tandem für "sowas" geeignet ist, da hat man ja schon ganz schön heftige Lastspitzen in jeder Hinsicht, so dass mich Speichenbrüche nicht unbedingt verwundern. Wenn Bremse lösen nicht möglich ist in dem Gefälle, dann muss man immer mal kurz ganz anhalten, und dann je einen Augenblick mit nicht gezogener Bremse warten - ist halt so!
 
Wobei ich mal gelesen habe, dass die Temperatur beim Intervall und Schleifbremsen gleich bleibt. Ist ja dir gleiche Energie die umgewandelt wird.

Beim einen dauerhaft, beim anderen mal stärker mal geringer.

Oder übersehe ich einen Punkt?


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Ja, die umgesetzte Energie bleibt gleich, die verringert sich ja nicht. Aber wenn die Bremsbeläge/Kolben/Sattel dauerhaft an der Scheibe anliegen, nehmen die die Wärme dort auch direkt dauerhaft auf. Trennt man die Verbindung, dann kann die Scheibe die Wärme nur direkt an die Umgebung abgeben, bzw. immer nur kurz an Beläge/Kolben/Sattel...plump beschrieben.
 
Ja, die umgesetzte Energie bleibt gleich, die verringert sich ja nicht. Aber wenn die Bremsbeläge/Kolben/Sattel dauerhaft an der Scheibe anliegen, nehmen die die Wärme dort auch direkt dauerhaft auf. Trennt man die Verbindung, dann kann die Scheibe die Wärme nur direkt an die Umgebung abgeben, bzw. immer nur kurz an Beläge/Kolben/Sattel...plump beschrieben.

Ich vermute einen anderen Hintergrund. Die Bremsenergie ist gleich und die Wärmeentwicklung nahezu linear. Die Luftkühlung ist dagegen exponentiell. Bei einer Bremse die zwischendurch aufgemacht wird, erhöht sich die Geschwindigkeit und damit verbessert sich die Luftkühlung. Zumindest hatte ich das so mal irgendwo bei einer Untersuchung von Rennrad Scheibenbremsen gelesen.
 
...hatte ich auf einmal gar keinen Druckpunkt mehr....Öl ist nirgends ausgetreten. Nach kurzer Zeit war er wieder da und blieb auch....wasn das?
Klarer Fall von kochender Bremsflüssigkeit. So lange du heftig am Hebel ziehst, steht die Flüssigkeit unter Druck und kann nicht sieden (der Siedepunkt steigt, wie man in der Schule gelernt hat, mit zunehmendem Druck). Sobald du aber den Hebel loslässt, sinkt der Druck schlagartig und die heiße Flüssigkeit verdampft schlagartig - aus flüssiger Bremsflüssigkeit wird gasförmige Bremsflüssigkeit. Die Gasblase im Bremssattel hat mehr Volumen, das zusätzliche Volumen drückt die über der Gasblase befindliche Flüssigkeit durch die jetzt offene Schnüffelbohrung in den Ausgleichsbehälter. Wenn du stehst und die Gasblase kühlt wieder wieder ab, wird sie wieder zu Flüssigkeit, sobald die Siedetemperatur unterschritten ist - der Druckpunkt ist wieder da; du kannst wieder weiter fahren.
Deshalb ist es wichtig, Wärme vom Bremssattel fern zu halten. Je mehr Wärme von der Scheibe aufgenommen werden kann, umso weniger Wärme strömt in den Bremssattel. Deshalb: Große Scheiben mit hoher Wärmeaufnahmefähigkeit verwenden! (und natürlich, was oben schon gesagt wurde: Im Stand Bremse lösen!)
 
ich habe eine vermutlich etwas ungewöhnliche frage:

kann ich die griffe bin der aktuellen zee/saint zusammen mit bremssätteln von der älteren XT (vor 8000) verwenden und wenn ja, muss ich dabei etwas beachten?

hintergrund der frage ist, dass meine saint-bremsen, die ich seit einem jahr habe, nie erwartungsgemäß funktioniert haben (von wegen anker) und ich in dieser zeit 5 mal neue bremsbeläge kaufen musste, weil irgendwie immer wieder öl drauf ist. das problem hatte ich in zwei jahren mit meinen XT bremsen nicht einmal.

jetzt stünde wieder ein kauf neuer bremsbeläge an und ich überlege, stattdessen die bremssättel von meiner XT zu montieren. ich habe keinen bock mehr auf bremsbeläge kaufen.
 
Kannst du so kombinieren, aber warum schickst du die Bremse nicht einfach ein, wenn du einen Defekt vermutest?

die vordere bremse hatte ich wenige wochen nach dem kauf zu BC geschickt und die meinten, da wäre nichts dran und haben sie mir zurück geschickt. sie boten mir aber neue, leicht vergünstigte beläge an :-(
aber, dass die 6. beläge in einem jahr fällig sind, ist ja nicht normal. abschleifen und ausbrennen der vorhandenen beläge hat auch nicht geholfen.

auf jeden fall haben meine xt bremsen immer besser gebremst als die saint (was ja tendenziell nicht sein sollte).

ich kann also einfach diesen “kupferfarbenen ring” an den saint bremssätteln abschrauben und an die xt sättel schrauben und das sollte funktionieren? ist vermutlich eine doofe frage, aber einen umbau an diesem ende der bremsen habe ich noch nie vorgenommen. oder benötige ich eine art olive auch für dieses ende?
 
Nein das geht nicht. Du brauchst die passende Leitung. Der Leitungsanschluss an Zee und XT ist anders.


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Das Leitungsende selbst ist in beiden Fällen ein üblicher Ringanschluss mit 6 mm Innendurchmesser, passt also bei beiden Bremsen. Die Hohlschraube hingegen ist unterschiedlich. Wenn du XT-Sättel mit dazugehörender langer Hohlschraube hast, kannst du das ohne weiteres zusammenschrauben. O-Ringe im Ringanschluss nicht vergessen!
 
mist, aber danke!

dann benötige ich also neue leitungen oder neue zee-/saint-bremssättel oder neue bremsbeläge...

ich weiß nur nicht, ob ich wirklich wieder nach den schlechten erfahrungen zee oder saint kaufen sollte.

Sorry, Klaus hat mich verbessert. Hätte es anders im Kopf.
Aber ja, Klaus hat völlig Recht. Danke!


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