@MK198405
Aus diesem Grund bin ich ungern in Foren. Man hat immer das Gefühl bei einer unsicheren Antwort gesteinigt zu werden.
Im Kern ist eine Kaufberatung die Reduktion einer gerade für den Einsteiger unüberschaubaren Vielfalt an Mountainbikes unterschiedlichster Art auf einzelne Modelle, die zu den Ansprüchen des Interessenten passen könnten. An erster Stelle stehen da die Fragen nach Statur, Gewicht, dem Streckenprofil (aktuell und künftig), bisherigen Referenzen und dem Budget. Die Fragen nach Zuverlässigkeit, Langlebigkeit und dem Preis- / Leistungsverhältnis von Marken sind da nachrangig. Nicht weil sie unwichtig wären, sondern weil sie sich erst im Kontext der ersten Fragen vernünftig beantworten lassen.
Kann ich von einem für Zuverlässigkeit und Langlebigkeit bekannten Bike diese auch dann noch erwarten, wenn ich es auf einem Streckenprofil nutze, für das es nicht primär konzipiert wurde ? Woran mache ich das Preis- / Leistungsverhältnis eines Bikes fest ? An der Summe der Listenpreise seiner Anbauteile ? Wie bewerte ich das Gefühl auf dem Bike, die Abstimmung des Rahmens und seiner Komponenten ? Wie quantifiziere ich, wie gut der Rahmen auf den Fahrer passt ? Halte ich einen Massenhersteller wie Cube für preiswürdiger weil seine Listenpreise günstiger sind, oder berücksichtige ich auch, dass Hersteller mit einem anderen Vertriebsmodell Lagerbestände teilweise deutlich aggressiver bereinigen und sich der effektive Kaufpreis dadurch erheblich korrigieren kann (
Beispiel) ?
Um eben diese Reduktion überhaupt zu ermöglichen und nicht jedesmal in einer Kakophonie von Einzelvorschlägen unterzugehen, haben Forumsmitglieder mit viel mehr Erfahrung als wir beide zusammen die zuvor genannten Fragen isoliert und in einem festgepinnten Thread in diesem Kaufberatungsforum hinterlegt. Natürlich ist von einem Einsteiger nicht immer zu erwarten, dass er gleich in seinem ersten Beitrag alle relevanten Details postet, es zeigt sich aber immer wieder, dass die Qualität der Beratung mit eben diesen Details steht und fällt. Für die Beratenden, die sich immerhin die Zeit für eine Antwort nehmen, kann dies zuweilen frustrierend sein, weil die Interaktion dadurch erheblich zeitintensiver wird, und nicht selten auch noch zu einem unbefriedigenden Ergebnis für den Fragenden führt.