Gerne verzichte ich auf viele Wege, wenn man dafür auf den anderen Trails vollkommen geistesgestört runterballern kann.
Wenn du deinen Anspruch zu Ende denkst, dann kannst du mit deiner Fahrweise nur im Bikepark unterwegs sein. Streng genommen nur bei einem abgesperrten Wettkampf.
Wenn du das dann noch weiter denkst, dann wirst du zum Ergebnis kommen, dass nur noch sehr wenige Strecken für Mountainbiker offen bleiben werden. Denn entsprechend neue dezidierte Bikestrecken genehmigt und gebaut zu bekommen ist mühsam und teuer, wie uns die Flowtrails zeigen. Die Alternative sind illegale Strecken mit allen Problemen die daraus erwachsen. Eingriff in das Eigentum, Naturschutzfragen, Imageprobleme.
Um in der Fläche wohnortnah ausreichend Infrastruktur zu haben, bleibt nur die gemeinsame Wegenutzung. Damit diese gelingt setzt es eine rücksichtsvolle Fahrweise voraus. Die meisten Mountainbiker scheinen das umsetzten zu können, denn tatsächliche Probleme gibt es selten.
Die Konflikte sind weitgehend unabhängig von der Wegbreite oder Nutzungsart, sondern von der Nutzerfrequenz. Die Wissenschaft nennt dieses Phänomen Crowding und wir finden es überall in der Gesellschaft wo viel los ist. Dort wo viele Nutzer an einem Tag unterwegs sind muss man entweder die gegenseitige Rücksichtnahme fördern, (oder evtl. punktuell zusätzliche Wege bauen.)
Wer die Nutzerfrequenz dadurch begrenzen will, dass er nur bestimmte Arten von Biker, Einkommensgruppen oder Tourismuskonsum zulassen will, stellt sich letztlich in die Argumentationsline mit den Wanderern, welche die Nutzerfrequenz über Bikeverbote limitieren möchten. Wir alle haben das gleiche Recht in der Natur unterwegs zu sein. Die einzige Limitierung ist das angemessene Verhalten, und das ist nicht an den genannten Nutzergruppen pauschal festzumachen.
Es bleibt deshalb festzuhalten, dass das gemeinsame Miteinander in der Fläche gelingt, wenn sich alle Seiten entsprechend verhalten. Wer dazu nicht bereit ist, für den gibt es Bikeparks. Einer großen Mehrheit von Mountainbikern, welche die gemeinsame Wegenutzung problemlos praktizieren, zu unterbreiten, dass wir nur Wege benötigen auf welchen wir ungebremst runterballern können, ist Wasser auf die Mühlen der MTB Gegner.