Moin,
liest sich hier so, als wärest Du mit Deinen Vorbereitungen gut davor
Bin eigentlich fast ein bisschen neidisch auf Deine bevorstehende Kampfhandlung - meine letzten >300 km-Veranstaltungsteilnahmen liegen schon fast zwei Jahrzehnte zurück
Maschine:
Ich halte es für eine gute Entscheidung vorne auf 46 Zähne zu gehen. Selbst wenn Du nur ein 12er Ritzel als kleinstes hast, sind damit Geschwindigkeiten von gut 45 km/h ohne wildes Gestrampel möglich. Längere schnelle Abfahrten sind in Kansas eher nicht zu erwarten, ebenso wenig darf man mit größeren schnellen Gruppen, die dauerhaft funktionieren, rechnen. Eher werden viele Kilometer alleine im Wind auf hügeligem, rauen Geläuf die Realität sein, auf denen bereits 30 km/h richtig weh tun können. Hier wirst Du meiner Einschätzung nach auch kein 30er-Blatt vermissen - 33 Zähne sind sicherlich ausreichend, selbst ein 36er wäre eine Überlegung wert.
Die
Reifen würde ich so rechtzeitig aufziehen, dass man hinten noch für guten, schmaleren Ersatz sorgen kann, falls es etwas knapp an den Kettenstreben zugeht. Angesichts der Youtube-Szenen, wo reihenweise Fahrer sich verzweifelt der Lehmbremsen am Tretlager zu entledigen suchen, käme ich ins Grübeln, ob ich nicht doch noch für ein paar Millimeter mehr Luft in diesem Bereich sorgen wollte.
Mensch:
Das Essen muss man leider wirklich Trainieren. Die alte Regel lautet: so lange feste Nahrung, wie möglich. Die von
@talybont schon erwähnten Reiskuchen sind bewährte Klassiker, da hohe Energiedichte bei leichter Verdaulichkeit. Experimentieren beim "backen" lohnt sich - von süß bis salzig bis fettig (besser: olivenölig) lässt fast jeden Geschmackstyp zu und hilft bei möglicher anstrengungsbedingter Appetitlosigkeit. In der Vor-Energieriegel-Ära waren in sehr vielen Trikottaschen Nussmischungen oder Studentenfutter zu finden für den zuverlässigen "Bumms" in den Beinen. Ausprobieren!
Trockenen Fußes kommt beim DK 200 anscheinend selbst bei bestem Wetter niemand ins Ziel. Die Flussquerungen bedeuten längere Zeit mit nassen Schuhen und Socken unterwegs zu sein, was zum Weichwerden der Haut führt. Mit Staub und Dreck über Stunden kann es zu unangenehmen Hautreizungen kommen. Die geeignete Prophylaxe ist Wind&Wetter-Creme (Penaten, Bübchen, ...), die auch schön einzieht. Melkfett würde auch helfen, fühlt sich jedoch schmierig und irgendwie schlüpfrig an - irgendwie nicht so prall beim Pedalieren. Zudem wird die Transpiration gehemmt, was mich schon mal bei hohen Temperaturen komplett aus dem Rennen genommen hat, weil ich die ganzen Beine eingeschmiert hatte und der Körper daraufhin die Leistung komplett runtergefahren hat
Merke: nicht nur der zarte Hintern will vortrefflich gesalbt werden
Ich halt jetzt die Klappe.
Du machst das schon
Ach ja: Rennbericht ist natürlich Pflicht