04.07. 19:00 Rumbak Village am Stok Kangri, 3970m
Das Wetter ist heut nachmittag zwar immer noch trüb und grau, aber die Vorhersage für Morgen ist einwandfrei. Also hält mich nix mehr in Leh, bin ja jetzt auch schon zwei Nächte hier. Das geht eigentlich gar nicht... obwohl's ein ziemlich angenehmer Ort mit tollem Essen und coolen Cafes ist. Wie auch immer, ich verlasse die gastliche Stadt und rolle hinunter zum Indus, der alsbald auf einer hübsch geschmückten Brücke überquert wird. Auf der anderen Seite stehen die interessanten Berge der Stok-Range, da hab ich jetzt ne kleinere Tour vor.
Heute passiert dabei noch nicht viel. Etwa eintausend Höhenmeter verstrample ich am Nachmittag zunächst auf einsamen Schluchtstraßen...
... und am Ende auf schiebigen Wanderwegen...
... bis ins kleine Bergdorf "Rumbak".
Dort werde ich sofort von den beiden Dorfältesten (wenn man mal von der Vorderansicht ausgeht) in Beschlag genommen...
... und zu meiner Unterkunft geleitet. Hab für die kurze Runde keinen Campingkram und auch sonst nix dabei, sondern möchte mal die typisch ladakhischen "Homestays" ausprobieren.
Beim "Homestay" übernachtet man im Haus einer Familie im Dorf, die ein paar Räume mit Matratzen und Decken für Trekkingtouristen hergerichtet hat. Gegesssen wird dann zusammen im Wohnzimmer, und zwar was auf den Tisch kommt. Schon ein deutlich anderes Feeling als die den Touristen-Lodges und -Gasthäusern auf der Annapurnarunde, aber so wars dort vor dreissig Jahren wohl auch mal.
Beim Homestay hat man übrigens keine Wahlmöglichkeit über die Unterkunft. Wenn's in einem Dorf mehrere Gastfamilien gibt, werden die Wanderer so von der Gemeinschaft verteilt, dass jeder Mal zum Zug kommt. Die Preise sind wohl auch dorfweit festgelegt und bewegen sich zwischen 10E und 15E inklusive Essen und nem Picknick für den nächsten Tag.
Kann man nur hoffen, dass man bei der "Verteilung" nicht gerade den Hühnerstall erwischt.
Aber immerhin sind alle Häuser gegen böse Berggeister geschützt, da fühlt man sich gleich viel sicherer.
Hauptsache, es sind genug goldige und silbrige Töpfe am Herd! Ist glaub ich ein Zeichen von Reichtum, demnach ist meine Gastfamilie sicher gut dabei.