Rund um die Cordillera Huayhuash und Cordillera Raura

gscholz

Linuxender OSMler
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Burgkirchen
Hallo zusammen,
auch dieses Jahr soll es wieder nach Peru gehen, wo wir unsere dritte Reise in der Region von Huaraz starten wollen. Es sind noch fünf Wochen, bis es los geht. Dieses Jahr möchte ich die Tour vorab schon mal vorstellen, damit Interessenten Zeit finden, das Thema zu abonnieren. Wer unsere letztjährige Reisebeschreibung kurzweilig fand,

https://www.mtb-news.de/forum/t/rund-um-die-suedlichen-cordillera-blanca.852992/

sollte auch dieses Jahr auf seine Kosten kommen.

Wir werden am 06.08. von München über Paris mit der Airfrance nach Lima fliegen und am 03.09. wieder zurück. In Lima halten wir uns nicht lange auf, sondern es geht über Nacht mit dem Bus (Cruz del Sur) direkt weiter nach Huaraz, wo wir zur Akklimatisation drei Tage bleiben werden. Anschließend starten wir Richtung Süden. Die folgende Karte (© ESRI) zeigt die geplante Runde; die unterschiedliche Einfärbung gibt die Etappeneinteilung wieder.



Die Einteilung ist nicht 100% fest, sondern wird ggf. abhängig von den örtlichen Bedingungen abgewandelt. Wir sind auch dieses Jahr wieder nur mit leichtem Gepäck und ohne Zelt unterwegs; die Übernachtungsmöglichkeiten geben also den Takt für die Reiseabschnitte vor. Netto sollten wir ca. 18 – 19 Tage dafür benötigen; wir haben also noch ein paar Tage Reserve, die wir für Pausen, Zwischenübernachtungen oder Besichtigungstouren nutzen werden. Wie man anhand der Karte leicht erkennt, werden wir die Cordillera Huayhuash mit etwas Abstand umfahren, sie dient somit eher als Hintergrundkulisse. Mit den berühmten Trackingpfad werden wir also nicht in Berührung kommen, zumindest soweit bisher geplant. Vielleicht ergibt sich noch die Gelegenheit für einen Abstecher, aber das ist noch nicht fix.

Die Route selbst folgt nach Süden zum größeren Teil dem, was die Pikes mit „Peru‘s great Divide“ benannt haben:

http://www.bikepacking.com/routes/cycling-peru-great-divide/

Im Internet findet man mittlerweile reichlich Beschreibungen von Leuten, die diesen Abschnitt befahren haben. Es gibt dort jede Menge dünne Luft und spektakuläre Landschaft.

Wendepunkt im Süden ist für uns der Ort Huayllay, der für seine Felsformationen berühmt ist. Von dort geht es über Cerro de Pasco wieder nach Norden entlang einer bisher nicht touristisch beschriebenen Route. Diese folgt bzw. verläuft parallel der alten Hochgebirgs-Inka-Schnellstrecke, die wir zum Teil auch für Abfahren zu nutzen hoffen. Ich habe dort in der Openstreetmap einiges an neuen Straßen und Wegen erfassen müssen; wir sind also auch diese Jahr wieder mit einer selbstgemalten Karte unterwegs. Vor allem die Rückroute wird von vielen archäologischen Fundstätten begleitet; etwas Kultur werden wir also auch einstreuen.

Zum Abschluss wollen wir nochmal am Pastoruri-Gletscher vorbei. Karin hatte den letztes Jahr verpasst, aber auch die Hochlandstrecke von Yanashallash dorthin gilt als einer der Höhepunkte der Region für Radlfahrer.

Gruß
Guido
 
Zuletzt bearbeitet:
Huch! Ist schon wieder ein Jahr um?
Bin wieder dabei. Wünsche viel Muse bei der Planung :)
 
Hallo Guido,
wünsche ebenfalls eine schöne, Unfall- und Hundefreie Tour.
Ich weis nicht, ob du diese Online-Karte kennst, die ist ganz gut.
https://de.mapy.cz/turisticka?x=-76.9663173&y=-10.1520265&z=9&l=0

Hans

Hallo Hans,
besten Dank für die guten Wünsche. Die Karte kenne ich im Prinzip, habe sie aber länger nicht mehr genutzt. Anscheinend haben die Betreiber den Stil nochmal deutlich überarbeitet, denn beim Zoomen sieht man Städtenamen und Straßenverläufe nun wirklich gut. Da ist die Opencyclemap sehr schwach.
Gruß
Guido
 
So, mittlerweile haben wir Tag "x minus 3", der Abflug nähert sich jetzt schnell. Die letzten Wochen hatte ich den Eindruck, meine TODO-Liste würde überhaupt nicht kürzer werden, aber nun wird es übersichtlich. An den letzten beiden Abenden habe ich die Räder verpackt, sie sind jetzt fertig für die Wickelmaschine am Flughafen.



Vielleicht ein paar Worte zu dieser Verpackungsvariante, die wir nun zum dritten Mal für den Flug nach Peru nutzen. Ich hatte beim ersten Flug überlegt, ob Fahrradkoffer oder ein Karton auch gehen würden, aber beide Varianten sind sehr klobig beim Transport und der Koffer zudem noch recht teuer. Wir haben bis zu unserem Hotel in Huaraz zwei Taxifahrten und eine Busfahrt, bei denen kompakte Verpackung eindeutig vorteilhafter ist. Letztendlich hat sich die kompakte Bauform auch schon preislich als Plus niedergeschlagen, denn die 100 EUR, die Airfrance für den Fahrradtransport ansetzt, mussten wir bei vier Flügen bisher nur einmal zahlen. Den Freigepäck-Spielraum von 23 kg nutzen wir ja sonst nicht.
 
Der Tag "x minus 1" ist nun fast vorbei. Die Rucksäcke sind mittlerweile gepackt (und enthalten hoffentlich alles was nötig ist). Ich habe eben mal meinen nach gewogen und bin auf 7,15 kg gekommen. Darin war dann aber auch der Fotoapparat, der mit seinen 460 g ziemlich zuschlägt; bei Fahren befindet der sich später in einer Tasche am Längsrohr des Rades und damit nicht mehr auf meinem Rücken. Das Gewicht stimmt also noch mit dem überein, was ich so in Erinnerung hatte (6,5 - 7 kg).

Ein Dank geht von hier nochmal an Christian von Openandromaps, der so nett war, außer der Reihe die Peru-Karte zu aktualisieren; der reguläre Termin wäre erst wieder im September gewesen. So konnten noch ein paar Änderungen einfließen.

Morgen wird ein langer Tag. Da das Boarding nach Paris schon um 6:45 Uhr ist, klingelt der Wecker ziemlich früh. In Lima landen wir um 16:00 Uhr Ortszeit, das ist hier 1:00 Uhr in der Nacht zum Dienstag. Mit dem Bus nach Huaraz geht es erst um 22:30 Uhr weiter, da ist am Dienstag in Europa schon wieder Frühstückszeit.

Gruß
Guido
 
Das erste Alien-Ei ist gewickelt.



Es ist immer etwas spannend, wenn wir mit den Rädern zum Schalter kommen, denn 100% regelkonform ist unser Vorgehen nicht. Korrekterweise müssten wir die Räder vorher anmelden und bezahlen. 2016 habe ich versucht, den Prozess gemäß Beschreibung einzuhalten, bin aber an der fehlenden Rückmeldung gescheitert.

Aber auch dieses Mal ist alles OK. "Ist das ihr Gepäck?" fragt die Dame nur freundlich.
 
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Während zu Hause die Tagesschau beginnt, nähern wir uns der kolumbianischen Grenze und können die Wolkentürme im Amazonasbecken bewundern.





Später überqueren wir noch den Amazonas:



Die Überquerung des Andenkamms dauert gerade mal 20 min, wir fliegen zwar einen Teil unserer Strecke vom letzten Jahr ab, aber leider ist es stärker bewölkt und wir können nur wenige markante Landschaftselemente entdecken. Immerhin bekommen wir einen Blick auf die Antamina-Mine bei Chavin.



Nach der Landung bekommen wir unsere Räder schnell ausgehändigt und unser Taxi (60 Soles) bringt uns so gut wie es die Verkehrslage erlaubt zum Busbahnhof.

Für den Radtransport müssen wir jeweils 15 Soles zahlen, letztes Jahr sind wir in dieser Richtung kostenlos unterwegs gewesen. Im Cafe des Bahnhofs gibt es freies WLAN, so dass ich noch schnell diese Zeilen schreiben kann.
Gruß
Guido
 
Hi ihr zwei,

jetzt gehts endlich los (mit radln). Wünsche Viel Spass und eine tolle Tour! Ich freue mich auf einen spannenden Bericht und tolle Bilder!

Gruss

Chris
 
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