Bike kippelig... Änderungsmaßnahmen?

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Fahre ein paar Monate ein neues Bike mit, im Gegensatz zu meinen vorigen und anderen Bikes, relativ flachem Lenkwinkel (65° oder 65,5) und Gabeloffset von 51 mm. Das Bike hat in L einen Radstand von 1232mm. Mir macht das Rad richtig Spaß, bergab ne ganz andere Hausnummer...

Bergauf gehts auch trotz der 150mm super. Bis auf das kippelige. Bei langsamer Bergauffahrt kippelt das Bike, der Lenker schwingt nervös hin und her. Auch das freihändigfahren ist schwierig. Trotz Änderung des Flipchips auf 65,5°.

Durch den langen Radstand, langen Reach (472), bringt es zwar geniale Fahrstabilität bergab, wirkt aber auch etwas sperrig und braucht viel Körpereinsatz wenn die Trails eng werden und Spitzkehren haben.

Ich bin nicht wirklich unzufrieden mit dem Bike, es ist das was ich wollte, als Ergänzung in meinem Fuhrpark. Ich frage mich trotzdem wie man dem etwas entgegenwirken könnte.

Für mich gibts da 2 Varianten:

1. Gabel mit weniger offset (41 oder 44):
Freihändig fahren sollte durch den größeren Nachlauf besser funktionieren. Radstand wird kürzer. Rad etwas handlicher. Ansonsten bliebt die Geo gleich.
Bei der Kombi lang/flach wird immer häufiger eine Gabel mit weniger offset verwendet. Zb. bei Transition

2. Die günstigere Variante, Lenkwinkel durch Winkelsteuersatz steiler machen
Eigentlich kennt man die Sache nur andersrum, aber mit 1° steilerem Winkel, sollte sich das auch etwas bessern. Allerdings verschiebt sich dann die Geo etwas. zb.wird der Reach noch größer werden wenn ich keinen Denkfehler habe, der Radstand wird aber etwas kürzer werden

Gibts noch ne andere Möglichkeit? Was würdet ihr Vorschlagen?
 
Bergauf gehts auch trotz der 150mm super. Bis auf das kippelige. Bei langsamer Bergauffahrt kippelt das Bike, der Lenker schwingt nervös hin und her. Auch das freihändigfahren ist schwierig. Trotz Änderung des Flipchips auf 65,5°.
Bevor du übereilt etwas umbaust empfehle ich dir dich bei den Fahrern des Ghost Asket umhören. Das Rad soll ruhig und schnurgerade bergauf fahren, trotz des flachen Winkels. Vielleicht findest Du beim Vergleich der beiden Räder den Unterschied, welcher es ausmacht. Es kann auch an den Reifen liegen.
 
Vielleicht hilft es Dir auch ein wenig mehr Gewicht auf das Vorderrad zu bringen.
Versuche doch mal bergauf extrem Dein Oberkörper nach vorne zu bringen, und schau ob es so besser bzw. weniger kippelig bergauf fährt.

Falls ja, solltest Du darüber nachdenken das Cockpit ein wenig tiefer und eventuell auch weiter nach vorne zu bauen.
Also als ersten Schritt nen Spacer rausnehmen, als zweiten Schritt nen längeren Vorbau besorgen. Dabei aber in kleinen Schritten vorgehen.
 
Bevor du übereilt etwas umbaust empfehle ich dir dich bei den Fahrern des Ghost Asket umhören. Das Rad soll ruhig und schnurgerade bergauf fahren, trotz des flachen Winkels. Vielleicht findest Du beim Vergleich der beiden Räder den Unterschied, welcher es ausmacht. Es kann auch an den Reifen liegen.


Übereilt wird da nichts. Es geht ja darum Zusammenhänge zu verstehen und Möglichkeiten aufzuzeigen. Natürlich spielen auch Reifen eine Rolle, wenngleich auch eine eher Untergeordnete. Ich fahre das Bike mit 2 ganz unterschiedlichen Reifen vorne ohne das ein Unterschied festzustellen ist. Ein anderes Rad zu fahren ist sowieso keine Option. Wie gesagt, ich bin mit Rad sehr zufrieden, es entspricht meinen Anforderungen nach einem langen, flachen, bergablastigeren 29er Fully mit etwas mehr Federweg und ergänzt meinen Fuhrpark perfekt.
 
Vielleicht hilft es Dir auch ein wenig mehr Gewicht auf das Vorderrad zu bringen.
Versuche doch mal bergauf extrem Dein Oberkörper nach vorne zu bringen, und schau ob es so besser bzw. weniger kippelig bergauf fährt.

Falls ja, solltest Du darüber nachdenken das Cockpit ein wenig tiefer und eventuell auch weiter nach vorne zu bauen.
Also als ersten Schritt nen Spacer rausnehmen, als zweiten Schritt nen längeren Vorbau besorgen. Dabei aber in kleinen Schritten vorgehen.

Ich habe bereits eine starke Sattelüberhöhung (trotz ca. 2 cm Spacer unterm Vorbau) da der Stack sehr niedrig ist (609,5), der Vorbau ist sehr kurz. Das ist ja auch eine der Gründe warum das Bike so gut klettert, ändert aber nichts daran das es kippelt. Ein längerer Vorbau würde zb auch nichts bringen um mehr Stabilität beim Freihändigfahren zu erhalten, außerdem wäre das dann noch gestreckter, bei einem Reach von 472 sollte schon ein kurzer Vorbau drauf...
 
Ich kann @Hammer-Ali nur zustimmen.

Ist deine Rumpfmuskulatur fit genug? Heavy feet light hands!!
Ich denke, du musst trainieren und dich gewöhnen.

Die sollte fit genug sein... Seit letztem Jahr, damals noch als Vorbereitung zum AX, regelmäßig freie Übungen und Fitnesstudio zum Rumpfstabilisieren. Stand jetzt gut vorbereitet wieder vorm AX, allerdings beim wandern in den Alpen Knie verdreht, und abgesagt... :heul:
6 Wochen Bikepause...:heul:
 
Entscheidend sollte doch tatsächlich der Nachlauf sein. War die Gabel so verbaut oder hast du es selbst aufgebaut?

Ein längerer Vorbau kann doch keinen positiven Effekt bringen?
[edit:] zumindest würde es damit nicht weniger nervös.

Hast du richtige Probleme beim Freihändig fahren? Vielleicht ist irgendwas schief?
Ich bin gestern mit meinen kippeligen (weil 180mm Gabel) Nomad gefahren, dass aufgrund von ordentlichen Seitenschlägen vorne und hinten wie verrückt zittert, aber freihändig fahren ist trotzdem kein Problem.
 
Entscheidend sollte doch tatsächlich der Nachlauf sein. War die Gabel so verbaut oder hast du es selbst aufgebaut?

Ein längerer Vorbau kann doch keinen positiven Effekt bringen?

Das Bike ist von der Stange... Ich denke auch das da ein längerer Vorbau nichts bringt, denn die Sitzposition ist ja mit diesem Setup gut.
 
Hab oben noch was ergänzt.

Wenn ich mir es so recht überlege, kann aber der Nachlauf eigentlich nicht so außergewöhnlich anders sein, dass freihändig fahren problematisch sein könnte.

Dass ein langes Bike eher sperrig wirkt ist logisch. Da muss man sich eben dran gewöhnen, wenn man ein langes Bike will. Auch wenn lange Bikes gerade als alternativlos promoted werden.
 
Du hast glaube ich das gleiche Fahrrad wie ich, ein Scott Genius. Ich fahre es in der flachen Einstellung, also 65° Lenkwinkel in XL und kann das Problem eigentlich nicht nachvollziehen. Den 50er Vorbau habe ich gelassen, den Lenker durch einen 790er mit 2,5cm Rise ersetzt, da mir die Front etwas zu tief war.
Es gibt nur ganz ganz selten Situationen, wo der Lenkwinkel negativ auffällt, und zwar wenn ich einem wirklich steilen, technischen Anstieg auch noch um eine enge Kurve muss in der das Vorderrad an einer Wurzel oder Stein hängen bleibt. Darauf kann man sich aber einstellen.
Den Wunsch nach einem steileren Lenkwinkel kam bei mir jedenfalls nach kurzer Gewöhnung überhaupt nicht auf.
 
Es ist ein Genius 900 tuned... Beim Hixon Lenker steht zwar das es einem virtuellen Vorbau von 50mm entspricht. Das stimmt aber nicht, enstpricht 3,5 cm.

Ist mir schon klar das ein längeres Bike auch sperriger ist. Über die Vorteile brauchen wir nicht mehr schreiben, die merke ich ja. Besonders habe ich das bei meinen Urlauben gemerkt wo ich etwas anspruchsvolleres gefahren bin als die Hometrails...

Das Bike kippt bei freihandfahren ja nicht nur auf eine Seite ab. Wie beim langsamen bergauffahren bricht die Lenkung zur einen oder anderen Seite aus und ich bringe es wieder durch lenken in die Spur. Das passiert ständig, sodass ich immer hin und her lenke. Beim freihändigfahren reicht der Körpereinsatz fast nicht aus um die Lenkung wieder in die Spur zu bekommen, da hätte es mich schon paar mal fast hingehauen...

Mir kam da einfach nur der Gedanke mit dem kürzeren offset, da das Bike dann etwas kompakter wird, aber immer noch lang und flach ist und die Lenkung weniger nervös.

Bei meinem Chopper den ich mal hatte wars ähnlich. Ich habe die Gabel recken lassen. Sah cool aus, aber langsam Kurven fahren in der Ortschaft war danach ein Graus. Schubkarrenfeeling... Und ähnliches hin und herwackeln beim Stop and Go. ;)
 
Beim freihändigfahren reicht der Körpereinsatz fast nicht aus um die Lenkung wieder in die Spur zu bekommen, da hätte es mich schon paar mal fast hingehauen...
Dann ist der Steuersatz vermutlich zu stramm eingestellt. Lässt sich der Lenker leicht/freigängig drehen?
Züge/Leitungen wären auch eine mögliche Ursache, glaub ich aber eher nicht.
 
Steuersatz ist das nächste was ich schreiben wollte. Die Lenkung ist nicht leichtgängig aber auch nicht sooo schwer. Wenn ich es vergleiche aber schwerer als bei allen Bikes die ich bisher hatte. Aufrecht bleibt die Lenkung bei ca. 10 Uhr stehen. Wenn ich den Steuersatz jedoch etwas lockere habe ich Spiel. Ich war damit auch schonmal im Shop, die meinten das ist ok so.
 
@Baitman:
Ich glaube nicht, dass ein anderer Offset da Wunder wirkt, weil:
mein Rad hat einen geringeren Lenkwinkel + längeren Radstand + längeren Reach + 35mm Vorbau + Standard Offset und der Steuersatz ist leichtgängig und spielfrei . Das Rad fühlt sich nicht "kippelig" an, freihändig fahren geht problemlos, Uphill stets ohne Probleme.
 
Das Bike kippt bei freihandfahren ja nicht nur auf eine Seite ab. Wie beim langsamen bergauffahren bricht die Lenkung zur einen oder anderen Seite aus und ich bringe es wieder durch lenken in die Spur. Das passiert ständig, sodass ich immer hin und her lenke.

Ein so extremes Verhalten zeigt mein Genius definitiv nicht. Die Unterschiede bei uns beiden ist wohl die Vorbau/Lenker-Kombi und die Rahmengröße. Ist das Rad für im Verhältnis zu deiner Körpergröße eher relativ groß? Beim XL mit 500 Reach habe ich mit 1,96m nicht das Gefühl, extra besonders viel Druck aufs Vorderrad bringen zu müssen.
 
Mein Fastforward verhält sich recht ähnlich, freihändig zu fahren traue ich mich damit bei geringen Geschwindigkeiten auch nicht. Auch das Schieben des Rades am Sattel funktioniert nicht so recht. Das ist der Preis den man für den großen Nachlauf bezahlt, der durch Lenkwinkel + Offset + Raddurchmesser entsteht, siehe: https://www.mtb-news.de/news/2018/01/23/dreh-momente-lenkwinkel/
Da Radaufstandspunkt und Durchstoßpunkt des Lenkwinkels in der Fahrebene nicht identisch sind, führt eine Lenkbewegung nicht nur zur Richtungsänderung, sondern auch zu einer leichten Absenkung des Fahrrads. Das lässt sich bei genauem Hinsehen erkennen und hat eine Konsequenz: Wird der Lenker eingeschlagen, so erzeugt die Schwerkraft ein Lenkmoment, das Fahrrad verstärkt also sein Einlenken von selbst. Dem wird bei ausreichender Geschwindigkeit (aber erst dann!) durch die im Radaufstandspunkt angreifenden Kräfte entgegengewirkt. Bei hohen Geschwindigkeiten merkt man hiervon also nichts, bei geringen ist das “abkippende Lenkverhalten” durch den flachen Lenkwinkel leicht erspürbar.
Ein steilerer Lenkwinkel sollte den Effekt veringern und, wenn ich mich nicht irre, auch ein kleinerer Offset.
 
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Steuersatz ist das nächste was ich schreiben wollte. Die Lenkung ist nicht leichtgängig aber auch nicht sooo schwer. Wenn ich es vergleiche aber schwerer als bei allen Bikes die ich bisher hatte. Aufrecht bleibt die Lenkung bei ca. 10 Uhr stehen. Wenn ich den Steuersatz jedoch etwas lockere habe ich Spiel. Ich war damit auch schonmal im Shop, die meinten das ist ok so.
Ha!
Genau da würde ich an Deiner Stelle nachhaken.
Die Lenkung MUSS absolut leichtgängig sein, ansonsten kommt es leicht zu dem von Dir beschriebenen kippeligen Fahrverhalten. Versuche den Steuersatz doch nochmal ganz besonders feinfühlig einzustellen. Wenn er tatsächlich weiterhin entweder Spiel aufweist oder schwergängig ist, dann hast Du da definitiv ein Problem. Eventuell ein defekter Steuersatz, oder ein schlecht sitzender Lagersitz.
 
Ein steilerer Lenkwinkel sollte den Effekt veringern und, wenn ich mich nicht irre, auch ein kleinerer Offset.

Du irrst.

Steilerer Lenkwinkel bei gleichem Offset: kürzerer Nachlauf.

Kürzerer Offset bei gleichem Lenkwinkel: längerer Nachlauf.

Wenn einem der lange lange Nachlauf also nicht gefallt, ist ein kurzerer Offset genau der falsche Weg.
 
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