Faltrad für Bahnpendeler

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Hallo Zusammen,

ich bin im Moment dabei mir einen Überblick über Falträder zu machen.

Zum Hintergrund. Ich fahre täglich erst mit dem Auto zum Bahnhof, dann Zug und dann noch ein Stück mit einer Stadtschlampe die ich am Rand des Werksgelände abstellen kann. Prinzipiell geht das schon so, aber ich kann kleinere Reperaturen und vor allem Wartung nicht vernünftig an diesem Fahrrad durchführen, weshalb ich mich immer wieder und zunehmend darüber ärgere. Dann muss ich es mit nach Hause nehmen, es passt gerade so bei umgeklappter Rücksitzbank in den Kombi auch ohne das Rad rauszunehmen, aber es ist relativ schwer und störrisch beim einladen. Zudem muss ich dann auch immer den Kindersitz ausbauen.
Ich könnte natürlich auch einfach mein 29er HT täglich mitschleppen, aber dann fahre ich täglich mit umgeklappter Rücksitzbank durch die Gegend, im Regen werd ich nicht nur von oben nass und das mit dem Licht ist auch so eine Sache. Im Bedarfsfall muss ich außerdem den Kindersitz wieder einbauen.

Um diese Umstände zu beseitigen würde sich hauptsächlich für den Transport im auto ein Faltrad eignen. Zuerst hatte ich sogar ein HP Gekko FX20 (Faltbares Trike) ins Auge gefasst (Hatte einen Bandscheibenvorfall vor 1 1/2 Jahren), aber für die muss man selbst gebraucht noch mindestens 2000,-€ in die Hand nehmen und neu geht es bei 3300,-€ los. Also eben ein "normales" Faltrad!?

Was habe ich schon herausgefunden. In Frage kämen wohl Räder von Tern, Dahon, Bernds, Brompton. Zumindest sind das die Bekanntest und höher- bzw. hochwertigen Hersteller. Liste ist sicher noch nicht vollständig...

Da ich da mehr oder weniger jeden Tag drauf sitzen werde und evt. auch auf dem Heimweg mal etwas längere Distanzen mit zurücklegen möchte sollte es Qualitativ auch schon etwas besser sein, zugleich aber auch so wenig wartungsbedürftig wie möglich.

Ich dachte daher an ein Rad mit Nabenschaltung und Riemenantrieb, dann fällt zumindest schon mal das Kette schmieren weg und die Gefahr sich daran das Hosenbein schmutzig zu machen. Es braucht Licht nach StVO, am besten vom Nabendynamo und Schutzbleche. Einen Gepäckträger brauch ich theoretisch nicht, wäre aber nice to have. Bei dem Bremsen wäre Hydraulische Scheibe schon cool, weil ich es auch vom MTB gewohnt bin aber Felgenbremsen würden es wohl auch tun.

Genau das kann ich mir bei Bernds zusammenstellen, habe dann aber neu 3300,-€ am Bein. Was definitiv zu viel ist.

Bei Tern bin ich mit dem Verge S8i schon näher dran an dem was ich mir so vorstelle, dennoch ca. 1800,-€:
https://www.faltraddepot.de/epages/...MI14rS39-13gIVleR3Ch3YMwn2EAQYAyABEgJgbvD_BwE

Preislich am Attraktivsten scheinen die Dahon Bikes zu sein, aber eben genau die Kombination aus Riemen, Narbenschaltung, Licht und Schutzblech habe ich nirgends finden können, auch die Dahon Webseite ist da wenig hilfreich. Wisst ihr wie es mit den Dahon Bikes gehandhabt wird? Stellt man die sich beim Händler selbst zusammen oder kauft man Basis und rüstet selbst nach?

Brompton, ist so ähnlich wie Bernds, Highclass. Aber hier gibt es wohl aktuell keine Option für Riemenantrieb und trotzdem ist man schnell bei 1600,-€.

Für weitere Vorschläge jeglicher Art wäre ich sehr dankbar. Vielleicht versteife ich mich z.B. zu sehr auf den Riemenantrieb. Der schränkt nämlich die Suchergebnisse aktuell am stärksten ein.

PS: Ich hätte das ganze ja auch gerne im http://faltradforum.de/ gefragt, aber das scheint nicht mehr zu existieren!
 
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Re: Faltrad für Bahnpendeler
Hast Du die hier auch schon gesehen? https://www.strida.de/
Sind je nach Ausführung etwas preiswerter als die von Dir aufgezählten Räder und erfüllen eigentlich fast alle Deine Anforderungen.
Dreigangschaltung ist im Tretlager, allerdings gibt es wegen der Einarmgabel scheinbar keinen Nabendynamo:
cimg3855spopl.jpg


Ich weiß natürlich auch nicht, ob Dir 18"-Räder überhaupt genehm sind.
 
Vielleicht versteife ich mich z.B. zu sehr auf den Riemenantrieb. Der schränkt nämlich die Suchergebnisse aktuell am stärksten ein.
Da gibt's vielleicht eine Alternative. Mir ging die schlecht wegzuputzende Pampe an der Kettenschaltung des Faltrads auch ziemlich auf den Keks. Riemenantrieb kommt mir nicht an's Rad. Eine rostfreie Kette und ein Schmiermittel auf Wachsbasis hat mir eine saubere Kette mit wenig Verschleiß beschert. Ich schmiere mit "Finish Line Kry Tech" - jedes andere Wachsschmiermittel wird es aber auch tun. Die Kette ist eine CN-HG93. Diese Kette kommt auch noch an mein Rad mit Nabenschaltung. Da schmiere ich schon mit Wachs, aber die alte Kette setzt Rost an.
 
Solche Bikes mit Kardanantrieb sieht man immer mal:
biomega.JPG
Biomega Kopenhagen
Als Klappi ist mir das aber auch neu. Die sind meist sackschwer und der Radausbau hinten soll auch nicht ohne sein.

Dass Dir 20"-Räder aber lieber sind, kann ich verstehen. :daumen:
Beste Grüße,
Armin.
 

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    biomega.JPG
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Interessant ist das Thema Kardanantrieb alle mal, über den Zeitraum bis zur nächsten Wartung sicher auch eine super Sache aber dann? Kann ich das selbst erledigen? Wie aufwendig ist das?

Vom Gewicht her scheint das so etwa 2-4 kg schwerer zu sein, kommt halt drauf an wogegen man vergleicht.

Da ich in Frankfurt Höchst arbeite werde ich mich evt. mal an www.mainvelo.de wenden, die scheinen gut aufgestellt wenn es um faltbare Räder geht. Bei mir im Raum Limburg - Westerburg (Westerwald) kenne ich zwar diverse Radläden, aber ich wüsste nicht wer da Ahnung von Falträdern hat. Bei uns fährt man nun mal mehr MTB, Rennrad und allerlei Elektrifiziertes! ;) :D
 
Kann ich das selbst erledigen? Wie aufwendig ist das?
Ich denke, dass kann man selber machen.
Ich habe nur mal Bilder eines Biomega vom Radausbau hinten gesehen: Unterwegs sollte man das nicht machen müssen, da schon einiges an Werkzeug benötigt wird. Ist ja schon bei einer normalen Nexus oder Alfine nicht ganz so einfach, hier kommt halt noch das Zahnradzeugs dazu - hat mir nicht gefallen.
Wie es im Tretlagerbereich aussieht, weiß ich nicht.
 
Das ist in etwa so wie ich mir das vorgestellt habe.

Habe mir gerade mal das Birdy von Riese&Müller an geschaut. Sau schick, aber leider auch wieder 2300,-€ aufwärts.
 
Ja, aber darauf kommt es mir eigentlich nicht an, es geht hauptsächlich ums verladen im Auto ohne große Umstände (Kindersitz ausbauen und Rückbank umlegen). Im Zug sind schon jetzt so viele Fahrräder, da fällt ein weiteres nicht zusammen gefaltetes Faltrad auch nicht weiter auf. Würde also nur fürs Auto falten!
 
Beim RMV gibt es ein gesponsortes Faltrad ...
Nicht nur da. Das Rad gibt es in Kooperation mit vielen anderen Verkehrsverbünden. Ich habe 2016 noch ein gesponsortes D8 bekommen. Es ist etwas wertiger und leichter als das C8. Das C8 tut es aber auch. Das Rad passt locker in den Kofferraum eines 1er BMWs. Wie ich das mit dem Dreck an der Kette gelöst habe, steht weiter oben. Nabenschaltung UND Riemenantrieb machen das Rad unnötig teuer. Bei einer Nabenschaltung kommt als saubere Lösung auch ein "Chainrunner" in Frage.

Einfach zum Händler gehen und probefahren. Nach meinen Beobachtungen stehen bei BOC immer ein ein paar Terns und Dahons rum. Welche Händler das gesponsorte Tern haben, bekommst Du bei Deinem Verkehrsverbund heraus.

Ich fahre mittlerweile fast nur noch mit dem Faltrad. Das Große benutze ich nur noch selten.

Edit:
Das Faltradforum geht wieder (der Ausfall war auch der Grund, mich endlich hier anzumelden).
 
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Sehr geil, das hatte ich mir auch schon so ähnlich zusammen gestellt. Ich warte nur gerade auf eine Antwort aus meiner Personalabteilung ob eine Finanzierung über Jobrad möglich wäre dann wäre ich auch bereit einen höheren Preis für ein entsprechendes Rad zu bezahlen.

Aber das aus dem Link kommt auf die Watchliste, leider nicht gerade um die Ecke. Probe fahren würde ich schon ganz gerne vorher.
 
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Nabenschaltung UND Riemenantrieb machen das Rad unnötig teuer. Bei einer Nabenschaltung kommt als saubere Lösung auch ein "Chainrunner" in Frage.
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Ich hoffe, Du meinst "Chainglider". Der Chainrunner ist ein geschlitztes Wellrohr (Leerrohr) , wie es für Kabelverlegung in den Beton z B. einer Decke eingegossen wird. Die Idee so etwas für die Kette zu nutzen, ist eigentlich ganz patent. Problematisch ist vor allem, daß der Chairunner auf dem Leertrumm den Schlitz nach oben positioniert und da jede Menge Schmutz aufsammelt (Der Chainrunner wird auf die Kette geklemmt und fährt ortsfest mit den Kettengliedern um die Zahnräder ! ).
Ein Chainglider besteht aus vier Teilen(2 am Kettenblatt inklusive oberem und unterem Schenkel, 2 am Ritzel ), die zusammen geklipst werden. Meine Erfahrungen mit dem Teil sind insgesamt positiv (Schlamm und Schnee ausgenommen, da ich bei diesen Bedingungen nicht unterwegs bin).




Zu beachten ist, daß der Chainglider die passenden Größen von Ritzel und Kettenblatt benötigt. Beim 20"-er ist für das Kettenblatt die maximal angebotene Größe 48 Zähne (2.Bild !) zu sehen. Diese Chainglider Konfiguration wurde nur kurz gefahren, da die Schaltung des Rades auf 2x9 Gang umgebaut wurde. Am gelben Faltrad läuft der Chainglider seit über 18 000 [km] mit der gleichen Kette (Lebensdauer extrapoliert auf 25 000 [km]). Auf einem Trekkingrad seit über 16 000 [km]. Und da von Radschraubern und Radrennern gerne Mythen verbreitet werden: Die Verlustleistung liegt bei durchschnittlich 0,6 [Watt] und die Geräuschentwicklung geht im Abrollgeräusch der Reifen unter (Richtige Montage und schmale Kette vorausgesetzt. Die Montage ist eigentlich sehr einfach, es gibt aber immer Menschen mit zwei parfümierten Daumen !)
Und da hier eine Wachsschmierung erwähnt wurde: Die halte ich persönlich für suboptimal, da Wachs keine guten (gar keine ?) Kriecheigenschaften und keine guten Schmier-Eigenschaften besitzt. Eine Öl-geschmierte Kette kann allerdings mit Wachs versiegelt werden und nutzt dabei den Vorteil besserer Schmutz-Abweisung.

MfG EmilEmil
 
Ich meinte schon den Chainrunner (als preiswerte Alternative zum Riemen). Chainglider ginge natürlich auch. Ich tu mir beides nicht an und bleibe jetzt beim Wachsschmiermittel in einer rostfreien Kette. Das Wachs ist dünnflüssig gelöst und dringt tief in die Kette ein. Dass es sich nach dem Verflüchtigen des Lösungsmittels nicht mehr verdünnisieren kann, ist mE gerade der Vorteil der geringen Kriechfähigkeit.
 
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