Montage Bremssattel und Adapter --- Sicherung der Schrauben

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Hallo, brauche mal Unterstützung. Welche Sicherung wird häufig eingesetzt ? Kunstoff-caps, oder ein Drahtseil ? Oder reicht Sicherungslack ? Wie wird das Drahtseil montiert ?

Gibt es eine perfekte Vorgabe zur Verlegung der Bremsleitung im Bereich der Gabel und Lenker ?

Ich danke vorab, Gruß, Kai
 
Ehrlich gesagt: weder noch. Das hält und wenn Du hin und wieder kontrollierst geht das in Ordnung. Ansonsten: Unbedingt Sicherungslack blau, Draht und Cape. Schweißen geht zur Not auch :lol:
 
Ganz früher , als es noch keinen Sicherungslack gab , war einfach anschrauben das Mittel der Wahl .
Und die Leitungen verlegst so und so lang dass sich der Lenker , ohne dass die Leitungen spannen , sich komplett von links nach rechts drehen läßt .
 
Danke erst mal für die schnelle Info...
Bei meinen zwei Shimano Adaptern lag einmal ein Draht und Schrauben mit Löcher dabei und der andere Adapter war mit "Plastikstoppern" ausgestattet. Vertraue aber eigentlich auf eine konventionell Verschraubung mit Sicherungslack.

Gruß, Kai
 
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Heutzutage fast nur noch mit Schraubensicherung, Shimano hat noch Sicherungsbleche https://shop.zweirad-stadler.de/Fah...keH1kr75bkFq69rHAzIzBkNxS-dF5vioaAu5uEALw_wcB oder Plastikstopper, die über den Schraubenkopf geschoben werden. (...)

Wobei die hier verlinkten Sicherungsbleche für die Montage von 6-Loch-Bremsscheiben sind. Die Frage bezog sich ja auf Bremssattel und Adapter. Die Funktion des Stoppers ist hier zu sehen:

https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?threads/frage-zu-shimano-bremszange.49976/
 
Ich habe schon hunderte Bremssättel mit A2 Schrauben (rostträge) ohne Sicherungsmittel montiert (für Kunden im Fahrradladen), nur mit weissem Shimano Fett oder Motorex 2000 (grün). Wenn das Drehmoment stimmt, dann hält das auch.
Ab und zu nachkontrollieren schadet trotzdem nicht.
 
Ich habe schon hunderte Bremssättel mit A2 Schrauben (rostträge) ohne Sicherungsmittel montiert (für Kunden im Fahrradladen), nur mit weissem Shimano Fett oder Motorex 2000 (grün). Wenn das Drehmoment stimmt, dann hält das auch.
Ab und zu nachkontrollieren schadet trotzdem nicht.

Ui - da wär ich vorsichtig, zumal in gewerblichem Umfeld. Das mag zwar stimmen, dass die Schrauben nicht so leicht lose werden, aber die klasische Methode ist halt die Schraubensicherung, die z.B. bei den Shimanobremsen auf der Schraube (blaue Masse) mitkommt.
 
Was aber dann auch schon egal ist, da die Edelstahlschrauben eh schon andere Reibungszahlen haben.
Von der unklaren Festigkeitsklasse bei der alleinigen Angabe von A2 mal abgesehen.
 
Ich hatte noch nie einen Kunden, bei dem sich die gefetteten Bremszangenbefestigungsschrauben oder die Bremsadapterbefestigungsschrauben gelöst haben und ich arbeite seit 24 Jahren in diesem Business in der Werkstatt. Allerdings hatte ich schon viele Fälle, wo Schraubensicherungsmittel das Gewinde, in welches die Schraube gedreht wurde, zerstört hat, vor allem bei weichen unbehandelten Aluminiumlegierungen.
Theorie mag ja gut und recht sein, aber in der Praxis zeigt sich immer, wie gut die Theorie stimmt...
 
ja, aber das verstehen viele nicht...(stichworte: vorspannkraft, reibungszahl und drehmoment)!
Klar, das Drehmoment muss stimmen, sonst funktioniert das nicht zuverlässig. Wie aber kann ich mit Loctite auf der Schraube sicher sein, ob das erreichte Drehmoment nur wegen des Schraubensicherungsmittels erreicht wurde und die Schraube im Gewinde noch gar nicht fest ist???
Und plötzlich ist die Schraube abgeschert, weil die Bremszange oder der Adapter gar nicht an der Aufnahme auflag...
Das passiert mir mit Fett auf der Schraube nicht, da liegt bei erreichtem Drehmoment der Bremssattel auch wirklich fest an der Aufnahme an.
 
Was würde wohl Monsieur Gewindè dazu sagen wenn er wüßte was heute für ein riesiger Aufriss um seine Erfindung gemacht wird?
 
Gut gemeinter Tipp: keine Arbeiten ausführen von denen man nicht mal theoretisches Grundwissen besitzt!

Ich verstehe nicht, was Du damit sagen willst?

Oh Mann, ein echter Experte. Hoffentlich bin ich nie gezwungen in dieser Werkstatt vorbei zu schauen.

Ich glaube, Du würdest Dich noch wundern.

Was ist denn das Problem? Vertraust Du lieber einer Theorie, die immer nur in ganz engem Rahmen gilt, der in der Praxis sowieso sehr oft nicht eingehalten wird, oder vertraust Du jemandem, der etwas schon 1000 Mal getan hat und nie je ein Problem damit hatte?

Nur, weil viele etwas auf eine bestimmte Art und Weise tun, heisst das noch lange nicht, dass das die bestmögliche Art und Weise ist, dies zu tun. Loctite auf dem Schraubengewinde wird in der Fahrradindustrie in der Regel eingesetzt, weil entweder

a) Konstruktiv nicht sauber gearbeitet wird, so dass ein Festziehen einer gefetteten Schraube mit einem noch sinnvoll hohen Drehmoment nicht ausreicht, um die Schraube dauerhaft gegen ein Lösen zu sichern. Typisches Beispiel: 2 teilige Umlenkwippen von Fullies, die jeweils einseitig mit einer Schraube gegendie Sitzstreben befestigt sind. Lager ist in der Wippe eingebaut, Schraube dient als Widerlager für die innere Kugellagerschale, Passscheibe zwischen Lager und Sitzstrebe, worin die Schraube mit dem Gewinde fixiert ist, womöglich noch ohne, dass der Schaft der Schraube in der Sitzstrebenaufnahme abgestützt ist und die volle Last auf dem Gewinde der Schraube zu tragen kommt.
In der Praxis bewegt sich die Schraube im Gewinde und beginnt sich zu lösen. Da muss man mit Loctite arbeiten, sonst fällt der Hinterbau auseinander.
Das müsste aber konstruktiv sauber gelöst werden, zum Beispiel U- förmiges Blech auf Sitzstrebe nimmt Kopf und Gewinde der Schraube auf, Wippe kommt zwischen die 2 Enden des U förmigen Blechs: Die Schraube muss keine Scherkräfte aufnehmen. Optimalerweise sitzt je ein Lager links und eins rechts in den Enden des U förmigen Blechs, um Steifigkeit in das System zu bekommen
Oder zumindest ein sauber gearbeitets Gegenlager für den Schraubenschaft vor dem Gewinde, damit auf das Gewinde keine Scherkräfte wirken.

oder
b) man nicht davon ausgehen kann, dass die Person, die das Fahrrad zusammensetzt, die Schrauben mit korrektem Drehmoment festzieht, Loctite verhindert mehr oder weniger zuverlässig, dass zu schwach festgezogene Schrauben sich zu lösen beginnen.

Als Hersteller gebe ich dann lieber vorsorglich Loctite auf das Gewinde, um auf der sicheren Seite zu sein. Das kann ich absolut nachvollziehen.

In meiner langjährigen Praxis ist es aber so, dass ich schon viele Gewinde beim Rausdrehen von mit Loctite mittelfest gesicherten Schrauben gesehen habe, die durch den Loctite arg in Mitleidenschaft gezogen wurden und teilweise ihre Funktion nicht mehr erfüllten.

Ich weiss, dass man den Loctite auf über 250 Grad erhitzen kann, um die Schraube rauszudrehen, ohne eventuell einen Schaden anzurichten, dann muss ich aber im Fall, dass die Schraube durch ein Rillenkugellager befestigt war, das Lager auch ersetzen, was teuer wird.

Als Mechaniker möchte man dem Kunden keine unnötigen Kosten verursachen, deshalb verwenden wir Loctite nur dort, wo er nach unserer Erfahrung wirklich nötig ist, wo ein ausreichendes Drehmoment die Schraube nicht mit Sicherheit dauerhaft "festhalten" bzw vom Lösen bewahren kann.

Mein Fehler war, den Tip, die Befestigungsschrauben nur mit Fett zu montieren, jemandem zu geben, der möglicherweise nicht weiss, mit wieviel Drehmoment eine Schraube festgezogen werden muss und / oder keinen Drehmomentschlüssel besitzt oder auch kein Gefühl für das richtige Drehmoment besitzt.
 
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Der Fehler ist, dass oft bei der Montage beim Hersteller geschlampt wird!
Da werden viele Schrauben einfach reingewichst ohne auf das Drehmoment zu achten oder auch einfach mit Gewallt schief reingedreht.
Oder auch lose sind oder sich schnell lockern. So eine Misere habe ich schon oft selber erlebt.
Verlorene / lose Schrauben am Auto oder Fahrrad ...

Schrauben die ich selber mit dem richtigen Drehmoment angezogen habe, haben sich noch nie gelockert.
Am Fahrrad verwende ich mittelfeste Schraubensicherung, die, wenn sie RICHTIG angewendet wird, das Festfressen verhindert.
Innenlager z.B. oder der Kassetenabschlussring werden vom mir dünn eingefettet und mit Schraubensicherung montiert (10% weniger Drehmoment 35Nm). ;)
Gefettete Schrauben sollen mit 10% WENIGER Drehmoment angezogen werden als ohne Fett.
Übrigens, die meisten Schrauben werden viel zu feste anzogen.

So lässt sich jede Schraube noch Jahre später wieder lösen.
 
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