Hammer-Ali
Ich habe nix dagegen überholt zu werden. Leider..
Meine Manitou Skareb hat auch ne Absenkung, die ist aber eher für den steilen Uphill gedacht. Ich meine das U-Turn von Rock Shox dient auch eher der Uphill-Tauglichkeit. Mein Stevens war mit der abgesenkten Gabel tatsächlich auf der Ebene auch kaum fahrbar, so tief kommt die Front dann und so steil wird der Lenkwinkel.Ich denke, neben dem Lenkwinkel sorgt eine längere Kettenstrebe zunächst einmal lediglich für einen längeren Radstand. Im Vergleich zum Rennrad ist die Kettenstrebe ja beim MTB verhältnismäßig lang, was meines Wissens die Kraftübertragung schmälert, aber die Laufruhe (abhängig in erster Linie vom Nachlauf) erhöht.
Hm, ich weiss nicht, ob das jetzt irgendwie beiträgt zu der Frage. Was mir noch einfällt ist, dass eine Zeitlang verstellbarer Federweg vorne hip war (habe selbst auch je eine Duke und Psylo mit dem sog. U-Turn), was für die Abfahrt nicht nur den Federweg erhöht, sondern auch die Winkel beeinflusst. Selbst für den Dämpfer gab's das glaube ich einmal.
Warum eine längere Kettenstrebe die Kraftübertragung schmälern soll verstehe ich nicht. Die Kette wird zwar ein wenig länger, aber das hat doch kaum Einfluss auf die Kraftübertragung. Daß ne längere Kettenstrebe für mehr Laufruhe sorgt ist mir hingegen klar.
Aber mir geht es ja gerade vorwiegend "nur" um die gesteigerte Überschlagsgefahr im Downhill.
Je länger ich darüber nachdenke, umso weniger glaube ich daß die Länge der Kettenstrebe hier ne große Bedeutung hat, da überwiegend das eigene Körpergewicht einem drohenden Überschlag entgegenwirkt. Das Rad wiegt ja nur ca. 1/6 des Fahrers. Es geht ja vorwiegend um die Hebelwirkung zum Vorderrad, der entgegengewirkt werden muß. Und da hat der Abstand des Tretlagers als Aufstandsfläche zur vorderen Radachse vermutlich einen recht großen Einfluß. Man verteilt sein Körpergewicht ja zwischen dem Lenker und den Pedalen als Aufstandsflächen. Je weiter beide Aufstandsflächen von der vorderen Radachse als Drehpunkt entfernt sind, umso mehr kann das Körpergewicht einem drohenden Überschlag entgegenwirken. Hier rächt sich wohl der verglichen zu heutigen Bikes verhältnismäßig kurze Reach unserer alten Bikes, der zudem es notwendig macht daß der Vorbau ein wenig länger ausfällt, um nicht zu kompakt zu sitzen, was den Körperschwerpunkt weiter ungünstig nach vorne verschiebt. Der verhältnismäßig steile Lenkwinkel verschlimmert dies noch.
Zusammengefasst würde ich nun behaupten, daß ein hohes Tretlager auch zugleich ein eher höher gebautes Cockpit nach sich zieht, und beides in Zusammenhang mit einem relativ kurzen Reach und einem langen Vorbau den Körperschwerpunkt sehr ungünstig für den Downhill nach oben bzw. nach vorne verschiebt, was durch den steilen Lenkwinkel noch verschlimmert wird.
Da muß man schon deutlich stärker das eigene Körpergewicht im Downhill nach hinten und nach unten verschieben als auf aktuellen Bikes, um einem Überschlag zu entgehen. Auf der technischen Seite kann man mit einem kürzeren Vorbau, einer längeren Gabel und einem Winkelsteuersatz der Überschlagsgefahr zusätzlich entgegenwirken, aber auch das hat seine Grenzen, denn das vermutliche Hauptproblem, der kurze Reach, ist ja nicht wirklich abänderbar. Das Tretlager wird man vermutlich auch kaum nennenswert tiefer bekommen, ohne die Federung in seiner Funktion zu sehr in Mitleidenschaft zu ziehen, und auch das Absenken des Cockpits hat seine Grenzen.
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