Suche Ersatz für mein Marathonbike

Hm, irgendwie finde ich, dass deine Haltung auf dem Bike übel aussieht. Einige haben ja schon geschrieben, dass dein Bike zu klein ist. Ich sehe das genauso.
Ich habe eine Schrittlänge von 87cm und dies müsste einer Rahmengröße von 46-49 cm (18"-19" Zoll, Körpergröße 180-185 cm) entsprechen,
bei Scott ist das Größe L.
Vergiß diese ganzen Berechnungen, da gehen so viele Variablen rein, dass nur ausprobieren hilft. Ich meine, du hättest sehr viel besser auf den nächst größeren Rahmen gepasst, ABER ...

Jetzt kommt das große ABER: Was du hast, ist ein Bike mit einer sehr XC-rennorientierten Haltung: Flach, gestreckt. Die erfordert aber auch eine entsprechente Muskulatur im Oberkörper und an den Armen, und die scheinst du nicht zu haben. Das ist durchaus normal, diese Muskulatur kommt halt erst, wenn man ausreichend damit fährt. Alle 2 Wochen mal eine Runde drehen reicht da ganz sicher nicht. Deshalb würde ich sagen, dass das Bike das verkehrte für dich ist.

Sehr hilfreich ist auch das Bild vom "anderen Bike". Schau dir mal die Lage vom Lenker verglichen zum Sattel an: Beim "anderen Bike" ist der Lenker deutlich über dem Sattel, beim Spark deutlich darunter. Diesen Unterschied kannst du auch niemals durch andere Komponenten ausgleichen. Das "andere Bike" ist vom Rahmen ganz anders ausgelegt, auf eine aufrechtere Sitzposition, die auch nicht die entsprechende Oberkörpermuskulatur benötigt. Du bräuchtest also ein neues Bike, das dir eine Sitzposition ermöglicht wie das "andere Bike". Zum Vergleich: Schau mal Schurter, Platt und Co. an, wie die auf den Bikes sitzen, und vergleiche das mal mit deiner Position. Dann weißt du auch, warum ich meine, dass dein jetziges Bike zu klein und insbesondere zu kurz ist.

So, Analyse abgeschlossen. Was da an passenden Bikes in Frage kommen würde, da kann ich nicht helfen. Ich übergebe an die Kollegen ...
 
Vielen Dank für deine Analyse.
Die gestrige Euphorie verflog heute ziemlich schnell, da mir heute alles weh tut.
Ich habe jetzt auf die ganze Bastelei keine Lust mehr, das Scott kommt weg! Punkt.

Ich war heute erneut bei zwei Händlern zwecks Biketest. Ich habe das Cube Stereo 120 Race ausprobiert und fand es angenehm. Parallel dazu habe ich mir ein Scott Spark geben lassen, so konnte ich beide Geometrien direkt vergleichen.
Das Cube ist schon etwas entspannter zu fahren, aber eine Runde im Geschäft sagt ja nicht wirklich was aus.
Es saß sich schon angenehmer. Leider hatte der Verkäufer keine große Ahnung oder Lust mir weiterzuhelfen.

Daraufhin habe ich noch einen Cube Händler aufgesucht. Dieser nahm sich gleich beide Geometrien der Räder vor und verglich beide.
Einen großen Unterschied gab es eher nicht, außer dass das Steuerrohr etwas höher beim Cube ist, wohl deshalb auch die abgenehmere Sitzposition dadurch zu Stande kommt. Mir wurde zu 20" geraten, aber auch aufgrund meiner langen Stelzen geraten mal 21" oder gar 22" zu probieren.
Das steht jetzt noch aus. Evtl bekomme ich das heute noch raus.
Das Stereo macht zumindest schonmal einen guten Gesamteindruck.
Das Focus Jam 6.8 war leider nicht greifbar.
Bei Ghost gefiel mir die große Stahlfeder am hinteren Dämpfer nicht.
Auf dem Trek EX7 saß ich genauso wie auf meinem Scott.
Der Rest ist dann eher eine andere Preisklasse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu kleiner Rahmen ist halt in jeder Hinsicht Murks. Punkt.
Was gefällt dir denn an Stahlfeder nicht? Mit Luft braucht man halt ein kompliziertes Mehrkammersystem um an die Performance einer Stahlfeder ranzukommen. Ich find einfacher besser. Wobei komplizierter in dem Fall leichter ist.
 
Luft lässt sich besser auf's Fahrergewicht abstimmen. Man kann feiner einstellen, bis es passt und nicht nur ein paar grobe Stufen durch Federtausch. Die meisten Luftdämpfer tun in der Regel tadellos ihren Dienst. Da braucht's das Mehrgewicht von Stahl einfach nicht, zumal an nem Touren-/Trailbike. Ich kann den TE gut verstehen, auch wenn ich die AMR-Serie grundsätzlich schon ganz gut finde.
 
Ja ok, heute gibt's ja Ausgleichsöffnungen wo man als Nutzer nur noch einen Druck einstellen muss. Ich steh grad vor der Aufgabe, eine alte Marathon Race zu warten. Die Gabel hat 4 Anschlüsse wo man 4 Drücke einstellen kann/muss. Da entwickelt man Wertschätzung für Stahlfedergabeln. ;) Aber die Gabel funktioniert bestimmt einwandfrei und wiegt mal eben ein halbes kg weniger als Stahl.
Bei Stahl kann man aber auch stufenlos einstellen. Entweder mit Vorspannungsregler (im begrenzten Umfang, entspr. 2cm Federweg) oder indem das sowieso vorhandene Standrohr als Einfach-Luftkammer genutzt wird. Hab auch schon geschrottete Vorspannungsregler durch ein Luftventil ersetzt. Funktioniert einwandfrei. :D
 
Das Ghost hat allerdings ein Stahlfederelement (vulgo: Dämpfer) hinten. Da wird's schwierig mit der Luftkammer... :p
Für die Rettung einer alten Gabel aber gute Idee!
 
Ich habe heute noch das Cube Stereo SL Probe gefahren. Es sitzt sich schon anders als das Scott. Es sind eben doch schon einige Unterschiede zwischen den Bikes, wie mir heute vom Händler erklärt wurde.
Mir wurde noch das Stereo 120 TM empfohlen, was aber "nur" die besseren Komponenten gegenüber dem 120 Race besitzt.
Da ich kein Profi bin, fällt das denke ich raus. Leider konnte ich kein 22" testen, da es nicht vorhanden war. Der Verkäufer, gleiche Größe und Statur, meinte ein 20" sei völlig ausreichend.
Er hat mir noch den Umbau auf die große Kassette empfohlen. Somit fällt ein Hebel weg und vorn ein zweites Kettenblatt.
Dies würde er gegen ein ovales Kettenblatt tauschen, da gibt es beim Treten keinen Totpunkt mehr, wäre außerdem effizienter und Kraftschonender. Hab ich noch nie was von gehört ..
Aber noch habe ich das Bike nicht. Ich würde trotzdem gerne noch einmal den 22" Rahmen testen...obwohl der ja dann wieder mehr Streckend wird. Oder?
 
Dies würde er gegen ein ovales Kettenblatt tauschen, da gibt es beim Treten keinen Totpunkt mehr, wäre außerdem effizienter und Kraftschonender. Hab ich noch nie was von gehört ..

Kann man schlecht was zu sagen. Machen mittlerweile einige, andere kommen nicht mit klar. Wieder andere merken keinen nennenswerten Unterschied. Das kann man nur selber testen.

Aber noch habe ich das Bike nicht. Ich würde trotzdem gerne noch einmal den 22" Rahmen testen...obwohl der ja dann wieder mehr Streckend wird. Oder?
Ja, der ist länger. Damit sitzt Du gestreckter. Andererseits musst Du den Oberkörper weniger nach unten beugen, weil natürlich auch der Lenker knapp 2 cm höher kommt durch das längere Steuerrohr.
Aber 22" bei 1,85 m ist schon eher viel. Das Sitzrohr ist recht lang, da bleibt nicht mehr so viel Platz, um die Sattelstütze weit abzusenken. 640er Oberrohr könnte noch passen, ist aber dann eher ne normale, einigermaßen moderne Geometrie und keine kurze.
 
Das deckt sich mit der Aussage vom Verkäufer. Da er und ich die selbe Statur haben, konnte ich sehen, wie "ich" auf dem Bike seitlich aussehe. Und das sah recht ordentlich bei 20" aus.

Würde sich denn der Umbau auf die "große Kasette" (so hat der Verkäufer es beschrieben) lohnen? Gibt es da eine grobe Zahl was der Spaß kosten würde? Ich will die 2000 nicht sprengen, solange ich hier dann 2 Räder habe.
 
Was gefällt dir denn an Stahlfeder nicht?

Wahrscheinlich das Aussehen. :)

Ich bin ja was altmodisch, ich habe bisher alle Räder so eingestellt: Die Sattel/Beinposition nach der alten Hacke/Knielot Methode eingestellt. Von der Sattelspitze gemessen: Ellenbogen bis zur Fingerspitze ungefähr Abstand zum Lenker. Die Arme sollten leicht angewinkelt, keinesfalls gestreckt sein. Danach den passenden Vorbau/Lenker ausgesucht.

Das hat bei mir bisher immer gut gepasst, vom Cyclocrosser, über den alten XC Racer zum Freeride Hardtail.

Nur so als Vorschlag.
 
Er hat mir noch den Umbau auf die große Kassette empfohlen. Somit fällt ein Hebel weg und vorn ein zweites Kettenblatt.
Dies würde er gegen ein ovales Kettenblatt tauschen, da gibt es beim Treten keinen Totpunkt mehr, wäre außerdem effizienter und Kraftschonender. Hab ich noch nie was von gehört ..
Würde sich denn der Umbau auf die "große Kasette" (so hat der Verkäufer es beschrieben) lohnen?
Ja mei, das schaut schon sehr nach Geschäfte machen aus.

Ich würde es so vergleichen:
2 Kettenblätter vorne:
Vorteil: Mehr Bandbreite
Nachteil: Die Kette könnte leichter runter fliegen

1 Kettenblatt vorne ("große Kassette"):
Vorteil: ein Hebel fällt weg, "leichter" zu schalten
Vorteil: Die Kette bleibt besser drauf
Vorteil: erlaubt auch ovale Kettenblätter (theoretisch auch bei 2-fach machbar, wird aber nicht angeboten)
Nachteil: geringere Bandbreite

Das Gewicht ist bei 1-fach tendenziell etwas niedriger, das kommt aber auch sehr auf die veerbauten Teile an. Wenn's blöd läuft, bleibt das Gewicht gleich.

Je nachdem wo du fährst und was du fährst, müsstest du abwägen, ob dir die Bandbreite von 1-fach reicht. Die ovalen Kettenblätter sind so eine Sache: Manche meinen, es ist das Beste, was es gibt, und manche sagen, es bringt gar nichts, im Gegenteil. Ich fahre selbst ein ovales Kettenblatt, und finde es klasse. Es ist also ein sehr persönliche Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann.

Nachrüstsätze werden standardmäßig angeboten. Auf 12-fach fängt's etwa da an: https://www.bike-components.de/de/SRAM/NX-Eagle-1x12-fach-Trigger-Upgrade-Kit-Modell-2018-p65516/ . Alternativ einfach nur eine andere Kassette und evtl. ein längeres Schaltwerk, aber dann hast du sicher sehr große Gangsprünge, und die mag auch nicht jeder.

Vorschlag: Fahr erst mal mit dem neuen Bike, und wenn dir dann eine Umstellung in den Sinn kommt, kannst du das später auch noch machen. Gerade weil du das Budget ansprichst, würde ich damit erst mal abwarten.
 
Was gefällt dir denn an Stahlfeder nicht? Mit Luft braucht man halt ein kompliziertes Mehrkammersystem um an die Performance einer Stahlfeder ranzukommen.
Deine Erfahrungen mit alten Teilen in Ehren, aber wie viel Erfahrung hast du mit aktuellen Gabeln und Dämpfern? Das wäre das, worauf es jetzt ankommt, nicht deine Kenntnisse über altes Zeug (sorry, ich weiß, das alte Zeug funktioniert auch).

Egal ob Gabel oder Dämpfer, die gute Einstellbarkeit von Luftelementen, insbesondere die Möglichkeit, die Kennlinie zu verändern, würde ich persönlich nicht gegen Stahl eintauschen wollen. Das gibt eine ganz andere Performance als Stahl, welches immer linear ist.
 
1fach-Kurbel ist so ziemlich die einzige Neuerung, die sogar ich sinnvoll finde. ;) Wieviel Bandbreite man braucht, hängt vom Einsatzgebiet ab.
Ovales Kettenblatt kann man schon nehmen wenn grad Nix anderes in der passenden Größe da ist. Ob man ohne Rennambitionen einen Vorteil merkt, ist fraglich.
 
Ja mei, das schaut schon sehr nach Geschäfte machen aus.
...
Vorschlag: Fahr erst mal mit dem neuen Bike, und wenn dir dann eine Umstellung in den Sinn kommt, kannst du das später auch noch machen. Gerade weil du das Budget ansprichst, würde ich damit erst mal abwarten.

Ich hatte nur gefragt, weil ich das beim Kaufpreis mit einrechnen wollte ... gleich wieder irgendwas umbauen, will ich ja auch nicht.

Wenn morgen alles klappt, ich werde nochmal 20" gegen 22" testen, dann fällt die Entscheidung zwischen dem Stereo 120 Race oder dem Stereo 120 TM. So wie ich das verstanden habe, ist die Geometrie bei beiden Rädern gleich, aber die Bauteile sind andere, beim TM hochwertiger.
 
Ok. Bei dem Effekt, den ich spüre, bin ich mir nicht sicher ob das nicht einfach einer kleineren Übersetzung entspricht. Mit vielen Zeitmessungen (um Tagesformschwankungen rauszufmitteln) könnte ich die Frage vielleicht beantworten, aber das ist mir zu kompliziert. ;)
Auf jeden Fall schadet ein ovales Blatt nicht.
 
Ich unterbreche euch wirklich ungern, aber ich habe heute noch einmal 20" vs. 22" probiert:

20" <---> 22"

Ich bin heute noch einmal ausgiebig im Geschäft rumgeradelt und habe mich jetzt für das 22" entschieden. Beim Fahren hatte ich weniger Druckgefühl auf den Handgelenken, es schob mich nicht so vor wie auf dem 20" und es passt irgendwie alles besser als beim 20", auf dem ich mich nach wie vor "zu groß" fühle, obwohl es nur einige Zentimeter sind.

Ich möchte mich bei euch allen für eure Hilfe und vor allem für eure Geduld und eure Hinweise sowie Tipps und Ratschläge bedanken! Vielen Dank! :anbet::daumen:

Am Dienstag nach Ostern bekomme ich es und ich freu mich drauf! :D

So, und jetzt dürft ihr gern weiter über Kettenblättern "fachsimpeln" .. auch interessant mal so etwas zu lesen. :cool:
 
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Egal ob Gabel oder Dämpfer, die gute Einstellbarkeit von Luftelementen, insbesondere die Möglichkeit, die Kennlinie zu verändern, würde ich persönlich nicht gegen Stahl eintauschen wollen. Das gibt eine ganz andere Performance als Stahl, welches immer linear ist.
Nochmal ein bißchen off-topic: Einfach-Luftkammer ist viel schlechter als Stahlfeder. Mehrkammer ist genauso gut. Und falls man genug Nerdigkeit mitbringt und mit Feder- und Progressionsraten in unterschiedlichen Federwegsbereichen spielen will, kann's sogar besser sein. Die Marathon Race hat 3 Luftfedern (Haupt, Negativ, Endprogression) und eine Luftkammer, deren Druck über Bladder-System die Progressivität der Druckstufendämpfung vorgibt. Wenn man anspruchsvoll genug ist, ist das schon ne interessante Sache. :D
 
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