Endscheidungshilfe Enduro

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Reichenbach unter Rechberg
Servus Leute,
Bin derzeit am schauen nach einem neuen Enduro. Fahre derzeit noch ein Liteville 301 Mk10.
In der engeren Auswahl stehen:
  • YT Capra, ob 27,5" oder 29" bin nicht sicher.
  • Nukeproof Mega 275
  • Canyon Strive (29")
  • Propain Tyee (27,5")
  • Santa Cruz Nomad (27,5")
  • Liteville 301 mk15, ob 27,5" oder 29" oder sogar gemischt?

Über das Santa Cruz Nomad liest man z.B. fordert einen aktiven Fahrstil und Flache und enge Kurven dagegen sind nicht sein Lieblingsterrain. Hier erfordert eine ständige Anpassung des Körperschwerpunkts, damit man um die Ecke kommt bzw. ausreichend Grip am Vorderrad generiert.
Erstens, was soll ich mir unter einem aktiven Fahrstil vorstellen? Zweitens, ist es nicht ganz ideal zum Spitzkehren fahren (Umsetzen)?

Der andere Punkt ist die Laufradgröße der Bikes...
Ich bin der Meinung, dass man mit einem 29" Bike nicht so super um Spitzkehren (Umsetzen) komme wie mit einem 27,5".
Stelle mir halt vor, ein 29er hat einen längeren Radstand und ist nichts für enge Kurven.
Oder ist die Annahme komplett falsch?

Was meint ihr so?
 
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Hilfreichster Beitrag geschrieben von Herr Latz

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Fahre das Tyee CF mit 170 er Lyrik.
Gerne technische Abfahrten und auch grobes Gelände.
Mir taugts.
Umstieg von Bionicon 180 Alva.
Zu den anderen kann ich nix sagen
 
914987
 
Ich finde gerade bei technischen steilen Trails 29er besser. Hier spielt das bessere Überrollverhalten seine Stärken aus. Beim umsetzen ist die Laufradgröße eher egal. Längerer Radstand hat nix mit der Laufradgröße zu tun. Kürzere Räder lassen sich besser umsetzen, welche mit steilem Lenkwinkel benötigen weniger engagement um aufs Vorderrad zu kommen. Das bezahlt man aber mit weniger Kontrolle bei steilen technischen abschnitten. Außerdem finde ich gerade beim umsetzen weniger Federweg im Heck gut, weil der Impuls aus den Beinen nicht so arg im Federweg versackt. => auch ein Argument für 29er, weil die bei gleichem Einsatzbereich eher weniger Federweg haben.

Aktives Fahren bedeutet dass man seinen Schwerpunkt NICHT immer zentral über dem Tretlager hat, sondern gerade in flachen Kurven aktiv nach vorne bringt um mehr Grip am Vorderrad zu erzeugen. Eh ein Muss bei allen modernen Geometrien.

Um dir wirklich ne Empfehlung geben zu können müssten wir wissen was du mit dem Rad machst. Bikepark und Spitzkehren sind schon unterschiedlich. Die Bikes die du auflistest sind alle eher Bikepark.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fahre ein 29" Last Glen, habe im Vergleich zu meinem etwas älteren Tyee aus 2013 die Erfahrung gemacht, das es mir mit dem 29" deutlich leichter fällt das Hinterrad zu versetzen. Kann auch allgemein aus meiner Erfahrung nicht bestätigen, dass 29" schlecht um Kurven gehen. Hängt aber natürlich davon ab was man im allgemeinen fährt, wenn man nur Technisch mit sehr engen Spitzkehren fährt, macht das 27,5" mehr Sinn.
Zu deiner Auswahl kann ich erstmal nur sagen, dass du erstmal entscheiden musst was für ein Enduro du brauchst der Begriff ist inzwischen sehr schwammig. Das Strive und Capra fallen eher in die Kategorie Race/Super Enduro, mit dem großen Federweg und sehr langen Radstand, wenn du also selten Bikepark oder Rennen fährst sind die Bikes eher zu viel.
Ansonsten stellt sich halt auch die Frage ob 29" oder 27,5", hat beides seine Vor und Nachtteile, für mein Einsatzgebiet (natürliche Trails, viele Wurzeln oder Steine und fahre gerne schnell, immer mit Uphill) passt 29" besser. Allgemein würde ich immer eine Probefahrt empfehlen, vor allem um mal die beiden Laufradgrößen gegeneinander zu testen.
 
Ok, danke bisher für die doch unterschiedlichen Meinungen ob 27,5 oder 29.
Was das Capra und Strive angeht, hab ich mal die Maße verglichen und muss sagen, dass die nicht viel größer sind ;-)
Lass mich da aber gerne eines besseren belehren...
 
Für mich persönlich bist du zu 100% ein L.
Ich greife mit meinen 1,86m und SL 88cm schon meist zu XL, wobei manche Hersteller mir es mit langen Sitzrohren versauen. L ist fast eine Ausnahme, wobei ausgerechnet mein Bike ein L ist. Aber XL wäre mir schon zu lang dort gewesen mit einem 500 Reach.

Ich würde mich komplett Herr Latz anschließen zum Thema 29.
Ich finde gerade wenn es holprig wird und man bei 27.5 den Speed erhöhen muss, damit das Vorderrad nicht stecken bleibt und man über den Lenker geht, kannst einen Tick langsamer mit 29 durch wegen dem Überrollverhalten.
Ich bin mit 29 auch entspannter/unaufgeregter schnell auf flowigen Passagen. Hab es mit Strave verglichen. Zeit vs. Herzschlag.

Grundsätzlich wirst mit neuen Geometrien einen aktiven Fahrstil benötigen, deswegen empfehle ich dir auch nicht mein Sentinel oder das Patrol, wobei dies ganz sicher auch auf das Nomad zutrifft. Wobei diese Bikes alles was technisch ist wegbügeln und das Selbstbewusstsein des Fahrers unermesslich boosten.
 
@Orby
Also würdest du mir das Nomad nicht empfehlen?!
Also dann wäre wohl das Liteville 301 mk15 die bessere Wahl.
Hier könnte man ein 29" Vorderrad verbauen für das Überrollverhalten und hinten ein 27,5", dass es dann insgesamt nicht so lang ist für technische Sachen...

Fahre ja derzeit an meinem mk10 vorne 27,5" und hinten 26" ;-)

Edit: das Nomad konnte ich in Nauders zwei kurze Strecken Probefahren aber Umsetzten hab nicht probiert...
 
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@Orby
Also würdest du mir das Nomad nicht empfehlen?!
Also dann wäre wohl das Liteville 301 mk15 die bessere Wahl.
Hier könnte man ein 29" Vorderrad verbauen für das Überrollverhalten und hinten ein 27,5", dass es dann insgesamt nicht so lang ist für technische Sachen...

Edit: das Nomad konnte ich in Nauders mal ein paar Minuten Probefahren aber Umsetzten hab nicht probiert...

Die Frage ist was dir mehr liegt?
Für mich ist das LV 301 das typische Bikebergsteigerbike, Hinterradversetzen am Abgrund etc... Hohes Tretlager, tourentauglich etc.. Paar Freunde fahren ein 301 von mir, haben ja LV vor der Haustüre. Sind auch zufrieden.

Ich mag halt lieber ein Bike was mir bergab mehr Spaß bereitet und Sicherheit gibt. Länger, flacher, tieferes Tretlager. Die modernen Bikes wollen ein aktiven Fahrstil, absolut. Hinten stehen und von dort Fahren, bist Passagier und geht nicht ums Eck.
Wenn dich darauf einlässt, also Schwerpunkt vorne, Lenken mit Blick und Gewichtsverlagerung, wirst belohnt mit Tempo, Spaß etc.... Da bügelst durch technische Passagen ohne überhaupt eine Linie zu suchen.
Teste doch mal so ein Bike wenn es dich interessiert. Wirst es auf ersten Metern merken den Unterschied zwischen hinten stehen und Schultern über dem Lenker etc...

Ich würde kein Scaled oder wie es LV nennt wählen, Hinterradversetzen geht auch mit 29 rundum. Durch die modernen Geos, ist das Thema 29 gehen nicht wenn es verwinkelt wird, schon lange erledigt. Kommt noch aus der Zeit mit 450 etc. Kettenstreben.
 
Sagen wir mal so, mein jetziges Mk10 liegt mir schon ganz gut aber in den letzten Jahren hab ich fahrtechnisch wieder etwas dazugelernt und somit fahre ich auch ruppige Sache mittlerweile schneller wie vor ein paar Jahren und da merke ich halt, dass es mich ganz schön durchschüttelt!
Das neue sollte ein Bike sein, dass man zum Bügeln und zum Umsetzen gebrauchen kann!!!
 
Hat auch immer etwas mit der Korpergröße zu tun. Ich bin beispielweise mit 175 cm eher auf der kurzen Seite angesiedelt und tue mich mit einem 29er etwas schwerer im Stolpergelände (Stichwort Hinterteil vs. Hinterad :D). Für 0815 Trails, gebaute Strecken und schnelles Bergab dagegen finde ich ein 29er nicht schlecht. Ich würde an deiner Stelle auch eher zu einem 27,5er tendieren. Ich persl. fahre aktuell ein Banshee Rune und bin damit ganz zufrieden. Alutech Fanes, Last Coal, Pivot Mach 6 könnten was für dich sein, mir jedenfalls haben die genannten Räder bei gleichen Einsatzgebiet wie bei dir, sehr getaugt. Bei Liteville würde ich eher zum 601 tendieren, das 301 wurde mir persl. zu schnell zu unruhig und nervös. Ich empfand das Fahrgefühl des 301 außerdem als recht "stelzig".
 
@wesone
Hab mir gerade mal das Alutech Fanes angeschaut. Also wenn ich mir das so zusammenstelle wie es mir taugt, dann kann ich mir gleich wieder ein Liteville kaufen!
Mir sagt bis jetzt das YT Capra am meisten zu und an den Komponenten muss ich auch so gut wie nichts ändern...

Edit: ok, dass vorkonfigurierte Fanes 6.0 Performance kommt auf 4600€, dass geht so in die Richtige Richtung aber da komm ich bei YT mit 4000€ weg ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
@wesone
Hab mir gerade mal das Alutech Fanes angeschaut. Also wenn ich mir das so zusammenstelle wie es mir taugt, dann kann ich mir gleich wieder ein Liteville kaufen!
Mir sagt bis jetzt das YT Capra am meisten zu und an den Komponenten muss ich auch so gut wie nichts ändern...

Edit: ok, dass vorkonfigurierte Fanes 6.0 Performance kommt auf 4600€, dass geht so in die Richtige Richtung aber da komm ich bei YT mit 4000€ weg ;-)

Das Capra würde ich an deiner Stelle unbedingt Testen vorm Kauf.
Ich bin das 29 CF Pro Race in XL beim Testevent in Sölden gefahren. Das Setup von YT, war sehr straff was vielleicht etwas zu meinem Eindruck beiträgt, gefühlt war das Bike ein "Baller-Panzer" für mich. Hat sehr viel Speed verlangt um zu arbeiten, extrem laufruhig, straff. Dagegen waren das XL Ransom deutlich leichtfüssiger vom Feeling und auch das 29 Megatower in XL trotz Coil und DH Bereifung agiler.
Die Bikes haben mir wirklich Spaß gemacht. Das Megatower hätte eine Bike für mich sein können, aber Thema Verfügbarkeit zu dem Zeitpunkt. Das 29 Capra war nach dem Test nie eine Option.

Sind aber persönliche Eindrücke, jeder hat andere Vorlieben. Ich mag meine Bikes gerne smooth, schonend zu Fahren, laufstabil aber nicht sperrig und wenn es ruppig wird, muss es Vertrauen geben.
 
Nun ja, schlussendlich bin ich genauso schlau wie vorher :rolleyes:
Probefahren ist halt auch so ne Sache.
Bei den Händlern kann man nur kurz um Block fahren und das wars dann auch schon und die ganzen Testivals sind einfach immer zu weit weg!
Hab mir einige Maße meiner Bike-Liste und der oben genannten Bikes verglichen, sind alle nicht weit auseinander!

Glaube ich bleib bei meinem Mk10 und muss halt z.B. in Saalbach/ Nauders/ Latsch u.s.w. einfach langsam machen!
Auf meinen Hometrails fühle ich mich ja wohl mit dem LV...
 
Nun ja, schlussendlich bin ich genauso schlau wie vorher :rolleyes:
Probefahren ist halt auch so ne Sache.
Bei den Händlern kann man nur kurz um Block fahren und das wars dann auch schon und die ganzen Testivals sind einfach immer zu weit weg!
Hab mir einige Maße meiner Bike-Liste und der oben genannten Bikes verglichen, sind alle nicht weit auseinander!

Glaube ich bleib bei meinem Mk10 und muss halt z.B. in Saalbach/ Nauders/ Latsch u.s.w. einfach langsam machen!
Auf meinen Hometrails fühle ich mich ja wohl mit dem LV...

Du solltest dir wirklich die mühe machen mit den Testevents.
Dein 301LV ist noch Kategorie kurz und hoch. Die modernen Enduros sind aber lang und flach. Im ersten Moment ist dies sehr ungewohnt.
Vor 18 Monaten hatte ich noch ein Bike mit 30mm weniger Reach und 2,5° steilerem Lenkwinkel. Heute dürfte es sogar noch einen Tick länger sein. Natürlich ist da eine Umstellung dabei vom Fahrstil.

Zuhause ist das Fully ein Overkill, da fahre ich fast nur noch HT. Mit dem HT haben die Trails aber wirklich wieder einen Reitz.
 
Nun ja, schlussendlich bin ich genauso schlau wie vorher :rolleyes:
Probefahren ist halt auch so ne Sache.
Bei den Händlern kann man nur kurz um Block fahren und das wars dann auch schon und die ganzen Testivals sind einfach immer zu weit weg!
Hab mir einige Maße meiner Bike-Liste und der oben genannten Bikes verglichen, sind alle nicht weit auseinander!

Glaube ich bleib bei meinem Mk10 und muss halt z.B. in Saalbach/ Nauders/ Latsch u.s.w. einfach langsam machen!
Auf meinen Hometrails fühle ich mich ja wohl mit dem LV...
Von Reichenbach aus ist Propain in Ravensburg doch nicht so weit. Wenn Du Dich vorher anmeldest kannst Du dort das Tyee (evtl. auch das Hugene?) in Deiner Größe auf den umliegenden Trails testen.
 
Von Reichenbach aus ist Propain in Ravensburg doch nicht so weit. Wenn Du Dich vorher anmeldest kannst Du dort das Tyee (evtl. auch das Hugene?) in Deiner Größe auf den umliegenden Trails testen.

Ja, da hast du recht, hab ich auch schon drüber nachgedacht ;-)

Aber irgendwie bin ich total scharf auf ein Santa Cruz (frag mich nicht wieso), obwohl es wahrscheinlich vernünftiger wäre die Finger davon zu lassen, weil fasst bei jedem getesteten Santa Cruz unter Schwächen "Aktiver Fahrstil" steht und da bin ich Glaub Fahrtechnisch nicht auf diesem Level.
 
Ja, da hast du recht, hab ich auch schon drüber nachgedacht ;-)

Aber irgendwie bin ich total scharf auf ein Santa Cruz (frag mich nicht wieso), obwohl es wahrscheinlich vernünftiger wäre die Finger davon zu lassen, weil fasst bei jedem getesteten Santa Cruz unter Schwächen "Aktiver Fahrstil" steht und da bin ich Glaub Fahrtechnisch nicht auf diesem Level.

Wenn das Herz für das Santa schlägt dann kauf es :D wenn dein Kopf mit den Vor- und Nachteilen leben kann. Wobei ich eher zum Hightower greifen würde als 29 Fan. Denke es wird nicht so extrem sein und könnte besser passen. Ich fand ja bereits das Megatower gut.
Ein aktiver Fahrstil ist grundsätzlich auf jedem Bike von Vorteil und erlernbar. Man muss es nur wollen und sich klar sein was es bedeutet.

Ich schildere einfach mal meine Erfahrungen.
Bei meinem Bike war es damals auch Liebe auf den ersten Blick. In den Tests stand genau das gleiche, .... aktiver Fahrstil..... langweilt sich auf Flowtrails..... blüht auf wenn es ruppig wird....... Nach einem missglückten Jahr auf einem braven 29 Enduro hat das Herz über den Verstand gesiegt und es wurde mein Traumbike, trotz der Tests. Hatte die gleichen Bedenken wie du.
Anfänglich ist mir einige Male das Vorderrad weg, oder ich hab mich am Kurven- oder Anliegerende sehr weit außen befunden, da ich die Kurve nicht aktiv zu Ende gefahren habe. Die Front etwas tiefer und bewusst vorne stehend, daran immer denkend, hat geholfen.
An langen Biketagen nehme ich den Speed am Nachmittag raus, unkonzentriert und müde fängt man an nach hinten zu wandern. Ich bin auch auf Flowtrails langsamer laut Strava als mit dem braven 29 Enduro früher. Zwischenzeitlich ist es mir komplett egal, da es mir zu anstrengend ist auf flowigen Sachen zu arbeiten um das Bike in den Speedbereich zu bringen wo es effektiv arbeitet. Ich chille da einfach durch.
Dafür rumpel ich jetzt als angeblich S3 gekennzeichnete Trails runter (ja die Skala lässt extrem viele Interpretationen zu) ohne mir Gedanken zu machen, das Bike macht es schon. Kein Linie suchen etc., drauf halten.
Ich fahre jetzt deutlich entspannter, mit weniger Pausen zwischendrin und ermüdungsfreier lange Naturtrails (die 1.000+ Tiefenmetertrails an den Spots) als früher.
Wie gesagt, keine Stravajagd mehr, spaßiges Fahren, auf Flowtrails eher langsamer und man ballert anfänglich gerne das Tretlager an, da es tief ist. Dafür steht man zentraler im Bike. Zuhause wird halt öfter das HT genommen.

Ich denke deswegen dass du mit dem Hightower glücklich werden könntest, das Nomad ist schon eher ein Freerider. Optisch ist da der Unterschied zum High kaum da.
 
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