Es gibt Statements des DAV, die erkennen lassen, dass seine Bemühungen seine
eigenen Mitglieder mit dem "Positionspapier Mountainbiken", dem "
Basic-Booklet für Mountainbiker" (bei dem er inzwischen nicht mehr als
Unterstützer gelistet wird) und zahlreichen anderen Aktionen zu beschwichtigen, schlicht gescheitert ist.
Natürlich gibt es auch viele äußerst MTB-affine DAV-Sektionen - und da darf man ja auch die
Sektion München-Oberland dazu zählen. Davon sollte man sich gerade als DAV-Mitglied aber nicht täuschen lassen:
"Der Radlboom in den Bergen ist ungebrochen und für viele zu viel: Der Alpenverein, der sich neben seiner Tourismusfunktion auch als Naturschutzverein sieht, ist in einer Zwickmühle und einige halten Fahrradverbote zumindest für diskussionswürdig."
Die Argumentation des Präsidenten des Deutschen Alpenvereins Josef Klenner im Bericht der Abendschau (BR) ist auch trickreich:
Das Problem seien die "extremen" Mountainbiker, "die auf ihrem Recht bestehen, auf ihrem Recht pochen, irgendwo runter rasen wollen."
Die Mountainbiker in Bayern bestehen auf ihr Grundrecht in der Natur radfahren zu dürfen. Ein Recht irgendwo runter zu rasen gibt es nicht und das fordert auch kein einziger ein. Aber mit so einer Argumentation kann man den Mountainikern in der Öffentlichkeit ihr Grundrecht dann natürlich auch absprechen und versuchen die eingangs vom DAV-Sektionsvorsitzenden angekündigten Beschränkungen aller Mountainbiker gegen die Bayerische Verfassung durchzusetzen.
Gleichzeitig versucht man noch Leute, die sich auf ihre Grundrechte berufen, mit der Wortwahl "extrem" und "pochen" zu diffamieren und mundtot zu machen. Nur gelingen wird das nicht
Btw. dass auch "extreme" Wanderer erwähnt werden, ist zwar nett, aber für diese Gruppe soll es offensichtlich keine Konsequenzen geben.
Eine Maßnahme seine innere Zerrissenheit zu überwinden sind auch die
DAV-Mountainbike-Modellprojekte, mit denen die angekündigten Einschränkungen flächendeckend vorbereitet werden sollen - auch wenn die öffentliche Lesart eine andere ist:
DAV-Projekt "Bergsport Mountainbike" | Bergauf-Bergab | Doku | BR
Juli 2019
P.S.: Beim Deutschen Alpenverein gibt es sehr wahrscheinlich auch in führenden Positionen Leute, die sich für das Mountainbiken in Bayern (nicht nur insgeheim) eine Rechtslage wie in Österreich wünschen oder wenigstens vorstellen könnten. Damit könnte dann jede Sektion selbst entscheiden, ob Mountainbiker über ihre DAV-Wege fahren dürfen.
P.S.S.: Als Wegehalter in Österreich stünde es den
Alpinen Vereinen übrigens frei das Radfahren auch auf Wanderwegen zuzulassen und so als Vorbild voranzugehen. Fragt Euch mal warum sie es nicht tun - die
Haftungsfrage kann es nicht sein.