Lago di Garda...

Im Moment bekomme ich das Gefühl nicht los, dass die meisten Entscheidungsträger ziemlich kopflos sind. Falls sie einen Plan haben, beschränkt sich der auf ihren Verantwortungsbereich und ist zeitlich begrenzt. Vieles deutet daraufhin, dass auf Sicht agiert wird. Im Moment lautet die Devise die weitere innerstaatliche Ausbreitung einzudämmen. Pläne danach unbekannt...
 
Ich arbeite ja in der Agrarbranche. Da hat man laufend mit Krankheiten zu tun und noch viel mehr mit Resistenzen (Pflanzenbau). Bei uns wird seit jeher gepredigt, dass man sehr vorsichtig sein soll, weil viele Krankheiten auch gar nicht richtig bekämpfbar sind, sondern nur indirekt über Hygiene udgl. Wird natürlich nicht beachtet, die Folgen sind bekannt.
Das ist jetzt mit Corona genau das gleiche. Es wurde schlichtweg über Jahrzehnte ignoriert, dass so etwas kommen wird und lieber diskutiert man, ob man eine Masern Impfpflicht einführen darf.

Das ist mit ein Grund, warum ich den Weg der Behörden aktuell nicht mehr teilen kann.
 
Im Moment bekomme ich das Gefühl nicht los, dass die meisten Entscheidungsträger ziemlich kopflos sind. Falls sie einen Plan haben, beschränkt sich der auf ihren Verantwortungsbereich und ist zeitlich begrenzt. Vieles deutet daraufhin, dass auf Sicht agiert wird. Im Moment lautet die Devise die weitere innerstaatliche Ausbreitung einzudämmen. Pläne danach unbekannt...
Ich denke dass jede Maßnahme einer Akzeptanz Bedarf damit es nicht zu Ausschreitungen kommt.
Die Akzeptanz wiederum wird von der aktuellen Situation beeinflusst.
Vor 3 Wochen hätte sich jeder an den Kopf gefasst hätte es z. B. Eine Ausgangssperre gegeben.
Aber klar ist auch, dass derzeit die Wissenschaftler die Politik im der haben.
Es ist wie in einem beschissenen Träum aus dem man gerne erwachen würde.....
 
Ich arbeite ja in der Agrarbranche. Da hat man laufend mit Krankheiten zu tun und noch viel mehr mit Resistenzen (Pflanzenbau). Bei uns wird seit jeher gepredigt, dass man sehr vorsichtig sein soll, weil viele Krankheiten auch gar nicht richtig bekämpfbar sind, sondern nur indirekt über Hygiene udgl. Wird natürlich nicht beachtet, die Folgen sind bekannt.
Das ist jetzt mit Corona genau das gleiche. Es wurde schlichtweg über Jahrzehnte ignoriert, dass so etwas kommen wird und lieber diskutiert man, ob man eine Masern Impfpflicht einführen darf.

Das ist mit ein Grund, warum ich den Weg der Behörden aktuell nicht mehr teilen kann.
Lesenswert ab S. 55 (das ist der wissenschaftliche Dienst der Dt. Regierung, das paper stammt aus 2013!!!) => https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf
 
Heute wurde es abgesagt, bzw. auf unbestimmten Termin diesen Sommer verschoben.
Benedetti hofft, laut Zeitung, auf eine Verschiebung auf Ende Juni, maximal Anfang Juli. Einen Termin danach schließt er aus, da die Aussteller sich dagegen ausgesprochen hätten. Die Aussteller argumentieren, dass es für sie uninteressant ist, ihre Produkte am Ende der Saison zu bewerben. Er hofft innerhalb einer Woche eine genauere Aussage machen zu können.
 
Eben. Kann keiner sagen, man hätt's nicht gewusst und man hätte sich nicht vorbereiten können. Südost Asien wurde 2003 hart getroffen. Die haben draus gelernt. Und die kommunizieren absolut offen.
 
China setzt ja nun auf Einzelfallkontrolle, also Fieber messen auf jedem Schritt und Einzelquarantäne für Betroffene (in Kliniken, nicht zu Hause).
Die EU-Länder setzen auf verlangsamte Durchseuchung und Herdenimmunität.
Nun gibt's Stimmen die sagen, dass letzteres wirtschaftlich nicht lange durchhaltbar ist. In China geht das Leben derweil normal weiter und man misst halt ein paar Jahre Fieber, bis es eine Impfung gibt.
 
...In China geht das Leben derweil normal weiter und man misst halt ein paar Jahre Fieber, bis es eine Impfung gibt.
Auch auf die Gefahr hin, zu provozieren.
Das mag ja für China "normal" sein, aber in unseren "freien" Gesellschaften möchte ich ehrlich gesagt mitbestimmen dürfen, wie mein "normales" Leben von mir geführt wird.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: ich bin sehr dafür, meinen Beitrag zur Eindämmung der "Krise" zu leisten und bin daher bereit, die täglich ausgerufenen "Maßnahmen" zu unterstützen. Aber ich möchte nicht das Gefühl bekommen, dass ich dabei schleichend in einen Zustand gedrängt werde, welcher einer "normalen Diktatur" ähnelt.

Aktuell bestimmen die Virologen, Mediziner, Wissenschaftler das Bild und ich will deren Kompetenz auch in keiner Weise anzweifeln.
Die Politiker, die von der Materie gar keine Ahnung haben (so wie ich auch), reagieren nur.
Die Konsequenzen aber spüren wir alle: Freiheitsverlust, Einschränkungen, Hamsterkäufe, demnächst Insolvenzen, Selbständige (wie ich), die in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen?, ...
Wer kann das wollen?

Da frage ich mich schon, ob die "laissez-faire"-Option, das Virus einfach seine zerstörerische Wirkung entfalten zu lassen, mit dem Preis einer hohen Mortalität nicht doch zumindest eine Diskussions-Option gewesen wäre... (Stichwort Herdenimmunisierung)
Dass dabei viele Menschen sterben werden, dass Gesundheitssysteme in die Knie gehen - ist mir bewußt. Passiert in jedem Krieg. Schrecklich, grausam, aber Bestandteil des "Risikos Leben". Menschen, die auf Flüchtlingsbooten ertrinken, vor Hunger sterben, mit Giftgas-Chemiewaffen von den eigenen Herrschern umgebracht werden, haben auch keine Wahl...
Man entschuldige bitte meine hinkenden Vergleiche - aber mir ist jeden Tag bewusst, dass mir ein Ziegelstein auf den Kopf fallen könnte und das war's dann. Punkt, Aus, Ende. Mit der Einstellung nehme ich auch einen Virus an. Wenn er kommt, dann kommt er. Und wenn er mich befällt, dann hat es wohl so sein sollen. Die Krankheit Krebs fragt mich auch nicht vorher, ob ich sie will.
In der Zwischenzeit wasche ich mir halt etwas häufiger die Hände und halte Abstand zu Leuten, von denen ich nicht weiß, wo sie sich die letzten 14 Tage aufgehalten haben.
Wenn du aber in den Supermarkt gehst und dann an der Kasse anstehst, dann keucht dir einer von hinten in den Nacken, so als ob er zwei Wochen lang keine Nachrichten gehört hätte ...
 
Auch auf die Gefahr hin, zu provozieren.
Das mag ja für China "normal" sein, aber in unseren "freien" Gesellschaften möchte ich ehrlich gesagt mitbestimmen dürfen, wie mein "normales" Leben von mir geführt wird.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: ich bin sehr dafür, meinen Beitrag zur Eindämmung der "Krise" zu leisten und bin daher bereit, die täglich ausgerufenen "Maßnahmen" zu unterstützen. Aber ich möchte nicht das Gefühl bekommen, dass ich dabei schleichend in einen Zustand gedrängt werde, welcher einer "normalen Diktatur" ähnelt.

Aktuell bestimmen die Virologen, Mediziner, Wissenschaftler das Bild und ich will deren Kompetenz auch in keiner Weise anzweifeln.
Die Politiker, die von der Materie gar keine Ahnung haben (so wie ich auch), reagieren nur.
Die Konsequenzen aber spüren wir alle: Freiheitsverlust, Einschränkungen, Hamsterkäufe, demnächst Insolvenzen, Selbständige (wie ich), die in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen?, ...
Wer kann das wollen?

Da frage ich mich schon, ob die "laissez-faire"-Option, das Virus einfach seine zerstörerische Wirkung entfalten zu lassen, mit dem Preis einer hohen Mortalität nicht doch zumindest eine Diskussions-Option gewesen wäre... (Stichwort Herdenimmunisierung)
Dass dabei viele Menschen sterben werden, dass Gesundheitssysteme in die Knie gehen - ist mir bewußt. Passiert in jedem Krieg. Schrecklich, grausam, aber Bestandteil des "Risikos Leben". Menschen, die auf Flüchtlingsbooten ertrinken, vor Hunger sterben, mit Giftgas-Chemiewaffen von den eigenen Herrschern umgebracht werden, haben auch keine Wahl...
Man entschuldige bitte meine hinkenden Vergleiche - aber mir ist jeden Tag bewusst, dass mir ein Ziegelstein auf den Kopf fallen könnte und das war's dann. Punkt, Aus, Ende. Mit der Einstellung nehme ich auch einen Virus an. Wenn er kommt, dann kommt er. Und wenn er mich befällt, dann hat es wohl so sein sollen. Die Krankheit Krebs fragt mich auch nicht vorher, ob ich sie will.
In der Zwischenzeit wasche ich mir halt etwas häufiger die Hände und halte Abstand zu Leuten, von denen ich nicht weiß, wo sie sich die letzten 14 Tage aufgehalten haben.
Wenn du aber in den Supermarkt gehst und dann an der Kasse anstehst, dann keucht dir einer von hinten in den Nacken, so als ob er zwei Wochen lang keine Nachrichten gehört hätte ...


Ich bin mir sicher, dass alle Optionen abgewogen wurden.

Die Politik hat sich (sicher auf Empfehlung der entsprechenden Experten) für den aktuellen Weg entschieden.

Dass solche Dinge letztlich eh abgewogen werden müssen und dass für solche Szenarien entsprechende Vorkehrungen getroffen werden müssen ist ja kein Geheimnis - und das spielt sich nunmal weitestgehend abseits der Wahrnehmung der allgemeinen Bevölkerung ab.

Als Beleg dafür kann man sich ja einmal den Bericht zur Risiko-Analyse der Bevölkerung aus dem Jahr 2013 durchlesen (ab S. 55 wird es interessant):

https://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/120/1712051.pdf
Anhand der dort aufgezeigten unterschiedlichen Szenarien bei einer Corona - Virus - Epedemie und den entsprechend angelehnten Modellrechnungen kann man sich ja selbst mal ein Bild machen welche Option die am ehesten verkraftbar ist. - Dabei sollte man sich eben auch selbst hinterfragen nach welchen moralischen Werten man da urteilt.

Bei den angenommenen 7,1 Millionen Toten gesamt in der deutschen Bevölkerung würde so ziemlich jeder auch Personen aus dem eigenen Umfeld verlieren.
 
Auch auf die Gefahr hin, zu provozieren.
Das mag ja für China "normal" sein, aber in unseren "freien" Gesellschaften möchte ich ehrlich gesagt mitbestimmen dürfen, wie mein "normales" Leben von mir geführt wird.
Nicht dass wir uns falsch verstehen: ich bin sehr dafür, meinen Beitrag zur Eindämmung der "Krise" zu leisten und bin daher bereit, die täglich ausgerufenen "Maßnahmen" zu unterstützen. Aber ich möchte nicht das Gefühl bekommen, dass ich dabei schleichend in einen Zustand gedrängt werde, welcher einer "normalen Diktatur" ähnelt.

Aktuell bestimmen die Virologen, Mediziner, Wissenschaftler das Bild und ich will deren Kompetenz auch in keiner Weise anzweifeln.
Die Politiker, die von der Materie gar keine Ahnung haben (so wie ich auch), reagieren nur.
Die Konsequenzen aber spüren wir alle: Freiheitsverlust, Einschränkungen, Hamsterkäufe, demnächst Insolvenzen, Selbständige (wie ich), die in Mülleimern nach Pfandflaschen suchen?, ...
Wer kann das wollen?

Da frage ich mich schon, ob die "laissez-faire"-Option, das Virus einfach seine zerstörerische Wirkung entfalten zu lassen, mit dem Preis einer hohen Mortalität nicht doch zumindest eine Diskussions-Option gewesen wäre... (Stichwort Herdenimmunisierung)
Dass dabei viele Menschen sterben werden, dass Gesundheitssysteme in die Knie gehen - ist mir bewußt. Passiert in jedem Krieg. Schrecklich, grausam, aber Bestandteil des "Risikos Leben". Menschen, die auf Flüchtlingsbooten ertrinken, vor Hunger sterben, mit Giftgas-Chemiewaffen von den eigenen Herrschern umgebracht werden, haben auch keine Wahl...
Man entschuldige bitte meine hinkenden Vergleiche - aber mir ist jeden Tag bewusst, dass mir ein Ziegelstein auf den Kopf fallen könnte und das war's dann. Punkt, Aus, Ende. Mit der Einstellung nehme ich auch einen Virus an. Wenn er kommt, dann kommt er. Und wenn er mich befällt, dann hat es wohl so sein sollen. Die Krankheit Krebs fragt mich auch nicht vorher, ob ich sie will.
In der Zwischenzeit wasche ich mir halt etwas häufiger die Hände und halte Abstand zu Leuten, von denen ich nicht weiß, wo sie sich die letzten 14 Tage aufgehalten haben.
Wenn du aber in den Supermarkt gehst und dann an der Kasse anstehst, dann keucht dir einer von hinten in den Nacken, so als ob er zwei Wochen lang keine Nachrichten gehört hätte ...

Ich denke der Ausspruch "erhöhte Mortalität" ist ein sehr gutes Beispiel für das Abstrahieren der Umstände.
Wenn ich sage "meine/deine/unsere Omas/Opas/Mütter/Väter werden sicher daran sterben" klingt das schon konkreter.
Vielleicht darf ich in einem Bike-Forum Uli Hoeneß zumindest frei zitieren, der einem Artzt gerne vor der Entscheidung schützen möchte einer 88jährigen das Beatmungsgerät abzuschalten um es evtl. einem 55jährigen zur Verfügung zu stellen und dann hinter vielleicht seine Entscheidung den Angehörigen mitteilen muss.

Schwierig...., ich bin wahrscheinlich nicht zynisch genug um eine "höhere Mortalität" zu akzeptieren nur um meine "Freiheit" nicht aufgeben zu müssen, auch nicht temporär.

Niggs fia unguad..
 
Generell denke ich ist die o.g. Darstellung zu kurz gegriffen. Es geht nicht darum, diktatorische Maßnahmen zu ergreifen, wie es China vormacht. Da hätte ich auch ein Problem damit.

Andererseits scheint es sehr wichtig zu sein - und da hinken alle europäischen Staaten bisher weit hinterher - die Zahl der Testungen enorm auszuweiten, um die wirkliche Verbreitung (nicht nur die bereits erkrankten Menschen) feststellen und entsprechend reagieren zu können. Bei den ersten aufgetretenen Fällen in München (Webasto) war das möglich, weil die Überträger bekannt waren und es hat damals auch gut funktioniert, diesen "Infektionsherd" zu stoppen, weil unverzüglich eine konsequente (teilw. häusliche) Abschottung der möglichen Infektionsträger stattfand. Momentan ist es aber so, dass permanent nur reagiert wird (die bereits Erkrankten), anstatt aktiv nach der Verbreitung des Virus zu suchen und dort anzusetzen, also bei allen (auch den Gesunden), die infiziert sein könnten.

Ein Artikel, der das mMn ganz gut beschreibt:

"Zur Beurteilung ... (hilft, Anm.) ein zweiter Blick in die meinungsfreien Nachbarstaaten Südkorea und Taiwan. Auch hier entwickelt sich die Pandemie-Lage viel besser als befürchtet.

Die beiden demokratischen Staaten zeigen, dass auch freie Länder das neuartige Coronavirus sehr erfolgreich eindämmen können. Beide Länder kommen zusammen auf 8.200 Infizierte, aber nur auf 76 Todesfälle, obwohl die Krankheit dort früh im Jahr bereits ausgebrochen war. Die Zahl der täglich erfassten Corona-Infektionen in Südkorea ist auf unter 100 zurückgegangen. Todesfälle werden kaum mehr gemeldet.

Beide Länder haben sehr schnell und entschieden reagiert. Mit massenhaften Fiebermessungen und weiträumigen Tests wurde das Virus minutiös verfolgt, mit einer konsequenten und zielgenauen Abschottung wurde die Ausbreitung gehemmt und mit einer modernen medizinischen Versorgung konnten die Todesfallzahlen klein gehalten werden.

Wie Singapur und Hongkong haben auch Taiwan und Südkorea unter den tödlicheren Coronavirus-Epidemien SARS im Jahr 2003 und MERS im Jahr 2015 gelitten. Aus diesen Epidemien haben die Länder Südostasiens gelernt.

Krisenpläne, schnelle, digital genutzte Detail-Informationen, rasche Abschottungen und große Testkapazitäten sind die Schlüssel zum Erfolg. Taiwans Regierung hat sogar Apps auf den Markt gebracht, die den Menschen in Echtzeit die Lagerbestände von Atemmasken in nahe gelegenen Geschäften anzeigt."

(Quelle: https://www.gmx.net/magazine/news/c...mie-ueberwunden-nachrichten-hoffnung-34528118)
 
Wir streiten jetzt bitte nicht um die getroffenen Maßnahmen und Methoden, weil wir haben alle eh keine Ahnung und stecken glücklicherweise nicht in der Haut derer, die diese Entscheidungen treffen müssen, aber...
Bei den angenommenen 7,1 Millionen Toten gesamt in der deutschen Bevölkerung würde so ziemlich jeder auch Personen aus dem eigenen Umfeld verlieren.
Wenn ich sage "meine/deine/unsere Omas/Opas/Mütter/Väter werden sicher daran sterben" klingt das schon konkreter.
...aber genau das passiert doch jeden Tag irgendwo tausendfach. Man soll doch bitte nicht jetzt so tun, als wüsste man das nicht. Irgendwer stirbt immer und irgendwer war dem Verstorbenen sehr nahe und verbunden. Der Tod ist nicht erst dann konkret, wenn es einen aus dem persönlichen Umfeld erwischt. Er ist Bestandteil der Existenz.
ich bin wahrscheinlich nicht zynisch genug um eine "höhere Mortalität" zu akzeptieren nur um meine "Freiheit" nicht aufgeben zu müssen, auch nicht temporär.
Einverstanden, kann ich akzeptieren. Ich möchte aber doch darauf bestehen, dass mein Einwurf keinem Zynismus entspringt. Dann doch eher Fatalismus. Akzeptieren einer unumstößlichen Realität.
 
Mal kurz ein kleiner 'offtopic' Einschub. Das aktuelle Thema 'infiziert' momentan ja viele Threads hier im Forum. Ist ja auch verständlich. Hier in diesem Faden kommen dann noch die lokalen Eindruck von einem Bike-Hotspot, der von vielen von uns am Herzen liegt, dazu. Dankensweise auch mit echten Informationen diverser Locals.

Irgendwann kommen zwar alle diese Diskussionen dann immer am selben Punkt und bei den selben Fragen raus, so dass man geneigt ist, die Off-topic Fahne zu schwingen und um Weiterführung in Thread x bzw in einen zentralen Viren-Thread zu bitten...

Was mir hier aber gefällt, ist die aktuelle Art und Weise, wie man miteinander umgeht und diskutiert. Dem ist an andere Stelle hier im Forum leider nicht so. Von dem her lausche ich hier gerne weiter den Argumenten.... Und klar, hoffe, dass es auch irgendwann mal wieder um Trail X und Cappuccino Y bei Z geht.... :)
 
Südost Asien wurde 2003 hart getroffen. Die haben draus gelernt.

die meinungsfreien Nachbarstaaten Südkorea und Taiwan

In einem Artikel der SZ diese Woche (hab's in Papierform gelesen und kann es auf der Webseite nicht mehr finden) war genau beschrieben, wie die das mit der Eindämmung geschafft haben: die Leute müssen sich bei Veranstaltungen über eine App mit Name/Adresse/Telefonnummer registrieren, plus es gibt anscheinend schon reichlich Gesichtserkennungsmöglichkeiten dank landesweiten Videoüberwachung, denn auf diese Weise konnten die Kontaktpersonen der Erkrankten schnell ausfindig gemacht und isoliert werden.

Wo wir bei dem von @isartrails angesprochenem Freiheitsanspruch in unserer Gesellschaft zurück wären ...

In einer Krise wie der derzeitigen ist es natürlich hilfreich, wenn du die Bürger quasi lückenlos überwachen kannst. Aber wollen wir das wirklich???
 
Also lieber, die tracken mein Handy, als dass ich in der Wohnung versauere.

Wenn ich mir ansehe, wie sich unser Kanzler/Vizekanzler an jeder einzelnen Zwangsmaßnahme aufgeilt, schwant mir übles.
 
Da frage ich mich schon, ob die "laissez-faire"-Option, das Virus einfach seine zerstörerische Wirkung entfalten zu lassen, mit dem Preis einer hohen Mortalität nicht doch zumindest eine Diskussions-Option gewesen wäre... (Stichwort Herdenimmunisierung)

Ich bin mir sicher, dass diese Optionen zwischen den Verantwortlichen/Entscheidungsträgern diskutiert und abgewogen werden. Die Crux ist derzeit, dass man den jeweiligen Preis halt nicht genau kennt.

OPTION 1 Kurve glätten
Wenn dies gelingt, haben wir im besten Fall genauso viele Tote in D wie in "normalen" Jahren (850.000).
Die Nebenwirkungen wären eine tiefgreifende Rezession mit unter Umständen vielen Arbeitslosen, galoppierender Staatsverschuldung und eine Vertrauenskrise der Politik und der Institutionen. Wie stark ausgeprägt das sein wird, hängt maßgeblich von der Dauer der Vollbremsung ab. GRUSELIG

OPTION 2 "laissez-fair"
Die wirtschaftlichen Folgen wären begrenzt und damit überschaubar.
Der Preis wäre, dass wir sehenden Auges unsere Alten oder Schutzbedürftigen zu Zigtausenden dem Tod überlassen, obwohl sie noch ein paar Jährchen gehabt hätten. UNERTRÄGLICH

Damit wir uns als Menschen noch in die Augen schauen können, wenn der Mist irgendwann mal vorbei ist, müssen wir mit Option 1 beginnen.

Meine Vermutung ist, dass wir dies auch einige Wochen tun werden. Aber wenn uns die Nebenwirkungen schier erdrücken, werden wir irgendwann auf OPTION 2 umschwenken. Und hoffen, dass wir zumindest einige Leben gerettet haben...
 
...
Wo wir bei dem von @isartrails angesprochenem Freiheitsanspruch in unserer Gesellschaft zurück wären ...

In einer Krise wie der derzeitigen ist es natürlich hilfreich, wenn du die Bürger quasi lückenlos überwachen kannst. Aber wollen wir das wirklich???
Das ist die Frage, klar. Und letztendlich läuft's immer auf eine "Güterabwägung" hinaus. Ist es denn mit dem Freiheitsanspruch unserer Gesellschaft vereinbar, wenn alle dazu gezwungen werden (unter Androhung von Geldbußen bis hin zur Freiheitsstrafe), im eigenen Haus/Wohnung zu bleiben und selbiges nur noch mit Passierschein zu verlassen? In Bayern gibt es seit heute die erste Ausgangssperre und es wird sicher nicht die Letzte sein.

Gestern habe ich mit unserem Heizungsbauer (Arbeit) telefoniert. Er meinte, er hat ca. 50.000,- EUR Lohnkosten, die er monatlich zu zahlen hat. Hinzu kommen die Kosten für Maschinen, Halle und Fuhrpark, Büros etc.. Wenn er keine Aufträge abwickeln kann, hat er keine Einnahmen. "Das kann ich zwei Monate machen, dann kann ich zusperren", meinte er noch.

Wäre es da nicht einfacher, wenn die positiv getesteten in Quarantäne gehen würden, damit die nicht Infizierten wenigstens weiter arbeiten können? Wie lange soll der Lockdown (der mMn sowieso demnächst kommen wird, nur noch eine Frage von Tagen) denn dauern? Zwei Wochen? Und dann ist alles gut?

Sorry, für mich kein wirkliches Konzept, überzeugt mich nicht. Lieber würde ich mich testen lassen und ggf. in Quarantäne gehen - zumindest schon mal für meine Familie, die ich sonst anstecke.

Jm2c

Bleibt gesund und buona fortuna!!

P.S.:
.... Und klar, hoffe, dass es auch irgendwann mal wieder um Trail X und Cappuccino Y bei Z geht.... :)
:):daumen:.
 
Da frage ich mich schon, ob die "laissez-faire"-Option, das Virus einfach seine zerstörerische Wirkung entfalten zu lassen, mit dem Preis einer hohen Mortalität nicht doch zumindest eine Diskussions-Option gewesen wäre... (Stichwort Herdenimmunisierung)
Die Niederländer machen die Kontrollgruppe:
https://www.sueddeutsche.de/politik/coronavirus-niederlande-herdenimmunitaet-1.4850134Soweit ich weiß, ist die Intensivmedizin in NL allerdings besser ausgerüstet und das niederländische Klinikwesen hat viel weniger Probleme mit vermeidbaren Infektionen (z.B. MRSA).
Wir werden sehen, welche Strategie die richtige ist. Mir erscheint bei der momentanen Datenlage, während der man über die Zahl der tatsächlich Infizierten nur spekulieren kann das hoffen auf die "Herdenimmunität" ein wenig wie Pfeifen im Wald.
Gestern habe ich mit unserem Heizungsbauer (Arbeit) telefoniert.
Unser Heizungsbauer arbeitet; auf einer größeren Baustelle kann man sich auch gut aus dem Weg gehen.
Er hat eher das Problem das seine Montagekolonnen, von denen viele aus Osteuropa stammen nicht zur Arbeit kommen (können).
 
Wenn die Ausgangssperre in Italien noch länger andauert, werden noch mehr ausflippen:
https://www.ildolomiti.it/cronaca/2...-polizia-si-appella-al-diritto-internazionale
Ein von der Polizei angehaltener Radfahrer fiel etwas aus dem Rahmen und erläuterte, er würde das Dekret als unzulässig ablehnen und er berief sich auf die internationalen Menschenrechte.
Das Erstaunliche daran ist für mich weniger, dass scheinbar Irre frei herumlaufen, sondern dass die Beanten absolut ruhig blieben.
Vielleicht kann uncleHo die Details des bizarren Auftritts besser wiedergeben.
 
Wenn die Ausgangssperre in Italien noch länger andauert, werden noch mehr ausflippen:
https://www.ildolomiti.it/cronaca/2...-polizia-si-appella-al-diritto-internazionale
Ein von der Polizei angehaltener Radfahrer fiel etwas aus dem Rahmen und erläuterte, er würde das Dekret als unzulässig ablehnen und er berief sich auf die internationalen Menschenrechte.
Das Erstaunliche daran ist für mich weniger, dass scheinbar Irre frei herumlaufen, sondern dass die Beanten absolut ruhig blieben.
Vielleicht kann uncleHo die Details des bizarren Auftritts besser wiedergeben.
Lieber nicht...Im übrigen ist der Typ am Tag danach nochmals aufgefallen, als er mit dem Rad unterwegs war. KLAPSMÜHLE...

Ab morgen sind sämtliche Radwege im Trentino auch zum Spazierengehen gesperrt.
 
Zuletzt bearbeitet:
NIch bin ja echt gespannt, was die Maßnahmen jetzt bringen. Geht bei uns bis 5. April und mich würde es nicht wundern, wenn es danach noch mal härtere Maßnahmen gäbe. Schon alleine wegen Ostern.
 
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