Wie schon vorher erwähnt, kommt es auf die Situation an. Wenn ich hinter einem Van mit verdunkelten Scheiben fahre, habe ich zum Beispiel einiges mehr an Abstand. Bei einem niedrigeren Auto, wo man mit einer hohen Enduro auch recht weit im Voraus sehen kann, was auf beide zukommt, ist es etwas anderes. Wenn du beim Motorradfahren nicht für die Autofahrer mitdenkst, dann endet es so oder so irgendwann nicht gut.Ich bin auch Motorrad gefahren und bei 50 km/h 10 Meter hinter Autos herfahren, da wirst du nicht mehr lange unter uns verweilen.
Das Auto bremst stärker als ein Motorrad, da hängst du schneller mit nem Genickbruch im Heck als du "Scheiße" sagen kannst.
Dein Glück war bisher vielleicht, dass niemand voll reingehauen hat und dann verkaufst du das als Weißheit, weil du denkst, dass wäre immer so.
Natürlich kann man Windschatten auf der Autobahn auch 200 Meter weit spüren. Aber nicht sinnvoll nutzbar, sondern als nervige Verwirbelungen. Vor allem bei den "trendigen" SUV war das dann immer unangenehm auf Kopfhöhe.
Ausserdem fährt man ja auch im schlimmsten Fall nicht volle Kanne in ein stehendes Auto, denn auch das Auto hat einen Bremsweg und der Fahrer eine Reaktionszeit. Da kann man zumindest schon einiges an Geschwindigkeit abbauen und gegebenenfalls auch ausweichen vor dem Crash.
Wenn mich einer unbedingt umhauen will, dann ist das natürlich nicht schwierig. Das ist mir aber in meinen über 25 Jahren auf dem Motorrad noch nie untergekommen. Da habe ich viel grössere Angst, dass einer aus Unachtsamkeit den Vortritt missachtet - und auch hierfür muss man jederzeit eine Mitigationsstrategie im Hinterkopf haben.
Du hast in einem Punkt aber sicher recht: die grösste Gefahr beim Motorrad (und beim Bike, um etwas beim Thema zu bleiben) ist in der Regel die eigene Dummheit. Man tut gut, sich dies immer wieder in Erinnerung zu rufen