Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?

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„You like it? Bike it“ – so klingt der Werbeslogan des österreichischen Tourismusverbandes. Etwas verwunderlich, denn Österreich genießt nicht gerade den Ruf als die mountainbike-freundlichste Destination. Zeit also, einen Blick in das Nachbarland zu werfen und zu schauen, was sich nach einer Saison als touristisch geförderte Bikedestination getan hat und was man alles so wissen sollte, wenn man den nächsten Bike-Urlaub in Österreich verbringen möchte.

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Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
 
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Genauso geht’s hier am pogusch in der Steiermark auch. Seit über 20 Jahren werden die Wanderwege auch von wenige Biker genützt. Momentan sitzen die Terrassen bei die Jausenstationen Bomben voll mit e Biker und co. Seit ein paar Monaten probiert jemand den Wanderweg zu verbarrikadieren mit altes Holz damit ich absteigen soll. Glücklich so schlecht gemacht dass ich noch immer drüber fahren kann. Jausen darfst, aber keiner möchte dich hinunter fahren sehen. Verbote und verbarrikadieren sind keine Lösungen, wenn man die kohle der biker haben möchte....
 

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Re: Imagekampagne vs. Realität in Österreich: Eignet sich Österreich als Urlaubsdestination für Biker?
Was ich mich die ganze Zeit frage:
Geht ihr Österreicher denn auch gegen diesen ganzen Schwachsinn vor?
Hat noch nie Jemand gegen solch ein veraltetes, missinterpretiertes Gesetz geklagt?

Auf der halben Welt wird Rad fahren momentan extremst gefördert, nur Österreich legt einem gesunden und umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel ganze Felsen in den Weg?
Gibt es da gar keine Petitionen, Demos oder auch Protest aus der Opposition gegen?
 
Was ich mich die ganze Zeit frage:
Geht ihr Österreicher denn auch gegen diesen ganzen Schwachsinn vor?
Hat noch nie Jemand gegen solch ein veraltetes, missinterpretiertes Gesetz geklagt?

Auf der halben Welt wird Rad fahren momentan extremst gefördert, nur Österreich legt einem gesunden und umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel ganze Felsen in den Weg?
Gibt es da gar keine Petitionen, Demos oder auch Protest aus der Opposition gegen?
Ich bin zwar kein Österreicher, aber was ich mitbekommen habe, gibt es schon etliche Versuche, die Gesetzeslage zu ändern. Aber der Sumpf scheint da momentan übermächtig zu sein. Und die Touri-Destinationen wie Saalbach verdienen ja trotzdem gut damit. Eine Zeit habe ich die Aktionen von Upmove verfolgt, aber von denen lese ich auch nichts mehr.
 
Was ich mich die ganze Zeit frage:
Geht ihr Österreicher denn auch gegen diesen ganzen Schwachsinn vor?
Hat noch nie Jemand gegen solch ein veraltetes, missinterpretiertes Gesetz geklagt?
Wie klagt man denn gegen ein Gesetz?

Und bezüglich Demos, Protestaktionen usw.: man sollte halt schon auch beachten, daß das gesamtgesellschaftlich eher ein winziges Thema ist - man sollte die kleine Forumsnische hier nicht mit der realen Welt da draußen verwechseln. In der ist es nämlich so, daß die Mountainbiker (und in der wiederum die Minderheit, die Trails befahren will) einfach keine genügend große Gruppe darstellen, um politisch was ausrichten zu können. Kann sein, daß sich das mit dem massenhaften Aufkommen der E-Biker ändert (ich glaubs nicht) - aber solangs in den Tourismusgebieten stillschweigend geduldet ist, daß die Gäste auf der Schotterstraße zur Alm rauffahren und nach vollzogener Brettljause auf derselben Schotterstraße wieder ins Tal eiern, solange gibts von seiten der Politik auch keinen Handlungsbedarf.

Die Probleme des trailfahrenden Endurobikers interessieren in Österreich einfach keine Sau.
 
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Was ich mich die ganze Zeit frage:
Geht ihr Österreicher denn auch gegen diesen ganzen Schwachsinn vor?
Es gab immer wieder mal, (kleinere) Versuche, dies zu ändern.
Auch gab es schon im Parlament Diskussionen und Gesetzesänderungsvorschläge.

Eine Interessensvertretung, wie die IMBA International Mountain Bicycling Association oder die DIMB, gab und gibt es nicht.

Die Naturfreunde und der Alpenverein (wer jetzt federführend war kann ich nicht sagen) haben die Aktion "Freigabe der Forststraßen" o_O (!) auf den Weg gebracht.

Und sei einiger Zeit hat sich"Upmove" als MTB Interessensvertretung in's Spiel gebracht bzw tun die noch am ehersten etwas für Wegefreigabe. Ua veranstalten sie sogenannte Trutzpartien.

Ansonsten scheint die Stimmung bei vielen gleichgültig zu sein. Achselzucken. Kannst eh nichts machen. Und bis vor kurzem ging es ja noch einigermaßen mit dem alten Motto: Wo kein Kläger, da kein Richter. Leben und Leben lassen.

Österreich liegt, was den Großgrund- bzw Waldbesitz betrifft, ganz weit vorne in Europa (2. Platz).
Vereinfacht gesagt haben diese eine starke und gut vernetzte Interessensvertretung die va mit der ÖVP in einer guten Verbindung steht. Diese wiederum vertritt ua auch die Interessen des Tourismus.

Und beide kann man mit der österreichischen Lösung "gut" unter einem Hut bringen: Bike Ghettos/Reservate/Bike Parks und einige wenige (zum Teil eh schon überlaufene und unter dem Massentourismus leidende) Gegenden werden "frei gegeben".
Dazu noch die Einbindung der ganzen Famile, Stichwort Themenpark, Wellness Oase, Urlaub für die ganze Familie usw usf.

Das muss für die geldbringenden freizeit- und vergnügungssüchtigen Mountainbiker genügen. Für sparsame und/oder individuelle Mountainbiker (abseits obiger Gebiete) hat man nicht all zu viel übrig.

Hat noch nie Jemand gegen solch ein veraltetes, missinterpretiertes Gesetz geklagt?
Meines Wissens nach nicht.
Diskussionen um "betreten" (des Waldes) gab es schon. Nicht nur in Fachkreisen. Zumal das betreten auch das Schifahren erfasst bzw erlaubt o_O.
 
Wie klagt man denn gegen ein Gesetz?

Und bezüglich Demos, Protestaktionen usw.: man sollte halt schon auch beachten, daß das gesamtgesellschaftlich eher ein winziges Thema ist - man sollte die kleine Forumsnische hier nicht mit der realen Welt da draußen verwechseln. In der ist es nämlich so, daß die Mountainbiker (und in der wiederum die Minderheit, die Trails befahren will) einfach keine genügend große Gruppe darstellen, um politisch was ausrichten zu können. Kann sein, daß sich das mit dem massenhaften Aufkommen der E-Biker ändert (ich glaubs nicht) - aber solangs in den Tourismusgebieten stillschweigend geduldet ist, daß die Gäste auf der Schotterstraße zur Alm rauffahren und nach vollzogener Brettljause auf derselben Schotterstraße wieder ins Tal eiern, solange gibts von seiten der Politik auch keinen Handlungsbedarf.

Die Probleme des trailfahrenden Endurobikers interessieren in Österreich einfach keine Sau.

Verfassungsklage!

Und am Ende machen die sich doch auf die jetzige Art den Tourismus eher kaputt.

Wir waren vor 2 Wochen in Serfaus - Fiss - Ladis oder besser unten in Ried (oben ist es viel zu teuer und zu viel tamtam.
Ich war ziemlich geschockt über den Massentourismus in SFL.
Das wirkte wie ein riesiger Vergnügungspark und nicht wie Wander- und MTB - Urlaub.

Staubige Schotterpisten statt idyllische Waldwege an Bächen vorbei - was für ein Erholungseffekt.
 
Verfassungsklage!

Und am Ende machen die sich doch auf die jetzige Art den Tourismus eher kaputt.

Wir waren vor 2 Wochen in Serfaus - Fiss - Ladis oder besser unten in Ried (oben ist es viel zu teuer und zu viel tamtam.
Ich war ziemlich geschockt über den Massentourismus in SFL.
Das wirkte wie ein riesiger Vergnügungspark und nicht wie Wander- und MTB - Urlaub.

Staubige Schotterpisten statt idyllische Waldwege an Bächen vorbei - was für ein Erholungseffekt.
Warum fährt man in ein Industriegebiet wie Serfaus, wenn man keinen Massentourismus will? :confused:
 
Warum fährt man in ein Industriegebiet wie Serfaus, wenn man keinen Massentourismus will? :confused:

Weil es uns vielleicht einfach vorher nicht bewusst war, wie krass es dort im Sommer ist?
Zumal wir 2 Kinder dabei haben und wir das Hotel aus dem Winter kennen und lieben, uns aber nicht bewusst war, dass man nur im Skigebiet biken darf...

Zum Wandern sind wir dann einfach rüber ins Kaunertaler Gebiet, das wunderschön ist.
Dort wären wir auch lieber biken gewesen, geht ja aber nun mal nicht, wie ich nun auch weiß.
 
Irgendwann baun sie forststrassen mit jägerständen in die bikeparks die man auch ausserhalb der gondelzeiten zum verbilligten feierabendtarif befahren kann.
 

Naja, Schladming und nebenbei die Reiteralm (also eben das Gebiet "Schladming-Dachstein") haben ja in den letzten 2 Jahren groß ausgebaut.
Im Endeffekt sind das halt zwei Bikeghettos in einer Region, wo sich alle Trails der Region tummeln, und die natürlich per Seilbahn erschlossen sind.
Unter der beworbenen "Vielfalt und Natur" verstehe ich zwar was anderes, aber was solls ...

Einzig den Vorberg-Trail und den Horner-Trail (eigentlich nur die Verlängerund des Vorbergs) gibts noch außerhalb der Bikeparks, wobei die eher in die Kategorie "durchwachsenes Erlebnis" fallen. In Bayern hat jedes Kind auf dem Weg von daheim in die Schule mehr legale Trailstücke ...

Die Mountainbiketouren sind sonst generell für Österreich typisch, einfach ein paar freigegebene Forst- und Asphaltstraßen ohne Trailanteil, dafür so markiert, dass man möglichst viele Kilometer für das "große" Mountainbikenetz hat. Abseits davon zahlreiche Verbotsschilder. You Like it? Illegal Bike it! – selbst in einer Region die vom Österreichtourismus besonders stark als MTB-Paradies beworben wird.
 
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Hier in der Nähe von Innsbruck gibt's einen schmalen Waldweg parallel zur Bundesstraße wo seit mindestens 15 Jahren 2,3 kleine Erdhügel als mini Sprunschanzen stehen. Heuer hat er Forst 10 fette Bäume gefällt und quergelegt, um den Weg zu blockieren.

Irgendwie total gestört zu argumentieren, die Radler wären so schädlich für den Wald aber dann 10 alte Baume fällen um zu verhindern dass eine handvoll Biker auf einer 30cm breiten Spur unterwegs sind.

So läufts hält leider in und um die Sportstadt innsbruck.

Das selbe Thema hats übrigens auch heuer während Corona in der selbsternannten "Fahrradhauptstadt" Salzburg gegeben.

Dort hats seit über 30 Jahren die "BMX-Strecke" Josefiau gegeben – eigentlich halt ein paar Erdhügel wo die Kinder gefahren sind.
Die Stadt hat 25 kranke Eschen gefällt, die ganz zufällig (...) genau neben der BMX-Strecke waren, und geplant für 1 Jahr als Totholz (für die Insekten) auf der Strecke liegen zu lassen um später gemeinsam mit Schulkindern aufzuforsten.

An diesem Vorhaben hat es massiv Kritiv gegeben – später wurde dann nicht mehr mit dem "Totholz für Insekten" argumentiert, sondern nur noch mit dem Forstgesetz und der allfälligen Haftung. Nach 30 Jahren ...
Vom Bürgermeister gabs 0 Verständnis für die Fahrradfahrer die dort unterwegs sind (großteils Kinder mit Eltern).

Erst nach massiver Kritik von zahlreichen Eltern, Petitionen und (vor allem) Hilfe von einer einflussreicheren Person hat die Stadt Salzburg zurückgerudert. Plötzlich war die BMX-Strecke kein Problem mehr. Das Forstgesetz, die Haftung, die Flächenwidmung, der Umweltschutz – alles auf einmal kein Problem mehr. Bis zu den Sommerferien wird alles wieder hergestellt hat es geheißen – und das wurde sogar eingehalten. Mittlerweile sind die alten Wege wieder hergestellt und völlig legal.

Mit ein wenig Einfluss wurde innerhalb von 3 Monaten alles legalisiert und wieder hergestellt.
In einer Stadt wo es ansonsten keine legalen MTB-Touren gibt, bzw. der offizielle Trail vom Hausberg seit 15 Jahren zwar angekündigt, aber nicht umgesetzt werden kann.



88.294.474
https://www.sn.at/buergermeister-le...rger-josefiau-41-88579868.jpg/640x/88.294.474
 
Das ist halt das Ding, speziell in den deutschsprachigen Ländern sind die Leute in den meisten Fällen zu träge um wirklich Druck aufzubauen. Ich würde sagen trailaffine Mountainbiker sind gar nicht mal mehr so wenige.
 
Was ich mich die ganze Zeit frage:
Geht ihr Österreicher denn auch gegen diesen ganzen Schwachsinn vor?
Hat noch nie Jemand gegen solch ein veraltetes, missinterpretiertes Gesetz geklagt?

Auf der halben Welt wird Rad fahren momentan extremst gefördert, nur Österreich legt einem gesunden und umweltfreundlichen Fortbewegungsmittel ganze Felsen in den Weg?
Gibt es da gar keine Petitionen, Demos oder auch Protest aus der Opposition gegen?

Die Jagd- und Forstwirtschaft ist in Österreich mächtig. Sehr mächtig. Und sehr gut vernetzt.
Das zeigt sich alleine schon daran, wie schwer sich selbst der Tourismus mit den Legalisierungen tut. Darum gibts ja in Österreich vergleichsweise viele Bikeparks, weil das die einzigen Regionen sind, wo sich die Touristiker durchsetzen können – und das eigentlich auch nur, weil dort eben alle bei der Seilbahn oder den Übernachtungsstätten mitverdienen. Und selbst in den Seilbahnorten funktionierts nicht einmal überall ...

Gefördert wirds auch in Österreich. Aber halt nur dort wo es erlaubt ist – es ist ständig, speziell im Bereich MTB – eine Gratwanderung.

Bisher hat sich noch nichts (österreichweit) gegen diese Lobby durchsetzen können. Sämtliche Gruppierungen scheitern daran – obwohl es mit der SPÖ und den Grünen auch Parteien geben würde, die grundsätzlich Pro MTB eingestellt wären. Auch private Gruppierungen wie UpMove sind mehr oder weniger gescheitert. Die UpMove Demos ("Trutzpartien" wo Fahrräder auf Forststraßen geschoben wurden) wurden dabei grundsätzlich als aggressiv angesehen. Auch die Naturfreunde (160.000 Mitglieder) treten sehr offensiv für eine Forststraßen-Öffnung ein.
Auch im durchaus einflussreichen Alpenverein (575.000 Mitglieder) ist man grundsätzlich Pro-MTB eingestellt... der Alpenverein ist aber durch die Wegerhaltung und die Schutzhütten von den Grundstückseigentümer erpressbar. Die können sich daher nicht öffentlich bzw. österreichweit als Gesamtorganisation dafür einsetzen. Was passiert, wenn der AV überhaupt nur an eine Pro-MTB Untersützung nachdenkt, siehe Anhang.
 

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Ich war ziemlich geschockt über den Massentourismus in SFL.
Das wirkte wie ein riesiger Vergnügungspark und nicht wie Wander- und MTB - Urlaub.

Weil es uns vielleicht einfach vorher nicht bewusst war, wie krass es dort im Sommer ist?


Ist ja grundsätzlich nicht so abwegig, dass ein Gebiet, bzw. Wintersportort in den Alpen, der mehr oder weniger nur aus Hotels besteht, wo jeder Hang mit Seilbahnen vollgeschißen ist, und sonst fast gar keine andere Infrastruktur besitzt, im (Corona-)Sommer nicht auch durchaus "belebt" ist.
Serfaus hat neben Ischgl/Paznaun, Sölden/Ötztal und dem Zillertal grundsätzlich die höchsten Nächtigungszahlen von den Tiroler Orten. Und eben auch diese zuvor genannten Regionen sind ja im Sommer auch bereits durchaus zu Vergnügungsparks ausgebaut worden (Sölden bzw. Ötztal überhaupt ganz schlimm).
 
Weil es uns vielleicht einfach vorher nicht bewusst war, wie krass es dort im Sommer ist?
Zumal wir 2 Kinder dabei haben und wir das Hotel aus dem Winter kennen und lieben, uns aber nicht bewusst war, dass man nur im Skigebiet biken darf...
Ich habe das Gefühl, dass es vielen der dortigen Gäste einfach egal ist, dass die Berge in solchen Destinationen zu einer Art Disney-Land verkommen. Schön, dass du es erkennst. Die Denkweise mit dem Rummelplatz geht ja auch in andere Bereiche rein. Bei meinen Biketouren (hab mal als Bikeguide gearbeitet) durch das Skigebiet in Ischgl hab ich jedes Mal Teilnehmer dabei gehabt, die gesagt haben "Skifahren in Ischgl? Nie wieder! Wenn man das im Sommer gesehen hat.". Auch der Ausbau von Skigebieten wird immer noch vorangetrieben, auch gegen sämtliche Naturschutzgesetze. Die Vernetzung von Touri-Destinantionen, Politik und auch Juristerei ist da besonders schlimm (die Juristerei beziehe ich auch auf so Fälle wie "das Urteil fällen wir später, aber fangt schon mal zu bauen an", und bis das Urteil da ist, ist der Berg komplett umgebaut.).
In Bayern gibt es auch diesen Sumpf, aber die Beteiligten sind nicht annähernd so einflußreich wie in Österreich. Wie der Ausbau vom Sudelfeld (Skigebiet bei Bayrischzell) gegangen ist, war genau das gleiche Vorgehen wie in Österreich.
Wie gut die Werbung funktioniert, sieht man ja an deiner Aussage, dass dir nicht klar war, dass man nur im Skigebiet biken darf. Du warst da, hast Umsatz gebracht, Ziel erreicht ... was die Einheimischen machen, wenn sie biken wollen, ist doch sch...egal.
 
Interessant. Und das sins dann auch die Landwirte und Grundbesitzer die die selbstherrlich nachstellen und sich anzeigen:

https://www.rosenheim24.de/rosenhei...gsmassnahmen-des-laerchenwaldes-90016996.html
Da geht es eben nicht um das Skigebiet. Also kann man ja auch gegen die Bauern vorgehen. Dass im Skigebiet alle Hänge für eine Beschreiung umgegraben, Pisten modifiziert und die Lifte massiv aufgerüstet wurden, hat damals keine Staatsanwaltschaft interessiert. Auch der neu angelegte Speichersee für die Beschneiung war im Landschaftsschutzgebiet. Das ist alles von den Behörden (Landratsamt, ...) durchgewunken worden, die Politik jat es abgesegnet, keine Staatsanwaltschaft interessiert sich dafür. Siehe z.B. https://www.alpenverein.de/natur/al...-modernisierung-des-sudelfelds_aid_16519.html . Und wenn du dann im LSG Rotwandgebiet (ein paar km entfernt vom Sudelfeld) mit dem MTB auf einem "Wander"weg unterwegs bist, setzen sie Ranger ein. Sooo weit sind die österreichischen Verhältnisse in Bayern nicht weg ....
 
Das selbe Thema hats übrigens auch heuer während Corona in der selbsternannten "Fahrradhauptstadt" Salzburg gegeben.

Dort hats seit über 30 Jahren die "BMX-Strecke" Josefiau gegeben – eigentlich halt ein paar Erdhügel wo die Kinder gefahren sind.
Die Stadt hat 25 kranke Eschen gefällt, die ganz zufällig (...) genau neben der BMX-Strecke waren, und geplant für 1 Jahr als Totholz (für die Insekten) auf der Strecke liegen zu lassen um später gemeinsam mit Schulkindern aufzuforsten.

An diesem Vorhaben hat es massiv Kritiv gegeben – später wurde dann nicht mehr mit dem "Totholz für Insekten" argumentiert, sondern nur noch mit dem Forstgesetz und der allfälligen Haftung. Nach 30 Jahren ...
Vom Bürgermeister gabs 0 Verständnis für die Fahrradfahrer die dort unterwegs sind (großteils Kinder mit Eltern).

Erst nach massiver Kritik von zahlreichen Eltern, Petitionen und (vor allem) Hilfe von einer einflussreicheren Person hat die Stadt Salzburg zurückgerudert. Plötzlich war die BMX-Strecke kein Problem mehr. Das Forstgesetz, die Haftung, die Flächenwidmung, der Umweltschutz – alles auf einmal kein Problem mehr. Bis zu den Sommerferien wird alles wieder hergestellt hat es geheißen – und das wurde sogar eingehalten. Mittlerweile sind die alten Wege wieder hergestellt und völlig legal.

Mit ein wenig Einfluss wurde innerhalb von 3 Monaten alles legalisiert und wieder hergestellt.
In einer Stadt wo es ansonsten keine legalen MTB-Touren gibt, bzw. der offizielle Trail vom Hausberg seit 15 Jahren zwar angekündigt, aber nicht umgesetzt werden kann.



88.294.474
https://www.sn.at/buergermeister-le...rger-josefiau-41-88579868.jpg/640x/88.294.474

So krank sehen die Eschen jetzt nicht aus und laut dem Plakat, geht es mit der Baumfällaktion nur darum, die BMX-Strecke unbefahrbar zu machen.
 
ja, ich mein ja nur. Das sind dann die Leute die uns gegenüber mit Umweltschutz argumentieren.
Ist doch eine gute Argumentation. Bzw das Killerargument schlechthin.

Einerseits, die Wirtschaft (Forst-, Land-, Jägerei-, Firscherei- und vor allem die Tourismuswirschaft), die verdienen müssen, sowie deren Beschäftigte (= Arbeitsplätze die sonst vorlorgen gehen würden) und

andererseits, der Naturschutz. Der Schutz der Fauna und Flora. Der bis dato unbekannten Feldjaguarohrläppchenschwänderin, dem Nasswurzelrüsselkäfer, der nur in (beliebiges Einsetzen) vorkommt, und daher geschützt werden muss. Sowie der junge, frisch gepflanzte, Jungwald.

Da hat man als nur Spaß- (bzw gelegentlich) Erhohlungs-, Action- und Adrenalinsuchender, wenig Chancen bzw Argumente.
 
Seit ein paar Wochen wird man (zumindest auf facebook) ja mit Werbung zum "Mountainbiken in XXXX" geradezu bombardiert. Das Montafon, der Bregenzerwald, die Region Achensee usw. usw. usw.
Alle machen auf ihre tollen Angebote für Mountainbiker aufmerksam, schreiben von spannenden Touren und Abfahrten etc. Das Wort Singletrail o.ä. wird dabei allerdings nie verwendet...

Wenn jetzt jeder von uns hier, der/die auf facebook unterwegs ist und auch diese Werbung bekommt, entsprechende Nachfragen und Kommentare dort postet, könnten dies zumindest ganz kleine Nadelstiche sein, um den Tourismusverbänden klar zu machen, das uns etwas nicht passt.

Ich stelle da jedes Mal die Frage, ob das Befahren von Wanderwegen, Singletrails und Forststraßen in diesen Regionen generell erlaubt oder verboten ist. Dann kommt immer als Antwort der Verweis auf zig Kilometer ausgeschilderte Touren.
Darauf antworte ich regelmäßig, dass folglich das Biken außerhalb dieser Touren verboten ist und Anzeigen und Bußgelder drohen. Da wurde mir bislang noch nie widersprochen.
Auch einen deutlichen Hinweis, dass die Region das "Mountainbiken als Sport" nicht verstanden hat und ich folglich lieber in Ländern Urlaub mache, wo das anders ist, gönne ich mir.

Ich könnte mir schon vorstellen, je mehr solcher Posts unter diesen Werbeblöcken stehen, desto sensibilisierter werden andere (und fragen dann evtl. auch nach) und desto unangenehmer wird dies für die Tourismusverbände.

Und nur der Hebel der Tourismusverbände, sprich Wirtschaftsinteressen, kann hier m.M.n. überhaupt irgendetwas bewirken.
 
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