Hallo allerseits ,
nach bisherigem stillen Teilhaben möchte ich mich nun auch mal einreihen und mich mit meinem Bericht hier verewigen
Zu meiner Person:
- 29 Jahre
- Ziemlich sportlich (4x pro Woche Gym und 3x MTB)
Unfalltag 16.05.2020 (Samstag):
Sturz über den Lenker mit dem Enduro am 16.5. Anschließend noch 1h mit dem Bike nach Hause und dann in die Notaufnahme, da die Schmerzen deutlich zunahmen.
Nach dem Röntgen (Bild 1) und Abtasten durch den Assistenzarzt war klar dass das Schlüsselbein gebrochen ist.
Laut Assistenzarzt sei es jedoch ein sehr unkomplizierter Bruch der folgenlos konservativ verheilen wird. Rucksackverband an und wieder nach Hause, jedoch soll ich montags nochmal zum Oberarzt zur Kontrolle.
Kontrolle im KH bei OA am 18.05:
Mittlerweile hier im Forum und durch lesen sämtlicher Studien und sonstigen Quellen über die Thematik informiert.
OA ist sich jedoch sicher das keine OP nötig ist. Bruch wird problemlos verheilen. Der Rucksackverband wird den Bruch richten. Auf meine Frage, dass die Wirksamkeit des Verbands bereits seit langem in Frage gestellt wird wurde nicht weiter eingegangen. Nach 6 Wochen darf ich wieder voll belasten, also auch Gym und MTB, davor nur 90 Grad und schonen. Nach erneuter Rückfrage - Physio sei nicht erforderlich.
19.05 Zweitmeinung bei niedergelassenem Orthopäden :
Orthopäden nach Rücksprache mit mehreren Kollegen (Unfallchirurgen) raten dringend in Anbetracht meiner Situation (Alter und Sportlevel) zur OP. Überweisung mit OP Empfehlung in nahegelegenen Unfallklinik.
20.05 Vorstellung in Unfallklinik:
Dortige Oberärztin hat erneut geröntgt in zwei Ebenen. Leichte Verbesserung der Winkelung bei angelegtem Rucksackverband . Keine ausreichende OP Indikation. Sie würde das nicht operieren und mein OP Wunsch wurde abgelehnt. In 7Tagen soll ich erneut zur Kontrolle und beim Schulterspezilisten vorstellig werden.
26.05 Kontrolle beim Schultersepzialist in selber Unflallklinik:
Rucksackverband hat bereits sichtbare und spürbare Blessuren hinterlassen und ist nahezu unerträglich geworden.
Schulterspezialist rät direkt dringend zur OP und hat zufällig auch einen Tag später einen OP Termin frei. Indikation war für ihn die deutlich sichtbare dislokation und mein angestrebtes Sportlevel.
Bevorzugt soll ein Titannagel (TEN) eingesetzt werden. Es wird versucht minimalinversiv nur über Schnitt am Brustbein medial den Nagel einzuführen und eine geschlossene Reposition der Fraktur versucht. Vermutlich nach 10 Tagen aber nicht mehr möglich, daher eher offene Reposition erforderlich (zweiter Schnitt über dem Bruch)
Als Fallback eine Platte, aber eher unwahrscheinlich.
27.05 Tag der OP
Morgens um 10 in die Klinik. Um 11.30 Uhr wurde ich in den OP geschoben. Gegen 14:45 Uhr wieder aufgewacht und auf Station gebracht. Anhand der Pflaster konnte ich bereits sehen, dass eine offene Reposition erforderlich war.
Katastrophale erste Nacht im KH mit extrem schnarchendem Nachbarn und nervigem Gilchrist Veband.
28.05 Visite und Entlassung KH
Erneutes Röntgen, Implantat sitzt regelrecht. Operateur hat bestätigt, dass aufgrund der bereits fortgeschrittenen Heilung eine offene Reposition erforderlich war. Physio war da und hat Beweglichkeit getestet, die bereits weit besser als vor der OP war. Weiterer Plan sieht vor:
Belastungsfreihe Bewegung bis 90 Grad erlaubt.
Fäden ziehen nach 12 Tagen
Nach 6 Wochen anstreben der Belastubgsfähigkeit
Metallentfernung nach 1 1/2 Jahren.
Gilchrichst habe ich abgenommen und mich einen Tag vorzeitig nach Zustimmung der Ärzte entlassen lassen.
Novalgin und IBU in rauen Mengen erforderlich die ersten zwei Nächte, danach keine Schmerzmittel mehr.
Schlafen nur auf dem Rücken mit Kissen unter linkem Arm/Schulter möglich.
8.6 Fäden ziehen
Wunde ist gut verheilt. Nahezu keine Schmerzen, lediglich ein Druck-/Spannungsgefühl in der Schulter. Als wäre das Implantat extrem spürbar.
6x Physio verschrieben bekommen
17.6 3 Wochen nach OP Röntgen Kontrolle
Nagel sitzt noch wie direkt nach der OP. Kallus Bildung ist bereits gut sichtbar.
Weitere 6x Physio Rezept auf Rückfrage mitgeben lassen.
Schlaffen auf dem Rücken und nach rechts gedreht ohne Kissen möglich
Nächster Termin 14.7 zum Röntgen.
Laut Orthopäde könnte ich danach wieder langsam Belasten und mit Sport beginnen.
Generell werde ich weiterhin versuchen mich so gut es geht zu schonen auch wenn es psychisch nicht ganz einfach ist
Bisher also im Großen und Ganzen alles gut verlaufen.
Ich wünsche allen anderen einen guten Heilungsverlauf und viel Geduld
Meine Fragen:
- Hattet / habt ihr auch so ein deutlich wahrnehmbares Druck/Spannungsgefühl? Ich bilde mir echt ein das Implantat deutlich zu spüren..
- Nach 3 Wochen ist meine Schulter um das Schlüsselbein noch recht geschwollen und ein leichter Bluterguss hat sich nach der zweiten Physio Stunde auch wieder gebildet. Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl bei der Physio - wie sahen denn bei eu h die Behandlungen nach 3 Wochen aus und wie lange dauert es denn ungefähr bis die Schwellung zurück geht?