Grasköpfelkamm - Biker am Wochenende abgestürzt....

Ich versuche bei meinen Planungen schon genau zu schauen, was kann ich mir zutrauen und was nicht. Aber ich merke selber oft, dass man manchmal vielleicht auch konsequenter absteigen müsste oder hier und da etwas langsamer den Trail runter aber in dem Moment ist man so fokussiert und schon bisschen in einer anderen Welt.

Du meinst wahrscheinlich bei der Durchführung, nicht bei der Planung. oder? Die gefährlichen Stellen sind ja immer sehr situativ - was man ja auch bei einer guten Planung nicht berücksichtigen kann.
 
Im Sommer 2020 verunfallten 837 Personen mit dem Bergrad. Zehn Mountainbi-ker verunglückten tödlich

finde ich ehrlicherweise sehr viel, gut, müsste man die gesamte Zahl der MTBler dazu wissen, trotzdem, hört sich sehr viel an
Und wie viele davon waren Rentner, die mit ihren E-Bikes bei der Abfahrt von der Alm auf der Forststrasse über die Kurve hinausgeschossen sind? Ich würde annehmen, ein nicht geringer Anteil.
 
Und wie viele davon waren Rentner, die mit ihren E-Bikes bei der Abfahrt von der Alm auf der Forststrasse über die Kurve hinausgeschossen sind? Ich würde annehmen, ein nicht geringer Anteil.
Das ist die Statistik der Bergrettung, nicht der Feuerwehr oder der Polizei.

Auf Forststrasse kommt die Bergrettung nicht.

Die Haupttodesursache bei Wanderern: Herz-Kreislauf.
 
Ich verstehe die Diskussionen nicht: Man kann als Biker abstürzen, man kann als Wanderer abstürzen. Es hängt immer von den Fähigkeiten, der richtigen Einschätzung der Situation und nicht zuletzt vom Glück ab, ob man unversehrt nach Hause kommt.
Auf jeden Fall eine traurige Nachricht und eine Ermahnung an das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Einzelnen.
 
Das ist immer tragisch, auch für die Leute der Rettung und die die dabei waren.
Jeder sollte sein Limit kennen. Alles andere ist Restrisiko in den Bergen. Wenn immer gleich ein Sperrung gefordert würde, wenn ein Wanderer abstürzt und zu Tode kommt, wären vermutlich sehr viele Wege gesperrt. Unfälle passieren halt einfach und keiner ist davor sicher.
Sehe ich auch so und er ist nicht der einzige, auch wenn es in der aktuellen Situation sicher wenig hilft, sich dessen bewusst zu sein, den sowas ist immer tragisch.
Am Sonntag ist z. B. auch eine Kollegin meiner Frau am Klettersteig des Monte Casale tödlich verunglückt.
Extrem tragisch und traurig, nicht zuletzt weil sie erst 32 Jahre alt war und einen 5 Jährigen Jungen und ein 2 Jähriges Mädchen hat. Zudem war sie für ihr Engagement berühmt. Sie war den Klettersteig schon oft gegangen, problemlos und hatte auch viel Erfahrung, aber es reicht halt in bestimmten Situationen eine kleine Unachtsamkeit, die führt dann zum Schreck und dann verliert man die Kontrolle.
In Wirklichkeit hängt unser Leben auch auf dem Bike oft am seidenen Faden, aber wir sind uns dessen halt nicht immer bewusst, was vielleicht auch besser ist, weil wir sonst öfter in Schreckstarre fallen würden und dann fatale Fehler machen würden.
Mein Beileid der Familie des Bikers und an dieser Stelle auch der Familie der Kollegin meiner Frau (ich nutze die Gelegenheit auch wenn es vielleicht OT ist).
 
Du meinst wahrscheinlich bei der Durchführung, nicht bei der Planung. oder? Die gefährlichen Stellen sind ja immer sehr situativ - was man ja auch bei einer guten Planung nicht berücksichtigen kann.
denke manches kann man im vorfeld schon planen - wie zb o.g. tour nicht machen. aber du hast natürlich schon recht, es ist of situativ entsprechend konsequent zu entscheiden.
 
Du musst wissen Robert, der Münchener Merkur ist.das aktuell schlimmste Hetzblatt versus MTB in Obb. BILD ist dagegen geradezu seriös...... ;) m. M.
So is et.....wenn ich bedenke das das mal ein erzkonservatives Katholenblatt war....ich bekomme ungefragt von denen auf Google Nachrichtendienst immer Überschriften aufgepopt die tatsächlich reißerischer sind als Bild und der Rest.
 
Ich bin aus der Gegend und den Steig schon öfter gefahren. Die Bilder die veröffentlicht wurden, sind nicht an der Unfallstelle gemacht wurden. An der Stelle wo die Bilder gemacht wurden, muss man schieben, da man mit dem Lenker fahrenderweise nicht an der Felsmauer vorbei kommen würde. Die Querung am Hang entlang ist wirklich sehr ausgesetzt - für Fahrfehler ist da null Platz. Es geht dort sehr,sehr steil nach unten auf Geröll und Grashang. Wenn man fällt, kann man sich nirgendwo festhalten. Man kann den eigentlich viel besser zu fahrenden Teil des Reitsteiges aber auch über eine Forststrasse erreichen. Das Problem ist wie überall: es finden sich zahllose Tourenberichte und Fotos im Internet die zum Nachahmen ermutigen. Wenn der Unfall weiter unten im Wald passiert wäre (wo man genauso tief in einen Graben stürzen kann), wäre die Aufmachung nicht so reisserisch gewesen. Es geht immer nur um die Querung am Hang entlang.
 
schrecklich, wirklich schrecklich - Beileid für die Hinterbliebenen.

Was ich nicht nachvollziehen kann ist hier die Kritik an dem M Merkur? Also ob die jetzt 100 Bilder von dem Steig im Archiv hätten. Haben halt eins genommen, von der steilsten Stelle, na und? Was tut das zur Sache? Ansonsten sehe ich hier lediglich eine Beschreibung der Fakten. Und nicht der M Merkur fordert die Sperrung sondern es "werden Stimmen laut".
Ich selbst kenne den Weg nicht, aber scheint ja schon so zu sein, dass es sehr ausgesetzt ist und relativ gefährlich. Muss also jeder für sich selbst entscheiden, ob er das machen will. Das der M Merkur tendenziell nicht so positiv über biker berichtet, ok, das ist eine andere Sache - an diesem Bericht kann ich nichts schlimmes finden. Es ist einfach sehr tragisch.
Das Problem ist die Stimmungsmache des Merkur, siehe Artikel von der Woche zu mountainbiker gefährden wanderer, Steinschlag... Die ham in der für die Gegend zuständigen Redaktion offensichtlich einen MTB hasser und polemisieren extrem. Das find ich nicht mehr sachlich...
 
Ich bin aus der Gegend und den Steig schon öfter gefahren. Die Bilder die veröffentlicht wurden, sind nicht an der Unfallstelle gemacht wurden. An der Stelle wo die Bilder gemacht wurden, muss man schieben, da man mit dem Lenker fahrenderweise nicht an der Felsmauer vorbei kommen würde. Die Querung am Hang entlang ist wirklich sehr ausgesetzt - für Fahrfehler ist da null Platz. Es geht dort sehr,sehr steil nach unten auf Geröll und Grashang. Wenn man fällt, kann man sich nirgendwo festhalten. Man kann den eigentlich viel besser zu fahrenden Teil des Reitsteiges aber auch über eine Forststrasse erreichen. Das Problem ist wie überall: es finden sich zahllose Tourenberichte und Fotos im Internet die zum Nachahmen ermutigen. Wenn der Unfall weiter unten im Wald passiert wäre (wo man genauso tief in einen Graben stürzen kann), wäre die Aufmachung nicht so reisserisch gewesen. Es geht immer nur um die Querung am Hang entlang.
genau so ist es!
 
Ich bin den Reitsteig dieses Jahr erst gefahren - das IST ausgesetzt, ich finde, jeder sollte sich des Risikos bewußt sein und ebenso bewußt entsprechend Fahrtechnik / Erfahrung / Tagesform / Witterung /... die anstehende Fahrsituation bewerten, da stimme ich voll zu. Dann kann man immer noch Pech haben, passiert ja leider oft genug - ich bin aber überzeugt, ein bissl Risikominimierung für sich / andere geht fast immer.
Es gibt eine Passage (vor dem Kar), bei der es links ins Nirvana geht, der Pfad sehr schmal, aber prinzipiell fahrbar ist (sieht auch "optisch" nicht schwer aus, das ist des fiese):
ABER: die Wegkante ist auf einer Höhe, daß man mit dem rechten Pedal leicht hängen bleiben bzw. aufsetzen kann. Das (nach links) abzufangen ist da fast unmöglich.
Ich hab geschoben, ein Kumpel ists gefahren.
Tragisch ists auf jedem Fall, der "seidene Faden beim Biken" von @Zucchi triffts ziemlich genau.
Mein Beileid an die Angehörigen
 
Ich verstehe die Diskussionen nicht: Man kann als Biker abstürzen, man kann als Wanderer abstürzen. Es hängt immer von den Fähigkeiten, der richtigen Einschätzung der Situation und nicht zuletzt vom Glück ab, ob man unversehrt nach Hause kommt.
Auf jeden Fall eine traurige Nachricht und eine Ermahnung an das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Einzelnen.
Vielleicht ist es weniger eine Diskussion als Ausdruck von Erschütterung über Dinge, die über unser Vorstellungsvermögen hinaus gehen. Nichts desto Trotz hast Du natürlich auch recht, mit Deiner Aussage, dass Glück neben Verantwortung auch eine Rolle spielt. Ich persönlich kann mich an verschiedene Situationen erinnern, wo ich wirklich Glück hatte, aus versehen richtig reagiert zu haben.
 
Finde diesen Abschnitt hier ehrlich gesagt viel dramatischer (wenngleich inhaltlich wenig überraschend), denn genau dies wird dazu führen, dass sich diese Statistiken leider nicht in die "richtige" Richtung entwickeln werden => =>=>
„Auffällig bei vielen unserer Einsätzen ist, dass immer mehr Menschen in die Berge gehen, die absolute Anfänger sind und dort an ihre Grenzen stoßen. Dabei fällt uns auf, dass mangelnde Tourenplanung, Selbsteinschätzung und der Irrglaube, dass immer und überall eine Rettung möglich ist, die großen Herausforderungen sind.“

Ich meine in einem DAV-Artikel vor länger Zeit gelesen zu haben, dass unter den häufigsten tödlichen Unfällen auf dem Berg Herz-Kreislaufversagen gezählt wird. Bedingt durch die ungewohnte Anstrengung, das betagte Alter der Personen und die Relation zu anderen Bergsportarten dann die große Anzahl der Bergsteiger/Wanderer. Ähnliches gilt wohl auch für die MTBler, die meisten hier "verunglücken" auch an der Überanstrengung und oder an nicht erkannten gesundheitlichen Problemen bzw. Vorerkrankungen, die dann wohl häufig als Herz-Kreislaufversagen geführt werden und dann bei starker körperlicher Belastung eher auftreten können.

Sieht man hier in der Statistik ganz gut:
https://www.bergsteigen.com/news/neuigkeiten/alpinunfallstatistik-2018/

Aber glauber keiner Statistik, die die du nicht selber gefäääääl ... veröffentlicht hast :D. Letztendlich stirbt man ja auch immer irgendwie am Herz-Kreislaufversagen, aber das ist wohl ein anderes Thema.
 
Er war ein sehr geübter und erfahrener Mountainbiker und Bergsportler, der keine unnötigen Risiken eingeht. Beim Mountainbiken fährt immer ein Risiko mit, an manchen Orten mehr, an anderen weniger. Der Unfall ist schrecklich, tragisch und hat ganz sicher nicht jemanden getroffen, der sich überschätzt hätte oder besonders risikoaffin wäre. Im Gegenteil.
Die Bike- und Bergsportszene in Bayern verliert einen besonderen Menschen mit einem tollen Charakter.
 
Er war ein sehr geübter und erfahrener Mountainbiker und Bergsportler, der keine unnötigen Risiken eingeht. Beim Mountainbiken fährt immer ein Risiko mit, an manchen Orten mehr, an anderen weniger. Der Unfall ist schrecklich, tragisch und hat ganz sicher nicht jemanden getroffen, der sich überschätzt hätte oder besonders risikoaffin wäre. Im Gegenteil.
Die Bike- und Bergsportszene in Bayern verliert einen besonderen Menschen mit einem tollen Charakter.
Ist halt leider so, dass auch beim biken immer Paradies und Katastrophe extrem eng beieinander liegen, wie beim Bergsteigen eben auch. Ich kann mich noch an Uli Steck aus der Schweiz erinnern, der Achttausender hoch- und runterrannte was das Zeug hielt, so wie andere im Park spazieren gehen und las mal ein Interview von ihm, wo er sagte, man kann nie wissen, wie die Tour ausgeht.
Ein paar Wochen später ist er an einem "ziemlich banalen" 6000er abgestürzt, für einen ebenso banalen Fehltritt.
Einerseits ist es manchmal sinnvoll, sich bewußt zu sein, dass ein gewisses Risiko einfach immer da ist, um nicht zu übertreiben mit den Herausforderungen, andererseits darf man sich davon aber auch nicht zu sehr vereinnahmen lassen, sonst gerät man entweder während der Tour in Panik und stürzt ab oder aber man bleibt den ganzen Tag zu Hause im Bett liegen. Und stirbt dann an Herzverfettung. Wobei einem viele schöne Erlebnisse verloren gehen. Sterben gehört halt, leider, zum Leben dazu. Aber ich halte es auch für richtig, manchmal gemeinsam darüber nachzudenken und auch Leute zu ehren, die gegangen sind, wie hier in diesem Forum.
 
Hmmm, die Tour war eigentlich schon sehr lange auf meiner To-Do-List und es ist, wie dede schrieb: gilt in Großmünchner Kreisen so als Heiliger-Must-Have-Gral.
Ich denke, das könnte dort jedem passieren, auch mir.
Wenn ich bedenke, was ich erst letztes Wochenende bei den Brunnenkopfhäusern für Turnübungen am Drahtseil veranstaltet habe. Da ist der Tod manchmal näher als man glauben mag. Ich bin zwar einer, der lieber zu früh absteigt als zu spät, aber eine Garantie ist das für nichts.
Wer sich selber ein paar Bilder von der Tour machen möchte: Link. Den Track findet man mittlerweile schon auf Komoot.
 
2017_07_reitsteig_bild_2.jpg


Bei sowas in dieser Art bin ich sowohl am Gardasee (Freefall) als auch zB bei Garmisch etc (Farchant Schafkopf) immer abgestiegen, auch wenn andere das gefahren sind. Es zieht mich immer magisch bei sowas nach unten.

Ist eben nicht nur reine Kopfsache, denn einmal wo hängengeblieben (Gras, Kante) und schon ist man unten.
Und so kleine Fahrfehler passieren mir ständig.
 
Wir wissen ja nicht, wo es genau passiert ist. Könnte weniger dramatisch ausgesehen haben und trotzdem reicht ein unerwarteter Lenkeinschlag und du bist weg. Wenn ich ehrlich zu mir selber bin: sowas wie auf dem Foto bin ich an der Bocca di Fobia oberhalb Tremosine über einen Kilometer entlang geradelt, immer mit viel Luft auf der linken Seite. Ist ja, objektiv betrachtet, nicht schwierig. Vernünftiger aber wäre, zu schieben.
Und dann ist da noch die Gruppendynamik: Wer von uns würde als Vorderster seiner Gruppe schieben?

Was ich sagen will: es hat keinen Sinn über solche Unglücke zu lamentieren. Sie sind Bestandteil unserers Tuns und Daseins. Schlimm sind die "Leichenfledderer", die sich danach aus der Deckung wagen, Unvernunft anprangern und Verbote fordern. Das sind dann genau diejenigen, die rein von gar nichts eine Ahnung haben. Der Bergwachtler drückte es meiner Meinung nach richtig aus: Wir retten jeden. An einer Diskussion über Sinnhaftigkeit von Sperrungen wolle man sich nicht beteiligen.
Für so eine "Diskussion" bemüht der Merkur dann gerne andere "Experten", beispielsweise Leiterinnen einer Senioren-Wandergruppe...
 
Die Bergrettung kommt ab 800m Höhe auch auf Forstwegen.
Sicher? Viele Steige sind ja unterhalb 800m.

Ist der Verletzte nicht durch einen gewöhnlichen Rettungswagen zu erreichen, kommt die Bergrettung ins Spiel. Sie ist mit verschiedenen Fahrzeugen mobil. Dazu zählen ein Bergrettungsfahrzeug, ein ATV (kurz für: All Terrain Vehicle) und natürlich der Hubschrauber.
 
Zurück
Oben Unten