Der Unterschied zwischen den Alpen und dem Himalaya beträgt ziemlich genau 4000 Meter (Montblanc vs. Mount Everest). Anstatt sich physisch tage- oder besser wochenlang auf die Höhe anzupassen, um seinen Krempel selbst hochschleppen zu können, nimmt der Flachgebirgsbewohner im Himalaja eben Helfer, die die Höhe gewohnt sind.
dazu etwas mehr an erklärung:
ich war mehrmals in derart hohem regionen bergsteigen. als student, erst mit einer freundin, dann mit meiner frau als zweierteam.
wir schleppten aus finanziellen gründen (ja, irgendwo muss man sparen, dies aber auch beim essen, wo wir auch stundenlange märsche, um die billigeste aller billigen garküchen zu finden, in kauf nahmen), aber auch aus ego-gründen (tragen lassen sollen die gstopften wappler = reiche leistungssschwache pauschalbergtouristen) und liessen uns auch nur soweit fahren, als quasi-öffis fuhren (nix mit shutteln, zu teuer).
fazit war einerseits das ergebnis, dass wir einige ziele nicht erreichten, weil uns die vorräte ausgingen bis wir im hochlager waren, oder aber bis das schöne wetter kam. aber bei 35+kilo rucksack muss man minimieren.
fazit 2 - wir waren in unserer 2er-blase, sprich ausser mitn hostelmenschen im tal oder mit marktverkäuferInnen oder mit busfahrern 0 kontakt. obwohl ich in südamerika ( in asien antürlich nie) durchaus verhandlungsfähige sprachkenntnisse hatte. ok, gelegentlich warfen uns in peru die kinder steine nach ;-)
fazit 3: was war der nutzen unserer reise für land und leute?
jahrzehnte später zb waren wir mal wieder weiter weg (ausrutscher, ich bin eher ein feind von flugreisen), zwar nur marokko, aber diesmal haben uns viecher die bikes getragen. und wir hatten echte gaudi mit den "eseltreibern", unvergessen die erbärmlichen versuche unsererseits, nur ein wort auf berber nachzusprechen, während die freunde von dort mit deutsch nachplappern keine probleme hatten...
und nebenbei hatten drei familien in einer etwas weniger begünstigten gegend wieder ein wenig bargeld. und ja, wir bekamen frauen zu gesicht. auch alkohol, wofür wir hier im forum aber auch wieder unser fett wegbekamen ;-)
welche ist also die moralisch bessere art, zu reisen?
sind jetzt die dorfbewohner unsere sklaven, wenn sie dienst- und arbeitsleitungen anbieten und geld verdienen?
was ist dann mit dem tiroler schilehrer? sklave? schneenutte??
was mit dem unterbezahlten hotelpersonal in den edelquartieren, die eine saison in batteriehaltung leben müssen, den rest des jahres stempeln und dann freizeit haben, wenn alle anderen arbeiten?
ist es moralisch besser, die straßen zu schigebieten nicht zu räumen (wer weiss, was gemeindearbeiter so verdienen, weiss was ich meine), weil man ja eh zu fuss auch hinkönnte?
klar, die beste variante zu reisen, ist daheim zu bleiben und sich die landschaft vorzustellen (weil selbst für bilder muss ja jemand dort gewesen sein und .....)
bei weitem nicht überall sind unserer werte manifestiert, auf unseren reisen haben wir sie aber immer wieder im gespräch erklärt, und ja, meist waren die gesprächspartner davon ohnehin mehr oder weniger überzeugt. nur, die dortigen verhältnisse (politisch, religionsbezogen, gesellschaftlich) ließen zwar ein stummes nicken zu, aber kein aktives tun.
dazu brauchts viel mumm, den ich selbst wahrscheinlich auch nicht hätte.