Gefährlichkeit von Alu-Starrgabeln

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Salut!

Aktuell bin ich auf der Suche nach einer Starrgabel, um die Federgabel an meinem alten 26 Zoll-MTB zu ersetzen (A-Head, 1 1/8, Canti-Sockel). Dabei bin ich auf die Alu-Starrgabeln von XLC gestoßen. Zu einem Modell habe ich jedoch folgende Kundenbewertung gelesen:

Kann von dieser Gabel nur abraten. Während der Fahrt durchgebrochen wie ein Streichholz bei bestimmungsgemäßer Nutzung. Kein Bordstein, Schlagloch oder ähnliches. Habe einen ordentlichen Abflug hingelegt.

Eigentlich hätte ich mir die Gabel gerne gekauft und eingebaut, da sie eher günstig, ausreichend hoch gebaut und deutlich leichter als die jetzige Federgabel ist. Allerdings habe ich einen Horror vor einem Gabelbruch. Daher meine Frage:

Wie schätzt ihr das Risiko von dieser bzw. von Alu-Gabeln im Allgemeinen ein?

Und: Hättet ihr evtl. noch einen alternativen Tip?

Mit Dank & Gruß
Vandrer
 
Da hat Jemand n Montagsmodell erwischt. Dumm gelaufen, würde ich allerdings nicht überbewerten. Wäre die Forke so schlecht dann hätte es schon längst einen Rückruf gegeben.
 
Ich fahre seit 11 Jahren eine recht leichte (610g) Alugabel von Steinbach - hält.
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Da die XLC-Gabel locker die Hälfte mehr wiegt, kann ich mir auch nur die Sache mit dem Montagsmodell vorstellen. Wenn die Gabel schlecht wäre, hätte XLC die schon lange nicht mehr im Programm.
 
Danke für die ganzen Einschätzungen!

Alu gibt nicht elastisch nach, es bricht einfach ab. Wenn du Sorgen bzgl. Alu hast, kannst du auch eine der unzähligen Stahlgabeln nehmen - vom Gewicht nur minimal schwerer, aber überlebt dich viermal. :bier:

Eben dieses "spontane" Verhalten von Alu vs. das "zähere" Verhalten von Stahl beunruhigt mich aus meiner Werkstoff-Laien-Perspektive ...

Problem ist halt, dass ich keine Stahlgabel unter 50 Euro finde, die folgende Kriterien erfüllt:
  • ca. 420 cm Einbauhöhe
  • Canti-Sockel
  • Platz 26-Zoll-Räder
  • A-Head-Schaft (also kein Gewinde) m. 1 1/8 Durchmesser
Insofern denke ich über die Rückmeldungen hier nochmal nach und schaue mich mal weiter um.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ArSt : Mal kurz im eigenen Thread (halb) off-topic: Kannst du mal kurz was zu dem gezeigten Rad sagen? 26 o. 27,5? Gründe für V-Brakes? Einsatzbereich(e)? Zufriedenheit (im Vergleich zu evtl. anderen Rädern)?

Ich frage, weil ich momentan versuche, meine 26-Zoll-Stahlrahmen-MTB mit V-Brakes zu einer günstigen "Allzweck-Waffe" umzubauen. Ein bisschen sieht dein Teil auch danach aus - oder ist es einfach ein Spaßgefährt für gelegentlich?
 
Hallo @Vandrer!
Das Univega ist eigentlich ein 26er Citybike aus ca. 1995 mit Nexus 7 gewesen.
Ich hatte schon seit Anfang der 90er das Getriebe von Florian Schlumpf bewundert und ab Mitte der 90er die Nabenschaltungen von Shimano schätzen gelernt. Als mir dann 2010 der Rahmen zulief, wollte ich es dann wissen: Kann ich ein möglichst universelles Rad mit Nabenschaltung und ohne sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, unter 10kg aufbauen? Das hat zumindest bis auf die Sache mit dem Geld geklappt: Das Schlumpfgetriebe, welches ich für die "Universalität" benötigte (und weil ich's unbedingt mal ausprobieren wollte), war preislich nicht nachgeschmissen. Zusammen mit einer neuen Alfine 8 hat das Rad dann 16 Gänge (ein oder zwei doppelte Gänge sind leider auch dabei), vorne 27 Zähne, hinten 26 Zähne. Übersetzungsbandbreite krasse 766%. Das reicht für eine Entfaltung von 1,15 bis 8,8m pro Kurbelumdrehung. Gewicht so wie es da steht 9,48kg, Einsatzgebiet kann man sich denken, ;) lässt sich aber noch schnell durch den Anbau weiterer, vorbereiteter Teile erweitern: https://fotos.mtb-news.de/p/895613?page=4&in=set
V-Brakes wollte ich unbedingt, weil es damals meine ersten waren (ich hatte sonst nur Cantis im Einsatz). Die Dinger sind für mich, obwohl ich mittlerweile auch Scheibenbremsen kenne, immer noch erste Wahl, weil sie einfach sorgloser sind wie jede andere Bremse: Wenn ich bei mir hier 1000Hm am Stück hinunterrolle, habe ich mit V-Brakes weniger Hitzeprobleme als mit einer Scheibenbremse.
Eine Federgabel habe ich in einem anderen Rad, von daher weiß ich, dass ich nicht unbedingt eine brauche.
Zufriedenheit: Das Univega Groove ist mit das bequemste Rad in meiner Sammlung, trotzdem kann ich damit lange Tagestouren in den Alpen machen, oder nur einfach zur nächsten Eisdiele fahren. Dieses Zitat einer Users aus dem Forum sagt einiges:
Günni65 schrieb:
Dieses ultrapraktische Sorglosbike, so wie es da auf seinem Ständer parkt, bürstet den Mainstream so dermaßen gegen den Strich, dass ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriege!
Mehr Bike - gerade auf diesem Untergrund - braucht kein Mensch. Und was steht sonst an der Stelle (natürlich angelehnt, weil ohne Ständer): Ein 150mm Federweg-Fully in Carbon. Hoch pflegeaufwändig - und dazu noch 2 Kilo schwerer.
Man sollte es vielleicht mal wieder ausprobieren...mich juckts....
Grüße!
 
@ArSt Ich hab dein "mit Ständer (am Univega)" nie so recht deuten können. Jetzt ergibt es Sinn. Kann mich der Einschätzung von Günni nur anschließen. Das Ding wirkt auf den ersten Blick so unlogisch bzw. gegen den Strich, dass es schon wieder geil ist. Schön, wenn man auch damit super zurecht kommt.
 
Da ich nach dem ersten Zusammenbau damals gleich unter 10kg war, habe ich als Besonderheit (eine Fletscherplatte ist hinter dem Tretlagergehäuse eingeschweißt) noch einen Seitenständer angebracht. Der ist aber mehr als Provokation, als als Notwendigkeit zu verstehen: Stellt Dir mal vor, ich fahre zum Karwendelhaus hinauf. Dort oben stehen immer viele MTBs. Die lehnen heute schon in der fünften Reihe an einer Felswand neben dem Haus. Ich stelle das Rad breit grinsend mit dem Ständer direkt neben der Haustüre ab: Da reißt es richtiggehend alle die daran vorbeigehen müssen, vor allem, da man keine Schaltung sieht! :D
 
Salut!

Aktuell bin ich auf der Suche nach einer Starrgabel, um die Federgabel an meinem alten 26 Zoll-MTB zu ersetzen (A-Head, 1 1/8, Canti-Sockel). (...)
Mir ist im vergangenen Sommer eine Alugabel gebrochen, haette auch schlimmer ausgehen koennen.

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Die Schuld scheint aber eher an der 'Davtus' Fehlkonstruktion mit der Doppelkrone zu liegen.
Bei Amazon hat das einer genauer analysiert.

https://www.amazon.de/davtus-Fahrra...002UCSZZ8/ref=cm_cr_srp_d_product_top?ie=UTF8
 
In Verbindung mit Scheibenbremsen habe ich bei leichten Alugabeln (die Davatus erscheint mir mit der angegebenen Einbauhöhe als eher leicht) auch immer ein etwas mulmiges Gefühl.
 
@nightwolf : Mein Like natürlich nicht für den Gabelbruch, sondern für den Erfahrungsbericht. Und ja, mit 'ner Scheibenbremse wirkt ein ganz anderer Hebel auf die Gabel. Dass es jetzt aber prompt doch eine Alu-Gabel ist, lässt mein Vertrauen in dieses Material (zumindest bei der Gabel) nicht wachsen ... ;)
Ein Glück, dass offenbar nichts Schlimmeres passiert ist! Mir ist mal im Gehtempo bergab in der Fußgängerzone an einem alten Trekkingrad irgendwas am Vorbau gebrochen. Auf einmal stand das Rad mit Gabel quer zur Fahrtrichtung und ich bin kopfüber drüber geflogen (ohne Helm - seitdem nur noch mit). Ein Horror, was da bei höherem Tempo passieren könnte ... Insofern bin ich gerade bei Gabel & Co. lieber vllt. etwas übervorsichtig.
 
Hallo @Vandrer!
Das Univega ist eigentlich ein 26er Citybike aus ca. 1995 mit Nexus 7 gewesen.
Ich hatte schon seit Anfang der 90er das Getriebe von Florian Schlumpf bewundert und ab Mitte der 90er die Nabenschaltungen von Shimano schätzen gelernt. Als mir dann 2010 der Rahmen zulief, wollte ich es dann wissen: Kann ich ein möglichst universelles Rad mit Nabenschaltung und ohne sehr viel Geld in die Hand zu nehmen, unter 10kg aufbauen? Das hat zumindest bis auf die Sache mit dem Geld geklappt: Das Schlumpfgetriebe, welches ich für die "Universalität" benötigte (und weil ich's unbedingt mal ausprobieren wollte), war preislich nicht nachgeschmissen. Zusammen mit einer neuen Alfine 8 hat das Rad dann 16 Gänge (ein oder zwei doppelte Gänge sind leider auch dabei), vorne 27 Zähne, hinten 26 Zähne. Übersetzungsbandbreite krasse 766%. Das reicht für eine Entfaltung von 1,15 bis 8,8m pro Kurbelumdrehung. Gewicht so wie es da steht 9,48kg, Einsatzgebiet kann man sich denken, ;) lässt sich aber noch schnell durch den Anbau weiterer, vorbereiteter Teile erweitern: https://fotos.mtb-news.de/p/895613?page=4&in=set
V-Brakes wollte ich unbedingt, weil es damals meine ersten waren (ich hatte sonst nur Cantis im Einsatz). Die Dinger sind für mich, obwohl ich mittlerweile auch Scheibenbremsen kenne, immer noch erste Wahl, weil sie einfach sorgloser sind wie jede andere Bremse: Wenn ich bei mir hier 1000Hm am Stück hinunterrolle, habe ich mit V-Brakes weniger Hitzeprobleme als mit einer Scheibenbremse.
Eine Federgabel habe ich in einem anderen Rad, von daher weiß ich, dass ich nicht unbedingt eine brauche.
Zufriedenheit: Das Univega Groove ist mit das bequemste Rad in meiner Sammlung, trotzdem kann ich damit lange Tagestouren in den Alpen machen, oder nur einfach zur nächsten Eisdiele fahren. Dieses Zitat einer Users aus dem Forum sagt einiges:
Günni65 schrieb:
Dieses ultrapraktische Sorglosbike, so wie es da auf seinem Ständer parkt, bürstet den Mainstream so dermaßen gegen den Strich, dass ich das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht kriege!
Mehr Bike - gerade auf diesem Untergrund - braucht kein Mensch. Und was steht sonst an der Stelle (natürlich angelehnt, weil ohne Ständer): Ein 150mm Federweg-Fully in Carbon. Hoch pflegeaufwändig - und dazu noch 2 Kilo schwerer.
Man sollte es vielleicht mal wieder ausprobieren...mich juckts....
Grüße!
Wow! Danke für die ausführliche Auskunft!
Ich habe noch eine 3x8 Shimano Deore LX dran. Das Rad ist ca. 20 Jahre alt und es funktioniert einfach noch immer alles.
Ähnlich geht es mir mit den V-Brakes vs. Scheibenbremse: Bei Bekannten/Freunden schliff immer irgendwas. Mag sicherlich an den Einstellungen liegen, allerdings habe ich V-Brakes da als unproblematischer erlebt (mit ihren unbestreitbaren Nachteilen gegenüber der Scheibe).
Starrgabel: Da bin ich sehr gespannt auf das veränderte Fahrgefühl! Glaube aber auch, dass ich die (natürlich auch 20 Jahre alte) Federgabel nicht vermissen werde. Zumal bei dem Gewichtsunterschied ... Bin generell erstaunt, dass dieses (damals ziemlich teure) Stahl-MTB gar nicht sooo schwer ist! Schleiche aktuell um Stahl-Gravelbikes, die allerdings gewichtstechnisch ähnlich liegen oder schwerer sind. Vorteile sind da dann nur noch der Lenker und die größeren Reifen. Wird's wohl trotzdem perspektivisch werden, aber erstmal schauen, was noch mit dem alten Prügel geht ;)
"Ultrapraktisches Sorglosbike" (und dann noch ein bisschen cool dazu) - in die Richtung soll's gehen :D
 
Ja ging leicht bergauf, kein grosses Tempo ... Helm hab ich danach weggeschmissen und einen neuen ausgepackt.
Was richtig daneben ist, ist dass Amazon die Gabel unter einer anderen Teilenummer weiter listet, so dass die kritische Analyse die ich verlinkt habe, gar nicht mehr zu finden ist ... 😠
 
Armin @ArSt mal ganz was anderes ... Wenn Du eine Shimano Nabenschaltung mit einem Doppel-Vorgetriebe kombinierst, dann missachtest Du doch aufs Groebste die zulaessige Eingangsuebersetzung (?) Zumindest im 'niedrigen' Gang?

Bei meinen beiden Alfinen ist die Primaeruebersetzung ja laut Lehrbuch auch zu kurz. Aber damit lebe ich, denn ich haette gerne die Gaenge 'oberhalb des Lochs' als normal fahrbar - wuerde man sich an die offiziellen Werte halten, dann waeren diese nur bergab und/oder mit Rueckenwind zu gebrauchen und Berggaenge wuerden fehlen 😒
 
Wenn Du eine Shimano Nabenschaltung mit einem Doppel-Vorgetriebe kombinierst, dann missachtest Du doch aufs Groebste die zulaessige Eingangsuebersetzung
Dem ist so. Drum' ist im Ritzelrechner ja auch so einiges rot: ;)
Entfaltung 26er-Univega.JPG

Ich habe deswegen mal bei Florian Schlumpf nachgefragt. Er schrieb damals, dass man in den Berggängen eh nicht wie ein Stier reintritt und eher hochfrequent, locker im Sitzen tritt. Was ja auch stimmt, da man bei Verwendung dieser Gänge meistens schon aus dem letzten Loch pfeift.
Komischerweise rutscht mir die Alfine in diesen Gängen manchmal trotzdem laut krachend durch, aber immer erst, wenn ich kurz vor Ende der jeweiligen Steigungsstrecke mit der einleitenden Tretkraft nachlasse. Wenn ich einen Elektromotor hätte und dadurch die Kraft konstant hoch bliebe, würde rein gar nichts passieren. :ka:
 
Bin generell erstaunt, dass dieses (damals ziemlich teure) Stahl-MTB gar nicht sooo schwer ist!
Bei Fahrradrahmen, egal aus welchem Metall, gibt es recht massive und sehr filigrane Konstruktionen
Das Gewicht eines Fahrrades rührt aber nicht nur vom Rahmen her. Schon alleine bei den Reifen gibt es Unterschiede von bis zu einem Kilogramm - bei ähnlichem Einsatzbereich. (Reifen mit E-Mofa-Zulassung sind zum Beispiel generell ziemlich massiv und daher auch schwer.)
Ähnliches gilt auch bei anderen Komponenten.

@ArSt: Dein Univega ist der Hammer. - Was letzte Preis? :D
 
(...) Ich habe deswegen mal bei Florian Schlumpf nachgefragt. Er schrieb damals, dass man in den Berggängen eh nicht wie ein Stier reintritt und eher hochfrequent, locker im Sitzen tritt. (...)
Klar so kann man argumentieren.
Aber dann kommen wir zu der Frage, warum nicht auch die minimalen angegebenen Eingangsubersetzungen ausgehend von dieser Ueberlegung berechnet werden.
Da bliebe dann die Erklaerung, dass die eben 'Sicherheit' haben wollten - wenn sich ein 0.13-tonner mit aller Macht ins Zeug legt dann soll es auch noch halten.

Naja seis drum - ich hab inzwischen schon haeufig die Minimal-Eingangsuebersetzung unterschritten und es ist mir noch kein dadurch verursachter vorzeitiger Kollaps bekannt geworden.
Ich hab ja auch damals® im Radladen denjenigen (meist aelteren) Menschen, die mit Dreigang und 46/19 zu wenig Berggang und einen nutzlosen dritten Gang hatten, immer 46/24 verpasst zum Preis von 42.- DEM (6.- DEM Ritzel, 12.- DEM Kette, 24.- DEM Arbeit)
Fuer die Juengeren hier: Das sind 21.40 € - Ein 'Internet', wo man die Spec haette nachlesen koennen gab es damals noch nicht. Laengst vergangene Zeiten vor Eurer Geburt 😜
Da kam jedenfalls keineR nach kurzer Zeit zurueck und reklamierte dass die Dreigangnabe nun Matsch sei 🤣
 
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