Fragenkatalog Laufrad-Kaufberatung

Hi

warum wählst du eine derart untiquierte Felge, wo es seit drei jahren ihr Nachfolgemodell gibt.
Eine aktuelle Alternative ist hier immer wieder auch die preiswerte R460 von DT.
Mit diesen beiden genannten reichen auch bei 32L für 90kg die Laser, wenn du hinten antriebsseitig die D-Light verbaust locker aus.

achso, Shimano Naben in 32L auch vorn bitte immer gekreuzt und niemal radial speichen. Dafür sind sie nicht zugelassen.

Gruss, Felix
Hallo Felix,

antiquierte Felgen und schöne, antiquierte NOS Naben - ja, wie wahr. Ich habe die vor 10 Jahren mal als Schnäppchen mitbestellt, liegen seitdem auf Lager.

Also vorne 1-fach gekreuzt Sapim Laser, sonst so machen. Cool, 1.000 Dank! :)

Viele Grüße
2RadBanause
 
Hallo Felix,

antiquierte Felgen und schöne, antiquierte NOS Naben - ja, wie wahr. Ich habe die vor 10 Jahren mal als Schnäppchen mitbestellt, liegen seitdem auf Lager.

Also vorne 1-fach gekreuzt Sapim Laser, sonst so machen. Cool, 1.000 Dank! :)

Viele Grüße
2RadBanause
Ah oh, das zeuch muss endlich mal verbaut werden. Das muss man wissen.
Wenn du nur einfach kreuzt kannst du es auch radial speichen.
Speich' es bitte vorn und hinten dreifach.

Gruss, Felix
 
Ah oh, das zeuch muss endlich mal verbaut werden. Das muss man wissen.
Wenn du nur einfach kreuzt kannst du es auch radial speichen.
Speich' es bitte vorn und hinten dreifach.

Gruss, Felix
Du hast Recht, Shimano gibt seine Naben allgemein nicht für Radial frei. Aber das auch mit dem Hintergedanken, dass die Naben hartem Einsatz im Gelände mit Fahrern von >100kg Stand halten müssen. Die Anforderungen lesen sich für mich wie ein Kidsbike, könnte man da nicht auch auf eigene Gefahr radial einspeichen? könnte sein dass es @2RadBanause mehr um die Optik als um die Funktion geht. Denn das würde auch die Auwahl der Komponenten erklären.
 
Du hast Recht, Shimano gibt seine Naben allgemein nicht für Radial frei. Aber das auch mit dem Hintergedanken, dass die Naben hartem Einsatz im Gelände mit Fahrern von >100kg Stand halten müssen. Die Anforderungen lesen sich für mich wie ein Kidsbike, könnte man da nicht auch auf eigene Gefahr radial einspeichen? könnte sein dass es @2RadBanause mehr um die Optik als um die Funktion geht. Denn das würde auch die Auwahl der Komponenten erklären.
Also auf eigene Gefahr kann man auch die Hälfte der Speichen weglassen.
Ist jedem Falbst überlassen, was er wider besseren wissens macht.
Empfehlen kann ich es allerdings nicht, Prodkte anders zu verbauen/benutzen als es der Hersteller vorsieht.

Gruss, Felix
 
Also auf eigene Gefahr kann man auch die Hälfte der Speichen weglassen.
Ist jedem Falbst überlassen, was er wider besseren wissens macht.
Empfehlen kann ich es allerdings nicht, Prodkte anders zu verbauen/benutzen als es der Hersteller vorsieht.

Gruss, Felix
Da hast du Recht. Wenn es ein Retro Aufbau werden soll, könnten ja auch Fette Track Naben verbaut werden, die solche riesen Flansche haben, wenn man unbedingt radial möchte.
Bei 700c/29" und Mini Shimano Flansche wäre das für mich auch nichts mit radial.
 
Hallo zusammen

Ich suche einen Ersatz für meinen heutigen LRS fürs Enduro -

1, 29“ – Boost
2, Reifen 2.3-2,5“, Tubeless
4, Enduro – lass es dabei gerne laufen, ne schlechtere Linie kann mal dabei sein. Einmal jährlich muss er aushalten. Sonst die ruppigen trails im Wallis Verbier etc. Fahre aber nicht auf Zeit und riskiere selten Kopf und Kragen. Bin eher der Techniker als der Zeitfuchser.
5, 93-98KG voll bepackt. Rad ca 13.5kg 160/150mm
6, bisher gefahren
NEXTIE 32id Carbon Felge 28l Dt 350 CXRAy - 3 Jahre problemlos. Nun Solls etwas leichter werden, um das klettern zu erleichtern. Beast XC 30 Satz mit dt 240 - war eigentlich robuster noch als der Nextie Enduro Satz bei ca 1550g
7, was es dann halt kostet, aber so zwischen 1100 und 1500EUR max wär schoen.
8, Profi Aufbau
9, Zuverlässiger Laufradsatz: minimal schwer, 30-33ID, 28L, 6-bolt Nabe
10, Unter 1600g muss er wiegen. von der Belastung her 100% AM mit Tendenz zu Enduro light.
11, Ich schaue mir an: Duke Crazy jack 2x VR Felge, Newmen Advanced Sl A 30, Syntace 33i, MCFK 35mm , ??? Naben entweder 240 ext ob SP oder JB weiss ich nicht, Tune Naben oder I9 Naben - am liebsten Messerspeichen.
Kann mich da jemand aus meiner Verzweiflung befreien und licht ins Dunkel bringen?
 
Hallo zusammen

Ich suche einen Ersatz für meinen heutigen LRS fürs Enduro -

1, 29“ – Boost
2, Reifen 2.3-2,5“, Tubeless
4, Enduro – lass es dabei gerne laufen, ne schlechtere Linie kann mal dabei sein. Einmal jährlich muss er aushalten. Sonst die ruppigen trails im Wallis Verbier etc. Fahre aber nicht auf Zeit und riskiere selten Kopf und Kragen. Bin eher der Techniker als der Zeitfuchser.
5, 93-98KG voll bepackt. Rad ca 13.5kg 160/150mm
6, bisher gefahren
NEXTIE 32id Carbon Felge 28l Dt 350 CXRAy - 3 Jahre problemlos. Nun Solls etwas leichter werden, um das klettern zu erleichtern. Beast XC 30 Satz mit dt 240 - war eigentlich robuster noch als der Nextie Enduro Satz bei ca 1550g
7, was es dann halt kostet, aber so zwischen 1100 und 1500EUR max wär schoen.
8, Profi Aufbau
9, Zuverlässiger Laufradsatz: minimal schwer, 30-33ID, 28L, 6-bolt Nabe
10, Unter 1600g muss er wiegen. von der Belastung her 100% AM mit Tendenz zu Enduro light.
11, Ich schaue mir an: Duke Crazy jack 2x VR Felge, Newmen Advanced Sl A 30, Syntace 33i, MCFK 35mm , ??? Naben entweder 240 ext ob SP oder JB weiss ich nicht, Tune Naben oder I9 Naben - am liebsten Messerspeichen.
Kann mich da jemand aus meiner Verzweiflung befreien und licht ins Dunkel bringen?
Meinst du wikrlich, dass eine leichte AM-Felge wie die Duke Crazyjack für Enduro und 95kg die richtige wahl ist? Dafür gibt es ja Felgen wie die FuryJack, die eine interessante Alternative zu Newmen oder der Syntace C33i ist.
Wenn die Felge 465-485gr wiegt, was bei den zuletzt genanten drei der Fall ist, bedarf es schon einer Nabe mit dem Gewicht der 240EXP Classic, um auf bzw. knapp unter 1600gr zu kommen.
Leichter würde ich dann mit Blick auf Fahrergewicht und Einsatz nicht gehen.
Naben der Gewichtsklasse Tune würde ich dir nicht empfehlen. Dieses Gewicht kommt aus filigraneren nabenkörpern und kleineren Lagern, beides würde deinem Fall nicht gerecht werden.

Gruss, Felix
 
Meinst du wikrlich, dass eine leichte AM-Felge wie die Duke Crazyjack für Enduro und 95kg die richtige wahl ist? Dafür gibt es ja Felgen wie die FuryJack, die eine interessante Alternative zu Newmen oder der Syntace C33i ist.
Wenn die Felge 465-485gr wiegt, was bei den zuletzt genanten drei der Fall ist, bedarf es schon einer Nabe mit dem Gewicht der 240EXP Classic, um auf bzw. knapp unter 1600gr zu kommen.
Leichter würde ich dann mit Blick auf Fahrergewicht und Einsatz nicht gehen.
Naben der Gewichtsklasse Tune würde ich dir nicht empfehlen. Dieses Gewicht kommt aus filigraneren nabenkörpern und kleineren Lagern, beides würde deinem Fall nicht gerecht werden.

Gruss, Felix
Hi Felix

Danke.. Denkst Du man könnte zweimal die VR der Furyjack nehmen um noch ein bisschen zu tunen - haette eigentlich gerne zweimal die gleiche Innenbreite.
Ich nehme an die drei genannten geben sich nicht viel in Sachen Stabilität und Gewicht und sind einfach eine Frage der Präferenz oder?

Gruss
Marc
 
Hi Felix

Danke.. Denkst Du man könnte zweimal die VR der Furyjack nehmen um noch ein bisschen zu tunen - haette eigentlich gerne zweimal die gleiche Innenbreite.
Ich nehme an die drei genannten geben sich nicht viel in Sachen Stabilität und Gewicht und sind einfach eine Frage der Präferenz oder?

Gruss
Marc
Hallo Marc,

wir haben von der Crazy oder der FuryJack noch kein einzige Hinterradfelge verbaut und trotzdem Laufradsätze liefern können. Uns erschließt sich der Sinn der schmaleren Felge hinten auch überhaupt nicht und Duke gibt die vordere Felge auch für hinten frei.
Bisher war es nicht möglich bei den drei genannten einen Unterschied in der haltbarkeit festzustellen.
Wir haben nur gerade die C33i aus dem Sortiment genommen, weil man die jetzt mit eigenen Nippeln verbauen muss, was uns nicht gefällt.

Gruss, Felix
 
Hallo Marc,

wir haben von der Crazy oder der FuryJack noch kein einzige Hinterradfelge verbaut und trotzdem Laufradsätze liefern können. Uns erschließt sich der Sinn der schmaleren Felge hinten auch überhaupt nicht und Duke gibt die vordere Felge auch für hinten frei.
Bisher war es nicht möglich bei den drei genannten einen Unterschied in der haltbarkeit festzustellen.
Wir haben nur gerade die C33i aus dem Sortiment genommen, weil man die jetzt mit eigenen Nippeln verbauen muss, was uns nicht gefällt.

Gruss, Felix
Hi Felix

Danke.. Was sind denn die Wartefristen bei Euch auf so einen Satz?

LG
Marc
 
Da hast du Recht. Wenn es ein Retro Aufbau werden soll, könnten ja auch Fette Track Naben verbaut werden, die solche riesen Flansche haben, wenn man unbedingt radial möchte.
Bei 700c/29" und Mini Shimano Flansche wäre das für mich auch nichts mit radial.
Ich hatte vor über 10 Jahren 105er Naben, die für Radialspeichung freigegeben wurden. Der Abstand zwischen Aussendurchmesser und Lochkreis war etwas größer. Für ein Low-Budget Vorderrad hielt es wirklich sehr lange.
Bahnrad Naben sind nicht per se besser. Es gibt viel Murks, gerade im Fixie-Bereich. Ausgerissene Flanschsegmente von klassischen Campa's habe ich auch schon 2x gesehen. Mit Victoire bin ich seit Jahren zufrieden. Hatte noch das Glück, eine mit Gewinde zu bekommen. Vor ein paar Monaten hatte ich Mack aus Polen entdeckt, hat jemand Erfahrung damit?
 
Vor ein paar Monaten hatte ich Mack aus Polen entdeckt, hat jemand Erfahrung damit?
Checky und Nehcuk haben sie hier jedenfalls sehr gelobt: https://www.mtb-news.de/forum/t/geilste-nabe-gesucht.935123/page-3#post-17151121

@2RadBanause: Bei 60kg und den Anforderungen hätte ich keine Bedenken, die Naben und Felgen mit 32 Revos einzuspeichen. Hinten antriebsseitig kannst ja sicherheitshalber Sapim D-Light nehmen.
Würde aber auch jeweils 3x kreuzen.
Hatte ich bei 75 kg so mit Campanaben verbaut (allerdings hinten rechts mit DT Comp), die auch nicht gerade Hochflanschnaben waren. Den LRS fährt ein Freund von mir heute noch so.
 
Die fahren die Version mit Freilauf, ich meinte die Naben für das Oval.
 

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Ich hatte vor über 10 Jahren 105er Naben, die für Radialspeichung freigegeben wurden. Der Abstand zwischen Aussendurchmesser und Lochkreis war etwas größer.
Nein, meine FH-5501 und HB-5501 sind Niederflansch-Naben.

Du hast Recht, Shimano gibt seine Naben allgemein nicht für Radial frei. Aber das auch mit dem Hintergedanken, dass die Naben hartem Einsatz im Gelände mit Fahrern von >100kg Stand halten müssen. Die Anforderungen lesen sich für mich wie ein Kidsbike, könnte man da nicht auch auf eigene Gefahr radial einspeichen? könnte sein dass es @2RadBanause mehr um die Optik als um die Funktion geht. Denn das würde auch die Auwahl der Komponenten erklären.
Die Laufräder sind jetzt für eine Lady, die anfangen möchte stundenlang zu fahren. Da es leider sehr wenige Geos für so kleine Menschen gibt, die nicht nach "Kinderfahrrad" aussehen (ging für sie garnicht), sind wir bei den Italienern gelandet. Die sind ziemlich kostbar - zu kostbar, um es auszuprobieren/einzusteigen. Also habe ich einen alten Rennradrahmen (Basso aus den Achtzigern mit 50cm horizontalem Oberrohr) ersteigert, sowie eine artgerechte besterhaltene Centaur-Gruppe und mit passenden, polierten Anbauteilen (BLB) und entspanntem Soma HWY One Lenker ergänzt.

Die Naben und die Felgen (Open Pro) waren mal für etwas anderes gedacht, sind für ein bequemes Endurance-Rennrad imho garnicht mal so verkehrt: Nicht zu steif, nicht zu schwer, optisch annehmbar und für lau. Es ist ja nur die Erstausstattung, als kostenfreie unbefristete Leihgabe meinerseits.
Wir hoffen, Sie findet Gefallen an längeren Radtouren auf einem Dropbar-Bike. Es sieht auf auf jeden Fall schonmal einladend gut aus (wird es auch mit 3-fach gekreuzt eingespeichten Laufrädern). :) Wenn das für sie wirklich was ist, machen wir da bestimmt nächstes Jahr auch vernünftige Laufräder rein (mit Naben von White Industries oder den Hope RS4 oder ähnlichem). Aber man weis ja nie, worauf Menschen Appetit bekommen, gerade nicht bei Fahrrädern ... :spinner:

Beim Laufradradbau bin ich Anfänger, weil das eben etwas ganz anderes ist, als die übliche Montage und Wartung. Ich möchte erstmal ein Gefühl dafür bekommen, wie Laufradbauen funktioniert und da ist wichtig, dass es funktioniert. Die fummeligen dünnen Speichen sind da schon ambitioniert. Noch dürstet es mich nicht nach windigen Experimenten jenseits der Spezifikationen.

Würde aber auch jeweils 3x kreuzen.
Hatte ich bei 75 kg so mit Campanaben verbaut (allerdings hinten rechts mit DT Comp), die auch nicht gerade Hochflanschnaben waren. Den LRS fährt ein Freund von mir heute noch so.
Ja, mache ich so, nur mit Sapim Speichen, weil die einfacher zu bekommen sind (vor allem in silber).
 
FH 5600 und 5700 kann man radial Einspeichen.
Danke für den ermutigenden Hinweis. :daumen:

Ich habe also mal explizit danach gesucht* und wurde fündig:

"Außer den nachstehenden Naben sind die von Shimano hergestellten Naben nicht für eine radiale Speichenmontage geeignet. [...] HB-5501-A"
Quelle: https://si.shimano.com/pdfs/si/SI-WH00F-000-JPN.pdf

Dann habe ich nochmal die Naben vorgekramt ... und Trommelwirbel: Es steht tatsächlich "HB-5501-A" drauf. :D

Geil, Danke! :) Also darf und und werde ich dieses Vorderrad (ausnahmsweise) radial einspeichen!

Viele Grüße
2RadBanause

* g00gle: shimano radial lacing HB-5501

Da hat das Forum aber mal so richtig gut funktioniert, bei meiner Frage nach den Speichen für die alten Naben und Felgen. Was Felix, Hexe u.a. als professionelle Laufradbauer hier in den letzten Jahren/Monaten/Wochen nebenbei an massenhafter, schneller und stichhaltiger Hilfe leisten ist einfach der Wahnsinn! :anbet: Es wird ja nicht mal irgendwer vergessen. In meinem Fall auch der gute Hinweis auf das Risiko radialer Einspeichungen bei den Shimano-Naben.
Dass dann verrückte Hobbyisten nochmal den Einzelfall aufbohren und animieren, sich selbst für den eigenen (womöglich speziellen) Fall explizit genauer zu informieren war die ideale Arbeitsteilung zwischen professionellem Pragmatismus und privatem Enthusiasmus. :daumen:
 
Zuletzt bearbeitet:
1) Laufradgröße?
28" / VR 100mm QR / HR 135mm QR jeweils mit CL
2) Welche Reifenbreite soll gefahren werden?
32mm sind aktuell montiert, später evtl. Mal bis 38/40mm
3) Welches Reifensystem soll genutzt werden? Reifen mit Schlauch
4) Bitte den Einsatzbereich und Fahrstil so genau wie möglich beschreiben.
Nur Straße
5) Körpergewicht des Fahrers/der Fahrerin?
78kg
6) Bisher hatte ich folgende Laufräder:
Serie Canyon Roadlite 6.0
7) Budget - was darf's kosten?
300-400€
8) Wo soll gekauft werden?
Eigenbau
9-11) Spielt erst mal keine große Rolle.

Hallo zusammen,
ich will meiner besseren Hälfte einen LRS aufbauen, da sie mir einen Zentrierständer geschenkt hat. 👍
Der originale im Canyon Roadlite hat 2100gr. + und will würde ich gerne was leichteres aufbauen.
Ich habe 350er-Naben, R470 Felgen, DT Comp Race Speichen und Pro Lock Squorx Pro Alu Nippel ausgesucht.
Im Anhang die Berechnung vom DT Speichenkalkulator.
Kann man das so durchwinken?
 

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Zuletzt bearbeitet:
Ich habe immer aufgerundet. Ob es 291 lange Speichen gibt weiß ich gar nicht, bis auf einige Ausnahmen sind es meistens gerade Zahlen. ERD habe ich auch immer nachgemessen und mich nicht auf Angaben verlassen. Bei Unsicherheit auch mit mehreren Rechnern (DT, Spokomat, Sapim) gearbeitet. Mal sehen welcher LR-Bauer sich demnächst hier meldet. Ich baue nur meine Laufräder, sonst vielleicht noch für Familie oder Freunde, Nachbarn.
 
Hallo zusammen,
ich will meiner besseren Hälfte einen LRS aufbauen, da sie mir einen Zentrierständer geschenkt hat. 👍

Hallo Newmi,
eines vorweg: Egal wie dieser Beitrag klingt, ich habe nahezu keine Erfahrung im Laufradbau, sondern stehe wie Du vor meinen ersten (kompletten) Eigenbauten. Ich habe mich nur in den letzten Wochen intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und fasse Dir mal eine Menge Grundlagen zusammen, die sich hier immer wiederholen.
Ich möchte nur den erfahrenen Mitgliedern die Erklärungen/Empfehlungen für Dich erleichtern und es Dir leichter machen, die Grundlagen aus der Diskussion zu extrahieren.

Ein paar Dinge zur Dimensionierung:

1.) Anzahl Speichen: Für einen 75Kg Fahrer/Fahrerin brauchst Du definitiv keine 32 Speichen und auch keine 28 Speichen pro Laufrad. Sofern Du keine extrem dünnen Speichen/Felgen nimmst, reichen 24 Speichen.

2.) Reifenbreite und Maulweite der Felgen: Da Du sowieso eine neue Felge kaufst, solltest Du beste Felgendimension wählen. Für 37-40mm breite Reifen hätte die Felge 24mm Maulweite. Von DT Swiss gibt es da die R540 (gesteckt, 564gr., Montage ohne PHR-Wascher) und die RR531 (geschweisst, 535gr., Montage mit mitgelieferten PHR-Washern)

3.) Belastungsgerechte Speichenwahl: Die Speichen der beiden Seiten des Laufrads stehen idR. "unterschiedlich schräg", also ziehen sie die Felge aus verschiedenem Winkel. Damit die Felge am Ende mittig im Laufrad steht, muss die Seite mit den steiler stehenden Speichen (vorn wegen der Bremsscheibe links, hinten meistens wegen der breiten Kassette rechts) stärker vorgespannt werden. Wie stark eine Speiche vorgespannt werden darf, hängt von der Aufnahme in der Felge ab: Die Felgenlöcher sind bei fast allen Modellen auf Zugkräfte von 1200N ausgelegt. Angst vor Schlaglöchern brauchen wir uns nicht zu machen, weil die Vorspannung von 1200N auf rund die Hälfte absinkt, wenn ein straff gepumpter Reifen montiert ist.
Wenn Stahlspeichen "reißen", tun sie das nicht wegen wegen der Zuglast, sondern weil sie über Millionen von Lastwechseln innerlich zermürbt wurden. Deshalb nennt man diesen Effekt auch Speichenbruch und nicht Speichenriss. Echte Lastwechsel erfährt das Speichenmaterial jedoch nur bei vollständiger Entlastung. Die Seite mit den stärker gespannten Speichen (mit den kürzeren Speichen, also vorn links und hinten rechts) werden mit etwas stärkeren Speichen bestückt, als die schwächer gespannte Seite. Die leichtesten/dünnsten Rundspeichen, die man für Scheibenbremsen verwenden soll*, sind Sapim D-Light (2,0mm / 1,65mm / 2,0mm). Ein direktes Pendant von DT Swiss gibt es nicht, vielleicht kommen die DT Swiss Competition Race (2,0mm / 1,6mm / 2,0mm) ihr am nächsten.
Über den grundsätzlichen Charakter der Sapim Speichentypen, gibt es bei Komponentix eine schöne Übersicht (die seit dem Relaunch ziemlich fehlerhaft aussieht, aber es geht um die Informationen): https://www.komponentix.de/speichen-nippel/welche-speiche-wofuer/.

3a.) Spezialfall Felgenbremse: In Laufrädern für Felgenbremsen stehen die Speichen idR. am Vorderrad in demselben Winkel zur Felge, da links kein Platz für die Scheibenbremse zwischen den Gabelschaften benötigt wird. In felgengebremsten Vorderrädern werden deshalb auf beiden Seiten die gleichen Speichen mit der gleichen Vorspannung montiert. An felgengebremsten Rädern müssen die Speichen auch keine starken negativen Beschleunigungskräfte zwischen Nabe und Felge übertragen. Sofern die Nabenflansche am Vorderrad dafür ausgelegt sind, kann ein felgengebremstes Vorderrad sogar radial eingespeicht werden.

3b.) Spezialfall asymmetrische Felgenprofile und unterschiedliche Nabenflanschdurchmesser
:
Einige Hersteller konstruieren ihre Naben mit unterschiedlichen Nabenflanschdurchmessern. Auf diese Weise kann der Winkel mit dem die Speichen an der Felge zerren beeinflusst und angeglichen werden. Eine wirklich gleiche Vorspannung der Speichen ist dann aber auch abhängig vom Felgendurchmesser (ERD). Aber ist der Nabenflansch auf der Seite mit den steiler stehenden Speichen größer, verringert sich der Unterschied zwischen der Vorspannung auf beiden Seiten. Eine gleich hohe Vorspannung wäre schöner, weil die maximal Stabilität des Laufrades mit dem geringsten Materialaufwand erreichbar wäre - aber das ist akademisch, weil selten der Fall.
Man kann ein Laufrad auch genauso aufbauen, dass die Winkel der Speichen identisch wäre und Ihre Vorspannung auf beiden Seiten gleich. In den seltensten Fällen, würde die Felge dabei mittig über der Achse stehen. In geringem Maß kann das durchaus akzeptabel sein, sofern der Reifen später nicht schleift. Durch die neuen breiteren Achsen (Boost) nutzen die meisten Nabenhersteller den gewonnenen Platz nicht gleichmäßig auf beiden Seiten aus und stellen so mehr Symmetrie her. Zu demselben Zweck, bzw. als weitere Unterstützung gibt es asymmetrische Felgen, die den Reifen etwas weiter links (oder rechts, je nach Einspeichung der Felge) platzieren. Leider wird dieser Offset nicht immer korrekt quantifiziert.

3c.) Spezialfall Fatbike: Ganz kurz: Ich habe keinen Plan von diesen superbreiten Felgen, die aussehen, als ob in der Mitte Löcher wären, wo der Schlauch durchguckt. Hier sollen aber andere Dinge wichtig sein.


4.) Verarbeitung der Speichen: Am einfachsten ist die Verwendung von Messerspeichen, weil diese mit einem Werkzeug gegengehalten werden können. Allerdings gibt es in Deutschland nicht so viel Auswahl an Speichenmodellen. Entweder nimmst Du Sapim CX-Ray / Sapim CX-Sprint oder DT Swiss Aerolite / DTSwiss Aero-Comp. Leider müssen wir als Gelegenheitskleinstabnehmer für die eine benötigte Sorte 3 Euro pro Stück zahlen und für die andere benötigte Sorte 2 Euro pro Stück (egal ob von Sapim oder DT Swiss). Allein der Satz Messerspeichen kostet unsereins deshalb: 24-Loch => 120 Euro, 28-Loch => 140 Euro, 32-Loch => 160 Euro.

5.) Wenn Du trotzdem als Anfänger Rundspeichen verwenden möchtest, hast Du das große Problem, dass Du sie nicht gegenhalten kannst (ohne die Speichen mit einer Zange zu verkratzen/einzukerben). Die Speichen verdrillen sich häufig, statt der Reibung der Nippel auf dem Gewinde standzuhalten/gegenzuhalten. Wählst Du Aluminium Nippel, laufen die Gewinde tendenziell schlechter, als bei Messingnippeln, was das unerwünschte Verdrillen verschlimmert. Die saubere Verarbeitung von Sapim Polyax Nippeln, gepart mit der werksseitigen Beschichtung erlaubt auch die sorgenfreie Verwendung von Nippeln aus Aluminium (das spart bei Sapim Polyax 19gr./16,6gr./14,3gr. je Laufrad bei 32-/28-/24-Stück). Dass DT Swiss in die Nippel Schraubsicherungskleber einfügt (Pro Lock Nippel) ist kontraproduktiv. Wenn Du die Speichen-/Nippelgewinde jedoch mit Leinöl benetzt, gleiten die Gewinde leichter beim Spannungsaufbau und verkleben sich nach ein paar Tagen/Wochen durch die Verharzung dieses Öls. Nach der Montage aller Speichen und Nippel, also vor dem Aufbau der Speichenspannung solltest Du das Laufrad von äußeren Ölresten befreien, dann nervt die Leinöl-Sauerrei nicht mehr beim Zentrieren/Spannungsaufbau.

6.) Gewicht des Laufradsatzes: Fast alle bezahlbaren und leichten Laufradsätze verwenden leichte Felgen mit einer Masse von je 400-450 gr., Sapim Aluminium-Nippel, CX-Sprint/CX-Ray-Speichen. Viel von der Gewichtsersparnis wird durch leichte Naben ereicht. Da diese im Zentrum der Naben liegen, wirken sie kaum als Rotationsmasse, sondern wie leichtere/schwere Bremsscheiben, Kassetten, Centerlockadapter. Der Unterschied einer schweren Nabe gehört tendenziell eher zum "stehenden Gut". Wenn man Komponentengewichte bei der Zusammenstellung berücksichtigt, sollte man unbedingt auch die montierte Bremsscheibe miteinberechnen: Es erscheint wenig sinnvoll, 200 Euro mehr für einen 100gr. leichteren Nabensatz zu investieren, wenn man dann seine 6-Loch-Scheiben mit zwei je 55gr. schweren Centerlockadaptern montiert. Gewicht am Laufrad gilt es zu vermeiden und umso weiter außen Massen liegen, desto wichtiger ist die Reduktion. Leichte Felgen und Nippel liegen außen, aber viel zu sparen gibt es da nicht: Felgen unter 500gr. sind schwierig abzustützen und richtig teuer, mit Nippeln aus Aluminium kann man 19gr./16,6gr./14,3gr. je Laufrad sparen (Sapim Polyax bei 32-/28-/24-Stück), das macht die Nippel etwas anfälliger gegen Korrosion durch Streusalz und ähnliches.
Aber wer sich viel Sorgen über wenige Gramm am Laufrad macht, sollte nicht vergessen, dass Reifen noch weiter außen liegen. Wer sich superleichte Laufräder für Gravel baut/kauft und dann bei Schlauch, Milch und Reifen aufhört mit Masse zu knausern, hat viel Geld verbrannt. Vittoria Terreno Zero, Pirelli Cinturato Gravel Hard Terrain oder Schwale G-One Speed (alles ziemlich tolle Semi-Slicks zum Graveln) bringen alle 60-70gr. mehr Masse mit, als beispielsweise ein Conti Terra Speed. Man sollte beim Schlauch (Latex, Turbolito oder wenig Milch) und der Reifenbreite anfangen mit Gewicht zu sparen, dort ist es nahezu kostenlos und nur mit minimalen Nachteilen verbunden. (Hintergrund: Bitte den Artikel auf bicyclerollingresistance.com mit allen Conti GP 5000 Breiten bis ganz zum Ende lesen: https://www.bicyclerollingresistance.com/specials/grand-prix-5000-comparison)

7.) Werkzeug: Informiere Dich über Zentrierständer, Speichentensiometer, Messerspeichenhalter, gute Nippelspanner, Zentrierlehre.

8.) Finanzieller Aufwand: Schau Dir mal an, was Du bei sehr günstigen Anbietern an Eigenaufbauten bekommen kannst. Slowbuild bietet Laufradsätze mit DT350 Naben (allerdings straightpull), je 24 CX-Ray/CX-Sprint Speichen fertig zu Preisen an, die unter unseren Materialpreisen (ohne Werkzeug und ohne Arbeit) liegen.

9.) Charakter eines Laufrades: Die oben geschriebenen Absätze beziehen sich auf absolute Grundlagen bei der Auswahl des geeigneten Materials für den Aufbau der ersten Laufradsätze. Laufräder zeigen einige leicht messbare "Hardfacts", wie Masse/Gewicht, Abstützung gegen Beschleuningskräfte durch größere Flanschdurchmesser, Lastverteilung von Schlägen durch höhere Felgen, Lastverteilung gegen Querkräfte durch breite Felgenprofile, exakten Rundlauf und gleichmäßige Speichenspannung (die letzten beiden muss man gegeneinander abwägen, gleichzeitig sind sie selten erreichbar). Entscheidend ist am Ende, wie sich ein Laufrad beim Fahren anfühlt. Ist die Querschnittsfläche des Felgenprofils eher gering (also weder breit noch hoch), stützt die Felge weniger gegen äußere Krafteinwirkung ab. Im Extremfall (geringe Querschnittsfläche) erhält man ein weiches Laufrad, welches eher Spurrillen folgt, als Lenkbefehle umzusetzen. Ist die Abstimmung zu hart, ermüdet die/der Fahrerin/Fahrer schneller. Am Ende ist dieser Charakter sehr viel entscheidender, als an den richtigen Ecken ein paar Gramm "wegoptimiert" zu haben. Hier liegt der eigentliche Wert am Laufradbau, nicht am Gewicht.

Viele Grüße
2RadBanause

* Es gibt hier trotzdem viele Fahrer, die sich vorn Laufräder mit Sapim D-Light (2,0/1,65/2,0) und Sapim Laser (2,0/1,6/2,0) bestückt haben und dauerhaltbar nutzen. Evtl. haben sie mehr Speichen als sonst notwendig verbaut, aber je dünner die Speichen sind, desto schwieriger sind sie zu verarbeiten. Für uns Anfänger wäre das sicher keine gute Empfehlung.

Edit 01: Empfehlung für Sapim Polyax Nippel aus Aluminium eingefügt, die entsprechenden Sätze unter Verarbeitung/Messerspeichen und Gewicht umformuliert.
Edit 02: Absatz über Charakter des Laufrades eingefügt.
Edit 03: Spezialfälle Felgenbremsen, abgestimmte Nabenflansche und asymmetrische Felgen hinzugefügt.
Edit 04: Viele Korrekturen wegen des Themas homogener Speichenspannungen: Es kommt eben nicht auf die Länge an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da mal eine kleine Zusammenstellung gebräuchlicher Speichenmodelle gemacht:
(Nur "Markenspeichen" mit 2,0 mm Gewinde ohne Schwerlastspeichen.)

2543675-hbmxev8x526q-speichenliste-original.jpg
 

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  • Speichenliste.pdf
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Wählst Du Aluminium Nippel, laufen die Gewinde noch schlechter, als bei Messingnippeln, was das unerwünschte Verdrillen verschlimmert.
Dieser Aussage widersprechen die hier typischerweise vertretenen LR Bauer, die sagen dass die (beschichteten) Sapim Polyax Alunippel deutlich besser laufen als Messingnippel. Muss man hier aber nicht diskutieren, da gibt es hier schon ein paar Threads in denen Messing vs Alu diskutiert wurde.
Ansonsten schöne Übersicht,danke für die Mühen!
 
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