Ein Plädoyer für die Fahrrad-Artenvielfalt: Bleiben die Spaßbikes auf der Strecke?

Ein Plädoyer für die Fahrrad-Artenvielfalt: Bleiben die Spaßbikes auf der Strecke?

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Seit Jahren entwickeln sich Mountainbikes und Mountainbike-Geometrien in nur eine Richtung: länger, flacher, schneller. Mehr Sicherheit, mehr Geschwindigkeit, schon verstanden. Aber, gewagte Frage: Bleibt da nicht der Fahrspaß auf der Strecke? Und warum sind sich die Bikes alle so ähnlich?

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Ein Plädoyer für die Fahrrad-Artenvielfalt: Bleiben die Spaßbikes auf der Strecke?
 
Frisch auf Sicklines. Es handelt sich um ein Bike mit 1.300 mm Radstand in Größe M:

"Jumping, dropping, and generally playing around is a heck of a lot of fun on the G1. It’s no jib machine in the traditional sense. I never really managed a convincing rear wheel or front wheel manual. Play time on the G1 is enabled largely through the extreme confidence that such a stable chassis imparts. The G1 emboldens its pilot to try weird natural gaps and creative lines of consequence. It beckons its rider to jump from one seemingly unrelated feature to the next on a wing and prayer. Lines that I would have simply walked away from on a lesser bike seemed completely reasonable on the G1. On less spicy terrain, the G1 leans strong towards a “planted” over “playful” feel. It’s a great bike for something like a sketchy rock slab gap but maybe overkill for getting loose on buffed out flow trails."

Quelle. https://www.sicklines.com/2021/04/26/nicolai-g1-29-review/
 
Ich habe gerade eine Bild von Brendog mit seinem gambler aug IG gesehen und dabei ist mir aufgefallen, was in dieser situation gar nicht vorkommt:

Die Emotion weil man ein Bike XY besitzt und fährt. Würde ich so viel geld haben, dass ich es beim stuhlgang aus mir heraus presse, hätte ich auch ein downhiller. Ich könnte es nicht annährend ausfahren und springen kann ich schon gar nicht. Aber allein das gefühl von so einer maschine. Die Gabel, der Federweg, die art, wie man es fährt. Hätte gern so ne Maschine...Gambler, ein altes session, ein atherton bike oder ein speci...würde mir verdammt gut gefallen. Oder ein sender!
 
ich fahre am Dirt einen 760er Lenker und am Enduro einen 800er. Bei beiden greife ich ganz aussen, und für mich macht es einen spürbaren unterschied. Mit dem breiten Lenker kann ich das Bike viel besser "auf Linie zwingen". Dafür habe ich das Gefühl, mit dem Kürzerem besser Skinnies fahren zu können und ich bekomme da VR besser hoch.
Auch wenn es sicherlich nicht nur am Lenker sondern an der gesamten Geometrie liegt.
 
Skinnies, was genau hoch bekommen? Ich versteh nur Bahnhof. Ich glaub ich bin jetzt reif für ein eBike. Schreibt man das so?
 
ich fahre am Dirt einen 760er Lenker und am Enduro einen 800er. Bei beiden greife ich ganz aussen, und für mich macht es einen spürbaren unterschied. Mit dem breiten Lenker kann ich das Bike viel besser "auf Linie zwingen".
Dito.
Bei mir ist es 780 und 800 an den traillastigen Bikes, sowie 10mm durch die Ergons Griffe im gesamten mehr. Gefühlt kann ich mich besser abstützen und das Bike unter mir kippen.

Klar komme ich von vielen Runden mit angeschramten Fingern zurück, deswegen auch immer Langfingerhandschuhe. Meist aber nicht weil eng, sondern weil ich die Linie zu eng setze. Glaube das wäre mit schmälerem Lenker nicht besser.

Dafür habe ich das Gefühl, mit dem Kürzerem besser Skinnies fahren zu können
Ist bei mir mehr der Blick als Lenker. Ich muss mich zwingen weiter zu blicken. Ist gerade in der verregneten Zeit ein nettes Spielen mit dem Dirt, 30-50m auf der Bordsteinkante.

Skinnies, was genau hoch bekommen? Ich versteh nur Bahnhof. Ich glaub ich bin jetzt reif für ein eBike. Schreibt man das so?
Keine Angst musste auch mal Tante Google bemühen um es zu verstehen.
 
Frisch auf Sicklines. Es handelt sich um ein Bike mit 1.300 mm Radstand in Größe M:

"Jumping, dropping, and generally playing around is a heck of a lot of fun on the G1. It’s no jib machine in the traditional sense. I never really managed a convincing rear wheel or front wheel manual. Play time on the G1 is enabled largely through the extreme confidence that such a stable chassis imparts. The G1 emboldens its pilot to try weird natural gaps and creative lines of consequence. It beckons its rider to jump from one seemingly unrelated feature to the next on a wing and prayer. Lines that I would have simply walked away from on a lesser bike seemed completely reasonable on the G1. On less spicy terrain, the G1 leans strong towards a “planted” over “playful” feel. It’s a great bike for something like a sketchy rock slab gap but maybe overkill for getting loose on buffed out flow trails."

Quelle. https://www.sicklines.com/2021/04/26/nicolai-g1-29-review/

Meint er nicht ungefähr Folgendes: auf normalem Terrain overbiked, es funktioniert und macht Spass aber nur auf sehr üblem Terrain, Monstergaps Baby, Manual noooo...

Ist mein Englisch zu schlecht? Hmm...mich beschleicht das Gefühl, er fasst zusammen, was hier auf den letzten ü20 Seiten vom Trailbikevolk versucht wurde zu transportieren. Also danke für das Zitat! Recht hat er☝
 
ich fahre am Dirt einen 760er Lenker und am Enduro einen 800er. Bei beiden greife ich ganz aussen, und für mich macht es einen spürbaren unterschied. Mit dem breiten Lenker kann ich das Bike viel besser "auf Linie zwingen". Dafür habe ich das Gefühl, mit dem Kürzerem besser Skinnies fahren zu können und ich bekomme da VR besser hoch.
Auch wenn es sicherlich nicht nur am Lenker sondern an der gesamten Geometrie liegt.

Und die sinnvolle Lenkerbreite ist ja auch abhängig vom eigenen Körperbau. Ich brauch definitiv keinen 80er Lenker und die meisten EWS Profis sind ja auch eher 76-78 unterwegs. Ich finde breite Lenker unhandlich und mehr Sicherheit habe ich damit auch nicht. Aber ich habe auch schmale Schultern.
 
Ich müsste mir mal einen breiteren besorgen und schauen, ob das besser passt. Bei mir ging es ja in die andere Richtung. Ich habe mir ja 10mm kürzer besorgt und wollte das billige Original Schritt für Schritt schmaler machen, bis ich das Optimum gefunden habe. Letztlich war ich zu faul für den Versuch und ich komme auch mit 750mm durch die Engpässe.
 
Jeder hat sein individuelles Setup, ob bewusst oder unbewusst. Wer nicht probiert wird aber auch keine Unterschiede bemerken.

Mein altes ehemaliges verspieltes LV301MK8 welches ich 10 Jahre hatte, hat einige Vorbauten und Lenkerkombinationen gesehen. Schlussendlich bin ich bei 740-750 8 Grad Backsweep und 40 mm Vorbau gelandet.
Testrange
  • Lenkerbreiten 700-780
  • Backsweep 8/12 Grad
  • Vorbauten 30/40/50/75/90 mm
    Der 90er flog 2010 schon in die Ecke, das Rad zuvor war ein 2002er Scott Octane ;-)
Mit Engstellen hatte ich auch bei 780 nie Probleme und ich fahre auch engen Passagen.
Ich bin lange die 780er Breite gefahren, bei aktiver werdenden Fahrweise merkte ich dann irgendwann das ein schmalerer Lenker sich besser anfühlte, als ich mal einen rumliegenden 700er testete. Daraufhin habe ich den 780er in 5mm Schritten über einen längeren Zeitraum Schrittweise gekürzt.
Beim Vorbau bin ich damals recht schnell bei dem 50 mm gelandet.
Für den 30er Vorbau war mir das Ponny dann zu nervös, bin dann seit 2015/16 den 40er gefahren.

Mit wachsenden Skills entwickelt man auch Fähigkeiten unterschiedliche Räder entsprechend jeweils "richtiger" zu bewegen.
Das G1 bspw. musste mir nur einmal zeigen (Stichwort wegrutschendes Vorderrad) wie es gefahren werden will.
 
Ich müsste mir mal einen breiteren besorgen und schauen, ob das besser passt. Bei mir ging es ja in die andere Richtung. Ich habe mir ja 10mm kürzer besorgt und wollte das billige Original Schritt für Schritt schmaler machen, bis ich das Optimum gefunden habe. Letztlich war ich zu faul für den Versuch und ich komme auch mit 750mm durch die Engpässe.
Es gibt evtl. auch Menschen, bspw. mich, die gewisse Unterschiede vielleicht gar nicht so herausfühlen oder als Verbesserung/Beeinträchtigung empfinden.

Ich bin vom vorherigen Bike mit 775 mm auf das jetzige Bike mit zunächst 740 mm gewechselt. Vor ein paar Wochen habe ich den Lenker gewechselt, weil mein Handgelenk mehr Backsweep braucht. Der neue hat nun 780 mm.

Bei keinem dieser Lenker ist mir ein nennenswerter Unterschied bzgl. der Breite aufgefallen (außer, dass der neue wieder schlechter durch die Tür zur Waschküche passt). Beim Fahren/im Wald merke ich das nicht.
Was ich sehr wohl (positiv) merke, ist der 4 Grad größere Backsweep. Allerdings nicht im Lenkverhalten, sondern eben in Bezug auf meine Handhaltung.
Ebenso haben m.M.n. verschiedene Griffe/Griffformen wesentlich größere Auswirkungen, als 1-2 cm mehr oder weniger Breite.
 
Das Scott davor hatte auch nur ein 700er aber klar 600er zu 760er kann man sich erstmal nicht vorstellen.
Früher saß man halt auf der Streckbank in Länge, schmale Lenker lange Vorbauten, ich glaube das will keiner mehr haben.

Heute sieht man aber auch oft einige Biker mit zu breiten Lenkern rumfahren, die sich damit potenzieller Bewegungsfreiheit berauben.
 
Es gibt evtl. auch Menschen, bspw. mich, die gewisse Unterschiede vielleicht gar nicht so herausfühlen
Definitiv. Ich habe ja auch viel getestet. Erkenntnis: ich bin entweder ein Stein oder super-adaptiv. Ich komme mit allem, was ich bisher getestet habe hervorragend klar. Ich sollte es mal wiedre mit dem Forekaster versuchen. :lol:
 
Womit wir auch wieder beim Original-Thema wären: man kann eben immer noch sehr viel drumherum tunen, was den ursprünglichen Charakter doch stark beeinflusst. Aus XC-Geo wird kein Downhiller, das ist klar, aber in der Mitte tummeln sich Spaß-Bikes aus beiden Fast-Extremen.
Und ob mein Spaß Dein Spaß oder der Spaß anderer Menschen ist, kann eh nicht geklärt werden :bier:
 
Gibt es ggf. einen Zusammenhang zwischen Winkeln und Lenkerbreite/Vorbaulänge?

  • Kurzer Vorbau, breiter Lenker ---> flache Winkel
  • Langer Vorbau, schmaler Lenker ---> steile Winkel

Könnte da ein Zusammenhang, auch bzgl. Verspieltheit bestehen? :ka:
 
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