Florix - von Florenz zum Mont Blanc

in unseren Breiten würde das letzte Bild diese Assoziation hervorrufen :troll:
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02.07. 18:00 Fiume Le Vecchio bei Vivario, 400m

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Von Vizzavona aus rollen wir einige hundert Höhenmeter auf einer korsischen Berghauptstraße (kein Drama) hinunter in den Ort Vivario zwecks Fütterung der hungrigen Radlerbäuche. Was nun tun mit dem mehr als angebrochenen heissen Nachmittag?

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Bisserl rumscrollen auf OpenStreetMap, schon springt mir was ins Auge: Drei Brücken nebeneinander, ein Fluss, ein "geheimes" Sackgassenwegerl runter zum Wasser. Das muss probiert werden.

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Die Brücken und den geheimen Pfad hätten wir schon mal gefunden.

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Und Kettles grinsen nach zu urteilen, sieht der Fluss unten wohl auch ganz gut aus.

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Treffer... wir bleiben.
 
und mit was habt ihr euch beim Herr Bricolage versorgt.... neue Gaskartusche oder Reparatur fällig...
habt Ihr schon ne Vorstellung wie Ihr weiterfahren wollt.... der alten Spur teilweise folgend.... Col de Verghio / Calanche / Porto usw... ist ja auf jeden Fall für Kettle sehenswert sehenswert
 
02.07. 20:00 Fiume Le Vecchio bei Vivario, 400m

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Brücke eins: Noch ein paar Bilder vom Vivario-Dreibrückencanyon, die Location ist einfach zu geil.

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Brücken zwei und drei...

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... und ein Felsenkettle.

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Unterwasserkettle.

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Na gut, dann komm ich eben auch rein.

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Einziger Nachteil hier unten: Halbwegs ebene Flächen sind Mangelware, daher gibts heute Nacht getrennte Schlafzimmer. Trotzdem ein genialer Spot.
 
Korsika Urlaub 1969
Das Abenteuer begann schon bei der Anmeldung: Von meinen Eltern aus durfte ich nur mit, weil meine Schwester auch mitging und wir so gegenseitig aufeinander aufpassen konnten. Schließlich war das Zeltlager für Männlein und Weiblein
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…und wir waren „erst“ 19 und 20 Jahre alt.
Anfahrt im Bus von Karlsruhe bis Nizza. Für den Bus gab es zwei Fahrer, diese wechselten unterwegs im „fliegenden Wechsel“, also der bisherige Fahrer rutschte links weg und der nächste von rechts auf den Fahrersitz und alles während der Fahrt auf der Autobahn.
Morgens um 7Uhr Ankunft in Nizza, bevor um ca 23Uhr die Fähre nach Bastia ging.
Mit einem corsischen Bus ging`s bis Farinole. Dort direkt am Meer lag eine Zeltstadt, in der unsere Jugendgruppe unterkam.
Vom „Montainbiken“ hatte damals noch keiner eine Ahnung, wir machten kleinere Wanderungen oder waren schwimmen, solange es nicht zu heiß war.
 

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@stuntzi Fangobach hab ich damals so gemacht. War dann eine Rundtour
http://bergradln.info/html/touren_calvi.html
Man kann diese sehr lange Tour entweder direkt am Forsthaus Bonifatu starten oder in der Ortschaft Suare am Eingang des Figarella-Tales. Zum einen ist es eine gute Strecke um sich auf geteerter Straße zum Forsthaus einzurollen und man erspart sich am Ende die Fahrt zurück zum Forsthaus Bonifatu. Zu beginn der Tor rollt man mit gemäßigter Steigung durch das Figarella-Tal zum Fortsthaus Bonifatu. Wer will kann dort noch eine Stärkung zu sich nehmen, da es bewirtet ist.



Trail Zum Fango

Und nun beginnt auch der mitunter anstrengenste Teil dieser Tour. Man fährt ca. 1 km zurück auf der Straße vom Forsthaus bis links nahe der Bocca di Bonassa der Weitwanderweg des "Tra Mare a Monti" abzweigt. Diesem Weitwanderweg folgt man nun bergauf zur Bocca di Bonassa.

Der Großteil dieses Wanderweges ist leider nicht fahrbar, so das man sein Bike die meiste Zeit schiebend und tragend nach oben bringt. So weit ich mich erinnere haben wir so um die 1,5 Stunden dafür gebraucht. Aber es lohnt sich auf alle Fälle, den nach Überquerung des Kammes warten zahlreiche Kilometer perfekter Singletrails auf einen. Diese traumhaften Wanderwege sind bei gutem Fahrkönnen fast durchwegs fahrbar und für jeden Mountainbiker eine göttliches Vergnügen.

Es dauert fast eine Ewigkeit, ehe man die mühsam erkämpften Höhenmeter des Aufstieges wieder vernichtet hat, und man an der Truvarellibrücke am Fango Bach aus seinem Traum gerissen wird. Nur ein kurzes Stück ist es bis zum Gite d´Etape l´Azelli am Fango Bach. Dort kann man auch eine kleine Verpflegungspause einlegen. Wir suchten uns lieber ein ruhiges Plätzchen am Fango Bach um bei korsischen Käse und Wurst und einer Dose Kastanienbier die traumhafte Abfahrt Revue zu passieren. Selbstverständlich laden die Gumpen im Fango Bach zu einem erfrischendem Bad ein. So kann man sich hervorragend den Schweiß von der Haut waschen und sich für den restlichen Tourabschnitt noch mal erfrischen. Die einfachere Variante ist an der Fangobrücke auf die andere Seite zu wechseln und auf der Teerstraße hinunter rollen, Wir nahmen den Pfad an der rechten Fluss-Seite....er ist meistens gut fahrbar, jedoch auch Mitten in der Macchia und so sammelt man fleißig Kratzer, aber das war es uns auf alle Fälle wert. Doch auch dieser Pfad hört an der nächsten Brücke auf und man wechselt nun auch auf die andere Seite des Fangos und rollt Richtung Zivilisation. Nun ist es leider mit dem schönen Singletraildasein vorbei. Von nun an geht es über schwach befahrenen Nebenstrassen auf den Bocca di Marsolinu nach Suare, unserem Startpunkt zurück. Aber auch dieses letzte Stück hat es noch mal in sich, ein langer Anstieg auf den Bocca di Marsolinu und man hat ja doch schon einiges in den Beinen, jedoch entschädigt ein rasanter Downhill auf der Teerstraße für die letzten Strapazen. Im großen und ganzen eine absolute Traumtour, gäbe es nicht die lange Schiebe- und Tragepassage am Anfang. Dafür schmeckt das Pietra und die korsischen Spezialitäten am Abend um so besser.
Danke für den ausführlichen Tip... die Fangorunde scheint dir ja offensichtlich ausgezeichnet gemundet zu haben. Mir damals überhaupt nicht, ich fand's eher zum würgen. So unterschiedlich können Vorlieben sein. Hier mein Bericht vom Euromax 2007:

https://www.mtb-news.de/forum/t/live-euromax-von-sizilien-nach-muenchen.276199/post-3781625

Mein Fango-Fazit vor 14 Jahren:
"ich hab echt keine ahnung, warum über diesen weg so viel palavert wird, von wegen bester trail korsikas und was weiß ich. das ist quark, sowohl tavignano als auch spelunca sind um größenordnungen interessanter. und das ganz ohne schlepperei zum einstieg. fango ist einfach nur lang, struppig, waldig. sonst nix."
 
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Fiume Le Vecchio bei Vivario, 400m
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Danke für dieses perfekte Bild, das für einige Zeit auf meinem Desktop wohnen wird: Damit es Hoffnung gibt an heißen Nachmittagen, wenn die Tasten an den Fingerkuppen kleben und die Hirnzellen dahinschmelzen. Sorry Kettle, als Pin-up-Girl wollte ich Dich eigentlich nicht mißbrauchen ;)
 
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Das ist wirklich perfekt getroffen... Foto aus 4K-Gopro-Aufnahme?
Kam glaub ich vom Handy... aber jedenfalls aus nem 4k-Videoclip rausgeschnitten. Fast alle Actionfotos entstehen mittlerweile so. Der "perfekte Moment" ist einfach viel wichtiger als ein paar Pixel zusätzliche Auflösung.
 
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03.07. 09:00 Auf dem Santo-Pietro-Trail, 600m

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Aufwachen... in die Gumpe hüpfen... aus dem Canyon raus schleppen... losradeln... Croissant finden. Frühstückspicknick am Fluss muss etwas reduziert werden: Irgendein scheinbar relativ großes Tier hat sich des Nachts den dafür vorgesehenen Packsack mit Baguette, Teigtaschen und Käse unter den Nagel gerissen. Eine Maus kann das Ding kaum weggeschleppt haben... vielleicht ne Riesenratte? Oder Wildschweine? Hab jedenfalls nix gemerkt, aber ich schlaf immer wie ein Bär und das Ding ist verschwunden.

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Frühstücksproblem nach zweihundert Höhenmetern gelöst. In Frankreich ist die nächste Boulangerie nie weit entfernt.

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Im Weiler Santo Pietro suchen...

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... und finden wir einen kleinen aber feinen Waldtrail in Richtung Corte.

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Passt schon... Hauptsache nicht weiter auf der Teerstraße runtereiern.

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Tief unten im Tal etwa fünf Kilometer vor der korsischen Bergstadt Corte hänge ich Kettle unser sämtliches Gepäck an die Backe und schiebe eine kleine Extratrailwurst auf einem experimentellen Sechshunderthöhenmeter-S3-Umweg in den angrenzenden Bergen ein. Sieht noch nicht so ganz begeistert aus mit den fünf Extrakilos... aber hey.... in hundert Höhenmetern wartet unser Appartement für heute Nacht. Das passt schon.
 
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Danke für dieses perfekte Bild, das für einige Zeit auf meinem Desktop wohnen wird: Damit es Hoffnung gibt an heißen Nachmittagen, wenn die Tasten an den Fingerkuppen kleben und die Hirnzellen dahinschmelzen. Sorry Kettle, als Pin-up-Girl wollte ich Dich eigentlich nicht mißbrauchen ;)
Hab übrigens keinen Ahnung, wie man beim eintauchen so nen perfekten Kreis hinbekommt. Arschbombe? Wassertiefe? Timing? Hab sowas vorher noch nie gesehen.
 
03.07. 13:00 Auf dem Santa-Lucia-Trail, 800m

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Extratrailwurst: Schnelle und beinahe gepäcklose Fünfhundert auf kleinem Teersträßlein hinauf ins schwalbennestige Santa Lucia di Mercurio.

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Hier geht glaub ich der "mare et monti" vorbei, neben dem GR20 ein Nichtganzsoweitwanderweg von einer Seite Korsikas zur anderen. Oder irgendein anderes Wegerl halt, jedenfalls ziemlich geil zu fahren. Und Bäume hat's wenige, das Panorama passt also.

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Santa-Lucia-Trail.

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Santa-Lucia-Trail.

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Santa-Lucia-Trail: Hoch über Corte.

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Santa-Lucia-Trail: Korsenbergorama.

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Santa-Lucia-Trail: Kein Trail ohne Trailblume. Bisserl stachlig und rutschig zwar stellenweise, aber alles in allem leistet das Wegerl absolut. Extrawurstexperiment gelungen.

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Eine "passerelle" führt...

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... nach Corte hinein.

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Darauf zwei Bierchen. Oh hoppla, da ist mir wohl aus Versehen der Fokus verrutscht. Verzeihung.

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Abends dann noch ein bisserl Livemusik auf der Plaza. Heute leistet. Schon wieder.
 
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04.07. 07:30 Corte, 420m

Gestern Nachmittag in Corte hatte ich endlich Zeit, den letzten Film fertigzustellen und hochladen. Hat leider noch nichts mit dem Florix zu tun, sondern dreht sich um die letzten Wochen auf La Palma. Wünschen einen schönen Sonntagmorgen und viel Vergnügen mit Blair Witch und Orkanhöhlen.
 
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