[?] Wofür ein Gravel?

Als vom MTB-Kommender sieht/spürt man halt sofort die Schwächen, die Gravel oder CX-Räder bei der Geländefahrt aufweisen. Panik konnte ich bei mir nicht beobachten, aber wohl eine notwendige Gewöhnung an die frontlastige Haltung bei steileren Abfahrten. Ansonsten ist für MTB'ler wohl eher die andere Sitzergonomie das größte Problem. So zumindest bei mir. Hat etwas gedauert bis ich auf dem Hobel auch über längere Distanz halbwegs bequem wurde.


"Als vom MTB-Kommender sieht/spürt man halt sofort seine eigenen Schwächen, die Gravel oder CX-Fahrer bei der Geländefahrt aufweisen."

Ich hab das mal korrigiert ;)
An einem modernen Endurofully muss man sich auf einem normalen Trail im unteren S2-Bereich halt nur noch mehr oder weniger am Lenker festhalten und ein bisschen bremsen, der Rest geht dann irgendwie. Auf einem Gravel ist es harte Arbeit, Konzentration, Kondition und Fahrtechnik.
Manche sagen zu dieser Vorführung der eigenen Grenzen dann halt, das Rad wäre nicht geeignet. Anderen macht das Spaß. Jeder wie er's braucht und will. Am Rad liegt es wie so oft zu allerletzt :)
 
Naja...Pfad mit paar Wurzeln quer und das vielleicht auch noch bergab ist jetzt nicht so speziell.
Da sehe ich auch noch keine Schwächen, die sich offenbaren würden.... Sicherlich angenehmer mit Federgabel, aber je nach Wurzelgröße und Gefälle durchaus mit einem handelsüblichen Gravel fahrbar
 
"Als vom MTB-Kommender sieht/spürt man halt sofort seine eigenen Schwächen, die Gravel oder CX-Fahrer bei der Geländefahrt aufweisen."

Ich hab das mal korrigiert ;)
Das macht schon grammatikalisch keinen Sinn.
Manche sagen dazu dann halt, das Rad wäre nicht geeignet.
Weniger geeignet. Ab einem gewissen Maß von weniger geeignet spricht man umgangssprachlich von ungeeignet.
Am Rad liegt es wie so oft zu allerletzt :)
Manche Dinge sind besser als andere. Sagst Du ja selbst.
An einem modernen Endurofully muss man sich auf einem S2-Trail halt nur noch mehr oder weniger am Lenker festhalten und ein bisschen bremsen, der Rest geht dann irgendwie. Auf einem Gravel ist es harte Arbeit, Konzentration, Kondition und Fahrtechnik.
 
Da sehe ich auch noch keine Schwächen, die sich offenbaren würden.... Sicherlich angenehmer mit Federgabel, aber je nach Wurzelgröße und Gefälle durchaus mit einem handelsüblichen Gravel fahrbar
Hier ums Eck gibt's den sogenannten Monte Stinkolo, ehemaliger Schlackeberg der Mülldeponie. Da führt ne Straße rauf und demzufolge auch runter. Dort sind quer drüber Abflussrinnen. Mit nem Fully roll ich da einfach full speed drüber. Würde ich das mit dem 40mm-Gravel machen, wäre das Rad vermutlich stark defekt...inklusive Fahrer. Da muss man entweder drüber hoppen, was nicht ungefährlich ist, oder stark bremsen und drum rum fahren. Und das ist noch nicht mal offroad.

Im Dreck bergab merkt man dann die dünnen Reifen deutlich an der mangelnden Bremswirkung. Man muss zwingend relativ langsam und vorsichtig das Gefälle runter rutschen, was gut ist, weil eine plötzliche Querwurzel hätte bei etwas Geschwindigkeit eine ähnlich zerstörerische Wirkung wie die zuvor beschriebene Rinne.

Man kann Gravel noch so geil finden, aber im Verhältnis zu den Geländefähigkeiten eines modernen MTBs stinken die Dinger massiv ab. Die sind nicht nur ein bisschen weniger leistungsfähig, die sind viel viel weniger leistungsfähig.

Das kann man sich jetzt schön reden mit "anspruchsvoll" und "man braucht Fahrtechnik", oder man nennt es beim Namen und sieht ein, dass die Dinger einfach gröbere Rennräder sind und gut. Bleibt man halt mehr auf glatter Piste damit, so wie sich das gehört.

Und @scylla darf hier eigentlich gar nicht mitreden. Die hat sich ein MTB mit Dropbar ausgestattet. Offenbar waren "normale" Gravel nicht leistungsfähig genug für ihre Ansprüche. Genau mein Punkt.
 
Wieso muss man eigentlich diskutieren, wofür man ein Gravel benutzt, bzw. benutzen darf? Finde nur ich das lächerlich?

Muss ich mich inzwischen schon dafür rechtfertigen, warum ich was mit welchem Rad mache?

Ich frage ja auch keinen, ob ich mit meinem Enduro über Asphalt zur Arbeit fahren darf? Gemacht hab ich das trotzdem schon:)
 
[...]
Das kann man sich jetzt schön reden mit "anspruchsvoll" und "man braucht Fahrtechnik", oder man nennt es beim Namen und sieht ein, dass die Dinger einfach gröbere Rennräder sind und gut. Bleibt man halt mehr auf glatter Piste damit, so wie sich das gehört.
[...]
Rennräder für's Grobe. Das trifft es doch ganz gut. Aber das Grobe muss halt nicht zwingend eine glatte Piste sein.
Klar ist auch, dass man nicht überall wo man mit einem Fully (Monte Stinkolo zum Beispiel) fahren kann, mit einem Gravel drüber kommt. Ist auch nicht der Anspruch. Genauso wenig wie ich das Fully nehme, um an Straßenrennen teilzunehmen. Der Unterschied ist: mit dem Gravel kann ich einen sehr großen Bereich abdecken und das ist es, was diese Art von Rädern gegenüber anderen Radgattungen für mich interessant macht.
Vielleicht auch weil ich aus dem Alter raus bin, mit Vollgas die Waldwege runter zu bügeln und das seinerzeit noch mit gänzlich ungefederten - oder um es mit Deinen Worten zu sagen: ungeeigneten - MTB gemacht habe.

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Abgesehen davon ist ein Ausspruch wie "so wie sich das gehört." immer arg grenzwertig!
Wer definiert wie sich etwas gehört?
Der Spruch ist eine Liga mit "braucht kein Mensch"
 
"Als vom MTB-Kommender sieht/spürt man halt sofort seine eigenen Schwächen, die Gravel oder CX-Fahrer bei der Geländefahrt aufweisen."

Ich hab das mal korrigiert ;)
An einem modernen Endurofully muss man sich auf einem normalen Trail im unteren S2-Bereich halt nur noch mehr oder weniger am Lenker festhalten und ein bisschen bremsen, der Rest geht dann irgendwie. Auf einem Gravel ist es harte Arbeit, Konzentration, Kondition und Fahrtechnik.
Manche sagen zu dieser Vorführung der eigenen Grenzen dann halt, das Rad wäre nicht geeignet. Anderen macht das Spaß. Jeder wie er's braucht und will. Am Rad liegt es wie so oft zu allerletzt :)

Gravel ist also was für ganz versierte Streckenfeinmotoriker, während man sich auf dem Fully gemütlich zurücklehnt und einfach machen lässt. Ich mach's mir ja gerne extraschwer und bretter gleich auf Frau Antje's Hollandrad die Berge runter 8-)
 
Und @scylla darf hier eigentlich gar nicht mitreden. Die hat sich ein MTB mit Dropbar ausgestattet. Offenbar waren "normale" Gravel nicht leistungsfähig genug für ihre Ansprüche. Genau mein Punkt.

Weit gefehlt mein Bester :)
Ich habe AUCH ein Mtb mit Dropbar ausgestattet. Dazu noch ein Standard Gravel von der Stange, ein Enduro-Fully, ein Mtb-Hardtail, ach ja und ein Rennrad auch noch. Darf ich jetzt wieder? Ach ne lass gut sein, ist eh recht müßig hier.


Ich mach's mir ja gerne extraschwer und bretter gleich auf Frau Antje's Hollandrad die Berge runter

Wenn dir das Spaß macht, nur zu, ist doch cool :daumen:
Eigentlich musst du dich dafür noch nicht mal in einem Internetforum rechtfertigen. Einfach machen und Spaß haben :)
 
Und ob ein gravel nun 32mm oder 50mm Reifen hat, krummbügel, flat oder 45° Flare, 27 Taschen und Ösen ... wen interessiert's solange es für einen selbst passt?
Dazu haben viele in diesem Forum glaub ich eine abweichende Meinung.

Ich habs an anderer Stelle geschrieben, das Gravel ist für mein Profil und meine Landschaft in 30km Umkreis genau das richtige Rad, weil ich auf Waldwegen und Asphalt schneller und energiesparender und damit auch weiter unterwegs bin als mit dem Hardtail.
Gilt das für jeden? Nein.
Gilt es für mich? Ja.
 
das Gravel ist für mein Profil und meine Landschaft in 30km Umkreis genau das richtige Rad für mich

Wäre es für mich wahrscheinlich auch, aber ich musste mir jetzt eingestehen, dass es finanziell gesehen vernünftiger ist, mein quasi als Gravel genutztes Carbonhardtail auf Starrgabel umzurüsten. Dank der eh recht schmalen und leichten Conti Racekings schließt sich abgesehen von Flatbar/Sitzposition der Kreis schon fast wieder, auch wenn man bedenkt, dass der Trend bei Gravels Richtung breitere Reifen geht (z.B. 45mm beim Grizl, da fehlen dann "nur" noch 10mm zu nem schnellen XC-Reifen wie dem RaceKing)

Auch wenn ich wirklich gern ein Gravel hätte: Die 3 km/h sind es mir derzeit nicht wert. Ich sehe es auch nicht ein, den Hype mitzubezahlen. Bei Cube beispielsweise kommt man bei Hardtails ab 1449 € in den Genuss eines Carbonrahmens, das Nuroad C:62 hingegen fängt erst bei 2.099 € an und da sind auch nur billige OEM Laufräder dran, also quasi 40% Hypeaufschlag laut Milchmädchen.

Nicht falsch verstehen: Coole Radgattung, extrem vielseitig, ideal für Leute, die ein sportliches Rad für sämtliche Anwendungszwecke möchten. Aber die Marketingmaschinerie sorgt halt schon auch bei denen, die bereits fast was Gleichwertiges daheim stehen haben, für den Haben-Wollen-Faktor (mich eingeschlossen), gegen den es anzukämpfen gilt :)
 
Finde nur ich das lächerlich?
Nein. Ist total lächerlich. Ich finde, dass ein auf Rennrad getrimmtes 29'er MTB mit den stelzigen Starrgabeln einfach Scheiße aussieht. Eine Ultegra passt auch nicht dran, also nach meinen Vorstellungen technisch gar nicht umsetzbar (und auf die Suche nach dem karierten Maiglöckchen hatte ich auch kein Bock).

Da kam vor fünf Jahren der Gravel-Hype gerade recht. Dann doch lieber umgekehrt, auf das Gravel den Riser geschraubt und dann passte es für mich. Das mit dem Riser hatte allerdings ziemlich spezialisierte Gründe, von daher nicht verallgemeinerbar.

Aber wofür ich es jetzt ganz genau benutze, was rein hypothetisch nicht mehr möglich ist und wi die Grenzen sind, völlig irre Internet-Diskussion für Theoretiker :spinner:
 
Genauso wenig wie ich das Fully nehme, um an Straßenrennen teilzunehmen.
Du erkennst da also auch deutliche qualitative Unterschiede in den den Fähigkeiten der jeweiligen Radgattung? Wenn ja, sind wir uns ja nahezu einig.
Abgesehen davon ist ein Ausspruch wie "so wie sich das gehört." immer arg grenzwertig!
Wer definiert wie sich etwas gehört?
Der Spruch ist eine Liga mit "braucht kein Mensch"
Wir sind hier am Stammtisch und nicht im Wissenschaftsbeirat. Hier muss man mal die eine oder andere flapsig formulierte steile These abkönnen ohne gleich indigniert pikiert zu sein.
Ich habe AUCH ein Mtb mit Dropbar ausgestattet. Dazu noch ein Standard Gravel von der Stange, ein Enduro-Fully, ein Mtb-Hardtail, ach ja und ein Rennrad auch noch.
Ganz schön durchspezialisiert. Offenbar siehst Du da auch starke qualitative Unterschiede in den jeweiligen Fähigkeiten.

Ehrlichgesagt frage ich mich gerade, warum hier schon wieder über das Graveln an sich herum gerechtfertigt wird. Hat doch keiner was gegen Gravelräder gesagt, außer dass deren Fähigkeiten halt klar begrenzt sind. So wie bei anderen Radgattungen halt auch. Nur beim Thema Gravel wird irgendwie gleich wieder rum romantisiert und man muss es mit MTBs gleichsetzen...und am besten auch noch mit Rennrädern.
Nein! Es sind gröbere Rennräder. Überwiegend. Und man sollte sie so benutzen wie gröbere Rennräder. Alles andere kann man machen, ist aber sicher nicht idealtypisch. Und wenn jemand Spaß daran hat mit einem Gravel über einen Wurzelteppich zu heizen, vielleicht auch noch bergab, dann muss ich dem eine masochistische Ader und rücksichtslosen Umgang mit der eigenen körperlichen Unversehrtheit unterstellen. Hoffentlich sind die Plomben auch fest genug!
 
Hier wird das Trendbike GRAVEL immer mit Rennrad oder MTB verglichen, ist aber schon aufgefallen das seit Jahrzehnten Cyclocross gefahren wird? Ist wohl näher dran.
 
Hier wird das Trendbike GRAVEL immer mit Rennrad oder MTB verglichen, ist aber schon aufgefallen das seit Jahrzehnten Cyclocross gefahren wird? Ist wohl näher dran.
Eine Sicht der Problematik ist, dass es bei "Gravel" vielleicht weniger um irgendeine Art von Rad geht, sondern eher um die "verkehrsferne Fortbewegung per Rad". Also eher um das "Graveln", als um irgendein ***Rad.
 
Womöglich offenbaren sich die von Dir bemerkten Schwächen dem Großteil der Gravel-Fahrer gar nicht, weil sie gar nicht auf Strecken unterwegs sind, auf denen das relevant werden könnte. Oder aber sie nehmen für derartige Strecken das passende MTB.
Ich hab ja sehr breite 54 mm Reifen vorn am Gravelrad. Sie bieten deutlich mehr Komfort als noch die ca. 40 mm Reifen am CX. Allerdings war mein früheres MTB mit Federgabel selbst mit 26 Zoll Conti GP Rennreifen komfortabler.

In Sachen Geschwindigkeit auf langen Strecken bin ich mit den sehr breiten Reifen am Gravelrad langsamer.

Bezahlbare und dauerhaltbare Federgabeln am Gravelrad wären IMHO etwas, was diese Radgattung ruhig vom MTB übernehmen könnte.

Im Moment denke ich über einen Vorbau mit Elastomerfederung nach. Der Wunsch wurde stärker nachdem ich eine 11 h Tour mit dem Gravelrad gemacht habe.

Fürs CX hätte es schon lange ein Wunsch sein sollen. Da schlägt es einem manchmal den Lenker aus der Hand. Auf jeden Fall braucht es sehr viel Konzentration um immer eine optimale vibrationsarme Spur zu finden.

Ich glaube ich werde alt. Mit ca. 20 Jahren bin ich noch mit 23 mm Conti Gator Skin Offroad gefahren. Teils knüppelharte Wege, die mit Steinen ähnlich die aus dem Gleisbett gespickt waren. Ich fand das ziemlich heldenhaft. Heute muss ich mit das nicht mehr antun.
Nun gut, damals hatte ich eine schlanke 1 Zoll Kinesis Gabel und einen langen dünnen Schaftvorbau mit einen 25,8 mm Lenker. Das nimmt auch viel Härte.
 
Eine Sicht der Problematik ist, dass es bei "Gravel" vielleicht weniger um irgendeine Art von Rad geht, sondern eher um die "verkehrsferne Fortbewegung per Rad". Also eher um das "Graveln", als um irgendein ***Rad.
Für mich sind Gravelräder entspannter als CX-Räder. In Sachen Sitzhaltung und Reifenbreite.

Zwar gibt es Überschneidungen, aber das liegt auch daran, dass einige Hersteller erst CX-Räder umgelabelt haben, statt wirklich neue Rahmen zu entwickeln. So langsam ziehen die Hersteller aber mit mehr Reifenbreite und/oder aufrechteren Sitzpositionen nach.
 
Für mich sind Gravelräder entspannter als CX-Räder. In Sachen Sitzhaltung und Reifenbreite.

Zwar gibt es Überschneidungen, aber das liegt auch daran, dass einige Hersteller erst CX-Räder umgelabelt haben, statt wirklich neue Rahmen zu entwickeln. So langsam ziehen die Hersteller aber mit mehr Reifenbreite und/oder aufrechteren Sitzpositionen nach.
Da bist Du mit mir durcheinander gekommen. Ich habe CX schon ewig nicht mehr erwähnt, vor allem nicht in Zusammenhang mit "Gravel". ;) Alles gut, aber Du hast Dich irgendwie selbst fortgesetzt und ein Zitat von mir mit eingeflochten, dass aber nur marginal mit Deinen "Denkstrang" passte. ;) Du hast meinen Post quasi "missbraucht". :lol:
 
Hier ums Eck gibt's den sogenannten Monte Stinkolo, ehemaliger Schlackeberg der Mülldeponie. Da führt ne Straße rauf und demzufolge auch runter. Dort sind quer drüber Abflussrinnen. Mit nem Fully roll ich da einfach full speed drüber. Würde ich das mit dem 40mm-Gravel machen, wäre das Rad vermutlich stark defekt...inklusive Fahrer. Da muss man entweder drüber hoppen, was nicht ungefährlich ist, oder stark bremsen und drum rum fahren. Und das ist noch nicht mal offroad.

Im Dreck bergab merkt man dann die dünnen Reifen deutlich an der mangelnden Bremswirkung. Man muss zwingend relativ langsam und vorsichtig das Gefälle runter rutschen, was gut ist, weil eine plötzliche Querwurzel hätte bei etwas Geschwindigkeit eine ähnlich zerstörerische Wirkung wie die zuvor beschriebene Rinne.

Man kann Gravel noch so geil finden, aber im Verhältnis zu den Geländefähigkeiten eines modernen MTBs stinken die Dinger massiv ab. Die sind nicht nur ein bisschen weniger leistungsfähig, die sind viel viel weniger leistungsfähig.

Das kann man sich jetzt schön reden mit "anspruchsvoll" und "man braucht Fahrtechnik", oder man nennt es beim Namen und sieht ein, dass die Dinger einfach gröbere Rennräder sind und gut. Bleibt man halt mehr auf glatter Piste damit, so wie sich das gehört.

Und @scylla darf hier eigentlich gar nicht mitreden. Die hat sich ein MTB mit Dropbar ausgestattet. Offenbar waren "normale" Gravel nicht leistungsfähig genug für ihre Ansprüche. Genau mein Punkt.
Ich hatte eine Rippenprellung. Ich wog 94 kg bei 1,76 m . Ich war nicht sonderlich gut trainiert. Ich fuhr mit einem Eisencrosser. Ich hatte einen schweren Laufradsatz mit Alesa X-Plorer Felgen. Darauf waren 34 mm Schwalbe Cx-Comp Reifen. Ich hatte lediglich eine 1:1 Übersetzung. Ich hatte Lenkerendschalthebel. Ich hatte leidlich eingestellte Mini-v-brakes ohne druckfeste Züge.

2007, wenige Woche nach dem ich mein erstes CX aufgebaut hatte, hab ich mich spontan im Urlaub entschieden ein Jedermannrennen in Norwegen zu fahren. Es ging reichlich Höhenmeter über eine Bergstraße hoch und wieder herunter. Eine Gravelstraße wie sie im Buch steht. Die Vibrationen sind teils gar für Autos übel. Es ist der Auresjøveien durchs Eikesdalen Litldalen, damals im schlechteren Zustand als heute.

Ich stand als einziger CX-Fahrer unter MTBlern und kam im Mittelfeld ins Ziel.

Ich bin irgendwann diese Strecke mit einem mittelpreisigen MTB gefahren. Alurahmen mit einer Magnesiumgabel eines namenhaften Herstellers. Ja es war komfortabeler. Das wusste ich zu schätze. Weniger abgehm war der Wiegetritt im Anstieg. Und gefährlich war das Aufschwingen der Gabel nach kleines Sprüngen. Fast wäre ich in einem See gelandet.

Man muss daher dazu sagen, dass brauchbare Federtechnik am MTB kostet. Das wird mir um so deutlicher, wo ich aktuell in einem Radladen schraube. Da sind so viele MTBs und Trekkingräder mit zweifelhaften Gabeln mit dabei. Nicht selten haben sie auch Spiel, so dass es sich anfühlt, als hätte man einen losen Steuersatz. Die Supermarkträder hab ich in der Aussage bereits ausgeschlossen.
 
Da bist Du mit mir durcheinander gekommen. Ich habe CX schon ewig nicht mehr erwähnt, vor allem nicht in Zusammenhang mit "Gravel". ;) Alles gut, aber Du hast Dich irgendwie selbst fortgesetzt und ein Zitat von mir mit eingeflochten, dass aber nur marginal mit Deinen "Denkstrang" passte. ;) Du hast meinen Post quasi "missbraucht". :lol:
Sorry 😁

Ja es ist spät und das Handy wahrlich suboptimal für einen Überblick.
 
Wäre es für mich wahrscheinlich auch, aber ich musste mir jetzt eingestehen, dass es finanziell gesehen vernünftiger ist, mein quasi als Gravel genutztes Carbonhardtail auf Starrgabel umzurüsten. Dank der eh recht schmalen und leichten Conti Racekings schließt sich abgesehen von Flatbar/Sitzposition der Kreis schon fast wieder, auch wenn man bedenkt, dass der Trend bei Gravels Richtung breitere Reifen geht (z.B. 45mm beim Grizl, da fehlen dann "nur" noch 10mm zu nem schnellen XC-Reifen wie dem RaceKing)

Auch wenn ich wirklich gern ein Gravel hätte: Die 3 km/h sind es mir derzeit nicht wert. Ich sehe es auch nicht ein, den Hype mitzubezahlen. Bei Cube beispielsweise kommt man bei Hardtails ab 1449 € in den Genuss eines Carbonrahmens, das Nuroad C:62 hingegen fängt erst bei 2.099 € an und da sind auch nur billige OEM Laufräder dran, also quasi 40% Hypeaufschlag laut Milchmädchen.

Nicht falsch verstehen: Coole Radgattung, extrem vielseitig, ideal für Leute, die ein sportliches Rad für sämtliche Anwendungszwecke möchten. Aber die Marketingmaschinerie sorgt halt schon auch bei denen, die bereits fast was Gleichwertiges daheim stehen haben, für den Haben-Wollen-Faktor (mich eingeschlossen), gegen den es anzukämpfen gilt :)
Leben und Leben lassen, wenn du Spaß hast ist doch alles in Ordnung.

Zum eigentlichen Thema zurück.
Ich sehe den Trend zu Gravel mit MTB Reifen und Federelementen kritisch, weil ich dann halt echt ein MTB fahren kann und dem Gravelbike das nehme, was es in meinen Augen ausmacht. Aber da diese Diskussion ohnehin eine sehr philosophische ist, sehe ich hier Raum für mehr als eine Meinung und keine absolute Wahrheit.
 
An einem modernen Endurofully muss man sich auf einem normalen Trail im unteren S2-Bereich halt nur noch mehr oder weniger am Lenker festhalten und ein bisschen bremsen, der Rest geht dann irgendwie.
Auf einem Gravel ist es harte Arbeit, Konzentration, Kondition und Fahrtechnik.

Manche sagen zu dieser Vorführung der eigenen Grenzen dann halt, das Rad wäre nicht geeignet. Anderen macht das Spaß.

Genau das richtige für die Einfach-Trails zuhause. Und nicht jeder hat direkt MTB-Gelände vor der Haustür.
 
Leben und Leben lassen, wenn du Spaß hast ist doch alles in Ordnung.

Zum eigentlichen Thema zurück.
Ich sehe den Trend zu Gravel mit MTB Reifen und Federelementen kritisch, weil ich dann halt echt ein MTB fahren kann und dem Gravelbike das nehme, was es in meinen Augen ausmacht. Aber da diese Diskussion ohnehin eine sehr philosophische ist, sehe ich hier Raum für mehr als eine Meinung und keine absolute Wahrheit.
Einen Rennlenker und eine sportlich schmale Kurbel hat man dann trotzdem nicht am MTB.

Nur alte MTBs aus den 90ern hätte man ansatzweise dahin umbauen können. Der Großteil der heutigen MTBs dagegen ist einfach in allem ausladend breit geworden.
 
Ist ja schön, wie man sich über Gravelräder auslassen kann und sich auf deren Werbung fixieren kann. Als würden Fremde ins eigene Revier eindringen.

Dabei ist der Anteil der Gravelräder so gering.

Der Markt wird gerade mit E-Rädern geschwemmt und halbe Motorräder pflügen durchs Gelände. Viele davon sind MTBs mit breiten Reifen, die vor 10 oder 20 Jahren kaum in ein MTB gepasst hätten.

Es ist halt viel Bewegung im Markt und ich bin froh über diese Vielfalt.

Besser Vielfalt bei Fahrrädern statt bei den Blechkisten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einen Rennlenker und eine sportlich schmale Kurbel hat man dann trotzdem nicht am MTB.

Nur alte MTBs aus den 90ern hätte man ansatzweise dahin umbauen können. Der Großteil der heutigen MTBs dagegen ist einfach in allem ausladend breit geworden.

Eher in Hinblick auf Lenkwinkel usw. nicht so brauchbar.

Mein Beachracer ist auf Basis eines 2010er MTB - geht auch gut als Gravel. Und Gewicht bei 9kg :)
 
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