@McDreck : Jetzt wollte ich hier nichts mehr schreiben und dann kommst du mit Skifahren daher. Skifahren ist je eigentlich viel mehr meine Welt als Radfahren. Deshalb dann doch noch ein paar Gedanken...
Beim Skifahren auf der Kante (Carven) geschieht die Steuerung durch die Taillierung der Kante. Diese Taillierung kann durch ein gezieltes Durchbiegen des Skis (Druck aufbauen!) noch variiert werden. Mehr Druck, mehr Durchbiegung, kleinerer Radius der Kante bzw. Taillierung, engerer Schwung.
Damit die Kante vorne überhaupt greift, muss einerseits der Ski um die Längsachse gedreht, sprich aufgekantet werden, und andererseits muss eine gewisse Kraft auf die Kante vorne wirken, damit sie im Schnee greift. Man muss also den Druck am Schwunganfang vorne am Ski aufbauen.
Jetzt ist das am Ski ganz gleich wie am Fahrrad. Ich stehe auf etwas Langem. An dem Ende, dem ich näher bin, wirkt ein größerer Teil meiner Gewichtskraft. Da wir gerade gelernt haben, dass ich zur Schwungauslösung vor allem vorne am Ski Kraft aufwenden muss, ist dies natürlich leichter, wenn ich weiter vorne am Ski stehe. Ergo: Bindung nach vorne -> drehfreudiger. Geschieht dann auch ungewollt. Ergo: Bindung nach hinten -> laufruhiger.
Genau hier ist dann auch die Parallele zum Radfahren. Wenn man will, kann man sagen, dass durch das Einlenken der Vorderrads so etwas Ähnliches wie die Taillierung beim Ski entsteht. Kante vorne und hinten unterschiedliche Richtung, Rad vorne und hinten unterschiedliche Richtung. Rad wie Ski wird aufgekantet.
Wenn die Kettenstrebe länger wird - insbesondere etwa bei gleichbleibender Gesamtlänge -, wandert mein Schwerpunkt nach vorne (unerheblich, ob ich jetzt Gewicht nur auf den Füßen oder auch auf den Händen habe) und ich habe entsprechend mehr Druck auf dem Vorderrad, was nicht nur mehr Reibung und also Grip bedeutet, sondern auch eine bessere Kurveninitiation analog zum Carven. (Letztlich muss sich der Reifen zum Anfangen der Kurve ja auch gegen irgendetwas "stemmen", um die Kraft zur Richtungsänderung zu generieren.)
Jetzt kommen aber die Unterschiede:
Beim Rad kann ich einfach stärker einlenken. D.h. wozu ich beim Skifahren aktiv mehr Druck ausüben muss - das Durchbiegen des Skis und dadurch das Verkleinern des Kurvenradius -, da kann ich beim Rad im Zweifel mehr einlenken, muss also mein Gewicht weniger aktiv nach vorne verlagern. Vielleicht will ich mehr Gewicht vorne, um mehr Grip zu erzeugen, aber irgendwann verlierst du den Grip halt dann hinten (manche mögen das). Beim Ski hast du das mit dem Gripverlust hinten zwar auch, aber deutlich später.
Beim Rad kommt es ja durchaus vor, dass man das Heck gerade bei engen Kurven am Ende quasi rumdrückt. (Das ist etwas, was beim Skifahren eher selten vorkommt. Da rutscht man wenn eher über die gesamte Kante.) Das geht natürlich bei kurzen Kettenstreben viel besser, und zwar weniger, weil das kurze Heck "handlicher" wäre oder weniger Platz braucht, sondern aus dem gleichen Grund wie vorne: Kürzerer Hebel, mehr Kraft. Das spricht also dagegen, dass eine längere Kettenstrebe das Rad agiler macht. (Von anderen Manövern wie Manual mal ganz abgesehen.)
Grundsätzlich ist Skifahren mit Radfahren nur bedingt zu vergleichen. Es kommt dann auch noch darauf an, ob Skifahren im harten oder weichen Schnee. Im ersten Fall Carven auf Kante, im zweiten Fall mehr ein Floaten wie beim Surfen. Sinn macht wenn schon ein Vergleich von Radfahren und Carven.Mal ein Post von neulich in einem anderen Thread.
https://www.mtb-news.de/forum/t/viel-hilft-viel-unsere-bikes-werden-zu-gross.942197/post-17573382
https://www.skimagazin.de/de,de/ser...terial/der-richtige-dreh,article00003869.html
Ich fand hier erhellend, dass man für mehr Drehfreudigkeit den Punkt nach vorne verlegt. Damit wären längere Kettenstreben eventuell sogar "drehfreudiger".
Da scheinen mir also sehr wohl Parallelen zu bestehen.
Beim Skifahren auf der Kante (Carven) geschieht die Steuerung durch die Taillierung der Kante. Diese Taillierung kann durch ein gezieltes Durchbiegen des Skis (Druck aufbauen!) noch variiert werden. Mehr Druck, mehr Durchbiegung, kleinerer Radius der Kante bzw. Taillierung, engerer Schwung.
Damit die Kante vorne überhaupt greift, muss einerseits der Ski um die Längsachse gedreht, sprich aufgekantet werden, und andererseits muss eine gewisse Kraft auf die Kante vorne wirken, damit sie im Schnee greift. Man muss also den Druck am Schwunganfang vorne am Ski aufbauen.
Jetzt ist das am Ski ganz gleich wie am Fahrrad. Ich stehe auf etwas Langem. An dem Ende, dem ich näher bin, wirkt ein größerer Teil meiner Gewichtskraft. Da wir gerade gelernt haben, dass ich zur Schwungauslösung vor allem vorne am Ski Kraft aufwenden muss, ist dies natürlich leichter, wenn ich weiter vorne am Ski stehe. Ergo: Bindung nach vorne -> drehfreudiger. Geschieht dann auch ungewollt. Ergo: Bindung nach hinten -> laufruhiger.
Genau hier ist dann auch die Parallele zum Radfahren. Wenn man will, kann man sagen, dass durch das Einlenken der Vorderrads so etwas Ähnliches wie die Taillierung beim Ski entsteht. Kante vorne und hinten unterschiedliche Richtung, Rad vorne und hinten unterschiedliche Richtung. Rad wie Ski wird aufgekantet.
Wenn die Kettenstrebe länger wird - insbesondere etwa bei gleichbleibender Gesamtlänge -, wandert mein Schwerpunkt nach vorne (unerheblich, ob ich jetzt Gewicht nur auf den Füßen oder auch auf den Händen habe) und ich habe entsprechend mehr Druck auf dem Vorderrad, was nicht nur mehr Reibung und also Grip bedeutet, sondern auch eine bessere Kurveninitiation analog zum Carven. (Letztlich muss sich der Reifen zum Anfangen der Kurve ja auch gegen irgendetwas "stemmen", um die Kraft zur Richtungsänderung zu generieren.)
Jetzt kommen aber die Unterschiede:
Beim Rad kann ich einfach stärker einlenken. D.h. wozu ich beim Skifahren aktiv mehr Druck ausüben muss - das Durchbiegen des Skis und dadurch das Verkleinern des Kurvenradius -, da kann ich beim Rad im Zweifel mehr einlenken, muss also mein Gewicht weniger aktiv nach vorne verlagern. Vielleicht will ich mehr Gewicht vorne, um mehr Grip zu erzeugen, aber irgendwann verlierst du den Grip halt dann hinten (manche mögen das). Beim Ski hast du das mit dem Gripverlust hinten zwar auch, aber deutlich später.
Beim Rad kommt es ja durchaus vor, dass man das Heck gerade bei engen Kurven am Ende quasi rumdrückt. (Das ist etwas, was beim Skifahren eher selten vorkommt. Da rutscht man wenn eher über die gesamte Kante.) Das geht natürlich bei kurzen Kettenstreben viel besser, und zwar weniger, weil das kurze Heck "handlicher" wäre oder weniger Platz braucht, sondern aus dem gleichen Grund wie vorne: Kürzerer Hebel, mehr Kraft. Das spricht also dagegen, dass eine längere Kettenstrebe das Rad agiler macht. (Von anderen Manövern wie Manual mal ganz abgesehen.)
Bleib lieber bei den Radfahrern. Ein Haufen kanadischer Freeskier sind brillante Mountainbiker und umgekehrt.Wer sich jetzt fragt "Was will er denn mit Skifahren? Geht doch um was völlig anderes." dem möchte ich mal Walter Röhrl ans Herz legen.