[?] Wofür ein Gravel?

Ich sehe das ganz genau anders herum mit den Fähigkeiten!

Die besondere Fähigkeit des Gravels oder Crossers ist seine Vielseitigkeit: Damit machst du Sachen, die du mit dem MTB nicht machst und mit dem Rennrad nicht machen kannst.

Wie bescheuert und gedankenlos muss man sein, nicht das 100% passende Rad zu verwenden (es geht übrigens nicht, außer man hat ein Begleitfahrzeug zum Radwechsel) ...

Hätte ich so rumgezaudert wie du, und alles nur 100% mit dem passenden Rad fahren wollen, hätte es hier sowas nie gegeben:

Anhang anzeigen 1314899

Von hier: https://fotos.mtb-news.de/s/96637

Naja, die Gruppe scheint jetzt nicht unbedingt high speed unterwegs gewesen zu sein. Da hätte man auch auf einem Enduro mithalten können.
 
schon das ein oder andere S3 gesehen
Leute die mit einem Gravel einen S3 fahren werden wohl eher eine Randerscheinung bleiben.

Die extrem wenigen, die ich hier in den bayrischen Bergen sehe, schultern das Bike, wenn's schwierig wird.

Der eine, den ich am Karvendelhaus getroffen und angesprochen habe, und der es sich beweisen wollte indem er von Hinterriss über den kleinen Ahornboden die grobe aber nicht allzu steile Schotterstraße hoch ist, meinte klar das dies das erste und letzte mal wäre. Wie der heil wieder runter gekommen ist, frage ich mich heute noch. Wahrscheinlich hat er das Rad geschultert.

Aber wir sehen, man kann mit dem Gravel alles machen, Stabilität hin oder her.
 
Mit was für einen Reifendruck fahrt ihr so am Gravel?

Mir persönlich sind 4bar schon zu hart auf Schotter, bei 3bar kann ich genauso gut RK am XC fahren.

Hängt auch von der Reifenbreite ab. Generell kann man verallgemeinern: je breiter desto weniger Druck ist nötig.
Dann hängt es natürlich auch noch von Fahrergewicht, Untergrund, Reifenkarkasse.... ab.

4 Bar sind aber viel zu viel im Gelände, in jedem Fall!
Probier's erst mal mit der Hälfte ;) und fang ab da an zu experimentieren wo dein sweet-spot ist. Es darf sich ruhig komfortabel anfühlen. Gerade soviel, dass man keine Snakebites kassiert und der Reifen in Kurven nicht wegschwimmt, dann ist es richtig. Gerüttel fühlt sich zwar schnell an (unser Gehirn spielt uns da wohl gern einen Streich), messbar ist es aber genau andersrum.
 
Es gibt eigentlich eine relativ große Einigkeit, dass ein Gravelbike einen eingeschränkteren Einsatzbereich hat als ein MTB. Man kann mit dem MTB Gelände fahren, dass man mit einem Gravel nicht mehr fahren kann. Der große Pluspunkt am Gravel ist ja genau, dass die Straßentauglichkeit nicht zu sehr aufgegeben wurde.

Das kann man jetzt natürlich anders sehen, aber dann sieht man halt komische Dinge.
 
Naja, die Gruppe scheint jetzt nicht unbedingt high speed unterwegs gewesen zu sein. Da hätte man auch auf einem Enduro mithalten können.

zwischendurch ging es immer wieder sehr zügig zur sache (aber da gibt es keine fotos von).

mit nem traktor hättest du da keinen spaß gehabt :)
 
Es gibt eigentlich eine relativ große Einigkeit, dass ein Gravelbike einen eingeschränkteren Einsatzbereich hat als ein MTB. Man kann mit dem MTB Gelände fahren, dass man mit einem Gravel nicht mehr fahren kann.
Der große Pluspunkt am Gravel ist ja genau, dass die Straßentauglichkeit nicht zu sehr aufgegeben wurde.

Das kann man jetzt natürlich anders sehen, aber dann sieht man halt komische Dinge.
Wo ist die repräsentative Umfrage zu der relativ großen Einigkeit?

Also ich seh da z.B. genau andersrum, bei mir und in meinem Heimrevier hat das Mtb viel mehr Einschränkungen bezüglich Nutzen und Ertrag. Dabei gibt es direkt hinter der Haustür durchaus ein paar nette Strecken, entweder DH oder Gestolper, die ich selbst mit dem Monstergravel entweder garnicht oder nicht zweimal fahren wollte. Deinem zweiten Satz stimme ich also zu. Um das Mtb für diese Strecken auszurüsten, so dass das auch Laune macht und nicht in Nahtoderlebnisse, Reifenflicken und Geeier ausartet, möchte man dann aber einen breiten Besenstil-Lenker (an dem KEIN Tria-Aufsatz oder Barends hängen, schon zwecks Sicherheit), eine ordentliche (und auch schwere) Federgabel, und 1kg Klebegummi-Schluffen mit ordentlichen Stollen dran. Und genau das schränkt dann den Einsatz wieder ein, wenn's darum geht auch mal über eine weitere Strecke von einem zum anderen Trail zu kommen oder auch Spaß auf einem nicht so schweren Trail zu haben. Irgendwo beißt sich die Katze also in den Schwanz, um den Einsatzbereich in die eine Richtung (hier: Geländeschwierigkeit) zu erweitern, mache ich ihn an der anderen Seite des Spektrums wieder kleiner. Größer wird er dadurch irgendwie nicht, er verschiebt sich nur.

Zurück zu der nichtrepräsentativen Umfrage, die nie stattgefunden hat: wenn ich über alle Wege mittel, die mir im Heim- oder im Wochenend-Revier zugänglich sind, dann macht 80% entweder mit dem Gravel überhaupt erst Spaß, oder zumindest Aufwand vs Ertrag stimmt damit mehr. In meinem Kopf herrscht somit relativ große Einigkeit, dass das Mtb einen eingeschränkteren Einsatzbereich hat als das Gravelbike. Für mich, mein Revier, und das was ich von meinen Fahrradtouren erwarte halt.
Wenn ich in den Alpen und nicht im deutschen Mittelebirge wohnen würde, sähe das evtl anders aus. Du wohnst aber doch auch eher nicht in den Alpen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe? Also vielleicht siehst du das ja komisch ;):aetsch: (die sarkastische Spiegelung erkennst du ja hoffentlich)
 
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Hängt auch von der Reifenbreite ab. Generell kann man verallgemeinern: je breiter desto weniger Druck ist nötig.
Dann hängt es natürlich auch noch von Fahrergewicht, Untergrund, Reifenkarkasse.... ab.

4 Bar sind aber viel zu viel im Gelände, in jedem Fall!
Probier's erst mal mit der Hälfte ;) und fang ab da an zu experimentieren wo dein sweet-spot ist. Es darf sich ruhig komfortabel anfühlen. Gerade soviel, dass man keine Snakebites kassiert und der Reifen in Kurven nicht wegschwimmt, dann ist es richtig. Gerüttel fühlt sich zwar schnell an (unser Gehirn spielt uns da wohl gern einen Streich), messbar ist es aber genau andersrum.
Such Dir ne Straße mit Bodenrillen, Kanaldeckel oder sowas. Fahr drüber. Feine Rillen sollten weggeschluckt werden, mehr aber auch nicht.

Da ist es wieder das Dilemma. Auf Asphalt so viel wie möglich, im Gelände so wenig wie möglich.

dass man keine Snakebites kassiert

Bin mal ne Zeit TL gefahren. Bin dann trotzdem bei 2,7 bar gelandet, bei 33c. Das im Schnitt für mich schnellste Setup. Die Vitoria Terreno waren zwar schnell, aber auch schnell durch. TL am Gravel ist auch irgendwie anders als am MTB.
 
Mir ist es ziemlich egal was jemand mit welchem Rad macht .
Aber für mich ist klar , und ich hatte es auch schon woanders geschrieben :
Gäbe es Allroad noch nicht müßte es jemand dringend erfinden .
Es ist aus meiner Sicht auch nicht vergleichbar mit den Crossern mit denen ich vor über 10 Jahren rumgegurkt bin , das Material ist einfach viel besser und vielseitiger geworden .
Das ist richtig cooler Shit .
 
dass ein Gravelbike einen eingeschränkteren Einsatzbereich hat
Jedes Bike, dass für einen speziellen Zweck entwickelt wurde, hat einen eingeschränkten optimalen Einsatzbereich. Heißt aber nicht, dass nicht auch anderes gefahren werden kann, halt nicht so gut.

Jeder versteht halt unter "Allrounder" ein bisschen was anderes, abhängig davon, was man und wie man so fährt.

Wenn ich in den Alpen und nicht im deutschen Mittelebirge wohnen würde
Genau, hier gibt es wunderbare Gravel-Strecken, wie gemacht für ein Gravel-Bike. Aber wenn ich dann ins Gebirge möchte, ist ein MTB dann doch zweckmäßiger. Und mit einem schnellen MTB kann man dann auch die Gravel-Strecken schnell bewältigen, falls man seine Fuhrpark begrenzen will oder muss.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, das es Gebiete gibt, in denen ein Gravel-bike zweckmäßiger ist, also auch für den Normalo der nicht den S3 mit dem Gravel fährt.

Ps, ginge es, würde ich an mein bike auch 650B mit breiteren Reifen ran klatschen, weil wenn ich eh mit 2,7 Bar unterwegs bin wäre breiter doch besser, oder?
 
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Da ist es wieder das Dilemma. Auf Asphalt so viel wie möglich, im Gelände so wenig wie möglich.

Ich passe den Luftdruck durchaus vor der Tour abhängig von der Planung gezielt an, und hab da auch einen recht breiten Bereich in dem ich mich bewege.
Wenn ich das Gravel als Rennrad missbrauche auch schonmal 3 Bar. Für steiniges Gelände 1,7-2 Bar. Für Schlammsuhlen darf's auch mal 1,3-1,5 Bar sein. Wenn ich einfach mal losfahre und unterwegs erst entscheide wo und wie es lang geht, ist mein Kompromiss meistens irgendwo bei 2 Bar, das geht halbwegs vernünftig in jeder Gangart. Und im Zweifel wenn's überhaupt nicht geht, hab ich ja eh eine Pumpe dabei.

(43x700C Panaracer, tubeless)
 
Wo ist die repräsentative Umfrage zu der relativ großen Einigkeit?
Gab hier neulich einen Artikel zu dem Thema. Die kamen zu einem ähnlichen Ergebnis wie diverse Youtuber auch zum Beispiel.

hat das Mtb viel mehr Einschränkungen bezüglich Nutzen und Ertrag
Da legst Du jetzt eigene Bewertungskriterien fest. Wenn man natürlich nur Terrain fährt, für das ein Gravel optimal ist, ist das natürlich optimaler als was anderes. Fährt man mehr Terrain, speziell gröberes, wird ein Rad für gröberes Terrain öfter mal notwendig.

Man kann mit dem MTB mehr unterschiedliche Arten von Terrain fahren. Ein MTB fährt auch auf der Straße. Halt nicht so gut wie ein Straßenrad, aber gut genug. Nur ein Straßenrad fährt nicht so gut auf MTB-Terrrain. Vielleicht sogar gar nicht ohne kaputt zu gehen.

Das ist wie beim KFZ: ein Unimog hat den größten Einsatzbereich.
Genau jenes. Halt overkill zum Einkaufen. Deswegen ist der Golf nicht das Auto mit dem breiteren Einsatzbereich. Hier wird aber der Golf zelebriert dafür, dass er dem Anwendungsprofil des durchschnittlichen Menschen in Mitteleuropa besser genügt.
 
Ich passe den Luftdruck durchaus vor der Tour abhängig von der Planung gezielt an, und hab da auch einen recht breiten Bereich in dem ich mich bewege.
Wenn ich das Gravel als Rennrad missbrauche auch schonmal 3 Bar. Für steiniges Gelände 1,7-2 Bar. Für Schlammsuhlen darf's auch mal 1,3-1,5 Bar sein. Wenn ich einfach mal losfahre und unterwegs erst entscheide wo und wie es lang geht, ist mein Kompromiss meistens irgendwo bei 2 Bar, das geht halbwegs vernünftig in jeder Gangart. Und im Zweifel wenn's überhaupt nicht geht, hab ich ja eh eine Pumpe dabei.

(43x700C Panaracer, tubeless)
Wahrscheinlich würde ich das, was du so mit dem Gravler machst, mit dem MTB machen. (nicht wertend)
In meinem Kopf ist der Gravler optimal für schnelle Fahrten auf Forstwegen und ein Kompromiss zum RR.

Ich denke mal der Aerodynamische Vorteil gegenünber dem MTB geht am Trail schnell verloren, und wenn auch noch die Reifenbreite und Druck fast identisch ist...
 
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Wie ein Gravelbike im Wurzelfeld.

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Wenn wir damals Angst vor ein paar Wurzeln gehabt hätten, wären wir die geilen Runden oder die ruhrQUER Crossmarathons über die Jahre nie gefahren. In der Haard wars hard, aber selbst da sind die Jungs über die "Wurzelwand" gefahren, weil es lustig war und gut für die Skills.

Mit dem Traktor wäre das alles schon mal garnicht gegangen, da hoher Asphalt- und Schotteranteil. Und dann hängt man da auf dem Traktor sitztechnisch wie so ein Kartoffelsack im Wind. Und die Reifen rollen wie ein Sack Nüsse. Das macht null Spaß.
 
Nö, aber

las ich so, als würdest Du darin einen Fehler erkennen/aufzeigen.
Hier reden unterschiedliche Leute von unterschiedlichen Dingen. Eine Seite meint aber, das sei dasselbe.

Breites Anwendungsspektrum ist aber nicht dasselbe wie besonders geeignet für ein bestimmtes Anwendungsspektrum.

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Wenn wir damals Angst vor ein paar Wurzeln gehabt hätten, wären wir die geilen Runden nie gefahren.

Mit dem Traktor schon mal garnicht, da hoher Asphalt und Schotteranteil.
Mit dem fähigeren Rad muss man gar nicht erst Angst haben. Das ist übrigens ein gutes Kriterium.
 
Anhang anzeigen 1315196

Wenn wir damals Angst vor ein paar Wurzeln gehabt hätten, wären wir die geilen Runden odie die ruhQUER über die Jahre nie gefahren. In der Haard wars hard, aber selbst da sind die Jungs über die "Wurzelwand" gefahren.

Mit dem Traktor wäre das alles schon mal garnicht gegangen, da hoher Asphalt und Schotteranteil. Und dann hängt man da auf dem Traktor da sitztechnisch wie so ein Kartoffelsack im Wind. Und die Reifen rollen wie ein Sack Nüsse. Das macht null Spaß.
Naja, ich behaupte mal dass man am HT mit RK und relativem hohem Reifendruck gut mithalten kann. Bei Geschwindigkeiten unter 30km/h ist der Unterschied im Schnitt dann doch nicht so groß.
 
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