[?] Wofür ein Gravel?

Wenn ich mit einer selten/nahezu nie radfahrenden Freundin unterwegs bin, beschwert die sich über die "Rutschigkeit" und den mangelnden Komfort auf Kopfsteinpflaster und auf den frisch ausgebesserten und hochverdichteten Sandwegen im Wald (Waldautobahn ohne Teer/Pflaster), die ich für 1-2Km in die Strecke einbaue. Sie meint, dafür will sie ein MTB und ist etwas "eingeschnappt". Damit tut man anderen Leuten offenbar keinen Gefallen. :oops:
Für mich sind diese anderen Untergründe einfach nur etwas Abwechslung. Ich finde es total OK, zwischendurch auch mal ganz vorsichtig (anspruchsvoll) einen steilen Trail (S1) versuchen hoch- oder herunterzukommen, oder sich 3Km auf übelstem Kopfsteinpflaster durchschütteln zu lassen, oder mal über einen matschigen Feldweg abzukürzen. Das übt und zeigt Grenzen auf, ist zwischendurch für mich spannend bis spaßig, aber 50km lang möchte ich mich so nicht fortbewegen.
Schnell, komfortabel oder angemessen bin ich mit meinem derzeit verwendeten Rad dabei nicht unterwegs, (robuster, stocksteifer Alu-Rahmen mit 36mm schmalen Slicks mit abriebfester Lauffläche).
 
Hm, wenn man das hier so liest, kommt mir das tatsächlich fast wie eine zweite Iteration "Vom Rennrad zum MTB" vor. Halt mit moderner Technik.

1627638884022.png
 
Aber wenn ich dann ins Gebirge möchte, ist ein MTB dann doch zweckmäßiger.

Wir nehmen einfach meistens mittlerweile beide in die Alpen mit. Plus noch einen Slick-LRS für Straße.
Das Mtb für Gestolper, Bikebergsteigen und anderen Quatsch, bekommt gut 80% der Zeit ab. Für die Regeneration gibt's dann manchmal ein Ründchen auf Pisten und ausgeschilderte Mtb-Strecken mit dem Gelände-Gräwwl. Und wenn mal ein namhafter Straßenpass dran glauben soll kommt für die Street-Credibility der Slick-LRS rein.

Und außerdem die beste Erfindung seit es Spezialisten-Räder mit verschiedenen Einsatzgebiegen gibt: Double-Days :love:
Mit dem Auto hoch bis der Asphalt endet, ne Runde hochalpines Mtb mit Ende ganz unten im Tal, in der Unterkunft schnell die Räder gewechselt, und ohne den Klebereifen-Tod zu sterben mit Spaß und evtl sogar noch mit einem Zwischenpass das Auto vom Berg geholt. Genauso dekadent wie leider geil :D

Recht hast du allerdings, wenn ich mich für ein Rad entscheiden müsste, das ich mit in die Alpen nehme, dann wäre das auf jeden Fall das Mtb. Ansonsten müsste ich leider weinen, wenn ich immer die coolen Gipfel sehen müsste, für die meine Fahrtechnik auf dem Gräwwel leider nicht reicht.


Und mit einem schnellen MTB kann man dann auch die Gravel-Strecken schnell bewältigen, falls man seine Fuhrpark begrenzen will oder muss.

Mag wohl bezüglich Gelände- und Streckentauglichkeit annähernd ähnlich sein. Mein CC-Mtb hab ich allerdings vor Jahren verkauft, mangels Einsatz. Ich komme auf langen Strecken einfach nicht klar mit dem Flatbar, so gerne ich ihn im Gelände auch mag, und Hörnchen machen es auch nicht wirklich besser. Ein gescheit breiter Dropbar ist für MICH einfach mit Abstand das bequemste, was je erfunden wurde.

Ps, ginge es, würde ich an mein bike auch 650B mit breiteren Reifen ran klatschen, weil wenn ich eh mit 2,7 Bar unterwegs bin wäre breiter doch besser, oder?

Bezüglich des Luftdrucks könntest du mit breiteren Reifen (und wichtig: breiteren Felgen) sicher runter, was sicher auch besser wäre. Allerdings dann wieder zu Lasten des (Über)Rollverhaltens mit den kleineren Rädern. Da gehen die Meinungen ja schwer auseinander.
 
Genau jenes. Halt overkill zum Einkaufen. Deswegen ist der Golf nicht das Auto mit dem breiteren Einsatzbereich. Hier wird aber der Golf zelebriert dafür, dass er dem Anwendungsprofil des durchschnittlichen Menschen in Mitteleuropa besser genügt.

Wenn sich der Einsatzbereich darüber definiert, daß man es machen kann, dann kann ich mein Gravel Rad auch auch einen S5 Trail runter tragen.
Damit ist es geeignet für Zeitfahren bis S5 Trails.
 
Und außerdem die beste Erfindung seit es Spezialisten-Räder mit verschiedenen Einsatzgebiegen gibt: Double-Days :love:
Mit dem Auto hoch bis der Asphalt endet, ne Runde hochalpines Mtb mit Ende ganz unten im Tal, in der Unterkunft schnell die Räder gewechselt, und ohne den Klebereifen-Tod zu sterben mit Spaß und evtl sogar noch mit einem Zwischenpass das Auto vom Berg geholt. Genauso dekadent wie leider geil :D
Voll Anti-Gravel, klingt aber echt gut! :daumen:Am besten mit WoMo in den Urlaub und ein Anhänger voller Räder hinten dran. :lol:
 
Naja, ich behaupte mal dass man am HT mit RK und relativem hohem Reifendruck gut mithalten kann. Bei Geschwindigkeiten unter 30km/h ist der Unterschied im Schnitt dann doch nicht so groß.
wir hatten auch immer wieder mitfahrer mit mtb. die mussten dann immer ziemlich leiden, wenn es bei uns gut rollte.

traktor ist traktor :)
 
wir hatten auch immer wieder mitfahrer mit mtb. die mussten dann immer ziemlich leiden, wenn es bei uns gut rollte.

traktor ist traktor :)
Der MTB-ler hat dann den Windschatten gemacht, oder? Oder er war von der Kondition nicht auf der Höhe.
Im Windschatten jedenfalls hätte er ansonsten kaum ein Problem (ausser die Übersetzung ist viel zu kurz).
 
Womit sich die Frage stellt, warum ist ein Gravelbike schneller als ein schnelles MTB.

Viele der Geschwindigkeitsvorteile des RR gegenüber des MTB relativieren sich auf Schotter und kehren sich sogar ins Gegenteil.
Das hängt echt vom Schotter ab und von den verwendeten Reifen. Man kann ein MTB auf schnell trimmen und man kann ein Gravelbike auf geländegängig trimmen.
 
Unter anderem die Sitzposition, bei der man deutlich mehr Druck aufs Pedal bekommen kann. Auch am Lenker, aber das merkt man erst so ab 30km/h.

Vielleicht ist das auch deswegen etwas weiter weg vom Ereignishorizont eines reinen MTBlers.

Wenn man sein Gravel mit Spacerturm, erigiertem oder Stummelvorbau ausrüstet (wie man das hier schon so oft bewundern durfte), sowie mit Flatpedals zu einer Art MTB degradiert, wird man aber natürlich auch keinen großen Unterschied feststellen :)
 
Unter anderem die Sitzposition, bei der man deutlich mehr Druck aufs Pedal bekommen kann. Auch am Lenker, aber das merkt man erst so ab 30km/h.

Vielleicht ist das auch deswegen etwas weiter weg vom Ereignishorizont eines reinen MTBlers.
Und eure Gruppe ist im Schnitt mit 30+ km/h auf Schotter mit dünnen Reifen bei 2,4 bar ohne Windschatten unterwegs?

Meine persönliche Erfahrung ist, der Geschwindigkeitsvorteil des Gravelbikes auf Schotter ist eher enttäuschend.
 
Wieso im Schnitt? Ein kurzer Antritt genügt und die MTBler kommen in die Bredouille. Im Windschatten wirds gehen.
Ein kurzer Antritt hat kaum einen Einfluß auf den Gesamtdurchschnitt der Strecke. Und den müsste man betrachten, um den Geschwindigkeitsvorteil herauszuarbeiten. Wirds rauher, ist der Gravler in der Bredouille.
 

Was fahren deine MTBler denn für Bikes und Reifen? Mit ner gelockten Gabel und nem schnellen CC-Reifen wie dem RK ist doch auch ein sauschneller Antritt drin.

Ich glaube durchaus, dass sich ab 30 km/h die aerodynamische Spreu vom Weizen trennt. Luftwiederstand im Quadrat und so.

Aber mal ehrlich: Wer bewegt sich denn auf Schotter dauerhaft in diesen Bereichen?
 
Ganz ehrlich, am Ende des Tages gehts doch - auch wenn die Diskussion hier in eine Art mtb vs gravel Schwanzvergleich ausartet - für viele um rein subjektives Er-Fahren. Der eine mags halt schön ruppelig der andere nicht. Irgendwie verquirlt sich das Ganze immer in so einen Glaubenskrieg darum den jeweils anderen zu bekehren oder auf der Straße zu versägen...

Die technischen Unterschiede liegen ja auf der Hand und sind sehr objektiv, darüber hinaus ist aber auch einiges an Puzzle Möglichkeiten gegeben wo doch jeder sein Wunschbike realisieren kann.

Warum dann so verbissen?
 
Anhang anzeigen 1315196

Wenn wir damals Angst vor ein paar Wurzeln gehabt hätten, wären wir die geilen Runden oder die ruhrQUER Crossmarathons über die Jahre nie gefahren. In der Haard wars hard, aber selbst da sind die Jungs über die "Wurzelwand" gefahren, weil es lustig war und gut für die Skills.

Mit dem Traktor wäre das alles schon mal garnicht gegangen, da hoher Asphalt- und Schotteranteil. Und dann hängt man da auf dem Traktor sitztechnisch wie so ein Kartoffelsack im Wind. Und die Reifen rollen wie ein Sack Nüsse. Das macht null Spaß.
haard war einfach nur spass. also für alle bis auf den jungen mann, der es nachher als "zu gefährlich" für sich und seine skills eingestuft hat. verletzt hat sich trotz schrägen manövern keiner außer der titanfahrer, der sich schützend unter sein rad gelegt hat... wobei ich mir nicht mehr sicher bin, welche ausfahrt das war. ruhrquer immer gerne wieder! <3<3<3
und so schlimm kann es nicht sein, wenn man das fixed fahren kann...
 
Zurück
Oben Unten