Bikeurlaub - diesmal ganz allein

So, am Samstag soll's eigentlich losgehen. Ich habe mich eigentlich auch schon entschieden - Sankt Vigil in den Dolomiten. Mit haben die Dolomiten vor zwei Jahren im Grödnertal schon super gefallen und die Bilder von @cschaeff haben nochmal komplett dafür gesprochen. Außerdem gibt es dort aktuell noch eine gute Auswahl an Unterkünften. Dazu kommt die Überlegung den Stoneman mitzunehmen um auf meine Sammlung der Miriquidi Steine mal noch einen weiteren zu stapeln. Nächster Pluspunkt wäre das Testival in Brixen was ich am Freitag 24.09. besuchen würde - dann dort vielleicht mal das ein oder andere Orbea testen.

ABER: Die Wettervorhersage für kommende Woche sieht nicht so doll aus. Viel Regen, teilweise echt kalt. o_O Noch bis Freitag warten und kurzfristig doch nicht fahren?

Vinschgau bleibt auf der Liste für weitere Reisen. Finde auch kaum noch verfügbare passende Unterkünfte.
Bormio ist leider noch einmal eine bis eineinhalb Stunden längere Anreise und da ich allein bin...
 

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Re: Bikeurlaub - diesmal ganz allein
ABER: Die Wettervorhersage für kommende Woche sieht nicht so doll aus. Viel Regen, teilweise echt kalt. o_O Noch bis Freitag warten und kurzfristig doch nicht fahren?
unterkunft schon fix gebucht?
Ich würde auf alle Fälle noch solang wie möglich zuwarten, auch ist die Vorhersage jetzt für nächste Woche (18-25.9) wohl noch recht unsicher?!?

evt. auch noch alternative nördlich der alpen suchen - falls nord/süd wetterlage viel besser ist
 
Wetter wird halt so wie es wird. Rechne mal so: Tausche 2 mal 5h Regen gegen 2 mal 5h längere Anfahrt. Damit kommst bis Finale. Irgend wo wird goldener Herbst sein. Oder entspannter Regentag in der Sauna. Gibt auch schlimmeres. Oder im Niesel kurz ein Fahrtechniktraining machen, oder....
 
unterkunft schon fix gebucht?
Ich würde auf alle Fälle noch solang wie möglich zuwarten, auch ist die Vorhersage jetzt für nächste Woche (18-25.9) wohl noch recht unsicher?!?

evt. auch noch alternative nördlich der alpen suchen - falls nord/süd wetterlage viel besser ist
Unterkunft ist noch nicht gebucht. Somit bin ich schon noch flexibel. Wäre jetzt auch erstmal mein Plan zu warten wie sich die Vorhersage entwickelt. Ja Nordseite vom Alpenhauptkamm wäre dann wohl die nächste Option die ich in Erwägung ziehen würde.

Wetter wird halt so wie es wird. Rechne mal so: Tausche 2 mal 5h Regen gegen 2 mal 5h längere Anfahrt. Damit kommst bis Finale. Irgend wo wird goldener Herbst sein. Oder entspannter Regentag in der Sauna. Gibt auch schlimmeres. Oder im Niesel kurz ein Fahrtechniktraining machen, oder....
Ui, also bis Finale ist’s ab Leipzig einfach echt brutal weit wenn du niemand hast mit dem du mal das Steuer tauschen kannst. Eher nehm ich wohl das Regenrisiko in Kauf - vielleicht wird’s ja auch gar nicht so schlecht. Alternativ halt wie eben schon geschrieben vielleicht doch in Süddeutschland oder Österreich.
 
Nachdem der Wetterbericht vor ein paar Tagen noch komplett katastrophal aussah (tagsüber 7 Grad) schaut es jetzt wieder ganz passabel aus. Ich werd also am Samstag Richtung St. Vigil starten.

Jetzt heißt es noch fleißig Touren planen um die Sahnestücke der Region zu finden. Ich Google schon fleissig nach den Stichworten die mir cschaef hinterlassen hat ;) Vielleicht hat ja jemand noch ein paar gute Empfehlungen/gps Tracks parat?!

Auf jeden Fall ganz ganz vielen Dank für euren Input!!!
 
Grüße! Jo ich bin euch eigentlich noch einen kleinen Reisebericht schuldig. Mich hat’s nur leider massiv mit nem Bandscheibenvorfall gebeutelt weshalb ich bisher einfach keine Motivation gefunden habe mich nach der Arbeit weiterhin an den Rechner zu setzen. Langsam gehts aufwärts und ich werde mal ein kleines Feedback und paar Bilder einstellen.
 
Erstmal dickes Sorry. Ich hatte nach dem Urlaub vor nun zwei Jahren lange mit dem Rücken zu tun. Bandscheibenvorfall. Konservativ ein Jahr lang alles versucht und letztendlich doch operiert. Nach der OP dann mit ganz viel Physio wieder auf die Beine gekommen. Aber darum soll es hier ja nicht gehen. Ich schulde euch ja noch einen Reisebericht. Jetzt ist schon wieder so viel Zeit vergangen - mal schauen ob ich die Touren noch zusammen bekomme. Die Tourenempfehlungen von @cschaeff kann ich einfach alle nur bestätigen. Ihr werden hier also nicht wirklich viel Neues sehen oder lesen - aber ich denke ein paar schöne Bilder sind immer gut.

Angekommen bin ich am Samstag den 18.09.21, bei allerbestem Wetter. Und nun ja, dümmste Idee überhaupt - nach sieben Stunden Autofahrt aussteigen, Tasche aufs Zimmer gebracht und ab aufs Rad. Gekommen bin ich keine 500m - kleiner Sprung noch im Ortskern - zack, Hexenschuss! Den Versuch weiterzufahren, habe ich nach zwei Kilometern für gescheitert erklärt. Also wieder zurück zur Pension gerollt, Bike in den Keller, Schmerztablette eingeworfen und im Wellnessbereich versucht zu entspannen.

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Am Sonntag schmerzte der Rücken schon noch merklich aber ich wollte trotz angekündigtem Regenwetter die Gegend erkunden. Eigentlich wollte ich nur die paar Kilometer zur Pederü Hütte rollen und mich dann wieder im Wellnessbereich breit machen. Am Ende wurde es dann doch die bekannte Fanes-Sennes-Runde - im strömenden Regen bei vier Grad :-D Leider war die Sicht auch entsprechend - war trotzdem genial und der Rücken schmerzte auch immer weniger. Ich war allerdings wirklich komplett durchgefroren, hatte weiße Zehen und stand sehr lang in der heißen Dusche. Spannend wars trotzdem - auch der kleine Abstecher zu den Fanes Wasserfällen ist empfehlenswert.

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Am Montag, den 20.09.21, hieß es strahlender Sonnenschein und somit wieder ab aufs Rad. Ausgesucht hatte ich mir die Tour zum Pragser Wildsee. Der Anstieg zum Kreuzjoch war allerdings echt eine Schinderei. Ganz besonders lustig wird es, wenn einen kurz vor Ende des Anstieges zwei E-Biker frisch grinsend überholen. Nachdem ich da oben den Ausblick genossen und mich kurz gestärkt habe ging es einen wahrhaft traumhaften Trail wieder hinab in Richtung Pragser Wildsee. Okay, den See kennt man bereits - vermutlich wird der auch täglich mehrfach in irgendwelchen Insta Accounts gepostet - er ist aber auch wirklich schön anzusehen. Ab hier begann dann aber eigentlich erst das richtige Kilometer machen - relativ unspektakulär ging es durchs Tal entlang. Der doch recht kräftige Gegenwind kostete ordentlich Körner weshalb ich ganz froh war als ich sah das die Bahn rauf zum Kronplatz noch nicht geschlossen hatte. Über den Furcia Trail schlängelte ich mich dann wieder hinunter in Richtung Pension. Schlängeln trifft es hier tatsächlich. Muss man mögen - meine Welt ist es nicht. Da war der erste Trail des Tages zum Pragser Wildsee um Welten besser.

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Für den nächsten super sonnigen Tag, Dienstag 21.09.21, hatte ich mir die Große Fanes Tour rausgesucht. Es ging also die bereits bekannte Strecke zur Fanes Hütte hinauf. Bei so schönem Wetter & so schönen Aussichten hat man einfach ein Dauergrinsen im Gesicht :) Kleine Stärkung auf der Hütte eingenommen mit zwei älteren Herrschaften aus der Schweiz ins Gespräch gekommen - mit 70+ noch immer ohne elektronische Unterstützung aber mit jeder Menge Spaß unterwegs. Respekt. Vorbei am Limosee ging es entspannt zur Große Fanesalm. Ich kann nicht sagen ob man hier normalerweise eine Einkehrmöglichkeit gibt - geöffnet war da nix. Rechts abbiegen und einem wirklich super spaßigen Trail folgend fliegt man förmlich über die Hochebene. Am Col de Locia kann man einen wirklich schönen Ausblick genießen. Und dann kommt ein ziemlich steiles Stück mit jeder Menge Stufen. Für mich nicht alles fahrbar, aber stellenweise schön herausfordernd. Die Rückfahrt hatte ich mir im Vorfeld allerdings nicht gut überlegt/geplant. Hier zog sich mein Track sehr lange an einer sehr befahrenen Straße inkl. Tunnel entlang. Im Örtchen Picolin wollte ich dann mit der Seilbahn entspannt abkürzen und auf der anderen Seite nach St. Vigil herunter kullern. Tja, leider war die Seibahn geschlossen :) Also kleinen Kringel drangehangen. Der Weg hatte allerdings so viele Sturmschäden das ich mehr klettern als fahren war.

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Mittwoch - tja was war eigentlich an dem Tag los? So wirklich bin ich nicht in die Gänge gekommen, der Rücken ärgerte mich weiterhin etwas, die Motivation aufs Rad zu steigen fehlte, keine Idee welche Tour es sein sollte und so entschloss ich mich einfach nur eine kleine Runde zu wandern. Also Rucksack aufgesetzt und einfach mal losgestiefelt. Auf der Karte stand etwas von "Cascate Di Ciastlins" - also Wasserfälle - klingt gut, spazieren wir mal hin. Nicht sonderlich beeindruckend aber doch ganz nett anzuschauen und dem Wanderweg folgte ich einfach mal immer weiter bergauf. Absolute Einsamkeit, traumhafte Landschaften und Trails die eigentlich mit dem Rad erobert werden sollten. Und natürlich kam es wie es kommen musste, mir kamen fünf Biker entgegen die gerade vom Fotoshooting kamen und sich über die Abfahrt freuten. Da ich allein war, meine Ortskenntnisse gleich null waren habe ich dann irgendwann den Rückweg angetreten. Kein besonders spektakulärer Tag aber trotzdem eine willkommene Abwechslung.

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Am Donnerstag ging es dann nach Sexten um einen Teil des Stoneman Dolomiti abzufahren. Ein paar Höhenmeter wollte ich mir direkt zu Beginn sparen und habe die Seilbahn für den ersten Anstieg genutzt. Das war auch ganz gut so denn der Tag sollte noch fordernd genug werden für mich und meinen irgendwie nicht so fitten Rücken. Ab jetzt ging es weiter fleißig mit Muskelkraft bergauf und wieder einmal hatte ich blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein als Begleitung. Auf der Silianer Hütte war es dann erstmal an der Zeit ein kurzes Päuschen einzulegen und sich bei lecker Kaiserschmarrn zu stärken. Auf der Hütte bin ich dann mit einer Bikerin ins Gespräch bekommen und da wir so ziemlich die gleiche Runde fahren wollten, fuhren wir ab hier zusammen weiter. Nach fast einer Woche Alleingang eine wirklich willkommene Abwechslung. Ab nun tanzt man förmlich auf der Ländergrenzen Italien/Österreich und genießt durchgängig tolle Panoramen und spaßige Trails. Ich hätte den Trail hier oben zwar etwas flowiger erwartet, aber Spaß hat es trotzdem gemacht. Der Trail geht immer wieder leicht bergauf was in Summe recht kraftraubend ist. Auch der Rückweg war anstrengender als gedacht. Habe mich aber auch irgendwie das ein oder andere mal verfranzt. Den kompletten Stoneman Dolomiti als Tagestour zu wuppen, muss schon ne heftige Nummer sein. Ich habe es im Erzgebirge zwar auch schon einmal die Gold-Variante geschafft, aber die Tour hat mich ziemlich geschafft - okay, unbekanntes Terrain ist natürlich auch noch einmal was anderes.

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Am Freitag bin ich dann nach Brixen zum Mountainbike-Testival um mich dort umzuschauen und mal ein paar neue Räder testen zu können. Aber Pustekuchen. Es waren quasi keine Bikes verfügbar und lediglich ein BMC Twostroke konnte ich ergattern. Bei Orbea gab es grundsätzlich nur das E-Bike (war aber komplett ausgebucht für den Tag) und weder Occam noch Rallon zum testen. Giant war leer gefegt, Radon ebenso. Nachdem ich nun seit Jahren diese Anzeige in der Zeitschrift gesehen habe, war das wirklich völlig sinnfrei. Hab ich mir halt noch Brixen angeschaut und lecker Eis gegessen. Anschließend ging es zurück in den flachen Osten Deutschlands.

Eine sehr schöne Woche, mal wieder die wunderschönen Dolomiten genossen, bestes Wetter erwischt und tolle Touren gefahren - insbesondere Dank der Empfehlung von cschaeff. Ob ich noch einmal einen Bike-Urlaub allein verbringen würde? Vielleicht. Ist auch schön im sonst recht stressigen Leben mal eine Woche Ruhe zu genießen. Aber die gemeinsamen tollen Erlebnisse in solch einem Urlaub teilen zu können, macht halt auch verdammt viel Spaß.

Ich hoffe der Bericht hilft dem ein oder anderen bei der Planung - wenn nicht hat es vielleicht zumindest für etwas Unterhaltung gesorgt.
 
Da sagst du was. Einfach unglaublich schön die Landschaft. Und dank deiner Empfehlung und dann auch noch die Tourentipps war es ein wirklich grandioser Urlaub! Vielen lieben Dank nochmal!
 
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