@davez bin mir jetzt nicht sicher wie du darauf kommst. Bezahlmodel ist bei Canyon Bestellen-Cash in-Ausliefern (irgendwann). Werden vom Kunden also im voraus bezahlt. CF Probleme sind da vor allem mit dem gestiegenen Umsatz eher unwahrscheinlich, schreibst ja selber das U sich verdoppelt hat. Nach Asien überweisen die Vorab den Warenwert sicher nicht.
GBL hat ein Portfolio von 23 Milliarden, Canyon ist 1,6% davon. Nettoverschuldung 262 Millionen. Cash Earnings Halbjahr 427 Millionen. Sind Börsennotiert. Für Canyon haben sie mit der Übernahme eine Million abgeschrieben. Feuer am Dach sieht anders aus. Eher vorher mal den Geschäftsbericht lesen als wilde Vermutungen gepaart mit gehörten Konstrukten in die Internetwelt schicken...
Sorry, falls ich verkürzt und missverständlich dargestellt habe. Im Geschäftsbericht wirst Du darüber kaum etwas lesen können. Die Abschreibung bezieht sich wahrscheinliich auf die Transaktionskosten (wobei 1m gering wäre bei der Größe). So wild sind die Vermutungen nicht, weil ich mit dem Kram meine Brötchen verdiene (und Bikes
).
Alle Hersteller haben mit enormen Lieferproblemen zu kämpfen. Du hast Recht mit Deiner Annahme, wenn die Bestellungen der Kunden weiterhin reinkommen wie geplant - sofern die Geschäftsbeziehungen weiterhin laufen wie bisher. Das könnte sich aber geändert haben (hypothetisch). Die Bikehersteller berichten von Bestellungen über mehrere Jahre im Voraus. Und ich könnte mir vorstellen, dass die Komponentenhersteller Vorauszahlungen forden. Damit würde sich das Cash Flow Profil deutlich ändern. Auch wenn die Bestellungen der Kunden unter Plan sind, hat das direkte Auswirkungen auf den Cash Flow, ebenso wenn sich die Transportkosten und Einkaufskonditionen verschlechtern und Canyon das nicht direkt an die Kunden weitergeben kann.
Die Umsatzzahlen bezogen sich auf 2019 & 2020. In 2020 gab es fast eine Verdopplung und das Unternehmen wurde in 2021 verkauft.
GBL wird Canyon über ein SPV (special purpose vehicle) gekauft haben. Der Leverage wird unterhalb der GBL Holding aufgenommen, da das Fremdkapital ja direkt verknüpft ist mit den Cash Flows von Canyon.
Dass GBL ohne Fremdkapital gekauft hat, also "all equity", kann ich mir nicht vorstellen, da der Fremdkapitalanteil einen substantiellen Anteil der Rendite ermöglicht. In seltenen Fällen besorgen sich die Investoren das Fremdkapital nach dem Kauf.
Wenn wenige Monate nach Übernahme durch einen Finanzinvestor der CEO von Bord geht und der gerade gestartete CFO interimistisch übernimmt - dann hängt der Haussegen ordentlich schief. Normalerweise kauft ein PE nicht ohne starkes Management und das Management wird auch beteiligt über ein Management Equity Programm (Es erhält Anteile zu Sonderkonditionen, muss sich im Normalfall dafür dann ordentlich verschulden, sozusagen goldene Handschellen). Das wirkt alles sehr überstürzt, denn normalerweise suchst Du erst einen Nachfolger, um einen fließenden Übergang zu haben (und keinen Reputationsschaden).
Es geht nicht darum, dass bei GBL Feuer unter dem Dach ist sondern bei Canyon.