Warum gibt es keine Gravelbikes mit 50/51/52er Rettungsring bzw. keine Untersetzung deutlich unter 1:1?

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Ich bin mir zwar sicher, die Frage wurde schon öfter gestellt, habe aber weder innerhalb noch außerhalb des Forums bisher mit Suchen eine Antwort darauf gefunden, allenfalls Leute, die ihr altes Gravelbike auf so etwas umrüsten wollten. Wenn ich Tomaten auf den Augen hatte, bitte Nachsicht und einfach verlinken o.ä.!

Falls es doch noch nicht so richtig besprochen wurde:
Warum gibt es das (wenn ich bisher richtig geschaut habe) nicht? Technisch braucht es doch nur ein entsprechendes Schaltwerk und eben die entsprechende Kassette. Sonst alles nur eingefleischte Traditionen?

Ich komme mit dem neuen 29" Hardtail mit 11-50 und vorne 32 Sachen hoch, von denen ich mit dem Gravelbike mit 11-42 und 42 vorne nur träumen kann. Ich selbst fahre bergauf mit beiden Rädern ähnliche Wege/Strecken und gerade weil beim Gravelbike wegen Straße/auf guten Wegen mal Gas geben vorne ein großes KB mit 40-44 Zähne wichtig ist, verstehe ich nicht, warum man sich mit in der Regel max. 42 Zähnen hinten noch doppelt quälen muss. Vorne 1/3 mehr Zähne ist doch schon hart genug, warum parallel dazu hinten auch noch weniger anstatt dort erst recht auch 50/51/52 Zähne wie beim MTB?
Kann mir Dummie das jemand (ruhig&sachlich) erklären? Oder gibt es doch (fertige) Gravelbikes damit, kommt das langsam?
 

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Re: Warum gibt es keine Gravelbikes mit 50/51/52er Rettungsring bzw. keine Untersetzung deutlich unter 1:1?
Ich komme mit dem neuen 29" Hardtail mit 11-50 und vorne 32 Sachen hoch, von denen ich mit dem Gravelbike mit 11-42 und 42 vorne nur träumen kann. Ich selbst fahre bergauf mit beiden Rädern ähnliche Wege/Strecken und gerade weil beim Gravelbike wegen Straße/auf guten Wegen mal Gas geben vorne ein großes KB mit 40-44 Zähne wichtig ist, verstehe ich nicht, warum man sich mit in der Regel max. 42 Zähnen hinten noch doppelt quälen muss. Vorne 1/3 mehr Zähne ist doch schon hart genug, warum parallel dazu hinten auch noch weniger anstatt dort erst recht auch 50/51/52 Zähne wie beim MTB?
Das ist kein reales Problem: Bau Dir einfach ein kleines Kettenblatt in die 10/11/23/..x 1 Schaltung ein - funktioniert. ;)
Kann mir Dummie das jemand (ruhig&sachlich) erklären? Oder gibt es doch (fertige) Gravelbikes damit, kommt das langsam?
Erstens ist der Markt schuld: Anbieter und Kunden sind letztes Jahr überein gekommen, dass alle (Naja, fast alle: "Es gibt da noch ein kleines gallisches Dorf... ";)) nur nur vorn ein Kettenblatt fahren wollen. Dadurch wird es banal einfach die Übersetzung zu skalieren, einfach durch Austausch des einen Kettenblatts.

Wer vorn 2fach schalten will, findet mit den Shimano GRX-Kurbelgarnituren relativ kleine Kettenblätter (46-30, 46-31) zu geringen Kosten und passende Umwerfer gibt es dafür auch. Wer sich noch was eigenes zusammenstellen möchte, hat es nicht mehr leicht, weil:
  1. Für die neuen ultra kompakt Kurbeln gibt es noch nicht soviel Auswahl an Kettenblättern. Das ändert sich in Bälde: Erste Anbieter alternativer Kettenblätter für GRX gibt es schon, aber noch keine Lieferbarkeit.
  2. Die älteren 2fach Kurbeln sind entweder mit zu großen Lochkreisen ausgestattet (110mm 5-Loch kann keine kleineren Kettenblätter, als 34Z aufnehmen).
  3. 2fach MTB-Kurbeln sind für MTBs gedacht: Manche Road-Umwerfer erreichen das äußere Kettenblatt nicht, weil die MTB-Kettenlinie zu weit außen liegt. MTB-Umwerfer haben auch einen anderen Seilweg - was bei 2fach nicht so schlimm ist - und die falschen Zuganschläge.
  4. Man kann auch 3fach-Kurbeln verwenden, um nur die inneren beiden Kettenblätter zu verwenden. Hierbei findet man bei den Road 3-fach Kurbeln innen einen Lochkreis von 5 Bolt/74mm und kann dort ein 24Z Kettenblatt einbauen (es gibt viele Varianten von TA Specialites). Auch von TA gibt es Kettenblätter für die mittlere Position (5 Bolt/130mm) von 38Z bis 44Z. Man wünscht sich vielleicht noch einen Kettenschutzring als Ersatz für das äußere Kettenblatt. Das kostet etwas Kohle und es gibt nicht mehr viele neue Kurbelgarnituren, wie Shimano Sora FC-R3030-CG.

Ich hoffe, dass meine Antwort nicht allzu weit an Deiner Frage vorbeigeht. ;)
 
Dass mit mehreren Kettenblättern vorne mehr Untersetzung möglich ist, ist mir klar, ich bezog mich auf das heute übliche 1fach vorne. Unabhängig davon, wie gut oder schlecht man das findet, ich wollte gar nicht wissen, ob/wie ich das bei mir nachrüsten kann, sondern erstmal nur, warum es das noch bei so wenig (gar keinem?) Gravelbike ab Werk fertig gibt, was spricht dagegen?
Entweder reden wir noch aneinander vorbei oder ich hab zu wenig Ahnung von Schaltwerken.
 
Eben nicht.
Kleinster Gang 40/52 ab Werk
Versteh ich nicht. Pack doch <40 kettenblatt dran. Unabhängig davon das 40-52 aus gravel-Sicht ja schon ne mächtige untsetzung ist

edit: Hab jetzt nochmal bisschen nachgelesen. So wie ich dich verstehe, hättest du gerne 1by mit 32-10/52 & das ganze noch von der Stange. Jedoch wunderst du dich, dass es das nicht gibt?!

das ist eben eine absolute Nischen Übersetzung. Das fährt so eben kaum jmd. & macht auch für kaum jmd Sinn. Es wäre schlicht unwirtschaftlich sowas als Standard anzubieten. Kauft keiner …

das gut für dich: such dir nen Rad mit mullet & Bau dir ein passendes kettwnblatt ran. Gibt genug Auswahl auf dem Markt & kostet dixv keine 100€
 
Zuletzt bearbeitet:
Dass mit mehreren Kettenblättern vorne mehr Untersetzung möglich ist, ist mir klar, ich bezog mich auf das heute übliche 1fach vorne.
Dann ist es doch einfach: Du kaufst ein Bike und lässt den Händler gleich ein Kettenblatt Deiner Wahl einbauen. Solange das Rad noch ganz sauber ist, ist das lachhaft schnell erledigt.
Unabhängig davon, wie gut oder schlecht man das findet, ich wollte gar nicht wissen, ob/wie ich das bei mir nachrüsten kann, sondern erstmal nur, warum es das noch bei so wenig (gar keinem?) Gravelbike ab Werk fertig gibt, was spricht dagegen?
Die Kurbelgarnituren werden mit Kettenblatt geliefert und das kommt einfach so an das Rad. Alle Hersteller und Händler hassen Artikelvarianten.
 
Dass mit mehreren Kettenblättern vorne mehr Untersetzung möglich ist, ist mir klar, ich bezog mich auf das heute übliche 1fach vorne. Unabhängig davon, wie gut oder schlecht man das findet, ich wollte gar nicht wissen, ob/wie ich das bei mir nachrüsten kann, sondern erstmal nur, warum es das noch bei so wenig (gar keinem?) Gravelbike ab Werk fertig gibt, was spricht dagegen?
Entweder reden wir noch aneinander vorbei oder ich hab zu wenig Ahnung von Schaltwerken.

Naja, wenn du vorn so klein wirst, dass du hinten eine deutliche Untersetzung hast, fehlen dir die schweren Gänge für die flachen Etappen / Bergab. Und ein Pizzablech willst du eigentlich nicht unbedingt am Gravel, da du dann große Gangsprünge hast, und für die flacheren Etappen keine feine Abstufung für eine angenehme Trittfrequenz hast. Ganz zu schweigen von dem Gewicht einer solchen Kassette gegenüber einer kleineren.

1fach am Gravel ist irgendwie immer ein Kompromiss. Daher werkelt bei mir immer noch ein Umwerfer. Aber das muss eben jede(r) selbst wissen.
 
warum willst du die Kombination "ab Werk"? Austausch ist doch problemlos möglich, so, wie man auch sein Rahmen entspr. mit zB anderen Vorbau etc anpasst.
Problem bleiben bei 1fach "nur" die teilweise großen Gangsprünge, gerade im unteren Bereich.
 
Wir reden immer noch irgendwie teils aneinander vorbei. Ich will mein KB vorne gar nicht ändern und mag meine 40-42 Zähne da und ich persönlich komme mit 1fach gut zurecht. Ich möchte wissen, warum Gravelbikes gerade mit dem größeren KB dann nicht wie MTBs auch mit hinten 10/11-50/51/52er Kassetten aufgebaut&ausgeliefert werden?
Nur wegen der Ästhetik hoffentlich nicht.
Spätestens mit 12fach sollte die Abstufung doch kein Problem mehr sein. Oder sind die Stufen dann über Tempo 30 doch noch zu grob und ich merke das derzeit nur auf dem MTB nur noch nicht, weil die Strecken doch eher kürzer&knackiger sind? Bergauf finde ich die Abstufungen untenrum derzeit beim MTB mit 11-50 top!
 
Nur wegen der Ästhetik hoffentlich nicht.
Spätestens mit 12fach sollte die Abstufung doch kein Problem mehr sein. Oder sind die Stufen dann über Tempo 30 doch noch zu grob und ich merke das derzeit nur auf dem MTB nur noch nicht, weil die Strecken doch eher kürzer&knackiger sind? Bergauf finde ich die Abstufungen untenrum derzeit beim MTB mit 11-50 top!
Aber die werden doch genau so verkauft. Ich würde sagen fast jeder Hersteller hat eine solche Variante verfügbar. Oftmals jedoch nur die höherwertigen (oft Carbon) Modelle. Ist halt keine ganz günstige schaltungsvariante.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir reden immer noch irgendwie teils aneinander vorbei. Ich will mein KB vorne gar nicht ändern und mag meine 40-42 Zähne da und ich persönlich komme mit 1fach gut zurecht. Ich möchte wissen, warum Gravelbikes gerade mit dem größeren KB dann nicht wie MTBs auch mit hinten 10/11-50/51/52er Kassetten aufgebaut&ausgeliefert werden?
Nur wegen der Ästhetik hoffentlich nicht.
Die sind richtig teuer (zu teuer für "Erstausstattung") und immer wieder vergriffen. Also ist es zu riskant ein Rad mit diesen Kassetten zu bewerben, wenn man dann keine Räder liefern kann, weil die versprochenen Kassetten nicht da sind.
 
Kann mir Dummie das jemand (ruhig&sachlich) erklären? Oder gibt es doch (fertige) Gravelbikes damit, kommt das langsam?
Gravelbikes kommen vom Rennrad. Da fährt man halt im Stehen wenn es nicht anders geht. Da ist eine enge Gangabstufung wichtiger als eine große Bandbreite.
Den Effekt "Gruppe" kennt man so als MTBer nicht. In einer RR-Gruppe muss der zweite oder dritte deutlich weniger Leistung treten als der erste. Wenn man dann als erster richtig Druck machen will (und nicht von den Kumpels verspottet werden will), hilft eine feine Gangabstufung, um das Tempo hoch zu halten . Das trifft auch noch beim Graveln zu. Es ist dann halt der Trade-off Bandbreite - vs Gangabstufung. Irgendeinen Tod muss man sterben: Entweder gehen dir bergauf die Gänge aus oder du stirbst im Wind.

Edit: Wenn du SRAM 1x11 fährst, dann geht auch 10-46 ohne Umbau. Ist zwar außerhalb der Specs, funktioniert aber meistens. Du kannst dann noch 9-46 probieren, was ich aber wegen der Gangsprünge für sinnbefreit halte.
 
Wir reden immer noch irgendwie teils aneinander vorbei. Ich will mein KB vorne gar nicht ändern und mag meine 40-42 Zähne da und ich persönlich komme mit 1fach gut zurecht. Ich möchte wissen, warum Gravelbikes gerade mit dem größeren KB dann nicht wie MTBs auch mit hinten 10/11-50/51/52er Kassetten aufgebaut&ausgeliefert werden?
Nur wegen der Ästhetik hoffentlich nicht.
Spätestens mit 12fach sollte die Abstufung doch kein Problem mehr sein. Oder sind die Stufen dann über Tempo 30 doch noch zu grob und ich merke das derzeit nur auf dem MTB nur noch nicht, weil die Strecken doch eher kürzer&knackiger sind? Bergauf finde ich die Abstufungen untenrum derzeit beim MTB mit 11-50 top!
Wart mal ab. Lange Zeit gabs auch keine/kaum Gravelbikes, die kompatibel mit 700x50 waren, oder erst jetzt werden auch Modelle mit Ferdergabel angeboten, das was du dir wünschst (+"ab Werk") ist ein gar nicht so kleiner Nischenbereich.
Schau dir mal die rigs der diversen "Rennen" (SRMR, AMR), da sind einige in der Kombination (nicht nur an MTBs) mit Gravelbikes unterwegs. Wird alles kommen...
 
Wart mal ab. Lange Zeit gabs auch keine/kaum Gravelbikes, die kompatibel mit 700x50 waren, oder erst jetzt werden auch Modelle mit Ferdergabel angeboten, das was du dir wünschst (+"ab Werk") ist ein gar nicht so kleiner Nischenbereich.
Schau dir mal die rigs der diversen "Rennen" (SRMR, AMR), da sind einige in der Kombination (nicht nur an MTBs) mit Gravelbikes unterwegs. Wird alles kommen...
Das mit den 700x50 ist so eine Sache. Für mich als Zwerg und S-Rahmenfahrer geht das mit Rennrad-Geo gar nicht (Toe-Overlap). Das funktioniert nur mit Trekking/MTB-ähnlichen Rahmen. Ob das dann noch Gravel ist? Oder dann doch ein 29er-Hardtail mit Bügellenker. Klar, macht Spaß ist aber was anderes.
 
Ich fahre am Gravel 1x11, vorne 40 Zähne GRX, hinten 11-46 Sunrace, XT Schaltwerk, mit dem Wolftooth Tanpan an den GRX Shifter vorne adaptiert. Habe noch den Wolftooth GOATLink montiert, falls ich mal auf 11-50 wechseln möchte, da ich überlege vorne mal auf 42 Zähne zu erhöhen. Also basteln muss man ein bissel, gehen geht das aber. Könnte auch nen GRX Schaltwerk fahren, da braucht's dann aber entweder anderen Käfig oder nen Goatlink, man kann sich dann aber den Tanpan sparen.
 
Versteh ich nicht. Pack doch <40 kettenblatt dran. Unabhängig davon das 40-52 aus gravel-Sicht ja schon ne mächtige untsetzung ist

edit: Hab jetzt nochmal bisschen nachgelesen. So wie ich dich verstehe, hättest du gerne 1by mit 32-10/52 & das ganze noch von der Stange. Jedoch wunderst du dich, dass es das nicht gibt?!

das ist eben eine absolute Nischen Übersetzung. Das fährt so eben kaum jmd. & macht auch für kaum jmd Sinn. Es wäre schlicht unwirtschaftlich sowas als Standard anzubieten. Kauft keiner …

das gut für dich: such dir nen Rad mit mullet & Bau dir ein passendes kettwnblatt ran. Gibt genug Auswahl auf dem Markt & kostet dixv keine 100€

Bin nicht der TE und brauche nix.
1:1 reicht. Nur beim bikepacking in der Eifel war 36 mit 11-40 besser.
 
da Gravelbikes ja eher auf ie Strasse/feste Wege gehören,
sind sie baulich halt ähnlicher dem Rennrad,
mit den dafür optimaleren, engeren Gangsprüngen,
aufgebaut.

es werden auch 2fach Antriebe angeboten,
die dann auch knapp 1,5m Enfaltung haben.

such aus was du brauchst,
und kauf erst dann ;)

solangs noch was gibt :D


umbauen ?! pahhhhh :p
 
Ich möchte wissen, warum Gravelbikes gerade mit dem größeren KB dann nicht wie MTBs auch mit hinten 10/11-50/51/52er Kassetten aufgebaut&ausgeliefert werden?
Bandbreite vs. enge Stufung. Bandbreite braucht man bei erschwerten Bedingungen, wie z.B. sehr steiles Gelände und/oder Zusatzgewicht, z.B. durch Bikepacking. Erschwerte Bedingungen haben nur ein Bruchteil der Leute und das vielleicht sogar nur einen Bruchteil der Fälle. Diese Leute schaffen sich schon das entsprechend spezielle Zeug ran, während der Massenmarkt halt die Masse bemarktet.
 
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