Die Geometrie-Tabelle wird immer angegeben. Nicht nur "fühlt sich lang/kurz/hoch/tief an".
Warum werden nicht genauso selbstverständlich Kinematik-Diagramme bei Fully-Tests angegeben? Anti-Squat, Anti-Rise, Leverage-Ratio und jeder kann gucken und vergleichen.
Stattdessen nur "rauscht im mittleren Hubbereich durch", "Federweg wird nicht ausgenutzt" oder was auch immer das Popometer für "Daten" liefert...
Die Leute können die Diagramme nicht interpretieren? Ah so, aber die Geometrieangaben können sie interpretieren?
Kinematik ist erklärungsbedürftig, sicherlich, aber m.M.n. wäre das an das technisch interessierte Publikum hier durchaus ran zu bekommen wenn man das Thema "Fahrwerk/Kinematik" genauso ausführlich und genauso wiederholt präsentieren würde wie das Thema "Geometrie".
"Linkage Design" ist ne super Software und der Blog dazu echt aufschlussreich. Aber halt total unvollständig und ziemlich versteckt.
Im übrigen ist es krass, was man mit verschiedenen Dämpfern und Abstimmungen aus einem Bike heraus holen kann und wie sehr die optimale Dämpferabstimmung abhängig ist von der Abstimmung der Gabel, der Lenkerhöhe, der Größe des Bikes im Bezug auf die Größe des Fahrers und dem Lenkwinkel.
Das Spektrum der Leverage Ratio Kurven im Lingage Design Blog ist übrigens derartig groß daß man den Eindruck bekommt, mit der Abstimmung des Dämpfers lässt sich anscheinend praktisch alles retten. Mir scheint der verfügbare Bauraum und die Marke gehen da oftmals stärker ins Design ein als reine Performance-Überlegungen.
Die Geometrie-Tabelle wird vom Hersteller gestellt und ist finde ich schon eine sehr wichtige Entscheidungshilfe für viele Interessenten, die auch viele interpretieren können.
Wenn wir alles nur noch am PC analysieren, können wir uns den Aufwand mit dem Test ja auch sparen? Ich verstehe diese Kritik an Testeindrücken nicht, das ist doch gerade der Grund, warum wir das machen? Ich gucke mir z. B. selten bis nie die Geometrie-Tabelle vor der ersten Fahrt an … meistens erst, wenn mich was stört oder später im Test, wenn ich versuche, mehr aus dem Rad rauszuholen. Ich möchte mich einfach ganz auf das Fahrgefühl konzentrieren.
Natürlich sind Testeindrücke subjektiv, aber zum einen ist dabei Erfahrung und ein Vergleich zu anderen Rädern hilfreich, zum anderen geben wir Acht darauf, verschiedene Fahrer mit unterschiedlichen Anforderungen zu nutzen. Und zuletzt sind die Artikel ja auch so geschrieben, dass man seine eigenen Präferenzen hineininterpretieren kann. Da steht nicht, was ich persönlich toll finde oder was ich mir kaufen würde, weil das keine Rolle spielt. Ich beschreibe, was mir auffällt und dann kann jede*r selbst herausfinden, ob das für sie/ihn gut ist oder nicht. Dazu gehört auch etwas Erfahrung und ein blutiger Anfänger könnte sich schwer tun, aber ganz wird man an das „selbst erfahren“ nie herankommen.
Zur Abstimmung: Klar kann man damit super viel rausholen. John Cancellier, der ehemalige SRAM Blackbox-Chef, meinte mal zu mir, dass es bei Profis selten am Rad liegt, da sie eigentlich alles zum Funktionieren bekommen. Aber wir testen ja das Rad, das auch so nachher beim Endkunden landet, und die meisten davon, werden keinen Custom Tune bekommen …
@Gregor es ist gut, wenn nicht mir Kritik gespart wird. Grade als Tyee Fahrer ist man mindestens verwundert. Weniger über das Gewicht aber über so viele schwerwiegende Punkte. Bremsstempeln! Warum beim Rage und nicht bei den anderen? Ist hier der DW Link am Ende nicht das richtige Konzept für ein DH Bike oder passt einfach nur der Dämpfer nicht zum Hinterbau?
Warum sollte das auch auf alles passen?
Ich bin das Tyee auch beim Enduro-Test gefahren und habe natürlich mit einem etwas anderen Eindruck gerechnet, da das Tyee insgesamt sehr ausgewogen war und alles auf hohem Niveau beherrscht hat.
Das Rage ist halt etwas auf der trägeren, klebrigen Seite für ein Downhill-Bike. Aber nur weil die Anordnung der Links identisch ist, muss die Kinematik ja nicht gleich sein.
Ich würde sagen, die Basis ist sehr gut, aber so wie das Rad da stand, haben es ein paar Details ausgebremst, um ganz vorne zu landen.