Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?

Ein noch mal ganz anderes Thema ist (gezielte) Falschinformation. Es besteht natürlich kein Recht darauf, falsche Informationen zu verbreiten, in der Praxis ist das aber leider nur schwer zu verhindern, da Maßnahmen gegen die Verbreitung von Falschinformation immer auch potentiell eine Maßnahme gegen die Verbreitung von Information überhaupt darstellen. Es gibt eben nicht die unparteiische allwissende Instanz, die unabhängig falsch von wahr unterscheiden kann und es dann auch noch allgegenwärtig für uns leistet. Deshalb müssen wir mit dem Übel der Falschinformation als Gesellschaft leben und mit gesellschaftlichen Instanzen - und eben nicht mit Instanzen des Rechts! - dagegen vorgehen.
Moin

Die meisten Falschinfos(also das was generell als 'Fake news' etc bezeichnet wird) fallen unter 'Meinungen' und sind dadurch natürlich genauso geschützt wie die Verbreitung von Informationen - das alles wird ja zumindest systematisch (für den einfachen Bürger) als Ausfluss der Meinungs bzw Handlungsfreiheit behandelt. Informationsfreiheit in dem Sinne sieht das Grundgesetz so nicht vor.

Ändert natürlich nix daran das die Erkenntnis aus deinem Beitrag vollkommen richtig ist.

Gruß
 

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Re: Trails in Openstreetmap veröffentlichen oder nicht?
Moin

Die meisten Falschinfos(also das was generell als 'Fake news' etc bezeichnet wird) fallen unter 'Meinungen' und sind dadurch natürlich genauso geschützt wie die Verbreitung von Informationen - das alles wird ja zumindest systematisch (für den einfachen Bürger) als Ausfluss der Meinungs bzw Handlungsfreiheit behandelt. Informationsfreiheit in dem Sinne sieht das Grundgesetz so nicht vor.

Ändert natürlich nix daran das die Erkenntnis aus deinem Beitrag vollkommen richtig ist.

Gruß
Danke erst mal für die allgemeine Zustimmung.

Mit der Meinungsfreiheit hast du natürlich recht, und was die nicht umfasst, regelt dann wahrscheinlich die Religionsfreiheit. Da kannst du auch geschützt behaupten, die Erde sei flach oder Bill Gates wolle den Menschen Microchips einpflanzen (als ob es dafür gerade genügend Microchips gäbe :D ). Da muss es schon sehr konkret werden, bevor man da mit Falschbehauptungen an Grenzen gerät.

Das mit der Informationsfreiheit ist meines Erachtens aber über die Pressefreiheit geregelt. Das Internet und damit die Möglichkeit zur weit verbreiteten Selbstpublikation gab es damals ja noch nicht. Da hättest du allerdings ggf ein paar Einschränkungen gegenüber der Meinungsfreiheit hinsichtlich dessen, was man „weiträumig“ publizieren darf, Stichwort Presse-Codex. Andererseits ist im Grundgesetz explizit geschützt, sich in allgemein zugänglichen Quellen ungehindert informieren zu können. Das zäumt es gewissermaßen von hinten auf.
 
Frage an @scratch_a , @jalgrattad, @Dahigez und andere

1. Ihr entdeckt einen eindeutig illegalen Trail mit Bauten. Legt ihr den neuen Weg bei OSM an?

2. Ein bei OSM bekannter Trail wurde weitesgehend platt gemacht, der Einstieg verblockt. Löscht ihr den bei OSM?
1. Die Frage kann ich so nicht beantworten, das wäre stark situationsabhängig. Z.B. davon, ob ich das Gebiet gut (genug) kenne und die Dynamik des Entstehens und Vergehens von Wegen dort einschätzen kann.
Einen illegalen Weg (woran erkenne ich das nochmal?) könnte man übrigens auch so anlegen, daß er nicht routingfähig ist, dann würden die OSM-basierten Routingdienste den Trail nicht beachten.

Unabhängig vom Weg könnte man die Bauten eintragen (den Aufwand macht sich aber kaum jemand), genauso wie einen Jagdsitz. Bei dem weiß ich auch nicht, ob der legal ist, er ist einfach da.

"Illegale" Elemente der Landschaft zu dokumentieren kann man sicher aus der einen oder anderen Perspektive als moralisch nicht geboten bewerten, aber wo willst Du da die Grenze ziehen?

Keine Flächen an lokalen Straßen, Feld- und Waldwegen erfassen, damit sich die Van Life-Seuche nicht noch weiter ausbreitet?
Keine Schutzhütten im Wald dokumentieren, damit Ortsfremde die nicht finden und dort vielleicht sogar übernachten? Könnte ja illegal sein. Oder, weil die Hütte ja von den Leuten aus dem nächsten Dorf gebaut wurde, damit die Dorfjugend einen "geheimen" Ort zum Saufen hat?
Keine Wasserstellen (amenity=drinking_water) aufnehmen, weil die Wasserqualiät nicht alle paar Wochen geprüft wird und das somit legal kein Trinkwasser ist?
Oder, zurück zu den Trails, sollten dann, wenn man Deiner Argumentation folgt, nicht auch solche Wege in der OSM fehlen, die zwar frei zugänglich sind, aber nur unter restriktiven Bedingungen von Nicht-Vereinsmitgliedern legal befahren werden dürfen (2 € zahlen, generell nicht an Feiertagen)?

2. In dem Fall würde ich den Weg wohl auf razed setzen, dazu eine kleine Erklärung im note-Tag sowie ein check_date, damit klar ist, daß ich nicht einfach so was lösche. Am Eingang dann einen Punkt/node mit barrier-Tag für das sichtbare Zugangshindernis. Somit ist klar erkenntlich und für Maschinen/Algorithmen auswertbar, daß da ein informeller Weg war, der jetzt nicht mehr nutzbar ist.
Das hilft auch in dem Fall, daß jemand vielleicht vor Jahren mal den Trail gefahren ist, ihn jetzt eintragen möchte und dazu seine alten GPS-Daten nutzt oder den Weg aus Luftbildern abzeichen will.
 
"Illegale" Elemente der Landschaft zu dokumentieren kann man sicher aus der einen oder anderen Perspektive als moralisch nicht geboten bewerten, aber wo willst Du da die Grenze ziehen?
Ich will gar keine Grenze ziehen. Mir ging es ja darum, dass die Realität dargestellt werden muss/ soll, also auch niemals abgewägt wird.
Wenn man also aus persönlichen Motiven nicht abwägen darf, heisst das alles MUSS rein.
Dass jemand aus persönlichen Motiven einen Weg löschen möchte, um andere von seinen Grund fernzuhalten und sich wiederum nicht in OSM so tief reinarbeitet, dass er die korrekte Methode verwendet, um andere nicht auf seinen Grund zu holen, finde ich jetzt erst mal nicht so dramatisch, wie es hier geschildert wird.
Ich gehe auch davon aus, dass es sich um eher seltene Ausnahmen handelt. Mehr hörensagen als reale Fälle.

Was passiert eigentlich, wenn ein Weg 5x gelöscht und dann wieder eingefügt wurde?
 
Ich gehe auch davon aus, dass es sich um eher seltene Ausnahmen handelt. Mehr hörensagen als reale Fälle.
Ja, aber daraus ergibt sich eine Diskussion, die an die Prinzipien von OSM geht.

Mir ging es ja darum, dass die Realität dargestellt werden muss/ soll, also auch niemals abgewägt wird.
Du verlagerst damit die Problematik nur auf eine andere Ebene. Was ist "Realität"? Das klingt für manche vielleicht erst mal doof, so was zu fragen, aber ist ein heißes Thema. Erst mal empfinden (und damit "sehen") Leute unterschiedlich. Der Eine sieht vielleicht einen Abschneider (der kein Weg ist, nie so geplant war und nur als Erweiterung vom Weg dient), der Andere sieht einen Weg als Abkürzung. Gehört das jetzt in OSM rein oder nicht? Bitte jetzt nicht darüber diskutieren, soll nur ein Beispiel sein, wie schnell man auch mit dem Begriff "Realität" an Grenzen kommen kann.

heisst das alles MUSS rein.
Nicht unbedingt. Wenn etwas zum Schutz von Personen, Tieren oder Landschaften nicht kartiert wird, ist das zu begrüßen. Beispiele: Die amerikanischen Armeecamps in Syrien, die sich durch die Strava-Heatmap verraten (Schutz der Armeeangehörigen ausgehebelt). Brutgebiete oder sogar Nester von seltenen Vögeln (wenn die niemand in der Karte findet, wird Übertourismus oder Vandalismus erheblich erschwert).
 
Ob jemand etwas in OSM einträgt ist seine Sache denn keiner kann bei der Mitarbeit zu OSM gezwungen werden. Wer jedoch OSM zu schätzen weiß der sollte sich eventuell überlegen ob er nicht hilft die Karten besser zu machen indem fehlende Daten nachgetragen werden.

Keiner hat aber das recht einen existierenden Weg in OSM zu löschen weil er Grund x hat und ie Änderung wird auch einfach wieder rückgängig gemacht falls die Löschung auffällt wird . Bei wiederholten Vandalismus gibt es einen Ban und es gab auch glaube mal einen Fall von Vandalismus vor längerer Zeit wo jemand über die IP ermittelt wurde weil er sich ständig neue Accounts erstellt hat und dann direkt einen Brief vom Anwalt bekam.
Man kann auch glaube ich einzelne ways in OSM unter Schutz stellen so das neue Accounts diese nicht mehr editieren können.
 
Ich sehe es auch so , dass nicht alles in einer von allen einzusehenden Karte eingezeichnet werden sollte.
Und das aus ganz einfachen Gründen : Virus Mensch , E-Bike
Mit der Argumentation würde ich ab sofort alle Straßen und Parkflächen in meinem Kiez löschen. Grund: Virus Auto. Und weil ich keine Hunde mag, auch alle Parks und Grünflächen.
 
Wer existiert jetzt nicht?
Das war ein Bezug auf @delphi1507 (wenn ich mich nicht irre), der mitteilte, daß er einen durch seinen Vorgarten verlaufenden Weg (genauer: die digitale Repräsentation desselben) gelöscht hat.
Das fälschlicherweise Eintragen nicht vorhandener Objekte kann ohne bösen Willen beim Abzeichnen von Luft-/Satellitenbildern passieren; und entsprechend dem OSM-Prinzip der "ground truth" können diese dann auch wieder gelöscht werden.
 
Das ist doch der Klassiker, auf OSM hat jemand etwas eingetragen, vor Ort ist aber kein Weg "bezeichnet" (Wandermarkierung, Wegweiser etc.) - de facto bewegt man sich also in "freiem Gelände" und nicht auf einem Pfad.

Keine Ahnung wie es in der Schweiz ist, ob man da einfach querfeldein darf im NSG. Hier geht das glaub ich nicht.

Also Blödsinn der Artikel.
 
Ja ok...wenn das in der Schweiz reicht. Reicht das hier in D?
Da hilft eigentlich nur ein Blick in die entsprechende NSG Verordnung. Dort ist meist ein Karte mit den offiziellen Wegen im Anhang abgebildet. Aber wer sucht die schon raus.
Ich denke, wenn ein Weg in einem NSG aufgelassen (renaturiert) werden soll, so sollte dies durch eine eindeutige Absperrung mit offiziellen Schildern geschehen. Alles andere führt nur zu Missverständnissen. Denn es kommt durchaus vor, dass Jäger oder Grundeigentümer Wege eigenmächtig sperren, ohne die dafür erforderliche Befugnis.
 
Da hilft eigentlich nur ein Blick in die entsprechende NSG Verordnung. Dort ist meist ein Karte mit den offiziellen Wegen im Anhang abgebildet. Aber wer sucht die schon raus.
Ich denke, wenn ein Weg in einem NSG aufgelassen (renaturiert) werden soll, so sollte dies durch eine eindeutige Absperrung mit offiziellen Schildern geschehen. Alles andere führt nur zu Missverständnissen. Denn es kommt durchaus vor, dass Jäger oder Grundeigentümer Wege eigenmächtig sperren, ohne die dafür erforderliche Befugnis.
Nun, da war ja wohl ein Bretterzaun, den er erst überklettern musste...;)

Klar, wenn es in einer amtlichen Karte drin ist, da wäre ich auch langgefahren. Aber so eine Karte kann ja auch veraltet sein.

Aus dem NP Harz kenne ich es wörtlich von den Rangern so, wo kein Weg mit Schild und Markierung bezeichnet ist, ist kein Weg. Selbst wenn der Trampelpfad zum Aussichtspunkt beliebt ist - Verwarnung gibts trotzdem.
Bei NSG kommt es immer auf die Verordnung an, und man weiß ja, diese wird mal so und mal so ausgelegt.

Aber interessantes Beispiel.
 
Meines Erachtens ist die digitale Swisstopo schon immer sehr aktuell und dort sind meines Wissens auch Fahrverbote eingetragen, sofern es welche gibt. Wenn ich also danach eine Tour plane und vor Ort keine Verbotsschilder sehe, was spricht dann dagegen, diesen Weg zu fahren?

Kann es natürlich verstehen, wenn einige (Locals) auf RIDE und Konsorten etwas schlecht zu sprechen sind. Allerdings sind in den Bergen viele Touristen und diese sind meist nur mal paar Tage im Jahr dort. Mir geht es zumindest so, dass ich da dann schon gerne attraktive Touren fahren möchte und keine 50%+ zum vergessen haben möchte.:ka:
 
Aus dem NP Harz kenne ich es wörtlich von den Rangern so, wo kein Weg mit Schild und Markierung bezeichnet ist, ist kein Weg.
Das wäre für mich ein Fall, wo ich mich an die Landestopografie wende und klären lasse, ob der Weg offiziell existiert oder nicht. In Bayern reagiert das Landesvermessungsamt da sehr schnell und ändert auch die Karten.
 
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