Gravel vs XC-Hardtail

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Hallo,

ich überlege aktuell, ob ich das JobRad-Angebot meines Arbeitgebers annehmen soll. Ein Trailbike habe ich bereits aus eigener Tasche gekauft und das ist auch gut so, da hier immer mal wieder geschraubt/getestet wird.

Ich habe keinen langen Weg zur Arbeit und zwecks Gesundheit und Umweltschutz würde es sich eigentlich anbieten, das Rad zu nehmen (quer durch die Stadt). Aber auch für Trainingsrunden (Schotter und Waldweg) ist ein 140mm-Fully mit dicken Reifen evtl nicht immer optimal.

Da Canyon hier in der Nähe ist und man mit dem JobRad ja sowieso 1x im Jahr zum Service muss, böte sich das an.

Aktuelle Auswahl:

Canyon Exceed CF 6

Canyon Grizl 7

Canyon Grizl 7 Suspension

Canyon Grail 7

Das wäre so alles grob im SLX Austtatungsbereich.

Ich würde nun einfach mal gerne ein paar Gedanken austauschen, was man mit dem Hardtail tun und lassen kann und was mit dem Gravel. Pendeln, Fitness, ggf. mal eine Tagestour mit mehr Gepäck. Das Grizl hat z.B. viele Befestigungspunkte, aber sind die überhaupt sinnvoll nutzbar? Ich kann mir persönlich nicht vorstellen, dass ich Spaß am Fahren habe, wenn z.B. an der Gabel Taschen hängen.
Ein Gepäckträger ist sicher nützlich, um auch mal was von der Packstation abzuholen, aber den sollte es auch zum Klemmen für's Hardtail geben. Mit ein paar Conti Race King o.ä. müsste das auch auf Asphalt gut gehen.
Vorteil beim Gravel wäre ggf. die ergonomische Handhaltung und die sportlichere Position bzgl. Fitness/Training.
Gegen das Gravel spricht dann aber wieder die Übersetzung für unsportliche Leute, die den Berg hochkommen wollen :D
Was mich beim Exceed stört, ist die fehlende Dropperpost, aber die gäbe es beim Gravel ja auch nicht. Braucht man für den Einsatzzweck auch nicht, aber wenn man einmal eine hatte, möchte man nicht mehr ohne ;)


Joa, haut doch mal bitte ein paar unqualifizierte Kommentare raus, möge das Brainstorming beginnen. Am Ende bin ich dann wahrscheinlich sowieso zu geizig, mir das brutto zu verringern, ich seh's schon kommen :aetsch:
 
Ich würde fürs Gravel stimmen. Ich habe neben einem Trail Hardtail und einem Enduro Fully noch einen Cyclocrosser und fahre damit vor allem schnellere Strecken mit wechselnden Untergründen - von Straße über Schotter, Waldwege, S0 - S1 Trails etc. und bin damit auf der selben Runde im Schnitt deutlich schneller als mit den MTBs. Ist halt ein bisschen wie Rennradfahren ohne ständig darauf achten zu müssen, wo man langfährt. Wenn das Gravel dann eine bequemere Geometrie hat und Montagemöglichkeiten für Schutzbleche und Gepäckträger ist das sicher ein sehr vielseitig einsetzbares Fahrrad, das viel Spaß bringt. Ich würde auf so einem Rad aber nicht die 50 mm Reifen fahren, die heute manchmal daran zu sehen sind. Ich fahre 33 mm und würde nicht über 40 mm gehen. Sonst ist dieses Rennradgefühl wieder weg - das sehen die Graveler aber vielleicht anders ;). Ansonsten: Warum nicht ein Gravel als Ergänzung?
 
Wenn ich mir das so durchlese und du das Tail ohnehin nicht über Trails scheuchen willst, weil du dafür ein entsprechendes Bike hast, dann würde ich ein Gravel nehmen.
Willst du einen Rennlenker?
Das Grizzl geht mehr in Richtung MTB, das Grail geht mehr in Richtung Rennrad (jetzt wirklich nur ganz grob). Wenn du damit nicht ins Gelände willst und du optisch mit dem Lenker klarkommst würde ich das Grail vorziehen.
 
Ich denke du musst dir über folgendes Gedanken machen:

Geschwindigkeit:
Mein gravelbike fährt gefühlt doppelt so schnell wie mein MTB. Touren übers Feld machen mir damit sogar fast Spaß. Im Schnitt ist der unterschied irgendwo zwischen 5kmh und 10kmh bei meinen Wegen.

Komfort:
Ein MTB wird wegen der entspannteren Sitzposition den dickeren Reifen und der Federgabel immer mehr Komfort bieten. Allerdings ermöglichen es gravelbikes wie das Grizzl breitere Reifen zu montieren, z.b. wenn man viel Offroad fährt oder einfach etwas mehr Komfort möchte.
Ich würde deshalb auch ein Grizzl dem grail vorziehen. Denn schmalere reifen aufs Grizzl bauen wenn man möchte sollte kein Problem sein.

Welche Wege:
Ich habe mein gravel für den Arbeitsweg gekauft. 20km durchs Feld. Allerdings sind die Feldwege hier größtenteils betoniert oder asphaltiert. Ich denke es sind nur ca 20% unbefestigt auf meiner Route.
Deshalb habe ich auch nur 35c reifen mit sehr leichtem Profil gewählt.

Also je nachdem wie komfortabel, schnell und wo du unterwegs sein willst kann ein gravel hier schon die bessere Wahl sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fürn Arbeitsweg würde ich etwas mit sinnvollen Schutzblech (-Befestigungen) kaufen. Nass ankommen ist normalerweise irgendwie okay, dreckig aber mühsam. Gepäckträger ist auch superpraktisch. Im Sommer kein verschwitzter Rücken vom Rucksack...
Bist du denn schon mal etwas mit Rennrad-ähnlicher Geometrie gefahren? Falls nein, gehe doch das mal austesten, ob dir das gefällt?
 
würde ich das Grail vorziehen.
Aber ich brauche doch die ganzen Befestigungspunkte, damit ich auf meiner 30km Hausrunde meinen halben Hausstand mitnehmen kann. Weil, vielleicht fällt mir nach 20 km ein, in einer mir völlig unbekannten Gegend, spontan mein Zelt aufzubauen und dort zu übernachten 😂

nicht über 40 mm gehen. Sonst ist dieses Rennradgefühl wieder weg
👌👍
Volle Zustimmung. Bei viel Gelände, muss ich gestehen, dass ich auch manchmal auf 45mm gehe, aber meistens sind 40mm vollkommen ausreichend
Geschwindigkeit:
Mein gravelbike fährt gefühlt doppelt so schnell wie mein MTB. Touren übers Feld machen mir damit sogar fast Spaß. Im Schnitt ist der unterschied irgendwo zwischen 5kmh und 10kmh bei meinen Wegen.
Ich fahre fast jeden Tag 16km in die Arbeit, nur Asphalt. Zwischen meinem XC Bike und dem Gravel(sub 9 mit Pirelli Gravel H 40mm) gibt es zeitlich kaum einen Unterschied.
Mit welchem Bike vergleichst du deine Zeiten? Sollte man vielleicht erwähnen.

Ansonsten bin Ich auch deiner Meinung

@JohnCasey
Du musst wissen was du willst. Ein Sportgerät oder eher doch ein Commuter. Fährst du bei jedem Wetter oder nur bei Sonnenschein?
Wenn du erstmal einen Gepäckträger und Schutzbleche dran hast, bleiben die in der Regel auch dran. So schnell geht die Montage oder Demontage halt häufig dann doch nicht.
Man kann zwar mit dem ganzen gedöns auch sportlich und im Gelände fahren, mich aber stört es. Ich holen mir lieber eine dreckige Fresse und Arsch😂
Für die Regentage in die Arbeit mache ich mir dann lediglich hinten ein Steckschutzblech dran.

Wenn du bereits 1fach am MTB fährst, würde ich dir auch eine 1fach am Gravel empfehlen. Ich komme mit meinen 0,11t bei 40-42 auch längere Anstiege mit 10-12% hoch. Notfalls kann man vorne auch ein 38er KB montieren.

Wenn du eher zum MTB tendierst, und dort eine günstige Alternative suchst, könnte auch das Trek X Caliber eine Option sein. Hat dann auch schon Befestigungspunkte für ein festes Schutzblech und Gepäckträger.
 
Ich fahre fast jeden Tag 16km in die Arbeit, nur Asphalt. Zwischen meinem XC Bike und dem Gravel(sub 9 mit Pirelli Gravel H 40mm) gibt es zeitlich kaum einen Unterschied.
Mit welchem Bike vergleichst du deine Zeiten? Sollte man vielleicht erwähnen.
Guter punkt, ich verlgeiche nicht mit CX, sondern mit meinen trailhardtail, bei einem XC hardtail wird der unterschied geringer sein.
Trtozdem denke ich das ein gravel schneller sein muss, durch schmalerere reifen und weniger Luftwiederstand.
 
Ich stimme Maffin bei Beitrag 7 zu!
Wenn die Frage nur wäre “Gravel oder HT” kann man ja unterschiedlicher Meinung sein, aber wenn eh schon ein Trailbike da ist, ist doch die Überschneidung mit dem HT recht groß, bei guter Federung hinten oder spätestens wenn Dämpfer zu ist der Unterschied für Freizeit/Hobby (nicht Rennen…) auf unbefestigten Wegen nicht so riesig und länger auf Straße/Asphalt kommt auch ein HT nicht an ein Gravel ran, das trau selbst ich mich so großspurig zu sagen, da ich beides habe.
Maffins 5-10km/h schneller mag vielleicht etwas hoch sein, aber es ist gefühlt einfach ein Unterschied wie Tag und Nacht bzw. für mich sind mehr als 5km Teer am Stück mit dem HT ein Graus. Klar geht es und vermutlich umso mehr, wenn man nichts anderes kennt, aber ich fange spätestens nach 2km an mir mein Gravel herbeizusehnen und am Ende jeder neuen Tour gehe ich für mich oft im Geiste nochmal alles durch, ob die Tour am Ende jetzt wohl besser mit HT oder mit Gravel gewesen wäre. “Besser” ist natürlich subjektiv, klar bietet ein HT auf unbefestigten Wegen meist mehr Komfort und ist ein Gravel da auch selten schneller. Aber es ist auch spannend und befriedigend zu sehen, was alles mit dem Gravel geht und etwas gefordert zu werden. Betonung liegt auf “etwas” und wenn dann demgegenüber keine deutlichen Vorzüge wie länge Asphaltstücke sind, lohnt es sich natürlich weniger.

Es liegt sicher auch viel dann, wie sehr man den Rennradlenker mag, also vor allem vorne und unten, wenn man das mag&gewöhnt ist und öfter nutzt, kommt einem jedes HT auf Teer scheusslich und zäh vor, egal ob es jetzt 5km/h oder auch nur 2km/h sind.

Bezüglich Steigfähigkeit: Erstens gibt es Gravel inzwischen auch mit 1x12 bzw. 50-52 Zähnen hinten und damit geht dann schon einiges, zweitens wird man Gravel in der Regel auf nicht ganz so schlechten Waldwegen unterwegs sein und da sind ständig 20-25% Anstieg einfach selten. Und schließlich bekommt man im Vergleich zum MTB/HT ja auch was dafür, man kann auch mal länger locker Tempo 35-40 auf Teer fahren und ohne sich wie ein Hamster zu fühlen.

Probier doch mal ein Gravelbike auf Deinen geplanten Strecken, dann weißt Du wie sich das anfühlt, ob das was für Dich ist und ob gefühlt besser oder schlechter.


Zu Jobrad, da mein Arbeitgeber das auch seit kurzem anbietet: Das ist nur lohnend, wenn man eine sehr schlechte Steuerklasse wie 1 hat oder der AG was dazugibt, also z.B. aufgrund seiner gesparten Sozialversicherungsbeiträge dem Arbeitnehmer einen monatlichen zweistelligen Zuschuss gibt und/oder Versicherung oder Servicekosten für das Rad übernimmt. Tut er das nicht, lohnt es sich für den Arbeitnehmer oft nicht angesichts der diversen Nachteile und Unsicherheiten die man hat und dass Jobrad u.ä. 7% vom Händler bekommen, die einem der Jobrad-Händler bei normalem Privatkauf in der Regel (zumindest auf Nachfrage) auch einräumt.
 
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