Danke euch allen
Hab Zeit und Langeweile, daher schreib ich einfach mal:
Meine Baldfrau (Juristin) erzählt mir schon die ganze Zeit, weswegen ich die Fahrerin auf zivilrechtlichem Wege alles verklagen kann.
Mein aktueller Stand (bevor ich wie ein frisches Steak in so einer Vakuummatratze weggekarrt wurde) ist, dass die Polizei in jedem Fall Anzeige wegen mehrerer Dinge stellen muss, da ich schneller als 30 km/h war und augenscheinlich verletzt. Was das alles bedeutet, weiß ich noch gar nicht.
Der Ablauf war so, dass sie mir eigentlich schon fast die Vorfahrt genommen hatte, als sie aus einer Einmündung in die Straße, auf der ich unterwegs war, einbog. Auf der Straße gibt es einen markierten Fahrradstreifen, auf dem ich unterwegs war (40er Zone). Sie ist dann direkt nach dem Abbiegen ganz nach links auf der Fahrbahn und hat gewartet. Ich ging davon aus, dass sie den Gegenverkehr durchlassen und auf Parkplätze auf der anderen Seite fahren wollte. Ich bin also auf meinem Radstreifen weitergefahren. Dann plötzlich schwenkt sie vollkommen ohne Vorankündigung (in Form von Blinken) komplett rechts rüber und im 90° Winkel über den Radstreifen, weil daneben auch noch mal Parkplätze waren. Ich konnte also nur noch ne Vollbremsung auf 2 m oder so machen und bin dann voll über die Motorhaube.
Die Fahrerin ist dann sofort raus und hat versucht zu helfen und meinte sofort, dass sei ihre Schuld, sie hätte mich nicht gesehen (offenbar schon nicht beim Einbiegen...Es war hell, ich weiß gekleidet und hatte Licht an). Es kamen dann immer Leute dazu und denen hatte sie auch direkt gesagt, dass schuld sei und dass sie alles mit der Versicherung klären werde.
Irgendwer hat dann den Krankenwagen gerufen und die Fahrerin hatte mich gefragt ob die Polizei dazu kommen solle. Ich wusste soviel, dass die Sanitäter eh die Polizei bei Personenschäden rufen müssen. Jedenfalls hat die Fahrerin dann noch gefragt, ob sie in der Zwischenzeit ihre Kinder wegbringen könne. Die gingen in den Kindergarten, dessen Parkplätze auf der anderen Seite waren (ich vermute daher, dass sie wirklich erst dahin wollte). Die beiden saßen kreidebleich im Auto und habe das alles gar nicht verstanden. Da hatte ich dann schon wieder ein schlechtes Gewissen...bescheuert, denke ich.
Dann kam auch schon der Krankenwagen (waren nicht mal 2 Minuten), ich wurde eingeladen und hab dann von dem Draußen nichts mehr mitbekommen. Es kam nur kurz eine der Polizistinnen für die Personalien rein, sodass ich ihr meine Transportsocke (darin sind Handy, Perso, EC-Karte und n 10er gegeben habe). Das Handy habe ich bekommen, wo der Rest ist, weiß ich bis jetzt nicht
eine dieser genannten Baustellen....
Jetzt stell ich mir jedenfalls die eher moralische Frage, ob ich die Fahrerin noch zivilrechtlich verklagen will. Ich bin eher der Meinung, dass man auch Fehler machen darf. Und sie wird garantiert niemanden mehr umnieten. Schwierig.
Aus irgendwelchen Antrieben hinsichtlich mehr Schmerzensgeld oder so hab ich jedenfalls nicht.
Und aktuell weiß ich ja auch noch gar nicht, ob sie die Story auch so der Polizei mitgeteilt hat. Es gab aber mindestens 3 Zeugen (einer vom Ordungsamt saß im mobilen Blitzerwagen, eine andere Radfahrerin hatte ich 200 m vorher überholt und eine Fußgängerin wäre beinahe von meinem Rad erwischt worden.
Am zurückgelassenen Rad waren noch eine neue Lampe, mein
Edge 830, zwei Fidlock Flaschen und eine Satteltasche mit
Werkzeug, Tubolito usw. Hoffe sehr, dass ich das alles wiedersehen werde.