Das passende Bike und keine Schmerzen beim Fahren aber ohne Geld

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Hallo liebe MTB-Community,

ich habe ein altbekanntes und möglicherweise schon viel diskutiertes Thema, aber ich dachte mir ich versuche trotzdem nochmal einen neuen Vorstoß. Falls es dazu aber schon genug Infos hier irgendwo gibt, freue ich mich über einen kleinen Hinweis.

Ich bin 27, Student, habe keine Kohle, kann und will aber auf das Mountainbiken nicht verzichten. Wie viele habe ich in der Coronazeit wieder damit angefangen, war also schonmal vor Jahren aktiv, und bin aber wieder so geflasht, dass ich es mir nicht mehr ohne vorstellen kann. Damals allerdings noch auf 26er Laufrädern unterwegs.

Jetzt habe ich mir vor gut einem Jahr wieder ein Hardtail, ein Bulls Copperhead 3 mit 51er Rahmenhöhe gekauft und bin auch insgesamt sehr zufrieden damit. Allerdings habe ich folgendes Problem: Bei längerem Fahren kriege ich sowohl Schmerzen und Taubheitsgefühle auf den Händen und Handgelenken... Mein Eindruck ist, dass ich zu viel Gewicht, also mein eigenes Körpergewicht auf den Händen und Handgelenken habe? Und auch Schmerzen in der oberen Rücken und Nackenmuskulatur. Ich vermute, dass ich leicht überstreckt auf dem Rad sitze.

Mir ist klar, dass es schwierig ist frendiagnostisch, dazu etwas zu sagen, woran es liegen könnte, allerdings habe ich leider nur ein begrenztes Budget zur Verfügung. Dass heißt, wenn ich mir ein professionelles Bikefitting leiste, muss ich mir auch sicher sein, dass es dannach besser ist bzw. die Teile, die ich ggf. tauschen muss, mir auch leisten kann.

Deshalb ist die einzige Möglichkeit, die mir erstmal eingefallen ist, und die nichts kostet, hier ins Bikeforum zu schreiben. Mir ist klar, dass die Vorraussetzungen, um mit dem Mountainbikesport wieder anzufangen besser sein könnten. Aber so ist es halt.

Vielleicht hat ja auch jemand Erfahrungen mit Bikefittings, ob positiv oder negativ, das würde mich auf jeden Fall interessieren.

Zu meinen Körperdaten, ich bin 1,79 Groß und habe eine Innenbeinlänge von 84cm.

Ich habe auch schon viel geschraubt und konnte auch schon viel an meinem Bike verbessern. Also konnte schon einige körperliche Unannehmlichkeiten ausmerzen. Aber der richtige Fit, will mir irgendwie noch nicht so ganz gelingen.

Über Hilfe und Ratschläge würde ich mich sehr freuen!

Vielen Dank,
Johannes
 
Wenn Du zuviel Druck auf den Handgelenken hast, sollte ein Lenker mit mehr Rise und Backsweep helfen. Alternativ Spacer unter den Vorbau, falls der Gabelschaft das zuläßt. Ergebnis sollte sein, daß Du aufrechter sitzt und damit der Druck (im flachen und berghoch) reduziert wird. Dazu vielleicht noch ergonomische Griffe.
 
Hallo! Vielen Dank für die Antworten.

Okay, an einen neuen Lenker habe ich auch schon gedacht. Allerdings müsste ich dazu erstmal raus finden welche Werte mein Lenker überhaupt hat. Leider konnte ich das bis jetzt nicht. Auf dem Lenker konnte ich keine Werte finden und auf der Herstellerseite von Bulls steht lediglich "riser bar". Hat damit zufällig jemand Erfahrung? Der Lenker wirkt auf mich, wie ein ziemlicher Standart-Lenker mit dem Einsteiger-MTB´s ausgeliefert werden. Ich mache gleich mal ein Foto.

Was den Vorbau anbetrifft, habe ich leider schon alles ausgereizt. Habe einen Newman 30mm-Vorbau mit 6° nach oben eingebaut um den Abstand zum Sattel so weit wie Möglich zu verkürzen. Fährt sich jetzt natürlich etwas nervöser von der Lenkung her, aber ist mir lieber, als eine schlechte Sitzposition zu haben.

Mit den Spacern bin ich leider auch schon ganz oben am Gabelschaft angekommen. Aber Danke!

Das mit dem Sattel werde ich nochmal ausprobieren. Habe den Sattel kürzlich nochmal 1cm weiter nach vorne geschoben, da ich dachte, ich würde durch den geringeren Abstand zum Lenker nochmal mehr in eine aufrechtere Position kommen. Allerdings hatte ich schon den Eindruck, dass sich das mit dem Druck auf die Handgelenke eher etwas verschlechtert, als verbessert hat. Leider ist der Abstand zur Kurbel meine ich, dadurch auch eher etwas schlechter geworden.

Danke schonmal für die Vorschläge! :)
 
Hier nochmal das Foto vom Lenker und vom Bike. Danke! :)
 

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Lenker ist ein schwieriges Thema, weil Du 3 Dimensionen (Lenkerbreite, den Rise = Winkel nach oben und den Backsweep = Winkel nach hinten) berücksichtigen mußt und dafür auch noch den aktuellen Status kennen mußt.
Wenn Du gut fotografieren, messen und rechnen kannst: Foto machen, wie Du jetzt sitzt, Foto machen wie Du freihändig ohne den Lenker anzufassen optimal sitzen möchtest (also darauf achten, wo Deine Hände sind - auch, was die Breite anbelangt) und dann versuchen, aus den Differenzen die optimale Lenkerform zu ermitteln.
Ging bei mir auch nur annähernd.

Generell müßte der Lenker wohl in die Richtung gehen:
https://www.bike-discount.de/de/ergotec-riser-bar-70-buegel-31-8mm-lenker
 
Erste Diagnose: dein Sattel ist schief 😄

Du kannst den Lenker auch mal testweise drehen. Du siehst auf der Frontalansicht, dass du verschiedene Markierungslinien hast. Diese sollen eigentlich an den Lenkwinkel des Rades angepasst werden. Wenn du den Lenker nach vorn drehst (aus der Fahrerperspektive) kommt er etwas höher. Je nach Backsweep könntest du aber auch etwas gestreckter sitzen.

Zweite Baustelle könnte der Winkel deiner Bremshebel und Schaltung sein. Auf dem Bild sieht dieser recht flach aus. Zur Orientierung: Der Bremsfinger sollte die Verlängerung zum Unterarm sein, wenn du auf dem Rad sitzt.

Dritte Möglichkeit: Lenkerbreite passt nicht. Was ist denn dein Einsatzgebiet? Viele Trailfahrten oder mehr Straße? Du kannst einen breiteren Lenker simulieren, indem du die Griffe weiter außen montierst und dann ein paar Kilometer Straße fährst. Deine Beschwerden klingen aber eher nach zu breitem Lenker. Da wird testen schwieriger...einmal gekürzt ist wieder verlängern schwer 😀

Zuletzt gibt es dann spontan noch die Griffe. Du hast eigentlich schon gute mit den Ergon GA2. Vielleicht brauchst du aber auch mehr Auflagefläche (Ergon GA3). Ich glaube, dass ich davon noch welche im Keller hab. Kann dir die gern testweise zusenden.
 
Ja ich bin leider letztens einmal umgefallen, am Berg irgendwie, und bin nicht mehr aus den Cleats raus gekommen. :-D Da hat sich der Sattel etwas verdreht. Muss ich mal wieder richten, hatte ich nur auf die Schnelle gemacht.

Danke für deine Tipps, JayJay! Und natürlich auch danke an rhnordpool!

Das wär natürlich super cool, wenn Du mir die Ergon GA3 zum testen zusenden würdest JayJay. Tolles Angebot!
 
Also am liebsten fahre ich Trails, aber ich habe diese auch nicht direkt vor meiner Haustür. Dass heißt ich fahre auch viel über Feldwege, Schotter etc. pp. um erstmal zu den Trails zu kommen die ich hier so habe. Straßen versuche ich zu meiden, aber manchmal geht es halt nicht anders.
 
Der Lenker scheint mir schon zu hoch. Normal wäre maximal gleiche Höhe, aber eher niedriger als der Sattel.
Wieviel hast du mit der Sattelhöhe schon herumprobiert?
Eventuell den einfach etwas senken.
Dazu noch die Cleats nach hinten.

Ein anderer Ansatzpunkt sind noch Bauch und Rückentraining. Beides oft vernachlässigt, aber sehr wichtig beim Radfahren damit weniger Gewicht mit den Händen gehalten wird.
 
Mit der Sattelhöhe habe ich nur ein bisschen rumprobiert. Habe die mit dieser Formel berechnet. Bin bei 74,3 cm und das passt auch ganz gut von der Höhe her. Bin von da aus dann nur ein ganz kleines bisschen runter gegangen.
Habe heute meinen Lenker etwas gekürzt. Das hat einiges gebracht. Habe vorher ausprobiert, wie es sich besser anfühlen würde, in dem ich alles vom Lenker ab gemacht habe und mich aufs Fahrrad gesetzt habe.
Habe ganze sportliche 3cm auf jeder Seite gekürzt. Jetzt fühlt es sich deutlich besser an. Allerdings hätte ich auch etwas vorsichtiger sein können mit dem Kürzen, da ich festgestellt habe, dass sich das Körpergefühl während des Fahrens verändern kann. 2cm hätten vielleicht auch gereicht für den Anfang. Egal jetzt kann ich es nicht mehr ändern. Es ist auf jeden Fall besser als vorher.
 
Das Lenkerdrehen kann einiges ausmachen. Hab mir übern Winter n neues Rad aufgebaut. Erste Feststellung: Schmerzen in den Handgelenken und etwas passive Fahrposition.
Habe dann den Lenker etwas weiter nach hinten gedreht und den Vorbau 5mm tiefer gesetzt.
Zack, Schmerzen weg und Position passt.
Probiers mal mit 10mm mehr Spacer unterm Vorbau oder Lenkerdrehung. Sollte der Vorbau zumindest zum testen noch locker halten.
Meist merkst mit einigen mm viel wie du mit den paar mm am Lenker ja schon festgestellt hast.
Gerade gebraucht kriegst du Vorbauten und Lenker wenns nix besonderes sein soll sehr günstig.
 
Rumpfmuskulatur kräftigen (Bauch und Rücken)
wenn die deinen Oberkörper besser hält hast Du weniger Druck auf den Händen..
aber erst mal alle Einstellungen prüfen (lassen). Bike fitting ist auf jeden Fall eine gute Sache, wenn Du das Rad länger fahren willst.
 
Danke für die Tipps. Ich bin jetzt um einiges zufriedener nachdem ich noch ein bisschen am Fahrrad rumgetüftelt habe. Den Rest muss ich jetzt eben mit Rumpftraining und anderem Training deichseln.

Kennt jemand von Euch zufällig ein nettes Spaß-XC-Rennen in Niedersachsen oder in der Nähe? Hätte Bock auf ein kleines Ziel hin zuarbeiten und ein paar nette Leute kennen zu lernen, die auch Spaß am MTB-Fahren haben. Wohne in der Nähe vom Harz.

Vielen Dank! :)

Achso und übrigens vonwegen Körpergefühl ändert sich :-D habe fest gestellt, dass meine Sattelstange ärgerlicherweise so dolle eingefettet war, dass sie bei intensivem Fahren immer ein paar cm weiter rein gerutscht ist :-D und ich habe mich schon gewundert, warum sich meine Position immer wieder so komisch niedrig angefühlt hat. Habe sie jetzt entfettet und bis jetzt sitzt sie gut. :-D




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Spaß-XC Rennen gibt es eigentlich nicht. Die XCler nehmen das alle viel zu ernst. Und Leute kennenlernen tut man dort auch weniger. Die meisten XC Strecken nördlich der Alpen haben oft auch durchaus wenig mit MTBen zu tun und sind eigentlich mehr Cyclocrossevents, zu denen die Leute mit MTBs antreten.

Wonach du schauen könntest wären CTFs bzw. Country-Tourenfahrten, also von Vereinen organisierte Tage, an denen es eine ausgeschilderte Strecke gibt, aber keinen Massenstart, sondern fließend. Meistens ohne Zeitnahme (außer auf Strava). Die sind deutlich entspannter, man kann besser mit Leuten quatschen (da kein Rennmodus), man kann aber trotzdem drauf hintrainieren und durchaus mit Gas fahren, wenn man will.
In Niedersachen scheint es dieses Jahr noch 4 CTFs zu geben: https://breitensport.rad-net.de/bre...eis=-1&plz=&tid=&formproof=&go=Termine+suchen
Vielleicht ist ja was für dich dabei.
 
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Ich muß nochmal an Deinem Sattel rumreiten. Kann ne optische Täuschung sein, aber für mich sieht es so aus, als wäre der nicht waagerecht sondern vorn etwas nach unten geneigt. Das würde nen gewissen Druck auf die Hände auch erklären.
Hast du mal mit Wasserwaage geschaut, ob der Sattel waagerecht ausgerichtet ist?
 
Spaß-XC Rennen gibt es eigentlich nicht. Die XCler nehmen das alle viel zu ernst. Und Leute kennenlernen tut man dort auch weniger. Die meisten XC Strecken nördlich der Alpen haben oft auch durchaus wenig mit MTBen zu tun und sind eigentlich mehr Cyclocrossevents, zu denen die Leute mit MTBs antreten.

Wonach du schauen könntest wären CTFs bzw. Country-Tourenfahrten, also von Vereinen organisierte Tage, an denen es eine ausgeschilderte Strecke gibt, aber keinen Massenstart, sondern fließend. Meistens ohne Zeitnahme (außer auf Strava). Die sind deutlich entspannter, man kann besser mit Leuten quatschen (da kein Rennmodus), man kann aber trotzdem drauf hintrainieren und durchaus mit Gas fahren, wenn man will.
In Niedersachen scheint es dieses Jahr noch 4 CTFs zu geben: https://breitensport.rad-net.de/bre...eis=-1&plz=&tid=&formproof=&go=Termine+suchen
Vielleicht ist ja was für dich dabei.
Ja? Und ich dachte immer, die meisten Mountainbiker sind entspannt. Aber super, danke für den Tipp mit den CTFs. Das werde ich mal weiter verfolgen.
 
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Ich muß nochmal an Deinem Sattel rumreiten. Kann ne optische Täuschung sein, aber für mich sieht es so aus, als wäre der nicht waagerecht sondern vorn etwas nach unten geneigt. Das würde nen gewissen Druck auf die Hände auch erklären.
Hast du mal mit Wasserwaage geschaut, ob der Sattel waagerecht ausgerichtet ist?
Ja habe das mit der Wasserwaage gecheckt. Aber in der Anleitung zu diesem Ergon-Sattel steht, das der vordere Teil des Sattels bis ungefähr zur Mitte waagerecht sein muss. Daher habe ich ihn auch so eingestellt.
 
CTFs haben aber erst recht wenig mit MTBen zu tun - wenigstens hier in NRW.

...und ich finde bei XC Rannen kann man durchaus Leute kennenlernen. Natürlich nicht während des
eigenen Rennens aber man kann ja mal länger da bleiben, den Anderen zugucken, Kaffe trinken....
 
Ja? Und ich dachte immer, die meisten Mountainbiker sind entspannt. Aber super, danke für den Tipp mit den CTFs. Das werde ich mal weiter verfolgen.
Die Mountainbiker, die man so trifft, ja. Rennen ist anders.
CTFs haben aber erst recht wenig mit MTBen zu tun - wenigstens hier in NRW.

...und ich finde bei XC Rannen kann man durchaus Leute kennenlernen. Natürlich nicht während des
eigenen Rennens aber man kann ja mal länger da bleiben, den Anderen zugucken, Kaffe trinken....
Ich kann das ganze nur aus Hessischer/Taunus-Sicht betrachten.
MTB ist erstmal für mich Berg hochfahren und runterfahren, mit längern Auf- und Abstiegen. Wenn es geht mit (Single)-Trails anstatt Schotter.
XC-Rennen bei uns in der Gegend ist 2km Rundkurs mit 30 Kurven und wenn es hochkommt 50hm und größtes technisches Hindernis ist nasses Gras.
Beim CTF hab ich wenigstens gescheite Höhenmeter und bei manchen Veranstaltern auch einen gescheiten Trail-Anteil und nicht nur Schotter (hängt natürlich vom Genehmigungswesen ab).
Generelles Problem bei den Rennveranstaltungen ist eben, dass dort (eigentlich) nur Menschen sind, denen das viel zu wichtig ist, bzw. das diese stärker negativ auffallen in ihrem Verhalten.
 
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