Bock auf Gravel, aber nicht ohne Federung

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Moin,
Dank der Beiträge aus einem anderen Teil dieses Forums, werde ich den Versuch wagen und mir ein Gravel holen. Ich komme aus dem MTB Sektor und habe im Laufe der Jahre eine Federung an der Vorderachse schätzen gelernt. Das nächste Bike soll also definitiv eine Federung haben, sei es über Elastomer oder eine dedizierte Federgabel. Außerdem möchte ich nicht brutal sportlich sitzen, sondern eher gemütlich.

Welche Bikes könnt ihr mir empfehlen, bestenfalls sogar mit eigenen Erfahrungen?
Ich bin 190cm groß (91er Beinlänge) wiege 110kg und mein Budget ist 2000€.

Ich freue mich schon auf den Austausch mit euch, das Thema ist mir nämlich sehr wichtig. Momentan fahre ich mit einer Gravel Truppe, jedoch habe ich ein 26er MTB. Ich muss mein Tempo hoch drehen und strampele mich zu Tode und die Gravel Truppe drosselt ihr Tempo, damit ich dran bleiben kann. Auf Dauer macht das niemanden glücklich.

Mfg
Blotto
 
Was haltet ihr vom Canyon Grizl 7 Suspension? Passt gerade so ins Budget und hat eine Federung.
Ich kenne mich nur bisher absolut nicht mit den Komponenten aus, taugt das?
 
Wird halt etwas schwer durch die Gabel, weiß nicht ob ich das Gewicht für 30mm Federweg durch die Gegend fahren möchte. Ansonsten ist die Ausstattung ok für den Preis. Eine andere Möglichkeit wäre ein Gravel ohne Federgabel und einen Redshift Vorbau montieren. Ich bin mit den 20mm am Diverge vollkommen zufrieden. Hatte vorher ein 3T Exploro und der Komfortgewinn ist schon enorm!
 
Ich komme aus dem MTB Sektor
Bist du schon mal ein Bike mit Dropbar gefahren? Vor allem auch Off-Road. Ich weiß, dass ist total hipp, aber der Dropbar macht dich nicht per se schneller. Dazu braucht es dann auch die entsprechende Sitzposition und die ist nicht "gemütlich".
Momentan fahre ich mit einer Gravel Truppe
Was bzw. wo fahrt ihr denn? Vor allem Asphalt und ab und zu mal ein bisschen Feldweg? Oder tatsächlich viel Offroad?
 
@MrL Ich habe mir für etwa 10 km ein Gravel mit 56er Rahmen geliehen. Es war sehr ungewohnt und ich war auch erst ein Mal deutlich langsamer als mit meinem gewohnten MTB. Im leichten Gelände habe ich es probiert, ich fühlte mich aber sehr unsicher. Die Gravel Truppe fährt zu 90% Asphalt. Deren Reifen sind dafür auch optimiert.
 
Wenn die Runden zu 90% aus Asphalt bestehen, es dir nur darum geht mit deinen Kollegen diese Runden zu fahren und du eigentlich lieber auf dem MTB unterwegs bist, würde ich mir aus den Kleinanzeigen ein gebrauchtes Rennrad mit nicht zu sportlicher Geometrie und ordentlich Reifenfreiheit organisieren.
Dann Reifen wie den Conti Gran Prix 4 Season oder Schwalbe G-One Speed (wenn’s mehr Richtung Gravel gehen soll) in 28mm/30mm/32mm oder so da reinpacken und glücklich werden.
90% Asphalt, 10% abseits der Wege würde ich persönlich mit dem Rennrad fahren wollen und definitiv ohne Federung.
 
Ich fahre leidenschaftlich gern durch den Wald. Wenn ich allein unterwegs bin, dann prügele ich mein MTB zu 50% über unbefestigte Wege. Ich habe mich halt über zehn Jahre nicht mit Neuerungen im Fahrrad Sektor befasst. Als dann die Freunde mit Gravels um die Ecke kamen, und mir deren Off-road Eigenschaften „prahlten“, fing ich an, mich damit zu beschäftigen. Und es schien so, als wenn ich mit solch einem Bike bei denen gut mithalten und trotzdem im Wald heizen kann. Zur Auswahl standen auch noch Crossbikes wie das Pathlite 7 oder wieder ein MTB, aber dieses Mal ein 29er und dann mit Speedking Reifen.
 
Die Gravel Truppe fährt zu 90% Asphalt.
Das dachte ich mir schon und steht ja für sich.
Ich fahre leidenschaftlich gern durch den Wald.
Deshalb solltest du auch genau überlegen, ob ein Gravel für DICH, das Richtige ist. Das ist halt sehr individuell.
Als dann die Freunde mit Gravels um die Ecke kamen
Und nur deshalb willst du auch eins? Das ist vielleicht zu wenig.
und mir deren Off-road Eigenschaften „prahlten“,
Und weil das Gravel so geil Offroad fährt, fahren sie dann zu 90 % Asphalt...
Und es schien so, als wenn ich mit solch einem Bike bei denen gut mithalten und trotzdem im Wald heizen kann.
Da ist die Frage, was man unter Wald versteht. Die betonharte Forststraße ist für mich kein Wald..

Wenn die Runden zu 90% aus Asphalt bestehen, es dir nur darum geht mit deinen Kollegen diese Runden zu fahren und du eigentlich lieber auf dem MTB unterwegs bist, würde ich mir aus den Kleinanzeigen ein gebrauchtes Rennrad mit nicht zu sportlicher Geometrie und ordentlich Reifenfreiheit organisieren.
Das sehe ich auch so.
 
@MrL Coole Ausführung. Ich war eh drauf und dran ein neues Fahrrad zu kaufen. Nach über zehn Jahren kann man das mal machen. Ich hatte Gravel oder Rennräder nie auf dem Schirm, weil ich auch das grundsätzliche alleinige Fahren auf der Straße nie in Betracht gezogen habe. In der Gruppe ist’s eigentlich ganz cool und man spornt sich gegenseitig an, was sehr motivierend ist.
Aber deswegen tausche ich mich ja mit euch aus, um herauszufinden ob es nun überhaupt sinnvoll ist oder doch nur eine Spinnerei die mich auf Dauer nicht glücklich macht.

Momentan sieht es nach letzterem aus.
 
... Zur Auswahl standen auch noch Crossbikes wie das Pathlite 7 oder wieder ein MTB, aber dieses Mal ein 29er und dann mit Speedking Reifen.
Das scheint mir ein guter Ansatz zu sein :) , wobei das fiktive 29er mit Raceking Reifen ein (sehr) schnelles und universell einsetzbares MTB ist, was auch jenseits der glatten Pisten noch guten Grip hat ohne (auf den glatten Pisten bzw. Asphalt) durch den Rollwiderstand der Reifen zu limitieren.
Zu Hardtails für das genannte Budget von 2000,- € gibt es "einige" ;) Threads.
 
Das 29er Hardtail war auch anfangs meine favorisierte Variante. Da passt eigentlich alles, bis auf den konstruktionsbedingten Geschwindigkeitsnachteil gegenüber den Gravels. Aber irgendeinen Tod muss man immer sterben. 😉
 
Ein sportlich auf dich abgestimmtes 29" HT mit passender Übersetzung und der richtigen Bereifung ist mit Sicherheit nicht recht viel langsamer wie ein gemütliches Gravelbike auf dem du dich nicht so wohlfühlst.
Bist du aber mal den Vorzügen von einem Rennradlenker erlegen kann es durchaus vorkommen das dein MTB einstaubt.
So ist es bei mir 2010 gewesen als ich mir das erste CX Bike gekauft hatte. Mit einem MTB bin ich zuletzt 2011 gefahren seit dem stehen die auf dem Dachboden und verstauben so vor sich hin.
 
In der Gruppe ist’s eigentlich ganz cool und man spornt sich gegenseitig an, was sehr motivierend ist.
Das kann ich absolut verstehen. Doch dann würde ich, bei dem Profil, eher auf ein Rennrad (Endurance) gehen.
Aber deswegen tausche ich mich ja mit euch aus, um herauszufinden ob es nun überhaupt sinnvoll ist oder doch nur eine Spinnerei die mich auf Dauer nicht glücklich macht.
Das wirst am Ende nur du selbst herausfinden können. Alle Anderen, so wie ich, können dir nur sagen, was für sie selbst das Richtige ist. Daher der Vorschlag sich erstmal ein günstiges gebrauchtes Renn- oder GravelRad zu holen. Dann wirst du es wissen.
Bist du aber mal den Vorzügen von einem Rennradlenker erlegen kann es durchaus vorkommen das dein MTB einstaubt. So ist es bei mir 2010 gewesen als ich mir das erste CX Bike gekauft hatte.
Ich bin diesen Vorzügen nicht erlegen, im Gegenteil. Ich hatte mir letztes Frühjahr ein Gravel zugelegt um es zu probieren, das war aber nichts für mich und im Herbst habe ich es wieder verkauft. Ich bin mit dem
Lenker nicht warm geworden.
Aber das ist halt sehr individuell. :bier:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja natürlich ist es individuell. Bisher mag ich mich auch nicht so recht an den Rennradlenker gewöhnen. Ein Flatbar ist bekannt und erfüllte immer seinen Zweck. Besonders beim Überspringen von Wurzeln oder Steinen im Wald macht der breite Lenker immer einen guten Job. Das kann ich mir mit einem RR Lenker nicht so richtig vorstellen.
Ist ein XC oder Fitnessbike nicht so etwas wie ein Gravel, nur halt mit Flatbar?
 
Besonders beim Überspringen von Wurzeln oder Steinen im Wald macht der breite Lenker immer einen guten Job. Das kann ich mir mit einem RR Lenker nicht so richtig vorstellen.
Klappt im Unterlenker in dem Gelände problemlos, wo man sich noch mit nem CC -Hardtail bewegen würde, darüber ist dann ja eh schon der Trailbike-Bereich.
 
Hast du nur ein Bike? Dann kauf ein Hardtail/Trailbike.
Die Gravels können einiges im Gelände, ja. Deutlich besser als ein Endurance Rennrad und nicht dramtisch viel schlechter als ein Hardtail.

Das heißt dass man es auf Schotter gut laufen lassen kann und einen S0-S1 Trails nicht vor Probleme stellen. Du kannst es, auch mit 30mm Federweg, trotzdem im Trail nicht ganz so laufen lassen wie ein Mountainbike mit 100-120mm Gabel, erst recht wenn der Boden eher weich und lose ist.
Ich fahre mein Gravel sehr gerne, aber das liegt nicht zuletzt daran dass die Gegend hier dafür ideal ist. Wir haben unmengen Schotterwege in jeder Geschmacksrichtung sowie asphaltierte Wirtschftswege und eher wenig Trails. Da ist das Gravel einfach genial, erst recht weil ich nur auf der Straße fahre wenn es gar nicht anders geht.
Den Dropbar finde ich sehr angenehm, seit ich das Gravel hab finde ich Flatbars ziemlich unergonomisch...
Hätte ich aber mehr und anspruchsvollere Trails in der Umgebung würde ich es sicher öfter stehen lassen und stattdessen das Trailbike rausholen. Damit kann man im Gelände halt doch mehr machen.

Wenn du den Platz hast und wirklich ein Gravel haben willst um mit deiner Gruppe zu fahren behalte einfach dein altes Mountainbike. Dann kannst du das Rad nehmen das gerade besser passt.
 
Ist ein XC oder Fitnessbike nicht so etwas wie ein Gravel, nur halt mit Flatbar?
Also ein XC ist, unterdessen, etwas völlig anderes. Wenn du ein aktuelles Modell fährst und dann mit deinem alten 26er vergleichst, wie gesagt, etwas völlig anderes.
Die Laufräder und der Federweg deutlich größer, der Lenkwinkel flacher, mehr Reach. Darin ist keine Wertung enthalten. Die einen feiern das, bei den anderen war früher alles besser.
Solltest du probieren und dann für dich bewerten.
Klappt im Unterlenker in dem Gelände problemlos, wo man sich noch mit nem CC -Hardtail bewegen würde, darüber ist dann ja eh schon der Trailbike-Bereich.
Also hier reden wir dann ja von S1 bis S2. Ob man dort mit einem Gravel problemlos fahren kann... also ja, es gibt Menschen die das drauf haben (Repekt dafür), dass ist aber unter den Gravelfahrern die Minderheit. Zumindest in meiner Wahrnehmung. Wenn ich mal auf einem S1 ein Gravel sehe, was selten vorkommt, sieht das für mich meist nicht nach problemlos aus.
Ich fahre mein Gravel sehr gerne, aber das liegt nicht zuletzt daran dass die Gegend hier dafür ideal ist. Wir haben unmengen Schotterwege in jeder Geschmacksrichtung sowie asphaltierte Wirtschftswege und eher wenig Trails.
Guter Einwand. Wenn du keine Trails hast, kann dir auch egal sein ob und wie schnell man dort mit einem Gravel fahren kann.
Den Dropbar finde ich sehr angenehm, seit ich das Gravel hab finde ich Flatbars ziemlich unergonomisch...
Mit Backsweep und passenden Griffen kann ich ohne Probleme den ganzen Tag durchfahren.
 
Das 29er Hardtail war auch anfangs meine favorisierte Variante. Da passt eigentlich alles, bis auf den konstruktionsbedingten Geschwindigkeitsnachteil gegenüber den Gravels. Aber irgendeinen Tod muss man immer sterben. 😉
Da heißt die Lösung n+1 :D , also ein geländetaugliches 29er MTB und ein racelastiges Gravelbike :) .
 
Hast du nur ein Bike? Dann kauf ein Hardtail/Trailbike.
Die Gravels können einiges im Gelände, ja. Deutlich besser als ein Endurance Rennrad und nicht dramtisch viel schlechter als ein Hardtail.

Das heißt dass man es auf Schotter gut laufen lassen kann und einen S0-S1 Trails nicht vor Probleme stellen. Du kannst es, auch mit 30mm Federweg, trotzdem im Trail nicht ganz so laufen lassen wie ein Mountainbike mit 100-120mm Gabel, erst recht wenn der Boden eher weich und lose ist.
Ich fahre mein Gravel sehr gerne, aber das liegt nicht zuletzt daran dass die Gegend hier dafür ideal ist. Wir haben unmengen Schotterwege in jeder Geschmacksrichtung sowie asphaltierte Wirtschftswege und eher wenig Trails. Da ist das Gravel einfach genial, erst recht weil ich nur auf der Straße fahre wenn es gar nicht anders geht.
Den Dropbar finde ich sehr angenehm, seit ich das Gravel hab finde ich Flatbars ziemlich unergonomisch...
Hätte ich aber mehr und anspruchsvollere Trails in der Umgebung würde ich es sicher öfter stehen lassen und stattdessen das Trailbike rausholen. Damit kann man im Gelände halt doch mehr machen.

Wenn du den Platz hast und wirklich ein Gravel haben willst um mit deiner Gruppe zu fahren behalte einfach dein altes Mountainbike. Dann kannst du das Rad nehmen das gerade besser passt.
Bester Beitrag, am besten sofort anpinnen.
 
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