Wenn ich frage, wieso das Rad so schwer ist, ist das eine rhetorische Frage. Dass sie dass schaffen, weil sie schwerere Teile verbauen als andere Hersteller ist dabei vollkommen klar.
Was ich mich frage, warum man so schwere Teile verbaut, wenn man letztlich 12K€ für das Rad haben will.
Gruss, Felix
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr denke ich, dass die Zielgruppe, die sich die Stangen-Bikes mit der Top-Ausstattung zulegt, zwar das meiste Geld ausgibt, sich im Verhältnis dazu aber nur sehr wenig mit dem auseinandersetzt, was sie dafür bekommt.
Ich glaube, dass es im Kopf einer Person, die sich ein MTB für einen fünfstelligen Betrag kauft gar nicht sein kann, dass es irgendetwas Besseres gibt.
Die Leute wollen sich was gönnen, dabei ins oberste Regal greifen und halt das Sorglospaket vom Hersteller. Vielleicht ist das vergleichbar mit den Sport-Linien der deutschen Autohersteller. Auf Basis eines bereits potenten Fahrzeugs (hier: des Rahmens) kann eine Tuningschmiede sicher was zaubern, was schneller, besser und etwas günstiger ist als ein M3 oder AMG direkt vom Werk.
Aber ist halt die Frage, ob man sich das antun möchte, für so viel Geld etwas zu haben, was dann "verbastelt" und halt nicht das Original ist.
Für jemanden, der sich mit der Technik beschäftigt, zählen ganz andere Dinge. Da wird der Rahmen nach Gewicht und/oder Geo ausgesucht und dann wird versucht, mit dem vorhandenen Budget das beste Bike aufzubauen.
Ich hab's glaub ich schon mal geschrieben: MTB-News (bzw. das Forum und seine Kern-Userschaft) ist trotz der immensen Mitgliederzahl überhaupt nicht repräsentativ dafür, wie der Großteil der Biker sich mit dem eigenen Sportgerät auseinandersetzt. Wie oft kann man hier lesen "Zu teuer und dafür zu schwer, kann man mit Teilen xy selbst besser und günstiger aufbauen"?
Und das ist genau der Grund dafür, dass sich die Spitzen-Modelle immer noch verkaufen und für die Hersteller lukrativ sind.
Man zahlt halt gewissermaßen auch den Preis für die mangelnde Fähigkeit, sich selbst so ein Radl aufzubauen - sei es wegen knapper Zeit oder weil schlicht das technische Verständnis fehlt. Das ist auch alles total okay und legitim. Ich finde solche Highend-Tests manchmal wirklich spannend zu lesen, aber denke mir dabei sehr oft, was ich anders machen würde oder was mich am Rahmen stört. Dem "Gönnerkunden" fehlt da halt der Background und er verlässt sich auf die Beratung im Laden oder an der Hotline, den Rest erledigt dann das Qualitätsversprechen, das über das Preisschild gegeben wird.
