Gravel mit MTB Geo auf der Straße - Nachteile?

Du vertraust der über 100 jährigen Evolution des Rennrad, daß ca. 73° Steuerrohrwinkel das Optimum sind und das schon bevor die Radindustrie Aero buchstabieren konnte.
Weitere Alternative: Du liest dich mal in die Entwicklung der Bauvorschriften der UCI ein. Dann wird klar, dass in der UCI weder Evolution noch Revolution gewünscht war und ist. Bekanntes Beispiel: Mochets Velo-Velocar und die UCI. Die UCI-Regeln sind voll von solchen restriktiven Vorschriften, dass eigentlich kaum was anderes raus kommen kann wie ein heutiges Rennrad. Insofern sind die heutigen RR-Geometrien (und bei den Komponenten genauso) keine Evolution, sondern das Gegenteil, das Verbieten evolutionärer Entwicklungen.
 
Möglichkeit 1 habe ich getan. hat mir nicht gefallen, deshalb überhaupt das ganze Thema.
Möglichkeit 2: schwierig die richtige Literatur zu finden.
 
Das nervöse Fahrverhalten von reinrassigen Rennrädern kommt nicht vom steilen Lenkwikel, sondern vom oft extrem kurzen Hinterbau. Diese Räder fährt man mit viel Sattelüberhöhung und langem Vorbau, um trotz kurzer Kettenstreben genug Druck auf das Vorderrad zu bringen. Flacher Lenkwinkel, längeres Oberrohr und kürzerer Vorbau führen eher zu nervöserem Fahrverhalten.
Die längeren Kettenstreben am Gravelbike helfen da schon viel, um das Fahrverhalten zu beruhigen, auch wenn der Lenkwinkel steil bleibt. Es gibt aber auch durchaus Rennräder mit etwas längeren Kettenstreben.
 
Weitere Alternative: Du liest dich mal in die Entwicklung der Bauvorschriften der UCI ein. Dann wird klar, dass in der UCI weder Evolution noch Revolution gewünscht war und ist. Bekanntes Beispiel: Mochets Velo-Velocar und die UCI. Die UCI-Regeln sind voll von solchen restriktiven Vorschriften, dass eigentlich kaum was anderes raus kommen kann wie ein heutiges Rennrad. Insofern sind die heutigen RR-Geometrien (und bei den Komponenten genauso) keine Evolution, sondern das Gegenteil, das Verbieten evolutionärer Entwicklungen.
Der Steuerrohrwinkel ist nicht reguliert.
Gab auch alle Modetrends von 70 zu 76° aber 73° hat sich bewährt.
 
so ein Rennrad fühlt sich auf jeden Fall "spritzig" an. Oder negativ: instabil. Ich verstehe nur noch nicht, warum das schneller sein soll.
Ein Rennrad fühlt sich halt schneller an und das motiviert. 😁

Etwas seriöser. Ich hatte diese Diskusion als es damals um Renner vs. CX Rad mit längerem Radstand und flacherem Sitzrohrwinkel ging.
Und, ob man nicht auch auf das Rennrad verzichten könne? Ich meinte überwiegend ja. Denn der Crosser mit entsprechenden Laufrädern war laut Aufzeichnungen wahrlich schnell, fuhr sich halt etwas ruhiger, eher wie eine Limo als wie ein GoCart. Inzwischen haben viele Rennräder eine Crossgeo. Die Grenzen sind wirklich fließend.

Letztlich geht es nur darum, ob du auf der anderen Radgattung ähnlich geringe Fahrtwiderstände erzeugen kannst. Sicherlich wird man keinen konsequenten Aerorenner schlagen können, aber nicht wenigen Rennrädern nahe kommen können.
 
Der Steuerrohrwinkel ist nicht reguliert.
Gab auch alle Modetrends von 70 zu 76° aber 73° hat sich bewährt.
Wenn das das einzige ist, was nicht reguliert ist, ist das schon sehr armselig. Das zeigt ja wieder, dass die UCI sämtliche Kreativität unterdrückt. Dass dann ein relativ enges Fenster vom Steuerrohrwinkel übrig bleibt, ist verständlich.
 
Wenn das das einzige ist, was nicht reguliert ist, ist das schon sehr armselig. Das zeigt ja wieder, dass die UCI sämtliche Kreativität unterdrückt. Dass dann ein relativ enges Fenster vom Steuerrohrwinkel übrig bleibt, ist verständlich.
Ach komm jetzt, erst stellst Du es so da, als ob die UCI flache Steuerrohrwinkel untersagen würde und jetzt als ob alles außer dem Steuerrohrwinkel festgelegt wäre. Auch das ist falsch.
Ein Gravelrad auch mit 65° Lenkwinkel und 430mm Kettenstrebe ist UCI konform.

Du kannst die Regularien kostenlos downloaden.
 
https://www.rennrad-news.de/news/abfahrt-mohoric-dropper-post/
https://www.uci.org/pressrelease/uci-statement-concerning-dropper-seatposts/52kLf7jfaTOGmPpAs4LFpD
Man kann ja viel über die UCI schimpfen, aber das Rennrad hat sich als schnellste Radgattung technisch so entwickelt, wie es ist, weil es so am schnellsten ist und man die längsten Distanzen damit bewältigen kann.

Und nicht, weil ein böswilliger Trupp von Holzköpfen im stillen Kämmerlein munter irgendwelche absurden Regeln erfindet, um Radfahrer zu knechten.
 
Uff, nach drei Seiten fällt mir wieder ein, warum ich vor längerer Zeit meinen "Monstergravel mit Mtb Geo" Thread hier raus und in den allgemeinen TechTalk geschoben habe. Wenn du magst komm rüber @mtbjj ;)
 
Man kann ja viel über die UCI schimpfen, aber das Rennrad hat sich als schnellste Radgattung technisch so entwickelt, wie es ist, weil es so am schnellsten ist und man die längsten Distanzen damit bewältigen kann.
Leider völlig falsch. Schau mal in die Liegeradszene, was da für Leitungen möglich sind. Die sind halt alle nicht UCI-konform. Auch da gibt es unterschiedliche Klassen (z.B. unverkleidet, teilverkleidet, vollverkleidet). Da kann kein Rennrad auch nur annähernd mithalten.

Noch ein Beispiel, wie die UCI jeden Fortschritt abwürgen will: Bei Graeme Obree wurden wegen zu guten Leistungen durch technische Änderungen nachträglich Regeländerungen eingeführt.
 
Möglichkeit 1:
Du fährst Mal mit einem Rennrad. Also nicht nur auf dem Parkplatz, sondern so richtig mit Berg hoch und runter, Wiegeschritt, usw

Möglichkeit 2:
Du vertraust der über 100 jährigen Evolution des Rennrad, daß ca. 73° Steuerrohrwinkel das Optimum sind und das schon bevor die Radindustrie Aero buchstabieren konnte.

Weniger prakmatisch: Du liest Dich mit Fachliteratur und nicht Marketingbroschüren und Influencerblogs ins Thema ein.
Naja, es geht ja ums Radeln im Winter, also eher glatt/eisig/Schnee. IMHO ist die Rennradevolution eher nicht in winterlichen Verhæltnissen erfolgt.
 
Leider völlig falsch. Schau mal in die Liegeradszene, was da für Leitungen möglich sind. Die sind halt alle nicht UCI-konform. Auch da gibt es unterschiedliche Klassen (z.B. unverkleidet, teilverkleidet, vollverkleidet). Da kann kein Rennrad auch nur annähernd mithalten.
An meinem Hausberg sind die Liegeradfahrer immer ganz schön am blasen, wenn die Steigung in den oberen einstelligen Bereich geht. Ab zweitstellig hab ich noch nie ein Liegerad gesehen.

Dass es in meiner Gegend keine Liegeräder gibt, kann ich ausschließen, in den Tälern und am Kanal entlang sind sie immer zahlreich unterwegs.
 
Leider völlig falsch. Schau mal in die Liegeradszene, was da für Leitungen möglich sind. Die sind halt alle nicht UCI-konform. Auch da gibt es unterschiedliche Klassen (z.B. unverkleidet, teilverkleidet, vollverkleidet). Da kann kein Rennrad auch nur annähernd mithalten.

Noch ein Beispiel, wie die UCI jeden Fortschritt abwürgen will: Bei Graeme Obree wurden wegen zu guten Leistungen durch technische Änderungen nachträglich Regeländerungen eingeführt.
Ernstgemeinte Frage: Wie sieht es mit Liegerädern aus beim Bergfahren? Bisher bin ich so ein Rad noch nicht gefahren und stelle es mir nicht einfach vor damit Pässe zu fahren.
Aber das Beispiel Graeme Obree zeigt schon, dass mehr Entwicklung möglich wäre, da könnte die UCI schon flexibler sein.
So wie ich meinen SQ-lab Sattel eingestellt habe, bin ich auch nicht UCI konform, weil viel zu weit vorne. :(
 
Naja, es geht ja ums Radeln im Winter, also eher glatt/eisig/Schnee. IMHO ist die Rennradevolution eher nicht in winterlichen Verhæltnissen erfolgt.
Schon mal ein Cyclocross-Rennen angeschaut?
Wie gesagt, nicht alle Rennräder sind gleich, aber viele Sonntagsfahrer brauchen halt unbedingt das gleiche Rad wie die Profis, auch wenn es ihrem Anforderungsprofil nicht entspricht.
Für den TE, ein Gravelbike wird eigentlich immer eine angemessenere Geometrie als ein reines Rennrad haben, da muss man nicht unbedingt ein Rad mit explicit MTB-Geo suchen.
UCI-Regeln haben nichts mit Fortschrittsfeindlichkeit zu tun, hier geht es (wie in vielen anderen Sportarten auch) um Chancengleichheit, es soll der bessere Fahrer gewinnen, nicht das bessere Rad.
Und Liegerad im Peleton, oder auf einer steilen Passtrasse, ob es da wirklich besser ist?
 
Zudem frage ich mich was die UCI Regeln mit der Frage von @mtbjj zu tun hat.
Da wird mal wieder eine Frage zerredet mit allem was man so weiss oder glaubt zu wissen. Da nehm ich mich mal nicht aus. Anfangs gab ich Tipps, was ich für die beste Wahl halte und dann hätt auch ich die Gosch halte könne.
Er will keine Liegerad, er will ein Rad um mit Kumpelz bissl flotter unterwegs zu sein.
@scylla hat ihn jetzt auf die Monsterseite der Macht gezogen. ;)
 
Ernstgemeinte Frage: Wie sieht es mit Liegerädern aus beim Bergfahren? Bisher bin ich so ein Rad noch nicht gefahren und stelle es mir nicht einfach vor damit Pässe zu fahren.
Es geht tatsächlich etwas schwerer als mit "Normalposition". Aber es geht, alleine vom Schweizer Liegeradclub wird regelmäßig von Passfahrten berichtet.
Im Mittel hat aber ein normales RR gegen einen Liegerenner keine Chance.

UCI-Regeln haben nichts mit Fortschrittsfeindlichkeit zu tun, hier geht es (wie in vielen anderen Sportarten auch) um Chancengleichheit, es soll der bessere Fahrer gewinnen, nicht das bessere Rad.
Das ist ein Trugschluss. Wo setzt du den Zeitpunkt für "Chancengleichheit" an? Einführung von Schaltungen? Rahmenmaterial? Sitzposition? Es wurden immer wieder gravierende Fortschritte erlaubt (z.B. Schaltung), aber häufig eben sehr selektiv.

Und Liegerad im Peleton, oder auf einer steilen Passtrasse, ob es da wirklich besser ist?
Ja, auf der Passstraße hoch ist das LR langsamer, abwärts und im Flachen aber so viel schneller, dass das LR insgesamt schneller als das RR ist. Hat's auch schon mal gegeben, damals war LR noch im Peloton erlaubt. die haben nur den einzelnen LR-Fahrer (Mochet Velo-Velocar) vorne im Wind stehen lassen, bis der fertig war, und haben dann in Gruppenarbeit ihn abgehängt.

Noch was zum "Fortschritt" bei der UCI: Als in den späten 80er Jahren MTBs in größeren Mengen aufgetaucht sind, wurden die auch bei Cyclocross-Rennen eingesetzt. Aufgrund von Reifen und Geometrien waren die dort besser. Sofort ist die Regelungskeule gekommen und hat MTBs bei CX verboten.

Um nochmal zum Ausgangspost zu kommen: Viele der Geometrien sind durch Regelungen und Konservativität aufgekommen. Man kann auch mit anderen Ansätzen sehr glücklich werden, auch wenn die dann nicht in UCI-Rennen einsetzbar sind. Insofern wäre ein MTB-Rahmen als Straßenrenner für mich sehr wohl eine gute Alternative.
 
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