Der Gravelreifen-Thread

Kurze Frage: ist der Pirelli Cinturato M wirklich so schlecht?

Habe gestern was im Keller gesucht und haben ein Paar und noch zwei andere Schätze gefunden wo ich mich gar nicht mehr erinnern kann die gekauft zu haben

Wenn dann würde ich ihn für den Winter aufziehen
 
Es werden heutzutage aber ganz andere Drücke gefahren. Die Standard MTB-Felge für 2.3"+ hat 30mm Innenmaulweite, somit Sram Luftdruck-Empfehlung 1.4/1.5 bar bei einem 80kg Fahrer. 🙂
Den Reifen wirst du mit 2 bar nicht fahren können/wollen, so hart ist der.
<OT>Kleine Anekdote: Kumpel, der sehr wenig MTB, viel RR fährt, ist kürzlich den Oberurseler Bike Marathon fast 75km mit DREI Bar auf 2,4" gefahren. :wut: Meinte danach, er fährt nie wieder MTB, alles tut weh. Musste sich bissi was anhören. Wollte mir sein Rad aber doch nicht schenken.
</OT>
 
Die Diskussionen habe ich oft mit meinen (Ex) - Rennradkollegen, die jetzt ganz frisch auf dem Gravel sitzen.

70kg Fahrer 40mm G-One R, Schlauch, 4 Bar im Wald auf einer etwas ruppigeren Strecke! Der hüpft nur von Stein zu Stein.

Nach viel Überzeugungsarbeit dann mal 2.5 bar ausprobiert und jetzt "schwebt" er mit dem Rad. 🙂
 
Ging mir selber auch so 🙈
Rad online bestellt, als es da war schnell fertigmontiert, Daumenprüfung "Yepp, genug Luft drin" und sofort voller Vorfreude los. Nach der ersten schnelleren Schotterabfahrt völlig durchgerüttelt doch mal lieber gemessen. Waren 4 bar drinnen. Wohl gemerkt Auslieferungszustand ohne Kontrolle meinerseits.
Gleich mal ein bar raus, schon viieell besser. Hab mich jetzt auf 1,7 vorne und 1,9 hinten eingependelt, ggf. sogar noch 0,2 weniger. Wird dann nochmal spürbar komfortabler, aber auch zäher im Antritt, dann weiß ich, dass ich mal wieder pumpen sollte :D
G-One Allround 40mm mit Butyl-Schlauch. Fahrer 70 kg.
 
Bei baugleichen Reifen mit gleichem Druck federt ein schmaler Reifen weiter ein als ein breiter. Hat quasi eine niedrigere Federkonstante.

Die Reifen einer Kategorie werden ~ mit gleicher prozentualer Einfederung gemessen. 10-...% je nach Kategorie.
 
hm, und ich hab mich grad noch gewundert, dass der RR mit so hohem, der Pathfinder mit so niedrigem Druck da steht. Gut, k.a. was du wiegst, aber ich mit 95kg würde den in 35mm wohl nur in Gelände mit so wenig fahren. Auf der Straße eher mit 3,2 oder gar mehr (hatte ihn aber noch nicht) Meine 42mm Reifen fahre ich auch um 3bar. Denn RR würde dagegen ich auf der Straße wohl nicht mal mit 2,4 fahren.

Aber spannend ist das bei BRR schon. Kann mir nicht vorstellen, wie das zustande kommen soll, außer jemand fängt conspirancy Theory an: die Hersteller sind nicht blöd, die wollen die Gravel-Reifen schlecht machen....

<OT>Kleine Anekdote: Kumpel, der sehr wenig MTB, viel RR fährt, ist kürzlich den Oberurseler Bike Marathon fast 75km mit DREI Bar auf 2,4" gefahren. :wut: Meinte danach, er fährt nie wieder MTB, alles tut weh. Musste sich bissi was anhören. Wollte mir sein Rad aber doch nicht schenken.
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Also deine Drücke beim PF sind auch zu hoch. Es ist nachweislich langsamer, wenn man den Reifen mit so viel Druck fährt. Auch wenn es sich schnell anfühlt...

Ich wiege 89 kg und fahre den PF in 42 mm mit 2,3 und 2,1 bar. Da ist aktuell auch viel Straße dabei.
 
Also deine Drücke beim PF sind auch zu hoch. Es ist nachweislich langsamer, wenn man den Reifen mit so viel Druck fährt. Auch wenn es sich schnell anfühlt...
Ich habe gar keinen PF. Sondern hatte Terrano in 42, jetzt G-ONE allround, noch recht neu. Die bin ich von 3,5-2,5 gefahren. Solange die Wege glatt sind, "fand" ich das schneller - nein, nicht "nachweislich". Das sich das auf schlechten Wegen ändert - natürlich.
Ich sagte aber auch ein paaar Seiten vorher, dass ich den sweetspot noch suche.

Zu "nachweislich" und Druck - Ich schaue mit gerne einen Nachweis an, dass ein PF (oder anderer Gravel) auf relativ gutem Asphalt mit 2,1 besser fährt als mit 3. Her damit. (Siehe sweetspot, den ich suche)
 
Guck mal bei Silca oder Rene Herse. Euer Problem ist, dass es keinen glatten Asphalt gibt. Labortests oder herstellereigene Tests werden auf z.T. perfekten Oberflächen durchgeführt. Teilweise auch in Velodroms oder dergleichen. Da sind dann auch logischerweise 3 oder 4 bar schneller als 2. Mein Druck kommt daher, dass ich auch Graveleinlagen habe oder eben deutsche Straße fahre.

Vielleicht präzisere ich meine Aussage dahingehend, dass ein Druck von sagen wir mal 2,3 bar bei normaler Nutzung schneller ist als einer von 3 bar. Und das ist nachweislich so. Woran das liegt ist auch in den o.g. Quellen zu finden. Die Tests werden zwar meist mit Rennradreifen gemacht, aber es gibt genug Möglichkeiten den Druck bei entsprechend breiteren Reifen umzurechnen. Ich habe selber diverse Testfahrten (mit aufgezeichnet identischer Leistung) gemacht und kann zweifelsfrei sagen: Der Sweetspot liegt niedriger als man so meinen mag.

Das Problem bei der Sache ist, dass die bei hohen Drücken auftretenden Vibration als Zeichen von Geschwindigkeit missinterpretiert werde. Sie sind aber in Wahrheit ein Zeichen für vertikale Energieverschwendung und damit Geschwindigkeitsverlust. Daher testen viele gar nicht mit geringeren Drücken.
 
Guck mal bei Silca oder Rene Herse.
Ist mir bekannt, Podcast im Abo und auch die Tests dazu und die ganzen Gastauftritte von Poertner bei den anderen.

Mein Druck kommt daher, dass ich auch Graveleinlagen habe oder eben deutsche Straße fahre.
Vielleicht präzisere ich meine Aussage dahingehend, dass ein Druck von sagen wir mal 2,3 bar bei normaler Nutzung schneller ist als einer von 3 bar.
Ich schrieb aber explizit von "relativ gutem Asphalt". Und auch, dass das im Gelände nicht mehr zutrifft. (sorry für das kaputte Zitat).
Das Problem bei der Sache ist, dass die bei hohen Drücken auftretenden Vibration als Zeichen von Geschwindigkeit missinterpretiert werde.
Das ist im Prinzip auch so klar - nur bei 3 Bar an einem relativ weichen Gravel-Reifen auf gutem Asphalt vibriert da noch nix. Sag ich - ohne Nachweis.

Und das ganze kam ja irgendwie auch vom BRR - die testen auf einer glatten Rolle. Was natürlich auch nicht praxis-gerecht ist.

Mea Culpa, wenn ich darauf so rum reite. Aber wenn jemand mit Nachweisen argumentiert, dann muss die Quelle eben auch mal ordentlich zitiert oder referenziert werden, wie man das mal an Schule oder Uni gelernt hat. Und das hatte ich jetzt heute schon 3 mal.
 
Gummimischung.
Karkasse ist auch nicht immer identisch nur weil sie den gleichen Namen hat.
Wenn kein Gummi drauf ist, ist der Einfluss vom Gummi gering.

In Sache Karkasse wirst du kreativ mit deine Argumenten. Superground ist klar definiert von Schwalbe. 3 Karkassenlagen und eine Lage Snakeskin drüber.
https://www.schwalbe.com/blog/neuigkeiten/innovationen/decade-of-super/Und welche Feinheit je eine Lage Gewebe hat steht dabei. In der Regel sind das 67 TPI bei Superground. 127 TPI hab ich noch nicht gesehen. 127 TPI gab es wohl bei Microskin noch.

Der Speed hat zusätzlich Vectran. Der Einfluss von Vectran ist verschwindend gering.
 
aufhören ständig mit Uralt-Reifen zu vergleichen
Warum? Einige im Forum haben noch Bestände (z.B. 20230728_Reif.jpg#12102), dafür ist die Weitergabe von Erfahrungswerten immer i.O.
 
Ich habe in den letzten Monaten fast genau so oft vom unfassbar guten G-One Speed tube-only mit Latex-Schlauch gelesen, wie der Tufo Thundero empfohlen wurde.

Ich finde es einfach blöd wenn man sich diesen Wunder-Reifen dann nicht kaufen kann. Oder teilst du deine Altbestände mit dem Forum @didiGe ?
Tufo Thundero 44mm oder Swampero 40mm hätte ich noch auf Lager. 🙂
 
Ich habe in den letzten Monaten fast genau so oft vom unfassbar guten G-One Speed tube-only mit Latex-Schlauch gelesen, wie der Tufo Thundero empfohlen wurde.

Ich finde es einfach blöd wenn man sich diesen Wunder-Reifen dann nicht kaufen kann. Oder teilst du deine Altbestände mit dem Forum @didiGe ?
Tufo Thundero 44mm oder Swampero 40mm hätte ich noch auf Lager. 🙂
Es hilft genau zu lesen, da auch der Bezug zu aktuellen, potentiell besseren, Reifen hergestellt wird.
Von Challenge gibt es z.B. noch feine Reifen.
 
Von Schwalbe auch, den G one rs.
67 TPI sind allerdings nicht fein.

So wie er aufgebaut ist, ist er wie ein früherer Schwalbe Mittelklassecrossreifen, dem man eine Karkassenlage unter der Lauffläche geklaut hat und stattdessen dort eine Nylonlage als Pannenschutz eingesetzt hat.
Zusätzlich gab es eine Lage Vectran auf der Lauffläche. Die ist aber auch nötig, da der Reifen kaum Gummi auf der Lauffläche hat.

Der Reifen ist nahe am Sammy Slick, den ich früher gefahren bin.
Das war mein Budget Reifen als mir Challenge noch zu teuer war.
 
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67 TPI sind allerdings nicht fein.

So wie er aufgebaut ist, ist er wie ein früherer Schwalbe Mittelklassecrossreifen, dem man eine Karkassenlage unter der Lauffläche geklaut hat und stattdessen dort eine Nylonlage als Pannenschutz eingesetzt hat.
Zusätzlich gab es eine Lage Vectran auf der Lauffläche. Die ist aber auch nötig, da der Reifen kaum Gummi auf der Lauffläche hat.

Der Reifen ist nahe am Sammy Slick, den ich früher gefahren bin.
Das war mein Budget Reifen als mir Challenge noch zu teuer war.
Wird das jetzt eigentlich zum Motto hier? Basierend auf irgendwelchen Daten aus dem Internet einen Reifen verteufeln oder in den Himmel loben (beide Extreme sind dabei), ohne jemals eigene Erfahrungen gemacht zu haben?

Gummimischungen ändern sich, die Technologie ändert sich und 5, 10 oder 20 Jahre alte Reifen haben nichts mit denen von heute zu tun.

Hier gibt es zu so vielen Reifen Erfahrungen, dass ich nicht verstehe, warum man diese nicht mal zuerst berücksichtigt, sondern auf irgendwelche theoretische Daten guckt. Wenn das nicht von Interesse ist, macht so ein Thread (und auch die Beteiligung) wenig Sinn.
 
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Hier gibt es zu so vielen Reifen Erfahrungen, dass ich nicht verstehe, warum man diese nicht mal zuerst, sondern auf irgendwelche theoretische Daten guckt.
...hier gibt es so viele Erfahrungen...
...theoretische Daten...

Die Erfahrungen sind individuell und in der Regel wenig objektiv. Oft genug sogar gegenläufig. Die Daten sind Daten, also Fakten. Messbar, bzw. technische Angaben des Herstellers.

Messbare Daten > Einschätzung einer anerkannten Autorität > Einschätzung eines Forenusers
 
In der Regel bin ich ja ziemlich oft mit @Rüganer einer Meinung, was Reifen angeht. Insbesondere dann, wenn es sich um feine Karkassen und Latexschläuche handelt. Aber mit den heutigen TL-Reifen scheint mir das nicht mehr ganz so einfach zu sein. Die sind dicker gummiert, oft gröber in der Struktur, und trotzdem oft schneller als die alten Reifen. Also lässt sich das nicht nur einfach an Tabellenwerten und Gummidicke festmachen.
Das früher erhältliche Reifen glorifiziert werden, hat vielleicht auch etwas mit dem Alter zu tun. Meine schnellste Kombi war der Clement LAS mit Challenge Latexschlauch, montiert auf Campa Zonda C15. ABER, das war 2014, ich war 6 kg leichter und deutlich fitter als heute. Der Vergleich hinkt somit. Und vergleichen kann ich es heute auch nicht mehr, weil es das Zeug nicht mehr gibt.
 
...hier gibt es so viele Erfahrungen...
...theoretische Daten...

Die Erfahrungen sind individuell und in der Regel wenig objektiv. Oft genug sogar gegenläufig. Die Daten sind Daten, also Fakten. Messbar, bzw. technische Angaben des Herstellers.

Messbare Daten > Einschätzung einer anerkannten Autorität > Einschätzung eines Forenusers
Naja einen Reifen als "mittelklassig" einzustufen, weil er die gleiche Anzahl von Einzellagen hat, wie ein urlalter XC-Reifen, ist irgendwie befremdlich. Daran ist gar nichts objektiv.
 
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