Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen

besser nicht, ich hab den Abzweig gar nicht mal richtig bemerkt. über 3100 zum Emil rauf nur Blockgelände, ich hab s Rad liegen lassen.
geisspfad-hike22.jpg

Die Mutter aller Blockgelände sind die 800 Tiefenmeter vom Passo Crampiolo zum Lago Devero. Danach hat man fertig.
 

Anzeige

Re: Marselix - von Marseille über die Provence, Sardinien und Toskana in die Alpen
@zweiheimischer ganz ganz großes kino 🤩🥰🤩


@stuntzi
Im wallis/fieschertal hatten wir 2019 den stoneman glaciara gemacht - gerade am ersten tag die technischen abfahrten im bereich moosfluh/märjela waren für uns sehr nett. Wenn gesamter glaciara gefahren wird besteht aber kringelgefahr 😁😜
 
22.06. 13:00 San Lucio - Valcolla - Trail, 1000m

sanlucio-trail1.jpg

Nach einer Mittagspause am Rifugio Passo San Lucio rollen wir schließlich rüber in die Schweiz, ...

sanlucio-trail2.jpg

... und zwar auf einem langen und feinen Isohypsentrail. Für E-Biker ist das wohl ein besonderes Schmankerl, da freut man sich wohl fast über die zahlreichen kleinen Gegenanstiege. Mich nervt sowas eher, aber naja, das Wegerl ist trotzdem irgendwie gut.

sanlucio-trail6.jpg

So oder so, bei der ersten vernünftigen Möglichkeit verlassen wir die Isohypse und fliegen 600 S1-Tiefenmeter hinab in ein Örtchen namens Valcolla, ohne eine einzige weitere Pedalumdrehung. Besser ist das.

locarno-trail1.jpg

Nach etwas Straße und einem langgezogenen kleinen Uphill auf dem E5-Radweg trailen wir schließlich...

locarno-trail2.jpg

... einen letzten kurzen aber tierischen Single hinunter nach Locarno am Lago Maggiore

locarno-swim.jpg

Maggiorebadepause, ...

locarno-town1.jpg

... Hotel suchen, Tag beenden. Für 80 Fränkli für zwei Personen mit Frühstück mitten in der Altstadt kann man nicht mosern. Ansonsten ist Locarno jetzt nicht so besonders spannend, schweizerisch geschleckt und extrem aufgeräumt halt. Aber wir wollten nach vier Nächten unter freiem Himmel einfach mal wieder ein richtiges Bett.
 
Zuletzt bearbeitet:
23.06. 12:30 Piana di Vigezzo Bikepark im Centovalli, 1700m

locarno-breakfast.jpg

Hand hoch... wer hat noch nie was von Frühstücksbuffet eingepackt? Ist das verwerflich?

centovalli-uphill1.jpg

Gleichermaßen gut gestärkt und gut ausgerüstet, strampeln wir vom Hotel Angelo in Locarno aus die Straße durch's Centovalli rauf. Kann man vom Lago Maggiore aus kaum vermeiden als Ost-Westixer, drum bin ich hier sicher auch schon drei bis fünfmal durch. Macht aber auch nix, denn das Centovalli ist sicher nicht unhübsch, hat eine sehr angenehme Uphillflowsteigung und dazu kaum Autoverkehr.

centovalli-uphill2.jpg

Straße und Bahnlinie im Centovalli.

centovalli-re1.jpg

Beschauliches Dorfkircherl vom Ort Re im Centovalli.

centovalli-re2.jpg

Penibel genauer Dorfcarabinieri von Re: Wir sind seit ein paar Kilometern wieder in Italien... und scheinbar muss man hier mit einem Schweizer Kennzeichen schon sehr genau aufpassen, wo man sein Motorrad abstellt. Hoffe unsere Bikes bekommen nicht auch noch einen Strafzettel.

centovalli-bikepark1.jpg

Oben in Santa Maria Maggiore gibt's eine Seilbahn für beinahe eintausend Höhenmeter hinauf zum Piana di Vigezzo. Darunter hat's ungefähr drei bis fünfeinhalb geshapete Bikeparktrails, einen davon kenn ich schon vom Adriatix 2020.

centovalli-bikepark3.jpg

Heute genehmige ich mir den nächsten: La Colma ist angesagt. Hab nur eine Einzelfahrt gekauft und werde nur einmal runterfahren, dann hab ich für spätere Centovalli-Durchquerungen immer noch neue Wegerl zur Auswahl.

centovalli-bikepark2.jpg

Außerdem wird das Wetter hier vermutlich gleich etwas blitzig und feucht. Muss mich beeilen, ...

centovalli-bikepark4.jpg

... die eintausend LaColma-Tiefenmeter noch im Trockenen abzureißen.

centovalli-bikepark5.jpg

Durchaus steil und durchaus anspruchsvoll, aber halt alles im Wald, daher nur ein miserables Alibifoto. Würde aber sagen, dass sich eine Tageskarte an der Gondel hier schon lohnen könnte. Wer hier die drei bis fünf Strecken nacheinander runterrammelt, weiß danach auch, was er gemacht hat.

centovalli-bikepark6.jpg

Auf alten Kreuzwegen rolle ich anschließend zurück nach Re, ...

centovalli-hotel1.jpg

... wo Kettle sich auf der liegestuhlisierten Terrasse eines spontan gemieteten Albergos bereits auf einen gemütlichen Ruhenachmittag vorbereitet. Ist ja schließlich Urlaub hier, kein Bikepackingrennen. Wir tun einfach, ...

centovalli-icecream.jpg

... was uns gerade Spaß macht :-).
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann mich nicht erinnern... und das waren verdammt viele Nächte. Ärger mit Füchsen... mit Pferden... mit Kühen... mit Mücken... mit Wind und Regen... mit Rasensprengern... aber nie mit Menschen.
Gab es da in Südamerika nicht mal ein paar Leute die dich vor bösen Leuten gewarnt haben und paar Pesos wollten, damit du sicher bist? ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
23.06. 12:30 Piana di Vigezzo Bikepark im Centovalli, 1700m

locarno-breakfast.jpg

Hand hoch... wer hat noch nie was von Frühstücksbuffet eingepackt? Ist das verwerflich?

Nicht ohne Grund ist es auf zunehmend mehr Alpenvereinshütten gängige Praxis, das Lunchpaket für den Folgetag in den Übernachtungstarif zu inkludieren.

Auf diese Weise muss niemand beim Frühstück heimlich Teile des Buffets unter der Tischplatte horten, sondern kann sich nach Herzenslust das Gewünschte für den kommenden Tag einpacken und mitnehmen.

Eine - wie ich finde - für beide Seiten faire Regelung.


Gruß LUTZ
 
Nicht ohne Grund ist es auf zunehmend mehr Alpenvereinshütten gängige Praxis, das Lunchpaket für den Folgetag in den Übernachtungstarif zu inkludieren.

Auf diese Weise muss niemand beim Frühstück heimlich Teile des Buffets unter der Tischplatte horten, sondern kann sich nach Herzenslust das Gewünschte für den kommenden Tag einpacken und mitnehmen.

Eine - wie ich finde - für beide Seiten faire Regelung.


Gruß LUTZ
Find ich auch gut so. Bei ner AV-Hütte mit komplizierter Versorgungslage halte ich mich aber normalerweise auch mehr zurück, als bei nem Schweizer Nobelschuppen in Locarno am Lago Maggiore :-).
 
23.06. 16:40 Rifugio-Nigritella-Trail im Centovalli, 1500m

centovalli-nigritella1.jpg

Nachdem das Gewitter durchgezogen ist, schnapp ich mir das E-Bike und lass mich auf der anderen Seite des Centovalli nochmal neunhundert motorisiert unterstützte Höhenmeter raufschaukeln bis zu einem Rifugio namens Nigritella.

centovalli-nigritella4.jpg

Von hier oben hat's nochmal einen elendslangen und untenrum immer steiler werdenden Singletrack zurück ins Tal.

centovalli-nigritella3.jpg

Ist halt fast alles unterhalb der Baumgrenze. Da muss ich durch... und mich statt an Bergpanoramen eben an der Madonna der Pilze erfreuen.

centovalli-nigritella2.jpg

Und trotzdem: Daumen hoch für's Centovalli. Man kann sich hier durchaus adäquat beschäftigen, statt einfach nur auf der Straße durchzurollen.
 
Kann mich nicht erinnern... und das waren verdammt viele Nächte. Ärger mit Füchsen... mit Pferden... mit Kühen... mit Mücken... mit Wind und Regen... mit Rasensprengern... aber nie mit Menschen.
Ich muss immer an Stuntzi denken, wenn wieder mal in einem Forum wilde Diskussionen geführt werden, ob man wildcampen darf. Die gleichen User, die einen kompetent zu top Biwak-Equipment beraten, raten dann am Ende zum Campingpaltz, weil alles andere streng verboten ist.
 
24.06. 14:30 Uphill von Domodossola zur Alpe Devero, 1450m

centovalli-re3.jpg

Bei strahlendem Sonnenschein verlassen wir unser Albergo neben der "Basilica della Beata Vergine Maria del Sangue di Re" und rollen etwas unzeremoniell über die Straße nach Westen...

domodossola-road.jpg

... hinab ins tiefgelegene Domodossola. Hier kommt man gerne durch, wenn unterwegs irgendwas "Administratives" zu tun ist. Die Bikeshops sind erstklassig, die Wäscherei günstig, das Gelati preiswert, ...

domodossola-gas.jpg

... und wonach man sich sonst einen Wolf sucht, findet sich hier direkt im ersten Laden. Domodossola leistet einfach, meine cappuccinoähnlichen Heißgetränke sind gerettet.

devero-uphill1.jpg

Wir verlassen die große Stadt in Richtung Norden und radeln über den Ort Baceno...

devero-uphill2.jpg

... durch das beinahe schon kitschig schöne und wasserfallgesprenkelte Tal des Torrente Devero über 1500 Höhenmeter bergauf.

devero-uphill4.jpg

Ein lustiger Tunnel...

devero-waterfall3.jpg

... führt zu einem ebensolchen Wasserfall.

devero-waterfall8.jpg

Picknickpause...

devero-waterfall5.jpg

... mit Badespaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Like-Button verpönt, deshalb hier ein 👍 für die tollen Szenen und Impressionen. Solche Fotos entstehen nicht mal eben so, sondern sind durchdacht und zeigen das Wesentliche. Ich sage das als Berufsfotograf.
 
24.06. 16:20 Albergo Alpino auf der Alpe Devero, 1650m

devero-alpe1.jpg

Nach ausgiebiger Wasserfallbegumpung erreichen wir schließlich - etwas später als gedacht wegen ausufernder Uphillgemütlichkeit - die Alpe Devero, idyllisch wie in einem Heidi-Bilderbuch.

devero-trail1.jpg

Es gibt malerischen Stauseen, ...

devero-trail2.jpg

... und genügend Material für spätnachmittägliche E-Bike-Singletrackrunden.

devero-hotel1.jpg

Wir bleiben einfach mal hier... und zwar schon wieder nicht im Zelt. Die Statistik geht damit wohl ein bisserl vor die Hunde, aber egal. Ist halt schön hier... und drüben hinter den Bergen in der Schweiz wird sicher noch mehr als genug draussen geschlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
25.06. 12:30 Geisspfadpass und Grampielpass Wanderung, 2553m

devero-hotel4.jpg

Guten Morgen von der Alpe Devero.

geisspfad-hike8.jpg

Heute mal ein Alternativprogramm: Wandertag in den Bergen über der Alm.

geisspfad-hike5.jpg

Hier ist's einfach zu schön, als dass man nur so mir nix dir nix durchfahren sollte.

geisspfad-hike7.jpg

Der Pizzo Cervadone (3210m) ist wohl ne Nummer zu heftig für zwei Paar Radlschuhe auf einem erwünschten halben Ruhetag, ...

geisspfad-hike2.jpg

... aber ich such trotzdem irgendwas auf der Karte raus, bei dem man sein Mountainbike hoffentlich auf keinen Fall vermissen wird.

geisspfad-hike9.jpg

Dieser Plan geht vollständig auf, denn der Tausendhöhenmeteranstieg zum Geisspfadpass...

geisspfad-hike10.jpg

... ist eher von der steilen Sorte.

geisspfad-hike11.jpg

Klettersteig wäre zu viel gesagt, aber die Hände benutzt man schon manchmal ganz gern.

geisspfad-hike12.jpg

Grinsekettle.

geisspfad-hike14.jpg

Frostkettle.

geisspfad-hike13.jpg

Kraxelkettle: Je weiter oben, desto wilder wird unsere Route. Eineinhalb kurz gedachte Luftlinienkilometer zwischen Forca Rossa, Geisspfadpass und Grampielpass werden zum heftig zeitraubenden und anstrengenden Isohypsengekraxel durch riesige Schotterbrockenwüsten. Die Berge hier oben an der Grenze zwischen Italien und der Schweiz sind irgendwie reichlich zerbröselt.

geisspfad-hike15.jpg

Auf dem Geisspfadpass...

geisspfad-hike17.jpg

... sind Schweizer Panorama...

geisspfad-hike18.jpg

... und Schweizer Slickrockselfie...

geisspfad-hike27.jpg

... und später dann Schweizer Schneefelder auf dem Weiterweg zum Grampielpass angesagt. Herzlichen Glühstrumpf.

geisspfad-hike20.jpg

Das Selfiegrinsen am höchsten Punkt des Wanderkringels...

geisspfad-hike22.jpg

... vergeht uns allerdings beim Blick in den Abstieg zurück nach Italien recht schnell: Statt eines Wegs im eigentlichen Wortsinn gibt's zwischen Grampielpass und dem Lago Devero nur eintausend Tiefenmeter markiertes Steinbrockenchaos der gemeinst steilen Sorte. Ich kann bergab laufen sowieso schon nicht leiden, aber das hier ist jetzt wirklich eher eine böse Bestrafung. Naja, immerhin wird so die Planvorgabe, sein Mountainbike auf dem Wandertag keinesfalls zu vermissen, zweifelsfrei erfüllt. Falls also jemand der eher bikebergsteigerorientierten Leser hier die irrige Idee haben sollte, Geisspfadpass oder Grampielpass oder irgendwas dazwischen einfach mal mit dem Fahrrad zu probieren: Ihr werdet durch die Hölle gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls also jemand der eher bikebergsteigerorientierten Leser hier die irrige Idee haben sollte, Geisspfadpass oder Grampielpass oder irgendwas dazwischen einfach mal mit dem Fahrrad zu probieren: Ihr werdet durch die Hölle gehen.
Ging mir ganz in der Nähe, nämlich östlich über die Scatta Minoia, ähnlich. Übelstes Gröllhaldenmassaker rauf und runter.
 
Das Bild des Naturparkes war sehr nützlich, die Dame des Hauses ist Mineralienbegeistert. Sieht nach einer nicht unspassigen Wanderung aus, abgesehen vom Abstieg. Weg im eigentlichen Sinn ist sehr gut formuliert.
 
Apropos Geröllhaldenmassaker: Haben die Walliser es vielleicht mittlerweile geschafft, vom Mattmarkstausee im Saastal einen gescheiten, wenigstens schiebbaren Weg zum Passo Monte Moro rauf zu bauen? Oder sind das nach wie vor 800 Höhenmeter Schotterbrockentragehölle? Wäre die einzige Hauptkammquerung, die mir in den Westalpen noch fehlt.
 
Zurück