[Video] Extra Love: zu Besuch bei Nicolai

Es ist später Vormittag. Nach scheinbar endloser Fahrt bin ich im winzigen Lübbrechtsen angekommen. Seit der Autobahnabfahrt ist eine knappe Stunde vergangen und es ist wirklich eher abgelegen hier... (Karte zur Übersicht)
Nicolai soll in der Kü


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Gewicht ist doch in 95 Prozent egal !
Carbon ist schon Klasse, aber um 1kg zu sparen... :)

Ich kann am Körper 10kg sparen und mach es nicht...
 
Hallo Zusammen,

ich wollte eigentlich die Diskussion nicht weiter anheizen, aber irgendwie juckt es mir in den Fingern.

Da wir hier in einem Mtb Forum sind, liegt es nahe das ein Fahrrad für ein Großteil der Anwesenden nicht nur ein Fahrrad ist. Man könnte es vieleicht mit einem Schmuckstück vergleichen. Man möchte sich halt nicht mit beispielsweise einem Ring schmücken, den 10 millionen andere auch tragen und erfreut sich an anderen Werten. Von daher hat die Firmenphilosophie und damit einhergehend die Preisgestaltung einer Firma wie Nicolai durchaus ihre daseinsberechtigung. Titanschrauben und schön aussehende Schweißnähte sind einfach nicht rational zu begründen. Von daher ist die Diskussion Einzelfertigung vs. Massenware etc. sinnlos. Es gibt unterschiedliche Anforderungen und somit auch unterschiedliche Produkte.

Der Leiter eines Rennstalls in der DTM streitet sich ja auch nicht mit dem Flottenmanager von DHL über die technischen Vorzüge ihrer Fahrzeuge.

Das Beispiel mag etwas übertrieben sein, aber ich denke es versinnbildlicht meine Meinung.

Versteht mich nicht falsch: Ich freue mich auch über jede Aluschraube an meinem Rad und nach dem Studium könnte ich mir ein Nicolai in meiner Buder sehr gut vorstellen.

Zum Thema Fernost:

Die Sinnfrage von Arbeitsteilung bis hin zur Globalisierung ist doch viel zu tiefgründig um sie an einem Rahmen aufzuhängen. Ich denke aber das gerade zum ewigen Streitthema Taiwan mittelalterliche Vorstellungen vorherschen. Manche hier haben ein Weltbild wie aus einer Folge Traumschiff (schlimmer als meine Oma). Es ist definitiv nicht so, dass alle nicht Europäer und nicht Amerikaner im Baströckchen ums Lagerfeuer tanzen. Gerade Länder wie Taiwan oder Südkorea sind hochindustriealisiert. Die Gründe dort zu fertigen sind tiefgründiger. Es geht hier nicht um Kinderarbeit in einer Teppichfabrik. Fahrt einmal dort hin oder Informiert euch mal ein wenig über Land und Leute. Man sollte dazu vermutlich besser einen eigenen Thread starten.

Entschuldigt bitte das Geschwafel. Der Firmenbericht hat sehr viel Spaß gemacht. Danke und weiter so ;).
 
Du hast Recht. Ich habe wohl im Eifer des Gefechts angefangen zu polemisieren. Es gehört nicht hier in den Thread. Es kam aus mir heraus, weil in letzter Zeit in allen möglichen Themen ständig was von von "billiger Taiwanscheiß", "Asienschrott" und ähnlichem Geschrieben wird.

Wie oft warst Du denn schon in Asien?

Ich habe dort unten viel gesehen und viel mitbekommen, daher schätze ich "Made in Germany" umso mehr :daumen:
 
thomas sollte mal einen bericht über die fertigung in taiwan bringen. wär interessant.
der liteville bericht war ja schon gut aber man erfuhr irgendwie nix über die fertigung.
ich würd gern mal sehn wie die fahrradschmiede dort unten aussieht ohne selber hinreisen zu müssen. bis jetzt hab ich die bikeindustrie in fernost nur durch die rohrkatalogstände auf der eurobike wahrgenommen. wie läuft das ab? ich mach entwürfe am computer und kann dann rohre und rahmen dort unten bei einem komplettanbieter bestellen? kann es dann sein das zum beispiel fatmodul, canyon und liteville vom selben fertigungsbetrieb kommen? ich denke nicht jeder hersteller wird dort unten einen eigenen fertigungsbetrieb haben.
von daher echt nochmal danke für den ausführlichen einblick in die nicolai entwicklungs, test und fertigungs usw usw abteilung :cool:
 
@525Rainer: es gibt in Taiwan einige Großbetriebe, die für einen Haufen Hersteller die Rahmen bauen. Dazu gibt es auch einige kleinere, die "feinere" Sachen wie Liteville machen.
So kleine Chargen wie für Liteville ist für die Großen gar nicht interessant.
Fatmodul ist eher modifizierte (Billig-)Katalogware.
 
ist canyon einer von den grossen? oder sind die grossen mengen die ganzen baumarkt und 08/15 räder? oder dieses schwarze china fahrrad? es wär mal cool wenns ne doku über die komplette fahrradindustrie gäbe im stil des nicolai videos.
wenn wir die industrie hier hätten, gäbs vielleicht eine abwrackprämie für fahrrad- und nicht für "umweltfreundliche" autokäufer!
 
thomas sollte mal einen bericht über die fertigung in taiwan bringen. wär interessant.
der liteville bericht war ja schon gut aber man erfuhr irgendwie nix über die fertigung.
ich würd gern mal sehn wie die fahrradschmiede dort unten aussieht ohne selber hinreisen zu müssen. bis jetzt hab ich die bikeindustrie in fernost nur durch die rohrkatalogstände auf der eurobike wahrgenommen. wie läuft das ab? ich mach entwürfe am computer und kann dann rohre und rahmen dort unten bei einem komplettanbieter bestellen? kann es dann sein das zum beispiel fatmodul, canyon und liteville vom selben fertigungsbetrieb kommen? ich denke nicht jeder hersteller wird dort unten einen eigenen fertigungsbetrieb haben.
von daher echt nochmal danke für den ausführlichen einblick in die nicolai entwicklungs, test und fertigungs usw usw abteilung :cool:

selbiges würde mich von der fertigungsstätte von magura in taiwan interessieren, da da ja gar so groß made in germany draufsteht.
 
Wer hat denn so'nen Quatsch behauptet?

Du hast Recht. Ich habe wohl im Eifer des Gefechts angefangen zu polemisieren. Es gehört nicht hier in den Thread. Es kam aus mir heraus, weil in letzter Zeit in allen möglichen Themen ständig was von von "billiger Taiwanscheiß", "Asienschrott" und ähnlichem Geschrieben wird.

Wie oft warst Du denn schon in Asien?

Ich habe dort unten viel gesehen und viel mitbekommen, daher schätze ich "Made in Germany" umso mehr :daumen:

selbiges würde mich von der fertigungsstätte von magura in taiwan interessieren, da da ja gar so groß made in germany draufsteht.


noch mehr problem´s ?
warum nörgelt jeder über taiwan, china und andere ost-produktionsstätten?
es bestimmt der käufer ob etwas in den sogenannten "billigproduktionssländern" , hergestellt wird!
jeder käufer ist gewillt den "besten" preis herauszuholen, was ich manchmal auch verstehe, aber wenn man etwas "besonderes" haben will , muss man "bluten"
die "ost produkte" sind für die breite masse bezahlbar und es ist auch gut so, dass diese hergestellt werden, ansonsten hätten wir alle "das xy rad in schwarz mit dem roten sattel".
deutschland ist das einzige land, dass so extrem auf kundenwünsche eingeht, weil der "deutsche" käufer, der schwierigste ist, den es gibt.
kein" deutscher" verbraucher möchte die gleiche ware haben wie der nachbar (das wäre ein weltuntergang, denn die nachbarn wüssten ja wieviel es gekostet hat!):eek: und wie "PEINLICH" ist das für den deutschen "verbraucher"?

es ist es auch gut, wenn menschen auch schöne dinge zu schätzen wissen, es mag ja sein das produkte, wie in diesem fall ein fahrrad, wie ein schmuckstück bzw. designerstück, gesehen wird.
ich selbst gehöre dazu, ich mag qualität und ausgefallenes und zahle auch gern dafür, wir vergessen aber das es menschen gibt, die sich sowas nicht leisten können, bzw wollen und sollen die auf diese dinge deswegen verzichten??? NEIN!!!
daher ist es auch gut das es fernostprodukte gibt
auch dort wird qualität produziert (nur günstiger)


die "deutschen" sind für ihre qualität nun mal weltbekannt, aber nun mal auch teuer.
nur wer sich -vor mehr als 20 bis 100 jahren einen namen gemacht (MIELE, SIEMENS) hat lässt sich den auch (manchmal zu recht) bezahlen.
aber nicht alles "deutsche" wird in good old germany produziert.
BMW X5, Mercedes ML, AUDI TT werden oder wurden im ausland produziert , keiner verliert darüber ein wort, dass diese fahrzeuge im ausland produziert werden bzw. wurden :ka:


daher lautet die message

fahrt rad und zwar das was ihr mögt

jedem das seine (mir das meiste:lol:)
 
daher ist es auch gut das es fernostprodukte gibt
auch dort wird qualität produziert (nur günstiger)

die "deutschen" sind für ihre qualität nun mal weltbekannt, aber nun mal auch teuer.

in den herstellerforen hört man aber das taiwan nicht mehr das billiglohnland ist und die qualitative fertigung dort genauso teuer ist wie in deutschland. nur steht dort die fette hochtechnisierte industrie bereit. darum ist ein liteville auch nicht wirklich günstig, oder? bei cube wird der preis wahrscheinlich durch die masse realisiert. ich wollt nur sagen das diese industrie wahrscheinlich nicht schlecht wär wenn wir sie hier in deutschland hätten.
die deutschen sind nicht teuer sondern das ist der normale preis für ein produkt. der normale bäcker der seit 1820 seinen familienbetrieb aufrecht erhält ist sich plötzlich konfrontiert mit fetten Ketten die das Land mit Backshops überschwemmen und ihre Teiglinge aus Fernost einschiffen und aufbacken. die einen freuen sich über billige brezen, ich finds schad das es in unserer gegend keine einzigen selbstgemachten brezen mehr gibt.
aber es gibt noch selbstgemachte bikes und ich kauf sie nicht nur weil ich ein status symbol haben will sondern eigentlich hauptsächlich wegen der funktion. ausserdem gibt mir kein anderer hersteller gelegentliches trial mit einem fully frei.
 
i
n den herstellerforen hört man aber das taiwan nicht mehr das billiglohnland ist und die qualitative fertigung dort genauso teuer ist wie in deutschland. nur steht dort die fette hochtechnisierte industrie bereit. darum ist ein liteville auch nicht wirklich günstig, oder? bei cube wird der preis wahrscheinlich durch die masse realisiert.

In Taiwan wird produziert weil es billiger ist und der Reibach um ein vielfaches höher. Niemand würde sich sonst auf lange Lieferzeiten, Langstreckenflüge etc. einlassen. Bei uns in der Firma wird bei genug Vorlauf und Masse in Fernost hergestellt, ansonsten in Deutschland. Wenn ich mir Nicolai und Votec anschaue habe ich nicht den Eindruck dass wir Deutschen zu Blöd zum Radl bauen sind. Kapazitäten sind verdammt schnell aufgebaut, Kosten aber Geld, KnowHow und vor allem Geduld. Der Gewinn ist dann auch nicht sofort sondern erst langfristig. Das nennt man dann Mittelstand mit Perspektive.

checkb:winken:
 
noch mehr problem´s ?

warum nörgelt jeder über taiwan, china und andere ost-produktionsstätten?

auch dort wird qualität produziert (nur günstiger)

Nix problem's

Ich hab' rein gar nichts gegen Produkte aus Fernost oder sonstwoher; gerade Deutschland profitiert doch immens von der Globalisierung, warum also sollte man sich über Konkurrenz aus anderen Erdteilen aufregen? Und daß die Ostasiaten nicht nur billig, sondern auch gut können, dafür gibt's ja mehr als genug Belege, man denke nur an japanische Autos, Komponentenhersteller, Elektronik oder eben auch in Taiwan geschweißte Rahmen.

Ich habe aber ein großes Problem mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen (80, 90 Wochenarbeitsstunden; kaum freie Tage; Armutslöhne usw.), die in vielen Branchen eine wesentliche Voraussetzung für die billigen Verbraucherpreise sind. Im Textil- und Elektronikbereich ist das ja durch Studien hinlänglich belegt, und mich interessiert nun, ob die Verhältnisse in der Fahrradindustrie ähnlich sind; denn das wäre mir als Kunde überhaupt nicht egal. Ich weiß zwar, daß sich ethischer und ökologischer Konsum kaum in allen Bereichen durchhalten läßt (schon allein, weil man eben in vielen Fällen nichts über die Produktionsverhältnisse erfährt, vom Geld ganz zu schweigen), aber wenn ich die Wahl habe - und dazu brauche ich eben u. a. die notwendigen Informationen - entscheide ich mich lieber für ein Produkt, das nicht von Lohnsklaven hergestellt worden ist.

corfrimor
 
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Nix problem's

Ich hab' rein gar nichts gegen Produkte aus Fernost oder sonstwoher; gerade Deutschland profitiert doch immens von der Globalisierung, warum also sollte man sich über Konkurrenz aus anderen Erdteilen aufregen? Und daß die Ostasiaten nicht nur billig, sondern auch gut können, dafür gibt's ja mehr als genug Belege, man denke nur an japanische Autos, Komponentenhersteller, Elektronik oder eben auch in Taiwan geschweißte Rahmen.

Ich habe aber ein großes Problem mit menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen (80, 90 Wochenarbeitsstunden; kaum freie Tage; Armutslöhne usw.), die in vielen Branchen eine wesentliche Voraussetzung für die billigen Verbraucherpreise sind. Im Textil- und Elektronikbereich ist das ja durch Studien hinlänglich belegt, und mich interessiert nun, ob die Verhältnisse in der Fahrradindustrie ähnlich sind; denn das wäre mir als Kunde überhaupt nicht egal. Ich weiß zwar, daß sich ethischer und ökologischer Konsum kaum in allen Bereichen durchhalten läßt (schon allein, weil man eben in vielen Fällen nichts über die Produktionsverhältnisse erfährt, vom Geld ganz zu schweigen), aber wenn ich die Wahl habe - und dazu brauche ich eben u. a. die notwendigen Informationen - entscheide ich mich lieber für ein Produkt, das nicht von Lohnsklaven hergestellt worden ist.

corfrimor


und woher wissen wir wo der stahl, das aluminium, carbon, titan und ähnliches, welches nicolai und konsorten benutzen, herkommt?
ein 100% "made in germany" kann es nicht geben!
das behaupte ich einfach mal :cool:
 
und woher wissen wir wo der stahl, das aluminium, carbon, titan und ähnliches, welches nicolai und konsorten benutzen, herkommt?
ein 100% "made in germany" kann es nicht geben!
das behaupte ich einfach mal :cool:

Klar gibt's 100% "made in germany" nicht oder höchstens in Ausnahmefällen, muß es aber auch nicht (hab' ich ja geschrieben). Und natürlich hast Du auch recht damit, daß wir in vielen Fällen nicht wissen, woher die Rohstoffe sind bzw. unter welchen Umständen sie gewonnen wurden. Auch deshalb kann es wohl - wie ich ebenfalls bereits eingeräumt habe - keinen in ethischer und ökologischer Hinsicht vollkommen korrekten Konsum geben - leider. Ich versuche nur, so viele entsprechende Informationen wie möglich zu bekommen und meine Konsumentscheidungen, so weit es eben geht, danach zu richten. Das ist alles.
 
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