4X - Cedric Gracia über den Stand der Dinge

Während der 4X-Sport in Europa mit neuen Rennserien und einem breiten Rückhalt in der Szene verankert zu sein scheint, werden auf der anderen Seite des Kontinents immer wieder Stimmen laut, die Dual Slalom zurück fordern. Andererseits ziehen sich auch europäische Fahrer wie Cedric Gracia aus dem Sport zurück, weil er sich - ihrer Meinung nach - in die falsche Richtung entwickelt. Fourcross.tv hat CG nur eine einzige Frage gestellt, die Antwort seht ihr hier:


→ Den vollständigen Artikel "4X - Cedric Gracia über den Stand der Dinge" im Newsbereich lesen


 
Das mit den zwei Streckenabschnitten für Damen und Herren klingt sinnvoll, aber wie ich das bisher so mitbekommen habe, sind die 4X-Kurse den UCI-Funktionären eh schon viel zu teuer.

Dass Graves zum DH wechselt, wird die 4X-Rennen wieder spannender machen ;)
 
Braucht es zum Beispiel wirklich Steinfelder, auf denen die Fahrer mit ihren leichtgewichtigen Hardtails durchgeschüttelt werden?

der nette herr im interview hätte gern so etwas, da das eher der definition von mountainbike (große räder, federung und sowas) entspricht. er wirds wissen ;)
 
ist leider echt so dass man auf den meisten strecken seine gabel fast immer gesperrt fahren kann weil die zu sehr bmx lastig sind!
 
ich persönlich bin der Meinung, dass eine Strecke im Weltcup so sein muss, dass die Weltspitze fahrtechnisch an ihre Grenzen kommt (d.h. in meinem Augen auch, dass es nicht nur glatten Belag geben darf). Es sollte nicht die Herausforderung sein, in irgendwelchen 180° Kurven Gerangel zu erzeugen, oder nach dem Gate erstmal 50m keinerlei "Hindernisse" zu haben.

Wichtig scheint auch die Abgrenzung vom BMX Race. Es sollte klar sein, dass es sich um MTB Sport handelt und nicht nur BMX mit größeren Rädern.

Ich fordere (für den Weltcup) ruppige, technisch anspruchvolle "Offroad" Strecken :)

(wir wäre es denn mal mit einem Baumstamm, der einem zum Bunnyhop zwingt? ;)

zum Dualslalom: find ich persönlich super. Nur leider wird das Zuschauervolk bemängeln, dass es nicht spektakulär genug ist - weil sich die Leute ja nicht gegenseitig abschießen können ;)
 
Das Problem mit den langweiligen Strecken ist nicht nur im Worldcup aktuell.
Ich finde bei uns in Deutschland, vorallem im Süddeutschen Cup sind die meisten Strecken zu langweilig/anspruchslos und BMX-lastig.
Ist auch ein Grund warum ich persönlich meinen Schwerpunkt dieses Jahr auf Liftunterstütztesbergabradln verschoben habe.
Warum Startgeld in Höhe einer Tageskarte im Bikepark investieren , eine langweilige Strecke fahren und meistens weiter anreisen?
 
Der heutige 4-Cross lebt doch ausschließlich davon, dass sich die Jungs in irgendeiner Kurve abschießen.

Guido Tschugg hat sich letztes Jahr massiv beschwert, dass er eine technisch anspruchsvolle Strecke auf WC Niveau gebaut hat und die UCI eine Autobahn absteckt, auf der man mit dem Hardtail runter rutschen kann.

Warum eine Unterscheidung in Damen und Herren versteh ich noch nicht, im DH werden doch auch keine zwei Strecken abgesteckt. Wenn es den Sport aber wieder aufleben lässt sehr gerne.

Ich persönlich habe in den letzten Jahren immer nur 4-Cross gesehen, wenn Jared, Dan oder die anderen Jungs gefahren sind, die ich im DH sehr gerne sehe. Danach war die Übertragung für mich beendet.
 
Was haltet ihr von der Idee eines Starts ohne Treten ähnlich der Aussage von Gracia? Also ein schräges Gate zunächst gefolgt von einem steilen Stück. Nach der ersten Kurve darf dann getreten werden? Die erste Kurve müsste dann so gestaltet werden das sie auch mehreren Fahrern nebeneinander gute Chancen bietet.

Die Strecken sollte aber im Allgemeinen auch mehr sinnvolle Linien ermöglichen. Bei vielen Strecken der letzten Jahre waren oft die Innen-Linien relativ langsam und wurden dementsprechend selten genutzt.
 
die ganze sache ist leider nicht so einfach zu lösen. selbst wenn man einen start ohne treten durchsetzen wollte, müsste man beachten, dass auch leichtere fahrer keine nachteile beim start haben. um ein gate wird man insgesamt wohl kaum herum kommen, vielleicht wäre es aber besser das random gate abzuschaffen. dann hätte man aber wieder das problem der slingshots... ist alles nicht so einfach ;)

als erstes sollte sich etwas an den strecken tun. die sollten auf jeden fall steiler und vielleicht sogar länger werden und den fahrer fördern der eine gute fahrtechnik im gelände hat. das wäre ein erster schritt zur abgrenzung vom bmx-racing. das würde den ganzen downhillern zu gute kommen, vielleicht würden sich leute wie gee atherton dann auch wieder dazu entscheiden beim 4x mitzufahren...
 
Was haltet ihr von der Idee eines Starts ohne Treten ähnlich der Aussage von Gracia? Also ein schräges Gate zunächst gefolgt von einem steilen Stück. Nach der ersten Kurve darf dann getreten werden? (...)

Ich hatte Cedric so verstanden, dass er direkt am Start einen fiesen Drop oder etwas anderes "technisches" haben will, sodass es nicht auf den Power-Antritt ankommt wie momentan.
 
Also ich bin ganz seiner Meinung. Den ganzen Winter habe ich mich schon auf die 4X Saison gefreut, aber nun habe ich garkeine Lust mehr, da es bei uns auch nur BMX Tracks gibt und die einzige Schwierigkeit besteht in der Länge der Sprünge...abgesehen davon sind die meisten Landungen viel zu kurz...Wozu brauch ich dann noch mein Mountainbike?! :/
 
Dual muss wieder her!
"Vier Fahrer Mann gegen Mann" hört sich eben nur auf dem Papier gut an. Die Entscheidung-am-Gate Problematik prägt aber die Praxis.
Ich finds auch sinnfrei, Sport für die Zuschauer zu konzipieren. Fahrer sind Fahrer sind Fahrer. Und keine Jazztanzgruppe.

Wenn man weg will vom BMX wär auch die stellenweise Rückkehr zur hängenden Kurve ganz wunderbar.
Wer nur Anlieger fahren und Standard-Sprünge hüpfen kann, wird sich nicht darüber freuen. Aber wer sein Rad gerne im Grenzbereich bewegt, dafür umso mehr.
Und wirklicher Bauaufwand ist es ja auch nicht.

Sowas wie einen fliegenden Start fände ich übrigens das Sahnehäubchen bei der Rückkehr um Dual. Nur wird sich das technisch wohl kaum umsetzen lassen.

Was man jedoch auch sagen muss: Für Bikepark-Wochenenden sind steile, schnelle 4X Kurse mit dicken Sprüngen natürlich wunderbar. Nur eben nicht uneingeschränkt für Rennveranstaltungen.
 
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Die Gate-Problematik ist eine Tatsache (also dass die Rennen zu 90% auf den ersten 50m entschieden werden). Genauso, dass möglichst leichte Hardtails das Nonplusultra sind.

Man muss allerdings dazusagen, dass es wirklich nicht einfach ist, anspruchsvolle Kurse zu bauen, die fahrtechnisch fordern, Überholmanöver ermöglichen UND nicht zu heikel für die Sicherheit der Fahrer sind. Aber allein schon, wenn im Antretstück der ersten Geraden ein Steinfeld ist, wäre der Gewichtsnachteil und Effizienznachteil der Fullys schnell geringer als der Traktionsvorteil. Diese aalglatten Pisten sind für MTBs wirklich ein Witz.

Ich glaub dass schwieriges Gelände alleine auch nicht ausreichen wird, solange der Start entscheidend ist. Was bringt mir ein Fully, das in der Quali schneller ist, wenn ich dann nach der ersten Kurve bis zum Ziel hinter einem Hardtail-Fahrer hänge?

Interessant wäre weniger Speed (zB nicht BMX Kurven sondern mehr Ecken; eventuell auch aufblasbare Hindernisse um die Strecke eng und langsam zu machen ohne dass es für die Fahrer zu gefährlich wird), mehr Gelände und vielleicht auch diese Option, dass gewisse Innenlinien nur von den Verfolgern genommen werden dürfen.
 
die herrn sollten sich darauf zurückbesinnen, dass sie mountainbiker sind und da darf es gerne mal rütteln. zumal wenn die strecke insgesamt fahrtechnisch interessanter wird und das gate und die ersten 50m nicht mehr entscheidend sind, dann wird sich das problem der untergewichtigen hardtails schnell erledigen.

problematisch wird es vier startern vom start auf den ersten metern eine technisch anspruchsvolle, aber auf jeder linie vergleichbare strecke zu bauen. da wären wir dann wieder beim dual slalom ...
 
Sehe ich auch so wenn man einige Anlieger als flache oder abfallende Kurven machen würde um Tempo herraus zu nehmen. Danach aber wieder was schwieriges wie Drop und Steinfelder. Dann würden auch einige wieder zu dicken Stollenreifen greifen da man in den flachen Kurven Grip braucht.
Aber auch wirklich größere Jumps und danach richtige anbremsphasen wie beim MX. Und natürlich auch Strecken die um einiges länger sind.

Oder es entwickelt sich zu 4 Cross DH wo es vor einigen Jahren mal n Event gab.
 
Ich hab mir Cedrics Ausführungen gestern angeschaut. Zum Teil kann ich seine Argumentation nachvollziehen, aber in einigen Punkten denkt er die Sache mE nicht zu Ende bzw zu sehr nur an sich.

Wichtig erscheinen mir die folgenden Punkte:
- 4Cross soll auch weiterhin für die Zuschauer vom Start bis ins Ziel einsehbar sein. Die kurzen Rennen mit viel Action und leicht nachvollziehbarem Modus sind für mich integraler Bestandteil dieser Disziplin.
- schwerere Strecken mit mehr Varianten sind angesagt - es MUSS aber für die Damen (NICHT Katy Curd) zwingend eine Chickenline her - und für Herren, die wegen einem Fehler allen Schwung für die Sprünge verlieren
- DualSlalom ist NICHT die Lösung, sondern das Ausweichen auf andere Probleme. Es hat seine Gründe, dass man seiner seinerzeit von Dual Slalom weg gekommen ist (noch eins schlimmer, weil gähniger: Giant Slalom mit Einzelstart wie beim US Open)

Vielen der Schwächen, die Cedric anspricht, kann man beim Streckenbau begegnen - indem man Abkürzungen einbaut, die nur mit dem Fully ohne Plattenrisiko gehen, indem man Sprungvarianten einbaut, indem man die Kurven so baut, dass mehr als ein Fahrer auf Zug durchkommt. Einige Elemente der Strecke in Leogang fand ich zB 2010 richtig Klasse: Der Step up-Step Down forderte im Training auch die Männer, gleich danach folgten die Wellen, die man auch als Triple nehmen konnte (was bei Prokop und Fischbach aber schief ging...).

Gefragt ist eine Verbesserung des Formats, keine Rückkehr zu einem anderen Format, das sich in der Vergangenheit als genauso problematisch erwiesen hat.

PS: Auch Michal Marosi ist kein guter Starter, hat aber noch immer ziemlich viel Erfolg. Er ist wie Gracia einer, der die Gate-Monster mit überraschender Linienwahl überraschen und überrumpeln kann.

PPS: Ja, die Strecke in PMB war ein Riesenkäse - da gab es kaum einmal ein Überholmanöver, das nicht einem Sturz (kein Abschuss, Eigenfehler: T. Slavik, R. Rinderknecht und A. Molcik lagen alle an derselben Stelle auf der Nase) geschuldet war.
 
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Der Grund, dass man vom Dual zum 4X gekommen ist, ist ja wohl der dass man die Rennen für Zuschauer attraktiver machen wollte. Ein anderer Grund ist zumindest mir persönlich nicht bekannt.
Und eben unter dieser TV-Geilheit hat der Sport an sich gelitten. Man muss sich eben fragen, ob man geile Rennen haben will, oder lieber Rennen die für Zuschauer geil aussehen.
Ich selber würde gern mal wieder bei nem schönen Dual Rennen mitfahren.
4X auf der BMX-Strecke geht nun mal gar nicht.
 
Ja also längere Strecken mit mehr Tiefenmetern fände ich auch gut - eher so wie manche einfache "Freeride" Strecken in den Bikeparks.
Oder sogar eher so wie ein breiter Downhill - auf jeden Fall aber ruppiger und natürlicher mit weniger perfekt geshapten Kurven und Sprüngen. Eine MTB-Strecke sollte halt nicht gekehrt werden :rolleyes:

Also z.B. auch mal ne Wiesenkurve oder sogar ne ebene Kurve im wurzligen Wald...
Auch bei MX Strecken kann man sich da was abschauen (z.B. einen sehr engen, niedrigen Anlieger innen)
Da bestehen viele Strecken ja einfach aus den Sprüngen und bei den Kurven wird einfach nur die Grasnarbe entfernt...
Wäre sicher ganz spaßig zu fahren.

Ob das was für den WorldCup is weis ich aber auch ned - wahrscheinlich bügeln die das dann mit ihrer perfekten Fahrtechnik alles wieder glatt...
 
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Ein anderer Grund ist zumindest mir persönlich nicht bekannt.

Ein anderer Grund war der, dass der zurückliegende Fahrer oftmals absichtlich den vorderen kurz vorm Ziel abgeschossen hat, um so doch noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Das geht bei mehr als zwei Fahrern halt nicht mehr.
 
Nehmt zum Beispiel mal folgende Strecke als Vorbild, ich denke so eine Strecke wäre für den Weltcup perfekt, nur noch ein bisschen länger !
Die Strecke wirkt vielleicht nicht so krass, aber wer schonmal dort war, weiß wie ruppig und technisch zugleich die Strecke ist ... Überholmöglichkeiten gibt es genügend :)
Die Strecke ist in Asch in Tschechien, dort war der erste Lauf des MDC dieses Jahr.

[ame="http://vimeo.com/23701960"]Hell 4X Track Aš video check on Vimeo[/ame]

nicht ohne Grund zählen Profis wie Johannes Fischbach diese Strecke zu ihren Lieblingsstrecken ;)
 
Ein anderer Grund war der, dass der zurückliegende Fahrer oftmals absichtlich den vorderen kurz vorm Ziel abgeschossen hat, um so doch noch eine Chance auf den Sieg zu haben. Das geht bei mehr als zwei Fahrern halt nicht mehr.

Ne nicht ganz! Das was du meinst ist Dual (Slalom) Eliminator als 2X. DAs kam zeitlich nach Dual Slalom und vor 4X!
Der eigentlich Dual Slalom hat 2 nebeneinander verlaufende Spuren und es wird nur indirekt gegeneinander gefahren. Am Ende zählt die bessere Zeit aus den summierten Zeiten der beiden Durchläufe (Spurwechsel).

Ich glaube bei irgend einem X-Games BMX Downhill gab es eine Dropkante maximal eine Radlänge nach dem Gate...
 
Also ich würde mir sehr wohl ein paar steinfelder wünschen, ebend um 4x vom bmx race zu distanzieren. und wer sagt eigentlich das eine 4x strecke nicht durch den wald (mit wurzeln, verbockten kurven usw.) gehen darf?
da wird der kampf auch nochmal angefochten wenn der vorderman einen fahrfehler mach.
 
Ne nicht ganz! Das was du meinst ist Dual (Slalom) Eliminator als 2X. DAs kam zeitlich nach Dual Slalom und vor 4X!
Der eigentlich Dual Slalom hat 2 nebeneinander verlaufende Spuren und es wird nur indirekt gegeneinander gefahren. Am Ende zählt die bessere Zeit aus den summierten Zeiten der beiden Durchläufe (Spurwechsel).

Ich glaube bei irgend einem X-Games BMX Downhill gab es eine Dropkante maximal eine Radlänge nach dem Gate...

IMHO gab es auch Teilabschnitte, die gemeinsam befahren wurden, aber kann schon sein...
 
Und eben unter dieser TV-Geilheit hat der Sport an sich gelitten.

... Ja klar scheiß drauf! Lieber Underground sein! Das ist True und bringt den Sport voran.

Mal im ernst: Es gibt im MTB-Sport kein zuschauerfreundlicheres Format! Das sollte man sich auch nicht verbauen. Auch wenn es viele für viele Kommerzialisierung schlecht finden. Nur so kommen Sponsoren, die es ermöglichen solche Strecke auch zu bauen!
 
Meine Traum 4X-Strecke:

Start - 2m Strecke - 3m Drop - im Anschluss Wellen, die nur schwer übertretbar sind, dann eine Kombination aus Wallrides, StepUp / StepDowns, ein paar Steilkurven, aber in jedem fall auch 2, 3 hängende Kurven und vor allem: Loser Boden zwischendrin, vielleicht gar Wurzeln dazu. Künstliche Steinfelder finde ich hässlich, aber ein paar Steine dürften natürlich auch dabei sein.
 
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